Constellation [Serie]

Constellation Gegen alle Sterne - Claudia Gray  Constellation In ferne Welten - Claudia Gray  

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Claudia Gray

Teile der Serie:

  • Constellation – Gegen alle Sterne (512 Seiten)
  • Constellation – In ferne Welten (464 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Allerdings ist es für ihn schwer zu verstehen, dass die Menschen nicht dieselben Ziele verfolgen wie er. Dass ihr innerstes Wesen nicht von ihnen verlangt, sich gegenseitig zu helfen und zu beschützen. Sollte so etwas für einen Menschen nicht sogar wichtiger sein als für einen Mech? Einige Aspekte des Menschseins sind ziemlich schlecht programmiert.

Noemi lebt in einer dystopischen Zukunft. Die Erde ist weitgehend ausgebeutet. Die Menschen haben sich auf andere Welten ausgebreitet. Auf der Erde lebt die reiche Elite aber die Erde ist zunehmend auf externe Hilfe angewiesen, da kaum noch etwas wächst und kaum noch Ressourcen vorhanden sind.

Einige der neu besiedelten Planeten wollen sich aber nicht dem Joch der Erde unterwerfen und genauso enden wie die Erde. Genesis ist eine Welt, die sich bewusst von der Lebensweise der Erde abgekapselt hat. Die Menschen auf Genesis leben naturverbundener und nehmen Rücksicht auf die Endlichkeit ihrer Ressourcen. Sie beuten ihren Planeten nicht rücksichtslos aus.

Der Krieg zwischen Genesis und der Erde findet mit ungleichen Mitteln im Weltraum statt. Die Erde schickt Kampfroboter und Genesis nutzt veraltete Raumschiffe und schickt Menschen in den Kampf. Per Zufall stößt Noemi auf ein Schiff, dass schon seit 30 Jahren im All treibt. Da ihre Freundin im Kampf verletzt wird, bleibt ihr nicht anderes übrig als auf diesem Schiff notzulanden um ihre Freundin zu versorgen.

Er speichert diese Wahrnehmung für später ab: Sogar normale Dinge bekommen großes Gewicht, wenn wir sie zu lange entbehren müssen.

Dabei stößt sie auf einen Roboter, der ganz anders ist als erwartet…

Der Anfang des Buches hat mich nicht besonders gut abgeholt. Die Geschichte ist relativ vorhersehbar.

Ein Problem ist, dass Abel bzw. allgemein die Roboter als Mechs bezeichnet werden (darunter stelle ich mir eher große Kampfroboter vor – Stichwort Battlemech). D.h. es wird ständig über Programmierung geschrieben aber es werden menschliche Eigenschaften übertragen (wie z.B. auch Kälteempfindlichkeit usw.).

»Sie wollen nicht, dass wir so stark und klug sind, wie wir sein könnten. Nur gerade so viel, wie sie uns brauchen. Wären wir zu stark optimiert, würden sich die Menschen unterlegen fühlen. Ein einziger Mech, der klüger ist als die Menschen, ist wahrscheinlich genug.« Nach einer Pause fügt er hinzu: »Nichts für ungut.«

Falls jemand Star Trek Fan ist – Abel entspricht viel eher Data aus Star Trek, also einem Androiden und keinem Mech. Abel sieht man nicht mal an, dass er ein ein Androide ist, während man es bei Data recht leicht erkennt (zumindest am Anfang von Star Trek an seinem Verhalten, später fast nur noch an der Hautfarbe).

Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, ab wann eine Maschine nicht mehr nur eine Maschine ist. Was ist eigentlich eine Seele?

Dabei werden einige Aspekte sehr interessant hinterfragt. Oft ist menschliches Verhalten erstaunlich unmenschlich, wenn man es neutral betrachtet.

»Das Gegenteil von Glaube ist nicht Zweifel. Das Gegenteil von Glaube ist Gewissheit.«

Die Autorin hat den Kriegshintergrund gut beleuchtet. Zuerst sind die Gegner nur böse (weil man quasi nur die eine Seite kennt), später zeigt sich aber, dass beide Seite berechtigte Motive haben, aber beide trotzdem falsch handeln.

Noemi ist für ihr Alter unheimlich tough und hat einen guten Kern, der sich nach einer Weile auch bei Abel zeigt.

Leider hat es beim ersten Buch ziemlich lang gedauert, bis es mich emotional angesprochen hat. Die Geschichte zwischen Abel und Noemi war zu vorhersehbar.

Buch 2:

Abel hätte Sie niemals retten können, denkt sie. Aber hätten Sie ihn als das gesehen, was er ist, hätten Sie sich vielleicht selbst retten können.

Nachdem Abel sich durch seine Handlungen mehr als Mensch erwiesen hat, als manche echte Menschen, war es Noemi nicht möglich ihren Plan umzusetzen. Durch eine Zerstörung des Sprungtores hätte sie ihre Welt von der Erde und somit dem Krieg entkoppeln können.

Dabei wäre aber auch Abel gestorben. Noemi war nicht bereit sein Leben zu opfern und nur er wäre in der Lage gewesen die nötigen Schritte zu tun. Da sie auf ihren Planeten zurückkehren musste, wo Abel mit Sicherheit nicht gut aufgenommen worden wäre, da ihre Welt Technik verachtet, sind die beiden nun getrennt.

»Sie haben das Richtige getan, und ich bin nicht die Einzige, die das weiß.« Seufzend blickt Baz auf den Bildschirm des Datenlesers, der aufleuchtet, als die letzten Formulare verarbeitet werden. Damit ist es endgültig, Noemi ist frei. »Glauben Sie mir, ich bin froh, dass wir auf derselben Seite stehen. Möge Allah jedem beistehen, der Ihnen in die Quere kommt.

Hat Noemi ihre Welt der Vernichtung ausgesetzt? Sie fragt sich was Abel nun macht, wo sie quasi hilflos auf ihrem Planeten festhängt und dort nicht gerade den besten Stand hat.

Die Zusammenfassung des erstens teils ist in diesem Buch sehr gut gelungen. Oft geht es mir als Leser so, dass ich die Zusammenfassung ziemlich gekünstelt und nervig finde. In diesem Buch wurde sie sehr gut eingearbeitet.

Wie schon im ersten Teil werden immer wieder Fragen aufgeworfen. Was ist eine Seele? Ab wann ist ein Roboter menschlich oder kann er eine Seele haben? Ist ein Mensch noch menschlich, wenn man seine Seele in einen Roboter übertragen kann? Gläubige werden diese Fragen vielleicht als Blasphemie empfinden. Ich finde die aufgeworfenen Fragen sehr interessant.

Abel handelt nach einer sogenannten obersten Direktive (wer muss jetzt nicht an Star Trek denken?). Diese ist vergleichbar mit den Grundsätzen einer Glaubendrichtung oder z.B. auch den 10 Geboten.

Die Freiheit, zu wählen, ist auch die Freiheit, zu versagen.

Die Beziehung zwischen Abel und Noemi wird immer wieder hinterfragt. Beide sind sehr unterschiedlich. Kann es Liebe zwischen den beiden geben?

In diesem Buch geht es mir ähnlich wie im ersten Teil. Der Funke springt nicht zu hundert Prozent über. Die Handlung ist aber etwas spannender und weniger vorhersehbar als im ersten Teil. Bei den Emotionen hapert es nach wie vor etwas.

Mansfield ist dabei, eine neue Art von Mech zu erschaffen – eine, die fast vollkommen aus organischem Material besteht.« Virginias Augen leuchten auf. Andere Menschen reagieren so, wenn man ihnen Geschlechtsverkehr anbietet oder dieses inzwischen rare Gut, Schokolade.

An einigen Stellen möchte ich die Charaktere auch schütteln, weil sie Offensichtliches nicht erkennen.

Im ersten Buch hat Noemi keine besonders hohe Meinung von sich selbst, da sie von ihrer Umgebung immer vermittelt bekommen hat, dass sie weniger Wert ist (speziell von ihren Pflegeeltern). Im zweiten Buch erlangt sich deutlich mehr Selbstbewusstsein.

Mansfield tut weiterhin alles um Unsterblich zu werden und die Reichen streben nach Macht und eigenen Interessen und noch mehr Mach und Reichtum ohne Rücksicht auf den Rest der Welt. Ansonsten ist in diesem Buch eigentlich nur weitergedacht was passiert, wenn wir die Erde weiterhin so behandeln, wie wir es heute tun. Es geht um die Folgen von Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung verpackt in einer relativ spannenden Geschichte.

Das Ende ist ein maximal böser Cliffhanger. Insofern kann ich nicht empfehlen sie Serie zu lesen, bevor der nächste Teil erschienen ist. Bis kurz vor dem Ende hab ich noch zwischen 3.5 und 4 Sterne geschwankt. Das Ende hat dann die Tendenz eindeutig Richtung 3.5 gedreht.

Fazit:

»Abel – du denkst und fühlst wie ein Mensch. Du besitzt etwas, was menschlichem Bewusstsein so nahekommt, dass ich keinen Unterschied erkennen kann und auch gar nicht erst den Versuch unternehme. Du hast eine Seele. Und wenn du eine Seele hast, kann ich dir doch nicht befehlen, dich in dem Tor in die Luft zu jagen. Ich kann und werde dir nicht wehtun. Egal, was kommt.«

Die Serie handelt von einen Krieg um Freiheit, Selbstbestimmung und ein besseres Leben in einer dystopischen Welt. Dabei werden feinde zu Freunden. Es geht um die Frage, ob eine Maschine eine Seele besitzen kann und ob eine Beziehung zwischen Mensch und Maschine möglich ist.

Bisher fehlt mir der letzte Funke Emotion. Insofern wäre bei der Serie noch etwas mehr drin gewesen. Der Cliffhanger am zweiten Teil ist ziemlich platt. Klar, kann man die Charaktere so in der Luft hängen lassen aber nötig ist sowas nicht. Das Ende wirkt leider auch maximal konstruiert.

Da die Serie noch nicht abgeschlossen ist, lässt sich noch kein abschließendes Fazit ziehen.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3.5/5 (Zwischenfazit, da die Serie noch nicht abgeschlossen ist. Ob daraus noch eine 4/5 wird, hängt vom letzten Teil ab)

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Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Was hat Abel in der Schleuse in 30 Jahren gegessen? Offenbar muss er ja essen um seine Biologische Hülle zu erhalten.
  • Was hat der Plan die Tore zu zerstören damit zu tun, dass die Erde zerstört wird?! Abel schlussfolgert zwischendurch, dass er daran mitarbeitet, weil er Noemis Befehlen folgt.
  • Wieso werden Menschen für anspruchslose Routineaufgaben (Gepäcksortierung) eingesetzt, wo es doch 25 Mechtypen gibt, die alle Aufgaben erfüllen können?
  • Die Queen (Roboter) zu nicht zu vernichten, als Noemi und Abel die Möglichkeit haben, ergibt keinen Sinn.
  • Wieso wundert es auf Stronghold niemanden, dass Abel (19) und seine Frau ein großes Schiff mit Krankenstation besitzen? Was passiert mit dem Schiff, wenn man auf Stronghold landet (bei der dargestellten Menge, die einen Ring um den Planeten bildet, wäre der Planet recht schnell zugeparkt)
  • Dass Noemi nicht schaltet was da am Anfang von Band zwei auf ihrem Planeten landet unglaubwürdig. Es war so naheliegend, das es schon ans Offensichtlichkeit grenzt. Es ist sehr naheliegend den Virus gegen Genesis einzusetzen. Sorry liebe Autoren aber ihr könnt keine intelligenten Charaktere in die Bücher packen, die sie dann so verhalten als wenn sie total dämlich wären.
  • Die Drohung Noemi zu töten ergibt keinen Sinn, weil sie das einzige Druckmittel ist, dass Mansfield hat. Genauso wenig ist es Sinnvoll sie mit der Ampulle zu töten.
  • Was soll der riesen Erkundungstrupp nach dem Angriff von Remedy für einen Sinn haben? Da die Angreifer mit durch das Tor gereist sind, das Tor aber geheim bleiben soll, ist es vollkommen kontrapoduktiv und unlogisch so viele Leute auf das Tor aufmerksam zu machen. Denn indirekt werden sie auf das Tor aufmerksam gemacht, wenn die Route des Schiffes nachvollziehbar ist und im nichts aufhört. Den Angriff im Nachgang zu analysieren ist nicht sinnvoll.
  • Welchen Sinn macht es für Remedy die Osiris anzugreifen, zu Kapern und dann mit ihr auf den geheimen Planeten zu fliegen, wenn ihre Ziel der Kampf für die unteren Schichten ist?
  • Spätestens beim Absturz der Osiris wäre sehr wahrscheinlich das Gift aus der Kapsel in Noemis Körper gelangt
  • Noemis Überraschung, dass die neuen die Verpflanzung von mehr als einem einzelnen Menschlichen Geist in Mechs erfolgen soll ist naiv
  • Wenn Haven geheim bleiben soll, wäre es wohl kaum Möglich von dort wichtige Forschungsergebnisse zu verkünden
  • Die Aussage “Überleg dir mal wie viel Menschen man mit dem Geld, das dieses Ding gekostet hat, hätte ernähren können” ergibt keinen Sinn, denn am Geld scheitert es ja nicht, wenn die Böden unfruchtbar sind
  • Remedy ist in der Lage einen Großangriff zu führen und diverse Mechs zu zerstören aber die Kraftfelder stellen sie unüberwindliche Hindernisse dar?
  • Es ist  nicht nachvollziehbar, wie Remedy so viele Kampfmechs zerstört, wo die erfahrenen Genesis Kämpfer sehr viel mehr Probleme damit haben und einzelne Charlies selbst für Abel nicht ungefährlich sind.
  • Wieso rätselt Noemi mit Abel rum warum die Passagiere nicht krank werden, wenn sie doch vorher schon die Lösung beiläufig erfahren hat. Die Passagiere wurden vorher behandelt um den Bedingungen auf Haven zu trotzen. Zum Glück kommen Abel und sie relativ schnell zum gleichen Schluss.
  • Das Ende des Buches ist leider vollkommen unlogisch und nur darauf ausgelegt den maximalen Cliffhanger zu konstruieren. Wenn Abel Noemi wirklich zu einem Inheritor macht (so es denn überhaupt klappt, die ersten 21 Versuche sind ja alle in misslungen), wird sie ihn und sich selbst hassen. Er wird dann eh tot sein, weil das der Preis für den Handel ist. Somit wird sie mit ihrem neuen “Leben” nichts anfangen können. Zumindest sind das die Rückschlüsse, die er aus ihrem bisherigen Verhalten ziehen muss. Gillian wäre auch ziemlich dumm das zu machen, weil die erste Handlung von Noemi vermutlich Rache im Affekt wäre.

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