Nebelsphäre – Schatten der Invasion [Serie]

Nebelsphäre Schatten der Invasion 1 Das Vermächtnis der Drachen - Johanna Benden  Nebelsphäre Schatten der Invasion 2 Der Fluss der Magie - Johanna Benden  Nebelsphäre Schatten der Invasion 3 Im Netz der Dämonen - Johanna Benden

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Johanna Benden

Teile der Serie:

  • Nebelsphäre – Schatten der Invasion 1 – Das Vermächtnis der Drachen (523 Seiten)
  • Nebelsphäre – Schatten der Invasion 2 – Der Fluss der Magie (431 Seiten)
  • Nebelsphäre – Schatten der Invasion 3 – Im Netz der Dämonen (568 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Verdattert betrachtete Thorxarr Alexan genauer. Der stand direkt zwischen Lunara und Oxana und starrte mit einer Mischung aus Todesangst und Neugier zu ihm hoch.

Die Dämonen haben das Leben in ganzen Landstrichen und Ländern ausgerottet. Die Drachen kämpfen zwar gegen die Dämonen aber die Dämonen stellen sich immer schlauer an.

Johanna Benden hat die Nebelsphäre mit der neuen Serie neu erfunden. Die Welt ist nicht mehr wie wir sie kennen (die Vorgänger hätten auch in unserer heutigen Welt spielen können), sondern es handelt sich um eine Dystopische Welt, in der durch den Eintritt von Dämonen die Bevölkerung ganzer Länder ausgerottet wurde.

Mir gefiel die neue Welt anfangs deutlich weniger als die Vorbände bzw. vor allem die ursprüngliche Serie, der dystopische Ansatz ist ganz anders als man das bisher von Johanna Benden kannte.

Etwas verstärkend dazu kommt, dass Hiltjas Gefährte ein roter Drache ist, die ständig etwas plump wirken. Man muss sich auch darauf einstellen einige unschöne Schicksale, der bekannten Charaktere aus den Vorserien zu erfahren.

Es hat somit eine ganze Weile gedauert, bis ich mit dem neuen Band warm geworden bin. Der Schreibstil hat mich aber dann doch wieder eingefangen, auch wenn der Band für mich nicht an die Urserie ran kommt.

Band 2:

»Aber das habe ich mir doch alles gar nicht ausgesucht!«, schnaufte Lunara. »Das ist mir einfach passiert.« Kamikaze nickte ernst. »Genauso ist das bei echten Helden. Die nehmen die Herausforderungen an, die das Leben ihnen stellt.«

Hiltja hat ihre Freunde als Unterstützer und Rat der Seherin eingesetzt um mit ihnen zusammen zu entscheiden, wie sie mit ihren Visionen umgeht. Es bahnt sich aber bereits die nächste Gefährtenbeziehung an und die stellt den Zusammenhalt des Rates auf die Probe. Auch die Dämonen sind nicht untätig gewesen und versuchen die Drachen zu vernichten.

Anfangs geht es in diesem Band primär um die neue Gefährtenbeziehung und das kennt man mittlerweile aus den diversen Geschichten aus dem Drachenuniversum schon recht gut (der Ablauf ist quasi immer gleich).

Glücklicherweise geht dann aber auch die Hautpgeschichte um die Dämonen weiter. Mir geht es diesem Band wie im Vorgängerband. Anfangs bin ich nicht so recht warm geworden mit der Gefährtengeschichte aber mit der Weiterführung der Dämomengeschichte hält sie mich am Lesen.

Der zweite Teil endet mit einem relativ Cliffhanger, der aber recht vorhersehbar war bzw. die ganze Geschichte läuft darauf hinaus. Wer das nicht mag, muss darauf warten, dass Teil 3 veröffentlich wird, bevor er die Serie startet.

Band 3:

was hatte der Veteran noch mal zum Thema Heldentaten gesagt?« »Auf dem Ohr bin ich taub!« »Ja, leider! Damit solltest du mal zu ’ner Heilerin!« »Nee, nee, Luni! Zu deinen Schwestern gehe ich bloß mit gebrochenen Knochen oder einem verbrannten Fell.«

Die Magiefreien Zonen weiten sich immer mehr aus und die Dämonen haben eine sehr gute Ausgangslage, da die Drachen deren Pläne nicht kennen. Dabei hecken die schon weitere sehr gefährliche Pläne aus, die existenzbedrohend für die Menschheit und die Drachen sind.

Für meinen Geschmack geht es im ersten drittel etwas zu sehr um die Bindungsphase, die in den Vorbänden schon beschrieben wurde. Die Hauptgeschichte kommt dementsprechend im ersten drittel nicht voran, das ändert sich danach aber glücklicherweise und die Handlung nimmt deutlich fahrt auf.

Fazit:

Mantokscheiße – auch das noch! Nicht mal in Ruhe abkratzen kann man hier!

Obwohl die Serie deutlich düsterer ist als die vorbände, kommt am ende doch das typische Glückstadt Gefühl zurück was man aus den ersten Bänden kennt. Aus meiner Sicht ein würdiges Ende der Nebelsphäre Reihe.

Als ich damals mit dem ersten Band begonnen habe, hätte ich nicht gedacht, dass die Geschichte der Drachen so lang wird.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wie ruft Leonie mit einem Smartphone, in einem Land in dem keiner mehr Lebt und Technik wie Handymasten (sofern überhaupt noch existent) nicht mehr funktioniert, irgendwo an?
  • So unterschiedlich wie die Drachenrassen denken ist es erstaunlich, dass sie nicht untereinander ständig Kriege führen (aber später kommt raus, dass das durchaus schon der Fall war)
  • Mitten im Urwald gibt es Smartphoneempfang
  • Das Verhalten der Drachen in der Bindungsphase ergibt nur dann Sinn, wenn es ausschließlich heterosexuelle Beziehungen gibt, was aber nicht der Fall ist
  • Ziemlich naheliegend, dass Alex einen Zusammenhang zwischen AAA und Rufen in die Sphäre erkannt hat, wieso kommt sonst keiner drauf?

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Königsblut [Serie]

Königsblut 1 Die Akasha Chronik - Karola Löwenstein  Königsblut 2 Land aus Eis - Karola Löwenstein  Königsblut 3 Lied der Wüste - Karola Löwenstein  Königsblut 4 Siegel des Thor - Karola Löwenstein   Königsblut 5 Stern von Komo - Karola Löwenstein

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Karola Löwenstein

Teile der Serie:

  • Königsblut 1 – Die Akasha Chronik (506 Seiten)
  • Königsblut 2 – Land aus Eis (624 Seiten)
  • Königsblut 3 – Lied der Wüste (530 Seiten)
  • Königsblut 4 – Siegel des Thor (587 Seiten)
  • Königsblut 5 – Stern von Komo (616 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

„Außerdem sorgen die Patrizier schon dafür, dass sich alle wohlfühlen. Die Plebejer werden großzügig entlohnt und haben freien Zugang zu den Drachenrennen, dem ultimativen Volkssport. Solange alle zufrieden sind, rebelliert keiner. An die Ungerechtigkeit haben sich alle gewöhnt, das fällt einfach keinem mehr auf.“

Selma lebt bei ihrer Großmutter in einem kleinen Ort, den sie nicht alleine verlassen darf. Sie hat seltsame Erinnerungslücken und ihre Zukunft scheint vorherbestimmt zu sein. Ihre Großmutter hat festgelegt, dass sie in der Nähe ihres Wohnortes studieren muss.

Selma weiß noch nicht, dass sie in einer magischen Welt lebt, weil diese Information alle Magier erst mit 18 Jahren erhalten. Noch ihrem Geburtstag müssen sie sich sofort entscheiden, ob sie sich dem Regelwerk der magischen Welt unterordnen wollen oder nicht, ohne dieses vollständig zu kennen.

Die Schreibweise ist, obwohl es sich bei den Protagonisten um fast Erwachsene handelt, anfangs eher für Kinder ausgelegt. Daher wirken die Protagonisten besonders am Beginn der Geschichte flach. Ich hatte durchweg nicht den Eindruck, dass sich fast Erwachsene unterhalten. Das ist somit quasi der gegenteilige Effekt von Harry Potter, wo die Kinder in ihren Unterhaltungen recht erwachsen wirken (was mir als erwachsener Leser deutlich lieber ist auch wenn es nicht realistisch ist).

Dass mir die Sybillen mein nahendes Ende prophezeit hatten, hatte in mir noch ein anderes Gefühl ausgelöst. Es war nicht Angst, so wie ich es erwartet hatte, sondern das dringende Bedürfnis, endlich zu leben, rasant und intensiv. Wer wusste schon, wann meine Zeit zu Ende war.

Auch ansonsten finden sich viele Parallelen zu Harry Potter ohne für mich die gleiche Magie zu erzeugen – auch das wird im Lauf der Geschichte aber besser (Raum der Wünsche vs. Kaffeebar, Klassendenken bei den Magiern Stichwort Halbblüter und Reinblüter, auch wenn es hier anders heißt).

In der Akasha Chronik gibt es eine Schule mit magischen Geschöpfen, die Grundstimmung ist aber von Anfang an deutlich düsterer als zu Begin der Harry Potter Serie, die Anfangs stark auf Kinder ausgelegt ist. Die Eltern der Protagonistin sind verschollen als sie klein war. Es zeigt sich, dass sie politische Veränderungen in der Welt der Magier herbeiführen wollten und vielleicht keines natürlichen Todes gestorben sind.

Das Ende der Geschichte ist erstaunlich abwechslungsreich und spannend, vorher dachte ich schon, dass die Geschichte zu vorhersehbar ist, das ist aber glücklicherweise nicht eingetreten.

Band 2:

Doch der Tod ist vielleicht auch die ehrlichste Art, jemanden zu verlieren; viel besser, als vergessen zu werden oder nicht gewollt zu werden.

Das erste Universitätsjahr als Magierin ist für Selma vorbei. Sie befindet sich in den Semesterferien. Selma ist sehr geschwächt vom Angriff von Baltasar und will trotzdem Adam in die Antarktis aufbrechen um nach den Hinweisen der Akasha Chronik zu suchen.

Den zweiten Teil finde ich deutlich besser als den ersten. Die Charaktere wirken nicht so flach wie Anfangs im ersten Teil, weiterhin passiert recht viel und die Handlung war für mich auch deutlich weniger vorhersehbar. Nach wie vor hat die Serie starke parallelen zu Harry Potter ist aber von der Grundstimmung düsterer (bei Harry Potter ist das erst gegen Ende der Fall).

Der Antagonist wirkt aber zunehmend flacher. Da er auch noch bei jedem Treffe ausgiebig über seine Motivationen und alle Details erzählt, die seine Pläne beinhalten ist das zwar informativ aber glaubwürdiger wirkt er dadurch nicht.

Band 3:

Eigentlich war das Leben selten gerecht, es nahm nicht von den Bösen und gab nur den Guten. Es schien alles ein großes Spiel des Zufalls zu sein, in dem das Glück die größte Rolle spielte.

Das dritte Jahr an der Universität ist angebrochen, Selma hat wieder nur knapp einen Angriff von Baltasar überlebt aber nun ist wenigstens öffentlich, dass er hinter den Entführungen gesteckt hat und auch im Hintergrund die Fäden für die Machtübernahme gezogen hat.

Ab dem dritten Teil ist die Grundstory leider sehr vorhersehbar. Es läuft immer wieder auf das gleiche hinaus aber zuerst kommt niemand auf die Idee wer die Fäden im Hintergrund zieht.

„Danke, Selma. Wie immer lebensmüde, aber erfolgreich. Deine Großmutter ist gleich hier.“

Das ist leider recht unglaubwürdig. Selbst die Geschichte um Nuria war sehr vorhersehbar. Das was ich unten im Spoiler geschrieben habe, sind alles Vermutungen, bevor ich so weit gelesen habe.

Zumal nach Band zwei mit Anakin ein gewisser Lerneffekt eingetreten sein sollte. Das heißt die Naivität vom Selma und ihren Freunden nervt mich in Teil drei deutlich. Wenn die Charaktere vorher nicht bereits zwei Bände Erfahrungen gesammelt hätten, wäre das Geschehene für mich glaubwürdiger.

Die magische Welt baut die Autorin für meinen Geschmack ziemlich überzeugend auf. Auch wenn für mich die spezielle Magie der Harry Potter Welt fehlt und auch hier viele Geschöpfe vorkommen, die man kennt, wirkt die Welt sehr eigenständig auf mich und nicht geklaut.

Band 4:

Das vierte Jahr an der Universität ist angebrochen. Nach dem Ausflug in die Totenwelt sind Selma und Adam wieder vereint aber nach wie vor gibt es magische Artefakte, die für die dafür sorgen, dass die Patrizier an der Macht bleiben und auch die verschwundenen Mädchen sind in den Händen von Baltasar. Mittlerweile hat Selma die Pläne von Baltasar so sehr gestört, dass es seine oberste Priorität ist Selma zu töten.

Auch der vierte Teil ist recht spannend, Selma ist risikofreudig wie man sie schon kennt und stürzt sich immer weiter in neue Abenteuer. Dadurch, dass die Morlems nun immer hinter ihr her sind, sobald sie irgendwo auftaucht ist das Risiko deutlich höher. Auch die politische Führung bleibt bei den alten Verhaltensweisen. Insofern gibt es im vierten Teil mehr vom Gleichen, was aber nicht negativ ist. Auch die Hauptgeschichte wird weiter fortgeführt und der Teil ist am Ende sogar relativ abgeschlossen.

Band 5:

Doch gib acht vor denen, die das fünfte Element beherrschen! Jene geraten in Versuchung, die in der Macht nicht die Last der Verantwortung sehen.

Selmas letztes Jahr an der Universität hat begonnen. Da sie das fünfte Element studiert gibt es nur noch sehr wenige Mitstudenten. Ihre Freunde hatten alle keine Neigung dazu und sind somit nicht mehr an der Uni. Nachdem Selma Baltasar mehrfach massiv bei seinen Plänen gestört hat, will er Selma unbedingt töten. Ihm ist dazu jedes Mittel recht.

Es gibt lediglich noch eine Insignie der Macht die zerstört werden muss aber der letzte große Abenteuer wird ihre größte Herausforderung. Ziemlich episches Finale, dass auf die finale Konfrontation hinausläuft. Das ist der düsterste der 5 Bände.

Interessant ist wie viele Autoren mittlerweile Entwicklungen wie bei Trump und anderen Schwurblern übernehmen. Früher hätte man das als vollkommen unglaubwürdig abgetan aber mittlerweile hat die Realität leider gezeigt, dass man ausschließlich Unwahrheiten erzählen kann und trotzdem mindestens die Hälfte der Bevölkerung die Wahrheit für Unwahrheit hält und dem Quatsch glaubt. Insofern werden jetzt auch Geschichten anders geschrieben oder glaubwürdiger.

Fazit:

Wer Harry Potter mochte, bekommt hier einerseits das gleiche, andererseits aber auch wieder nicht. Genauso wie in Harry Potter, wissen auch die Charaktere in der Königsblut Serie zu gefallen.

Der Antagonist ist für meinen Geschmack etwas Platt. Die Welt ist einfallsreicht, wirkt aber auch mich nie so Magisch wie die von Harry Potter, obwohl die Autorin einfallsreich war.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Was ist das für ein Plan? Die Jacke ist verbrannt und die Entschuldigung ist, dass sie in der Schule liegt? Das fällt doch spätestens einen Tag später auf, wenn die Entschuldigung dann nicht lautet, dass sie offenbar geklaut wurde.
  • Sich für etwas zu entscheiden, dessen Konsequenzen man nicht kennt ist naiv
  • Die Aussage Parelsus geht es schlecht deutet sehr darauf hin, dass Selma bereits mit ihm gesprochen hat. Woher soll sie das sonst wissen?
  • Wie sollen die Knollenberen funktionieren? Man vergisst offenbar nur ganz bestimmte Sachen – z.B. jemals eine Schwester gehabt zu haben aber die restlichen Erinnerungen bleiben erhalten?
  • Was ist das denn für eine sinnfreie Argumentation? Selmas Mutter ist Patrizierin und wird zur Plebejerin degradiert. Ihre Tochter wird somit auch zur Plebejerin. Falls die Abstammung überhaupt etwas mit der Zauberkraft zu tun hat, ist es wohl logisch dass Selma so mächtig ist wie ihre Mutter es war.
  • Aus der Dramatikperspektive macht es Sinn, dass das Schiff zwei Wochen nicht erreichbar ist aber in der Realität nicht. Ein Schiff benötigt ca. 3 Tage von der Südspitze von Südamerika bis an die nördlichsten Ausläufer der Antarktis (Drakepassage + Reise in die erste Stadt – lt. Buch Ushuaia). Wenn man schnell Richtung Südpol will, würde man aber noch weiter Richtung Süden fahren (mit mehr Zeitaufwand). Es würde somit mehr Sinn machen, wenn das Schiff gleich vor Ort bleibt, da allein die Fahrtzeit hin und zurück eine Woche oder mehr benötigt + Kosten.
  • Selbst wenn die Tochter von Willibald Werner verschwunden ist, hilft die Bestätigung nur sehr begrenzt. Im nächsten Schritt müsste sie gefunden und befreit werden und selbst dann handelt es sich um einstimmige Entscheidungen, die bereits getroffen wurden. D.h. entweder stehen alle Senatoren unter Kontrolle oder sie würden die Entscheidung wieder so treffen.
  • Die Briefe mit den Eheabsichtserklärungen verschwinden zu lassen dürfte wenig bringen. Beweisen lässt sich der fehlende Zugang nicht und die Folgen bleiben gleich.
  • Der Fluch macht so keinen Sinn. Anakin ist nicht Dumm, ja es macht sehr viel Sinn, dass er seine Welt schützt aber bei der Art und Weise ist sofort klar, dass er Selma damit verliert. Ihm das zu zeigen, wäre ggf. der effektivere Weg gewesen. Andersrum: Wenn Selmas Verdacht korrekt ist und er eine Frau mit Königsblut sucht, dann war der Effekt beabsichtigt.
  • Das Problem von so vielen Geschichten: Erst wird die riesige Liebe beschworen und man kann ohne den anderen quasi keine paar Stunden überleben. Dann nimmt Anakin Selma das und sie funktioniert weiter und denkt offenbar nicht mal mehr an Adam. Und Adam unternimmt offenbar auch erstaunlich wenig. Und dann glaubt er Anakin (angeblich), dass Selma mit ihm glücklich ist?
  • Wie soll das denn gehen, dass Selma zurück zur Uni geht? Selma kann jederzeit jemanden versuchen zu ermorden, so lange sie von dem Spruch befallen ist. Ihre Freunde wurden instruiert. Weiterhin kann sie überhaupt nicht begründen warum sie plötzlich weg war.
  • Wenn das Gedicht veröffentlich wird, ist wohl sehr offensichtlich wer der Verursacher ist. Ziemlich gefährlich der Plan.
  • Wer wird wohl hinter dem Beben und dem Ausbruch der Piranhas stecken? Zu wem passt diese Art? Wer könnte da schon darauf kommen, dass es Baltasar oder Handlanger von ihm sind. Stattdessen wird über Insider spekuliert. Aber zugegeben, die reale Welt läuft ja mittlerweile auch so verrückt. Trump behauptet etwas und 50% der Amerikaner sind davon überzeugt, obwohl es jeglicher Grundlage entbehrt.
  • Ladislav Ende hat den Vorzug der Wahl beantragt. Warum tut er das? Naiver geht es nicht mehr, zumal Lorenz mit seiner Wahlkampfparty sogar noch dafür sorgt, dass der Senator an die Macht kommt. Da der wieder Stockkonservativ ist, kann sich jeder vorher ausmalen was danach passiert. Die Protagonisten brauchen über die Hälfte des Buches, bis sie einen Teil der Pläne durchschauen oder zumindest starke Vermutungen in diese Richtung aufbauen.
  • Ich habe Nuria von Anfang an für suspekt gehalten. Selma vertraut ihr direkt, was wieder mal sehr naiv ist. Andersrum: Mit ihren Freunden wäre sie auch nicht so weit gekommen, wenn sie Ihnen nicht so schnell vertraut hätte (so es den Sohn überhaupt gibt, vielleicht ist Nuria auch nur eine Helferin für Baltasar, denn der ist zufällig auch verletzt). Und was denkt Selma was passiert, wenn sie das Elexir haben? Es ist unbekannt welche Menge benötigt wird und wie viel vorhanden ist, also wird Nuria mit hoher Wahrscheinlichkeit alles selbst haben wollen. Davon abgesehen könnte es auch sein, dass der Drache sehr bewusst Adam gebissen hat und auch das Folgende nur dazu dient Selma in eine Falle zu locken. Das ist sogar wahrscheinlicher als ein Zufall, denn warum Nuria studiert ist nach wie vor unklar. Dazu kommt, dass Nuria nicht das Portal benutzen oder möglicherweise selbst nicht die Stadt betreten kann, vielleicht wusste sie das sogar vorher (es ist sehr verdächtig, dass sie immer wieder ablehnt dorthin zu gehen). Das wirkt alles sehr konstruiert. Das einzige was man Selma zugute halten kann ist ihre Verzweiflung, zumindest ihre Freunde hätten aber skeptischer sein sollen aber auch sie selbst hätte viel eher Verdacht schöpfen müssen. Selbst Selmas Großmutter scheint keine Zweifel zu haben und die sollte am ehesten welche entwickeln.
  • Nach den Erlebnissen der vergangenen Bände ist es recht unglaubwürdig, dass Torin sich so schnell auf die Seite seiner Mutter schlägt. Wenn Adam etwas hilft, dann wohl am ehesten die Anwesenheit von Selma, auch wenn er später etwas zurückrudert, als er zufällig Kontakt mit Selma hat.
  • Es ist Interessant, dass Selma nie auf die Idee kommt, dass die Einschränkung ihrer magischen Fähigkeiten ein ernsthaftes Problem sein könnte bei den Bedrohungen, die sie bisher ausgesetzt war.
  • Selma geht selbst mit Ihren Freunden in die Abstellkammer und die Bewohner des Hauses werden nicht skeptisch? Selbst an Weihnachten?
  • Cecilia ist gestorben um Baltasar aufzuhalten – so Selmas Schlussfolgerung und sie selber hilft ihm wieder zu erstarken, insofern kann sie die Schuld kaum allein auf Ende schieben
  • Wieso wundert sich niemand darüber, dass der Drachenwettkampf in Belara durchgeführt wird?
  • Während Anke ihren Monolog hält wie toll sie das alles gemacht hat, greift sie natürlich niemand an oder versucht das Elixier zu retten, warum auch …
  • Als wenn Adam eine Schiffsreise akzeptiert hätte, bei der er Selma nicht helfen kann, wenn Baltasar sie angreift
  • Klar, wenn der Korona Chronikle schreibt, das jemand tot ist, dann stimmt es natürlich auch, der schreibt ja immer die Wahrheit
  • Wenn es eine Liste gibt, auf der Leute weggestrichen werden, dann wäre es aufgefallen, wenn Selmas Großmutter mehrfach auf der Beerdigung ist
  • Die Reaktion von Lydia ist sehr konstruiert. Ziemlich unkreativ um eine Situation heraufzubeschwören. Das Selma sich danach die Schuld für die Entführung gibt ist lächerlich, die sollte eher der Autorin die Schuld für Einfallslosigkeit geben.
  • Wieso sollte Baltasar nicht Lydia zu seiner Partnerin machen. Das müsste genauso Funktionieren wie bei Selma. Somit befindet sie sich sehr wohl in unmittelbarer Gefahr
  • Die Idee mit der Verfolgung der Morlems per Eisdrache ist nicht sonderlich schlau. Warum sollten die sich die Morlems vertreiben lassen wie will Selma von der Opferrolle in die ich bin unter einem Bandschild auf den Drachen kommen, wenn hunderte Morlems angreifen?
  • Was soll es bringen Pauls Erinnerungen an Liana zu löschen, wenn alle um ihm rum ihre Erinnerungen behalten, auch seine Freunde aus dem Studium werden wissen, dass er mit Liana zusammen war.
  • Die schuss- / schlag- und magiesichere Glastür ist ganz toll, außer wenn sie zu ist, wenn es drauf ankommt. Hätte man vorher mal drüber nachdenken können in dem so tollen Plan und oh Wunder genau das passiert.
  • Nachdem Skara gerade kund getan hat, dass Sie an Lydias Entführung schuld ist (was man sich auch vorher schon hätte denken können, welche Interesse sollte Skara sonst an Lydia haben), rettet Selma Skara zum dank direkt das Leben.
  • Einem Senator die Macht über Bannzauber zu übertragen der bisher ein Gegner war ist reichlich dumm
  • Sehr schlaue Idee von Selma sich auch noch in Verdacht zu bringen (durch die Nähe zum Haus – Sichtweite), wenn die Torrel Söhne die Münze ihrer Mutter stehlen. Eine bessere Steilvorlage für die ewige Verbannung kann man kaum finden, oder?
  •  Wieso sollten die Torrels kein Geld mehr haben (vor dem Prozess)? Sie haben jahrelang Unsummen bekommen für die Glaskugeln und alles sofort ausgegeben? Recht unglaubwürdig. Da wo viel Geld ist, wird es doch automatisch mehr, das ist selbst ohne Insignien der Macht so
  • Das Versprechen von Selma bzgl. der letzten Insignie beinhaltet keinen Zeitpunkt. Somit ist die Forderung der Zwerge nicht berechtigt. Auch beim zweiten Handel nehmen die Zwerge die Diamanten, obwohl nur vom Lebenspfand von Adam die Rede ist
  • Warum die Zwerge Adam wollen ist doch recht naheliegend: Die Zwerge haben schon vorher mit Baltasar verhandelt. D.h. wenn der den Zwergen ein besseres Angebot macht, sind sie wieder auf seiner Seite. Was könnte besser sein um Selma zu bekommen als Adam?
  • Und wieder hat Selma jemanden beschützt / befreit, der anschließend schadet (ihre Großmutter tötet)
  • Sedonie ist auch nicht mehr geschützt, nachdem Selmas Großmutter getötet wurde
  • Ein Bannzauber gegen Giulia wäre recht naheliegend gewesen, wo sie so eindeutig ihre Sympathien gezeigt hat und weiterhin ist es sehr zweifelhaft, ob eine Zauberin mit den Fähigkeiten von Selmas Großmutter so lacht hätte töten lassen
  • Warum ist nur Helena erreichbar und die anderen nicht und warum sollte Selma ihr vertrauen?
  • Die Lügenkonstrukte werden immer platter. Es gibt mehrfach diverse Zeugen aber dann wird Selma alles in die Schuhe geschoben, obwohl sie vorher schon einzeln als unglaubwürdig eingestuft wurde? Das ergibt keinen Sinn.
  • Das was Baltasar im fünften Band macht, hätte er auch schon viel eher machen können. Auch wenn er zwischendurch sogar subtil vorgeht, war die Machtübernahme am Ende alles andere als subtil und es hätte ihn auch vorher nichts daran gehindert Leute zu vergiften, zu ermorden oder Anhänger um sich zu scharen, die wichtige Personen töten
  • Ob Baltasar auch in seiner aktuellen Form noch mit dem Dolch verletzt werden kann ist ungewiss
  • Die Insignien der Macht haben lediglich dafür gesorgt, dass die Patrizier an der Macht bleiben. Das bedeutet im Umkehrschluss keineswegs, dass Baltasar nicht trotzdem unbegrenzt regieren kann oder beliebige Gesetze beschließt
  • Ich glaube kaum, dass man das Vertrauen aller Magier gewinnt indem man in ihre Köpfe eindringt
  • Erst waren die Drachen so wichtig und am Ende gibt es nicht mal ein Update, ob der Drache den Treffer von Baltasar überlebt hat?

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A Fire in the Flesh – A Flesh and Fire Novel 3

Flesh and Fire 3 A Light in the Flame - Jennifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 3:

I sighed. He was right. “Which direction?” “West.” “West?” I looked left and then right before turning my stare to him. “Do I look like a compass?”

Sera und Ash wurden von Attes verraten und Sera ist nun in den Fängen des Größenwahnsinnigen Primals Kolis, der die töten will.

Kolis erkennt aber, dass in Sera im letzten Moment die Seele seiner ehemaligen großen Liebe wieder. Anders als man erwarten würde, ist das aber leider nicht positiv für sie, da nach seinem sehr langen Leben und seinen Erlebnissen offenbar nicht mehr ganz richtig im Kopf ist.

The god pitched forward and then crumpled to the mossy ground…headfirst. “Whoops,” Bele exclaimed, returning the dagger to its sheath. “He’ll live.” I sighed.

Diese Bewertung kann ich nicht vollständig spoilerfrei halten. Ich werde im folgenden keine Details zur Handlung nennen aber grob die drei Teile des Bandes beschreiben und damit lassen sich Vermutungen anstellen, wie die Handlung sich grob gestaltet. Wer also nicht mal vage Hinweise erhalten möchte, sollte nicht weiter lesen.

Ich habe selten ein Buch gelesen, dass einen so seltsamen Spannungsbogen hatte. Die ersten 60% des Buches passiert sehr wenig und das was passiert ist sagen wir verstörend.

Shock rippled through me as my gaze darted to Ash. He raised a brow. Bele wasn’t the hugging type. Or really that emotional at all. She was more like the compliment-whilst-insulting-you-at-the-same-time type, which was probably why we got along. Somewhat. Both of us also seemed to thrive on irritating others.

Sera ist eine Gefangene von einem größenwahnsinnigen gottartigen Wesen, dass meint sie zu lieben aber offenbar nicht mehr weiß was Liebe ist. Sie wird als Gefangene vergleichbar einem Tier, dass man schlecht behandelt, gehalten und dementsprechend verstörend behandelt.

Danach kommt eine nur bedingt glaubwürdige Handlungswendung und es kommt ein sehr intensiver Teil der Handlung mit viel Spannung. Da das Buch für ein Armentrout Buch offenbar zu wenig Sexszenen hatte, ist das Ende eine Dauersexszene.

Wirklich stark ist aus meiner Sicht nur der Teil zwischen den Vorgenannten 60% und sagen wir 95%, der Rest ist Armentrout typischer Schreibstil und liest sich somit gut, zieht sich aber sehr.

Fazit:

Die Bewertung dieses Bandes fällt mir relativ schwer. Über weite Teile geht die Handlung wenig voran und ist ziemlich verstörend. Man kann sich ungefähr vorstellen wie Sera als Gefangene von Kolis behandelt wird, wenn man die Vorbände gelesen hat.

Das Finale kommt ziemlich überraschend und das Ende besteht fast nur aus Sex, das aber über viele Seiten verteilt. Ich hätte mir am Ende etwas mehr Inhalt und weniger Sex erhofft.

Positiv anzumerken ist, dass es keinen Cliffhanger gibt bzw. höchstens minimal am Ende. Offenbar kommt noch ein weiterer Band. Insofern ist Kolis vermutlich doch nicht so schwach, wie es sich am Endes dieses Teiles anhört.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Der ganze Band wäre vermeidbar gewesen, wenn Ash am Anfang nach seinem kurzen Erfolg gegen Kolis einfach den Speer genommen und damit Kolis außer Gefecht gesetzt hätte. Zumindest hätte er Sera in Sicherheit bringen können und sie nicht beide als Gefangene geendet.
  • Die Aktion von Sera einfach jemand zu töten, weil Kolis ihr ein paar Hinweise gibt ist reichlich dumm (naiv ist dafür nicht wirklich ein passender Ausdruck). Warum vertraut sie ihm ausgerechnet in dem Moment, wo sie ihm sonst kein bisschen traut?
  • Ich wage sehr zu bezweifeln, dass die Arme / Hände nach der Hängefolter in Metallschellen überhaupt jemals wieder vollständig zu gebrauchen wären, sicherlich aber nicht am nächsten Tag.

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The Witcher / Der Hexer [Serie]

The Witcher Vorgeschichte 1 Der letzte Wunsch - Andrzej Sapkowski The Witcher Vorgeschichte 2 Zeit des Sturms - Andrzej Sapkowski The Witcher Vorgeschichte 3 Das Schwert der Vorsehung - Andrzej Sapkowski The Witcher 1 - Das Erbe der Elfen - Andrzej Sapkowski The Witcher 2 Die Zeit der Verachtung - Andrzej Sapkowski The Witcher 3 Feuertaufe - Andrzej Sapkowski The Witcher 4 Der Schwalbenturm - Andrzej Sapkowski The Witcher 5 Die Dame vom See - Andrzej Sapkowski

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Andrzej Sapkowski

Teile der Serie:

  • The Witcher Vorgeschichte 1 – Der letzte Wunsch (385 Seiten)
  • The Witcher Vorgeschichte 2 – Zeit des Sturms (448 Seiten)
  • The Witcher Vorgeschichte 3 – Das Schwert der Vorsehung (465 Seiten)
  • The Witcher 1 – Das Erbe der Elfen (386 Seiten)
  • The Witcher 2 – Die Zeit der Verachtung (398 Seiten)
  • The Witcher 3 – Feuertaufe (429 Seiten)
  • The Witcher 4 – Der Schwalbenturm (545 Seiten)
  • The Witcher 5 – Die Dame vom See (641 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Vorband 1:

»Die Leute« – Geralt wandte den Kopf ab – »denken sich gern Ungeheuer und Ungeheuerlichkeiten aus. Sie selbst kommen sich dann weniger ungeheuerlich vor. Wenn sie sich vollaufen lassen, betrügen, stehlen, die Frau mit dem Riemen prügeln, die alte Großmutter hungern lassen, mit der Mistgabel einen in die Falle geratenen Fuchs erstechen oder das letzte Einhorn der Welt mit Pfeilen spicken, stellen sie sich gern vor, dass die Mora, die im Morgengrauen durch die Hütten geht, noch schlimmer ist als sie.

Die Geschichte besteht aus zwei Teilen, der erste Teil handelt primär von der Vorgeschichte zu Ciris Geburt und warum ihr Leben mit seinem verknüpft ist. Der zweite Teil führt Rittersporn ein und handelt davon wie Yen und Geralt sich kennenlernen. Beides ist nicht unbedingt nötig als Vorwissen für die Hauptgeschichte, hilft aber deutlich beim Einstieg in die Hauptgeschichte, da der Autor sich nicht sonderlich viel Mühe gibt dem geneigten Leser einen einfachen einstieg zu bieten.

Anfangs verhält es sich mit dem ersten Zusatzband ähnlich wie mit der Hauptgeschichte. Man hat keine Ahnung wann die Geschichte spielt, da der Autor es nie für nötig hält den Zeitbezug herzustellen. Wenn man die Hauptgeschichte schon gelesen hat, kann man ab einem gewissen Zeitpunkt (Thronsaalszene mit Pavetta) ziemlich genau die Zeit abschätzen und man bekommt auch eine ganze Menge Hintergrundwissen geboten.

In Summe finde ich dieses Buch mit am besten aus der ganzen Reihe.

Vorband 2:

Sie war nicht besonders groß und nicht von kräftigem Körperbau. Der Hexer ließ sich davon nicht täuschen. Er wusste aus Erfahrung, dass es im Leben zugeht wie bei der Post – sogar sehr widerwärtige Dinge werden in ganz unverdächtiger Verpackung abgeliefert.

Geralt möchte in einer Stadt halt machen, um dort in einem bekannten Restaurant zu speisen. Kaum kommt er dort an, wird er inhaftiert. Offenbar hat eine Magierin das für nötig gehalten, um ihn dazu zu zwingen eine Aufgabe zu erfüllen. Sie hat Geralt dementsprechend denunziert. Bei der Aufgabe geht es um größenwahnsinnige Magier, die seltsame Experimente durchführen – Dracula lässt grüßen.

Das dürfte bisher wohl der düsterste Band der Witcher Reihe sein. Die Geschichte in diesem Band passt überhaupt nicht zum Rest der Reihe und hat auch nichts mit der Hauptgeschichte zu tun. Das “Abenteuer” was Geralt erlebt, stellt auch nicht gerade seinen normalen Hexeralltag dar, auch wenn der in der Geschichte anklingt. Insofern hält sich der Erkenntnisgewinn sehr in Grenzen.

Man kann den Band somit einzeln lesen. Mir hat der Band aber nicht so gut gefallen, dass ich das empfehlen würde. Wenn man also einen Teil der Witcher Serie auslassen will, bietet dieses Buch sich am ehesten dafür an, denn ich finde weder die Geschichte sonderlich interessant, noch ist sie hilfreich zum Verständnis oder für den Hintergrund der anderen Teile der Serie.

Vorband 3:

»Das Übliche.« Der Troubadour zuckte mit den Schultern. »Sie verlangt Monogamie, wie alle andern, und selber wirft sie mit fremden Hosen nach einem. … Bei den Göttern, ich kenn auch welche, die einen hübscher abweisen, als die einen lässt, aber ich schrei’s nicht in den Straßen hinaus. Gehen wir.«

Der letzte Band ist eine Lose Sammlung von Geschichten. Anfangs wird man direkt in eine Drachenjagd geworfen (unterhaltsam aber entbehrlich auch wenn ein Nebencharakter eingeführt wird), anschließend erfährt man einige Details zur Beziehung zu Yen (mäßig unterhaltsam und entbehrlich), Dudu wird als Charakter eingeführt (unterhaltsam aber entbehrlich), Geralt geht typischer Hexerarbeit nach (bedingt unterhaltsam und entbehrlich) und in “Das Schwert der Vorsehung” und “Etwas mehr” kann der Leser sehr konkrete Bezüge zur Hauptgeschichte erkennen (beide Kurzgeschichten sind eine gute Ergänzung zur Hauptgeschichte und somit gut und unterhaltsam)

In Summe sind sowohl der erste als auch der Dritte Band (in etwa ab der Hälfte) eine gute Ergänzung zur Hauptgeschichte und um das typische Hexerleben etwas mehr kennenzulernen, was in den Hauptbänden sehr kurz kommt.

Buch 1:

»Waschen kann einem Kranken nur schaden. Einem Gesunden übrigens auch. Erinnert ihr euch an den alten Schrader? Dem hat seine Frau einmal gesagt, er soll sich waschen, und kurz darauf ist er gestorben.« »Weil ihn ein tollwütiger Hund gebissen hatte.«

Einleitend möchte ich erwähnen, dass ich vor kurzem das Witcher 3 Computerspiel mit den beiden Erweiterungen gespielt habe. Somit sind einem die Charaktere Triss, Yen, Ciri, Rittersporn, Geralt und auch diverse Nebencharaktere bekannt. Insofern kommt beim Lesen auch gleich Freude auch, wenn die schon bekannten Charaktere das erst Mal erscheinen.

Der Einstieg in den Band ist etwas gewöhnungsbedürftig. Rittersporn (ein Barde und Freund von Geralt, dem Hexer) hat soeben eine Lied vorgetragen und die Zuhörer aus verschiedenen Völkern diskutieren auf bestem Stammtischniveau über die Interpretation.

Politik und Gerüchte, die sie allesamt als ultimative Wahrheit verkaufen.
Wenn die Fähigkeit, aus Erfahrung zu lernen und Schlüsse zu ziehen, entscheidend wäre, wüssten wir schon längst nicht mehr, was Kriege sind. Aber diejenigen, die es zum Krieg drängt, haben sich nie von Erfahrungen oder Analogien aufhalten lassen.«

Direkt danach werden die Charaktere eingeführt, die einem vermutlich die ganze Serie lang begleiten werden. Die Geschichte baut sich gefühlt relativ langsam auf, man lernt einiges über die Historie der Welt, lernt die Hexerburg kennen und erfährt einiges über die Völker.

Ciri wird in der Geschichte als ziemlich schlau beschrieben, wirkt aber im Gegenteil oft eher tumb. Genauso wirken oft die Gespräche vom gemeinem Volk oder auch von Adligen. Die Gespräche sind oft relativ nah an der Situation zum Start des Buches. Geralt, die anderen Hexer und die Magierinnen um ihm herum bilden da die einzige Ausnahme. Man kann es vermutlich mit dem Mittelalter vergleichen, wo der allgemeine Bildungsstandard auch eher dürftig war.

Wenn die Fähigkeit, aus Erfahrung zu lernen und Schlüsse zu ziehen, entscheidend wäre, wüssten wir schon längst nicht mehr, was Kriege sind. Aber diejenigen, die es zum Krieg drängt, haben sich nie von Erfahrungen oder Analogien aufhalten lassen.«

Der Autor arbeitet öfter mit kleineren öder größeren Zeitsprüngen bei der Erzählung der Geschichte. Die fehlende Einordnung in der Zeitfolge ist manchmal gewöhnungsbedürftig, da die Konkrete Zeit nie konkret erwähnt wird, sich aber der Regel aus dem Kontext ergibt (damit ist zumindest eine grobe Einordnung möglich).

Nach ca. der Hälfte der Geschichte nimmt die Handlung an Fahrt auf. Der Autor bedient sich – wie so viele Fantasy Geschichten – den Rassen, die von Tolkien eingeführt wurde, Zwerge, Elfen und Zauberer dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die diversen Monster sind abwechslungsreicher, spielen aber in der Hauptgeschichte keine große Rolle.

Buch 2:

»Wenn du, Rittersporn« – Bernie Hofmeier blickte ihn scheel an –, »was sagst, weiß man nie, ob man weinen, lachen oder dir eins in die Fresse hauen soll.

Der Krieg steht kurz bevor und verschiedene Parteien wollen Ciri für ihre Zwecke nutzen. Von zwangsvermählen bis töten sind alle Optionen auf dem Tisch. Bisher hat vor allem Gerald viel dafür getan um sie zu schützen.

Aber kann Gerald die diversen Parteien wie Könige und Magier aufhalten?

Der zweite Band hat mir deutlich besser gefallen. Es passiert durchweg mehr und die Unterhaltungen auf Stammtischniveau lassen deutlich nach. Das Verhalten mag zwar für das Mittelalter authentisch sein aber es handelt sich um eine fiktive Welt. Ich wundere mich oft, warum so viele Autoren versuchen fiktive Fantasywelten an unser Mittelalter anzulehnen? Ist das die Erwartungshaltung vom Leser oder Lektorat, die befriedigt werden muss?

Der Leser ist als Begleiter nicht nur bei den Hauptcharakteren dabei, sondern erlebt auch Geheimverhandlungen von Königen oder Geheimtreffen von Magiern. D.h. die Spannung wird nicht über zu wenig Informationen aufrecht gehalten, trotzdem gelingt es dem Autor aber ganz gut, den Leser zum weiterlesen zu motivieren auch wenn the Witcher für mich nicht gerade ein Pageturner war.

Die Mischung ist für meinen Geschmack gelungen. Sowohl die große Rahmenhandlung als auch die individuellen Erlebnisse der Charaktere ergänzen sich gut.

Buch 3:

Aber unter euch Menschen sieht jeder nur zu, wie er am fremden Unglück verdienen kann. In Hungerzeiten wird das Essen nicht geteilt, sondern die Schwächsten werden aufgefressen. So eine Verfahrensweise findet man unter Wölfen, sie ermöglicht es den Gesündesten und Stärksten, zu überleben. Aber unter vernunftbegabten Rassen ermöglicht es solch eine Auslese in der Regel den größten Hurensöhnen, zu überleben und zu dominieren. Die Schlussfolgerungen und Prognosen überlasse ich euch.«

Ciri konnte Vilgefortz entkommen, ist nun aber über einen Teleport im tiefsten Feindesland und hat nebenbei noch ihre Magie verloren bzw. ihrer Magie entsagt und muss sich allein durchschlagen, während noch immer diverse Parteien nach ihr suchen.

Der Lichtblick ist, dass man im zweiten Teil einen Zwerg (wenn man Witcher 3 gespielt hat, ist er einem wohlbekannt), eine Bogenschützin und noch weitere bekannte Charaktere kennenlernt. Ansonsten wird die Hauptgeschichte bis zur Mitte überhaupt nicht vorangetrieben und man bekommt es wieder mit abergläubischem und dummen Gemeinvolk zu tun. Somit werden die üblichen Klischees wieder bedient.

Ab der Mitte ändert sich das, die Geschichte kommt voran und die Intrigen nehmen wieder ihren Lauf. Insgesamt fand ich diesen Band aber schwächer. Man lernt zwar einige neue Charaktere kennen aber abseits davon fühlt es sich viel nach einem Füllband an, der zwischen zwei anderen Bänden die Handlung überbrückt.

Buch 4:

Weißt du, Ciri, was ein Universitätsstudium einem Menschen einbringt?« »Nein. Was?« »Die Fähigkeit, sich der Quellen zu bedienen.«

Die Zauberer haben einen geheimen Rat gebildet und haben ihre eigenen Pläne für die Zukunft von Ciri, Geralt irrt auf der Suche nach Ciri durch die Gegend und der Krieg tobt an verschiedenen Fronten.

Die Ausgangssituation für Teil 4 ist nicht viel anders als sie es zu Beginn vom dritten Band war.

Der vierte Teil hält die Spannung von Anfang an wieder etwas höher und man hat den Eindruck, dass die Handlung vorangetrieben wird. Dafür ist die Schreibweise gewöhnungsbedürftig.

Was hingegen die Eile angeht«, merkte er philosophisch an, »so ist der Eindruck, dass die Zeit fürchterlich drängt, für gewöhnlich ein Alarmsignal, das es nahelegt, das Tempo zu verlangsamen, in Ruhe zu handeln und mit der angebrachten Überlegung.«

Die Erzählungen erfolgen teilweise rückwirkend betrachtet als Erzählung oder Bericht und abwechselnd. Während der rückblickenden Beschreibungen (durch verschiedene Personen) wird seitens des Autors teilweise gewechselt auf die akut erlebten Ereignisse aus Sicht eines Dritten, der live bei der Handlung dabei ist. Damit nutzt der Autor die Möglichkeit die Handlung zu raffen, denn die Berichte sind eher kurz, während die live erlebten Teile den üblichen Detailreichtum haben.

Dazu kommen die Zeitsprünge in den Handlung, die aber auch nicht direkt nachvollziehbar sind, da die Reihenfolge der Erzählung keineswegs mit der Reihenfolge der Ereignisse übereinstimmt.

Man hat als Leser den Eindruck, dass der Autor sein Werk sehr bewusst so gestaltet, dass es nicht einfach zugänglich und nachvollziehbar ist. Insofern ist es erstaunlich, dass ein vermeintlich unmoderne Buchreihe heute noch so gut funktioniert. Vielleicht müssen nicht alle Bücher modern (ständig Spannung, sehr schneller Einstieg) geschrieben sein?

Als wenn das nicht schon genug Komplexität wäre, werden in Teil 4 die Verflechtungen von Spionen, Königsreichen und Einzelpersonen auch auf ein neues Level getrieben, dass nur schwer zu überblicken ist.

Buch 5:

»Lieder, wie einer meiner Bekannten zu sagen pflegt, kann man nicht ersticken.« »Lieder nicht. Aber den Sänger durchaus, kein Problem.«

Ciri hat es in den Schwalbenturm geschafft und kann sich nun durch verschiedene Welten und auch in der Zeit bewegen. Allerdings kann sie das nur sehr eingeschränkt steuern und jede Welt bringt neue Gefahren mit sich. Ihre Verfolger konnte sie vorerst abschütteln oder töten. Geralt ist noch immer auf der Suche nach ihr, wird aber selber verfolgt. Yennefer ist Vilgefortz ausgeliefert und nach seiner Folter dem Tod näher als dem Leben.

Das Böse hat aufgehört, chaotisch zu sein. Es ist keine blinde Elementargewalt mehr, gegen die ein Hexer antreten muss, ein Mutant, ebenso mörderisch und ebenso chaotisch wie das Böse selbst. Heute folgt das Böse Gesetzen – denn die Gesetze dienen ihm. Es handelt im Sinne abgeschlossener Friedensverträge, denn es wurde beim Abschluss dieser Verträge bedacht …«

Gemessen an den Vorbüchern wird die Geschichte relativ schnell und unprätentiös zum Ende geführt.

Das Ende ist für meinen Geschmack ziemlich seltsam. Ohne zu viel zu verraten ist es nicht gerade positiv, das passt schon eher zu dystopischen Serien. Es sterben sehr viele Charaktere, die im Verlauf der Handlung eine Rolle gespielt haben, teilweise bekommt man sogar Informationen zu Ereignissen, die erst in einigen Jahren nach der Haupthandlung passieren. Oft aber in einem relativ kurzen Abriss – so nach dem Motto “die Person lebt noch 5 Jahre an Ort x und starb dann eines unnatürlichen Todes mit Herzversagen” – das bekommt man in der Art für fast alle Charaktere geboten.

»Mit der Liebe«, sagte Fringilla langsam, »ist es wie mit einer Nierenkolik. Solange du keinen Anfall hast, kannst du dir überhaupt nicht vorstellen, was das ist. Und wenn man es dir erzählt, glaubst du es nicht.«

Als Leser frage ich mich warum der Autor das macht. In dieser Art habe ich das noch nie erlebt. Das hat manchmal schon leicht morbide Züge, bei einem wird das leben kurzfristig nach der Geschichte ausgehaucht, bei anderen etwas später und sehr wenigen ist mehr Zeit vergönnt.

Somit bleiben auch fast keine Fragen bzgl. des Ablebens und des Zeitpunktes für die Charaktere offen. Andersrum ist bzgl. Ciri nach wie vor quasi alles offen, weil die Ausgangssituation keine andere ist als vor der Buchreihe, sie ist lediglich deutlich älter.

Wahrlich, wie König Desmond einmal sagte, als er nach verrichteter Notdurft in den Nachttopf schaute: ›Es ist dem Verstand nicht gegeben, dies zu erfassen.‹«

Nach wie vor ist ihr Blut bzw. ihr Nachkomme gefragt und zusätzlich kann sie (theoretisch) auch durch die Zeit reisen. Beides sind Fähigkeiten, die sie extrem interessant für diverse Gruppen machen und somit könnte der Autor genauso eine zweite Serie starten, mit einem identischen Hintergrund.

Für mich ist das kein befriedigendes Ende, denn ich frage mich als Leser welchen Fortschritt die Geschichte genommen hat bzw. was am Ende anders ist als am Anfang. Verbuchen kann ich die Witcher Serie somit als gute Unterhaltung, so lange ich die Sinnfrage nicht stelle.

Fazit:

Umso erstaunlicher ist es, dass der wirkliche Krieg – und ein paar wirkliche Kriege habe ich gesehen – im Hinblick auf Ordnung und Disziplin einem in Flammen stehenden Bordell zum Verwechseln ähnlich sieht.

Vorbände:

Man kann die Vorbände lesen, muss man aber nicht. Abraten würde ich vom zweiten Vorband, die anderen beiden bringen durchaus einige Erkenntnisse, die zum Verständnis der Hauptgeschichte beitragen. Es empfiehlt sich durchaus diese vor der Hauptgeschichte zu lesen.

Hauptbände:

Die Schreibweise ist eher unmodern und der Einstieg dauert eine Weile. Dazu kommt, dass man oft die Reihenfolge der Handlung nur schwer nachvollziehen kann und vergleichbar wie z.B. bei der Herr der Ringe die verschiedenen parallel Handlungen sehr unterschiedlich verfolgt werden. Das geht so weit, dass manche Handlungsstänge, die parallel stattfinden, in einzelnen Büchern kaum vorkommen, dafür wird dies dann im nächsten Buch nachgeholt.

Manche behaupten, dass jedes, absolut jedes Ding auf der Welt seinen Preis hat. Das ist nicht wahr. Es gibt Dinge, die haben keinen Preis, sie sind unbezahlbar. Am leichtesten erkennt man solche Dinge daran, dass sie, wenn man sie erst einmal verloren hat, für immer verloren sind.

Der Autor hat sein Ding gemacht und das ist so speziell, dass er damit offenbar einen Nerv getroffen hat. Die Erzähl- und Schreibweise folgt keinem modernen Standard und ist mal was Anderes. Die Schreibweise ist insofern eine Art von Kunstform, dass ist in der filmischen Umsetzung ggf. vergleichbar mit einem Tarantino. Die Filme haben auch eine unverkennbare Handschrift und man mag es oder eben nicht.

Nach der Serie fühlt man sich zwar gut unterhalten aber im Prinzip ist die Geschichte nach den 5 Büchern ungefähr so weit wie vorher. Kennt ihr das, wenn ihr einen Film schaut und am Ende überlegt, ob es sich wirklich gelohnt hat und wo die Moral oder Quintessenz ist oder die Zeit ggf. anders sinnvoller investiert gewesen wäre? So ging es mir nach dem Lesen der Witcher Bücher auch.

»Ich werde alt«, murmelte er nach einer Weile, als Plötze zu Milvas Rappen aufgeschlossen hatte. »Ich habe neuerdings Skrupel.« »Ja, das kommt bei alten Leuten vor.« Die Bogenschützin bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. »Dagegen hilft ein Absud von Ochsenzunge. Und vorerst leg dir ein Kissen auf den Sattel.«

Die Serie hat insgesamt eine eher melancholische Stimmung. Geralt ist oft nachdenklich und hadert mit seinem Hexerdasein. Er hat vermeintlich keine Gefühle, aber faktisch erkennt selbst er, dass das nicht stimmt.

Ansonsten ist er sehr alt und hat sehr viel erlebt und oft hat man den Eindruck, dass er selbst meint, dass sein Leben schon lange genug dauert und es sich nicht mehr lohnt weiter zu leben.

Weiterhin ist er aufgrund seiner Hexernatur für die meisten Menschen anders und der Aussätzige, womit er offenbar am meisten hadert, denn er erwähnt es in Gesprächen ständig. Er hadert oft mit seinem Hexerdasein und dessen Konsequenzen. Beides hat er sich nicht selbst ausgesucht. D.h. die Geschichte hat immer wieder auch depressive Ansätze.

Die Designer der Computerspiele hatten eine sehr schwere Aufgabe. Wie baut man bei derart vorgegebenen Handlungssträngen der Hauptcharaktere etwas um die eigentliche Geschichte herum? Man hat den Weg gewählt sich sehr nah an die Welt und viele Details zu halten, aber vieles aus dem letzten Band zu ignorieren. Bisher habe ich nur den dritten Witcher Teil gespielt aber für meinen Geschmack hat man sehr gute Arbeit geleistet und das Spiel so nah wie möglich an die Geschichte in den Büchern angelehnt und die Witcher Welt möglichst getreu der Romane zum Leben erweckt.

Den großen Hype um die Witcher Reihe kann ich nicht nachvollziehen, der ist ggf. sogar eher durch die Spiele und die Serie begründet als durch die Bücher selbst. Die Bücher sind keineswegs schlecht aber Herausragend aus meiner Sicht auch nicht.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wenn die Ruine des Elfenpalastes noch so häufig von Elfen besucht wird, ist es hochgradig gefährlich für Geralt und Ciri die Ruine zu besuchen
  • Die erste wirklich eigenständige Aktion von Geralt – sich selbst irgendwelchen Söldnern oder Kopfgeldjägern ausliefern – passt überhaupt nicht zum Verhalten eines üblichen Hexers und ist ziemlich dumm.
  • Ich würde behaupten, dass die Booten nicht sehr lange leben würden, wenn sie den Inhalt der übermittelten Nachrichten kennen würden (in keiner Welt). Insofern halte ich es auch für sehr unwahrscheinlich, dass Nachrichten auf diese Art übermittelt werden. Gegen Folter wäre diese Art der Übertragung auch keineswegs sicher, insofern überwiegen eher die Nachteile. Verschlüsselte Nachrichten wären viel sinnvoller (wenn der Autor sich schon sonst bei allem am Mittelalter orientiert, dann vielleicht auch diesbezüglich?)
  • Was genau an “nicht auffällig sein” hat Ciri nicht verstanden? Sie macht auf das komplette Gegenteil.
  • Wie / Wann ist aus Ciri der Person, die alle verschonen will, die kaltblütige Killerin geworden, die sich am Tod und Sterben ergötzt? Das ist in etwa so nachvollziehbar wie der Wechsel vom lieben kleinen Anakin zu Darth Vader in Star Wars, der auch wenig Sinn ergibt.
  • Der Uhu stellt sich reichlich dumm an für jemanden, der im Dienste des Kaisers ist und seinen Kopf noch besitzt.
  • Ich glaube kaum, dass Milva sich ohne Plan (also ohne Infos von Geralt) abspeisen lassen würde und einfach in den Tag hineinleben würde. Das heißt sie wüsste wie der ursprüngliche und neue Plan aussieht.
  • Schön und gut, dass bestimmte Urteile auf Lebenszeit bestehen bleiben. Aber wie soll mit den technischen Mitteln in einer Zeit die dem Mittelalter gleicht, jemand jahrzehnte später identifiziert werden, wenn sogar ein neuer Kaiser herrscht?
  • Sich Hotsporn anzuvertrauen nach allem was Ciri vorher offenbart hat ist aus meiner Sicht dumm. Dazu kommt, dass auch Hotsporn Pläne bekannt sind, weil er sie bereits mehreren mitgeteilt hat. Der Kopfgeldjäger könnte auch auf die Idee kommen einfach dort zu warten, wo Hotsporn wartet. Was sich dann ja quasi auch zeigt, nur in etwas anderer Form.
  • Ein Mann, der es mit allen Ratten gleichzeitig aufnimmt, halte ich für recht unwahrscheinlich. Er wird vorher auch nicht beschrieben, als wenn er schnell wie ein Hexer ist und 6 Schwerter kann man nicht gleichzeitig parieren. Zumal die Ratten offenbar ganz gut kämpfen, wenn sie schon so lange raubend durch die Gegend ziehen ohne schwer verletzt zu werden oder zu sterben.
  • Ciri sieht 6 tote Ratten und meint, dass sie den Kampf alleine aufnehmen kann? Sehr sinnvoll.
  • Mit einem Schwert so zuschlagen, dass jemand vom Boden hochgerissen und an eine Mauer geschleudert wird? Das passt schon von den Gewichtsverhältnissen nicht und bei einem derartigen Schwung würde man eher durch Knochen schlagen, als dass sich der Körper bewegt (Massenträgheit). Das ist ähnlich sinnlos, als die Hollywood Filme, wo jemand von einer Kugel weggeschleudert wird. Die Energie kann nicht höher sein, als die Energie, die der abschießende aushalten muss und der fliegt auch nicht weg.
  • Dass der Geheimdienstchef des Kaisers vor einer Hure redselig ist und über Cirilla so ausführlich spricht bzw. rumjammert ist sehr unglaubwürdig. Ansonsten wäre er schon lange tot und nicht Geheimdienstchef.
  • 15 Meilen pro Tag ist zu Fuß schon locker zu schaffen, keine Ahnung wie man mit Pferden weniger schaffen soll bzw. warum die Distanz unrealistisch sein soll. Da müsste man schonn durch enges Dickicht reiten.
  • Als wenn der Prefekt es Geralt und seiner Minitruppe überlassen hätte den meistgesuchten Verbrecher zu töten. Spätestens beim Ableben von Geralt ist seine eimzige Chance den Verbrecher zu erwischen. Somit hätte er seine eigenen Leute in Stellung gebracht. Die Variante als Kanonenfutter macht mehr sinn, dann kann dem Prefekten aber auch nicht viel daran gelegen sein einen Erfolg zu verbuchen.
  • Die Aktion von Ciri macht keinerlei Sinn. Sie kann in jede Zeit springen und liefert sich freiwillig dem Zauberer aus, von dem Sie nicht weiß was er mit ihr vor hat? Und dann versucht sie ohne jegliche Verhandlungsbasis Yen zu befreien? Wieso verhindert sie die Gefangenschaft nicht einfach?
  • Das Ausmaß an Arroganz der Zauberinnen ist unglaublich. Sie alleine wissen was für alle anderen der einzig richtige Weg ist. Für Intelligenz spricht das nicht.
  • Wenn Ciri wirklich durch die Zeit reisen kann, könnte sie Ereignisse verändern und die Begehrlichkeiten wären noch viel größer, als sie ohnehin schon sind. Somit bleibt zwar die Behauptung und ein wenig springt sie offenbar auch durch die Zeit aber Nutzen hat sie davon keinen.
  • Gemessen an dem Theater was um die Beziehung zwischen Yen und Geralt gemacht wird, dachte ich, dass in den Büchern deutlich mehr stattfindet. Faktisch gibt es EINE Sexszene in den 5 Büchern (die ist auch sehr kurz) und am Ende wird noch mal kurz eine im Schnellvormat erwähnt. Dazwischen passiert nichts bzw. 99% der Zeit sind sie nicht mal zusammen unterwegs. Man sollte also nicht auf großartige Liebesbeziehungen hoffen. Bzgl. Triss wird erwähnt, dass Geralt mit ihr was hatte um über die Trennung von Yen hinwegzukommen. Ansonsten hat Geralt deutlich länger Kontakt und mutmaßlich Sex mit Fringilla als mit den beiden anderen Magierinnen, obwohl Yennifer angeblich seine wahre Liebe ist.
  • Vorbände:
  • In “Der letzte Wunsch” wird auf die verschiedenen Hexerschwerter eingegangen, das passiert in der Hauptgeschichte nicht.
  • Wie kommt denn das Pferd jeden Tag in den verstaubten Raum aus dem teleportiert wird, ohne dabei aufzufallen?
  • Sich so naiv in eine tödliche Falle locken zu lassen passt nicht zu Geralt, andererseits ist es auch wenig glaubwürdig, dass er sich nach einem Teleport nicht schnell genug verteidigen kann. Die Situation wirkt sehr inszeniert.
  • Gift dürfte bei Geralt nicht ansatzweise so wirken, wie bei einem nicht mutierten. Die Wirkung erst quasi alle Symptome und dann der plötzliche Abbau wirken somit nicht glaubwürdig, sondern sind eher der Dramatugie geschuldet. Ein halbwegs gebildeter Magier hätte das durchaus wissen können, andererseit ist die Frage wie weit die Hexereigenschaften dokumentiert sind und wie unterschiedlich die Ausprängungen nach der Mutation sind.
  • Kurz vorher kann Geralt nicht mal die Lippen bewegen und dann springt er auf, zugegeben mit begrenztem Erfolg.
  • Dafür, dass Geralt so schnell die Effekte des Gifts hört, gelingt es ihm erstaunlich lange dem Monolog zu folgen, während er schon vorher starke Effekte des Giftes spürt.
  • Gerade wurden alle Segel gesetzt und das ist urplötzlich ein Sturm im Anzug, der sofort da ist?
  • Auf einer Schleife im Kreis der Strömung folgen ist unmöglich. Der ganze Schiffsteil der Geschichte ist ziemlich unausgegoren.
  • Die Begegnung mit Yurga in der Schlucht ergibt wenig Sinn. Geralt teilt Yurga mit, dass man ab einer bstimmten Uhrzeit nicht in der Schlucht sein sollte, ist aber selber direkt vor der Zeit dort. Selbst die Flucht wäre offenbar zeitlich nicht mehr möglich gewesen, auch wenn Geralt Yurga den Rat zur Flucht gibt.
  • Auch in den Nebenbänden sind die Sexzenen zwischen Geralt und Yen überschaubar. Zusammengenommen hat er viel mehr Sex mit anderen Frauen als mit Yen. Insofern bin ich überrascht wie viel Theater um die Beziehung zwischen den beiden gemacht wird. Faktisch lässt sich die Beziehung wie folgt zusammenfassen: Die beiden haben über die Jahre ein paar mal Sex (5-10x) und lieben sich irgendwie – soweit sie dazu in der Lage sind, meinen aber beide, dass nichts gutes rauskommt. Vor allem kein Kind, dass Yen so dringen will aber nicht bekommen kann. Insofern kann ich im Spiel gut nachvollziehen, dass einige Alternativen angeboten werden. Ciri ist ggf. an der Stelle sehr hilfreich, da Ciri Yen und Geralt mehr oder weniger als Mutter und Vater einstuft und somit Yen das gibt, was sie immer wollte.
  • Beim Ende ist der Autor ziemlich diffus. Mal scheint der Hexer ewig zu leben, dann wird ihm ein kurzes Leben mit Yen prophezeit. Der Autor kann sich nicht so recht zwischen Vage und bestimmt entscheiden. Wenn man nicht weiß was man will sollte man ggf. nichts schreiben und nicht diverse diffuse Enden, die nicht zusammen passen?
  • Der Autor hat zwar viel beschrieben aber die eigentlich spannende erste Phase, wo Geralt Ciri begegnet (das wird sehr kurz beschrieben) und die Aufnahme und das Training bei den Hexern wird nicht behandelt. Das wäre ggf. eine Geschichte wert gewesen.

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A Light in the Flame – A Flesh and Fire Novel [Buch]

Flesh and Fire 2 A Light in the Flame - Jennifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 2:

“Nor will I be forced to remain in my bedchamber to read or knit or whatever.” “No one said you needed to stay in your bedchamber at all times.” Nyktos stalked toward me, sword raised as he stopped. “Wait. You knit?” “What do you think?” “I don’t know.” He dragged his fangs over his lower lip. “But I have a feeling you’d do terrible things with a knitting needle.” “Give me a pair and you’ll find out.” I swung on him.

Der Vater von Ash hat den Orb of Life in der Blutlinie von Sera versteckt, um seinen Bruder, der den Orb of Death verkörpert davon abzuhalten beide zu bekommen. Der besagte Bruder, der quasi für den Tod steht, hat den Bruder, der für das Leben stand getötet und will sich als alleiniger Herrscher aufschwingen.

Sera ist aber scheinbar nur ein Mensch und das Erwachen der Kräfte in ihrem Innern wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit töten, wenn nicht vorher jemand von den anderen Primals (so eine Art Urgott) herausfindet, dass sie die Kräfte in sich hat.

Die Geschichte um die Götter und Urwesen geht weiter und Jennifer L. Armentrout gelingt es in diesem Fall ganz gut, dass Band zwei sich nicht nach einem Füllband anfühlt, sondern insgesamt sehr interessant liest.

Bei dem Band hat sich mal wieder gezeigt warum ich Mehrteiler normalerweise lieber am Stück lese. Jennifer Armentrout baut eine ganze Menge Handlungswendungen ein und ich kann aktuell nicht mehr 100% bewerten, ob die alle stimmig sind, da das Lesen des ersten Bandes doch eine ganze Weile zurück liegt.

I started to lift the glass to my lips but saw that it was empty. I thought about refilling it but decided there came a point between the first and second glasses where liquid courage turned into liquid ridiculousness.

Was mir an der Serie gefällt ist, dass zwar mit klassischen Stereotypen gearbeitet wird, es zeigt sich dann aber schnell, dass die vermeintlich guten offenbar nicht gut sind oder die Wahrheit verkünden. Genauso wie die vermeintlich Bösen offenbar auch ganz andere Intentionen haben, als ihnen unterstellt wird. D.h. oft sind die Dinge nicht so, wie sie anfangs scheinen.

Somit muss sich der Leser – genauso wie die Protagonistin – ihr Bild von der Fantasywelt neu erstellen und sortieren. Die etwas naive Grundstory, die ich im ersten Band noch erwähnt habe, wird in Band 2 deutlich komplexer und glaubwürdiger. Die Motivation des Antagonisten ist – wie so häufig die gleiche – in der Regel geht es den Meisten Antagonisten um Macht, Reichtum oder Themen wie Rachegelüste. Das ist hier nicht anders.

Fazit:

Ich finde den zweiten Teil etwas gelungener als den ersten, weil das “wir bringen irgendwen um, dann sind unsere Probleme gelöst” mir doch etwas einfach schien, da die Charaktere nicht dumm sind. Andersrum muss man natürlich sagen, dass das Motto andere sind an allem Schuld leider selbst heute noch viel zu oft bemüht wird (siehe Trump und Co).

Für einen Zwischenband ist die Geschichte erstaunlich unterhaltsam. Ich bin mir aktuell noch nicht sicher, ob der dritte Band der letzte ist. Mal sehen wie Armentrout die Geschichte entwickelt. Da es sich um ein Prequel handelt, ist der grobe Fahrplan vorgezeichnet.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Es ist relativ naheliegend, welchen Nachteil der Zauber hat. Niemand kann Sera gegen ihren Willen von dem Ort entfernen, an dem sie ist. Das mag sein, aber das verhindert nicht, dass man zumindest Nyktos oder allen anderen schaden zufügt und somit dafür sorgen kann, dass sie gefügig wird (genau das passiert dann auch).
  • Ich hatte es zwar schon fast vermutet aber diese “ich opfere mich” Aktionen um den Rest zu retten, ergeben keinerlei Sinn, wenn man weiß, dass wahrscheinlich eher das Gegenteil die Folge ist. Denn soweit ich es verstehe scheint es so zu sein, dass der Ember of Life nicht zerstört werden darf. Aber gut, ich kann nachvollziehen warum sich das in der Geschichte gut macht, da sich später diverse Gespräche um das Thema drehen.
  • Das ist doch schon eine Einladung, wenn man weiß dass Sera und Nyktos sich einen Tag nicht begegnen, dann könnte man das für eine Entführung nutzen … das passiert in dem Fall nicht aber trotzdem wäre die Wahrscheinlichkeit dafür hoch.
  • Ausgehend von dem was man weiß sind die Chancen, dass Sera den “Besuch” bei Kolis überlebt äußert gering. Kolis hat über 100 Personen getötet um Ash zu testen. Somit liegt es sehr nahe, dass er Sera tötet oder sie behält als Druckmittel. Das passiert zwar nicht, aber auch nur weil er sogar will, dass die beiden sich verbinden zwecks Erfüllung der Prophezeiung.
  • Nach allem was man weiß kann ein Primal nicht ersetzt werden – das ist die Drohung von Kolis – er kann ihn maximal einsperren.
  • Erst wird behauptet Drachen können nicht herbeigerufen werden, dann soll Kyn aber einen Drachen mitgenommen haben. Klar, das wäre technisch auch anders denkbar aber die Wahrscheinkichkeit, dass der Drache freiweillig in seinen eigenen Tod fliegt ist auch eher gering. Und soweit man den König kennt ist es doch sehr wahrscheinlich, dass das Ergebnis genau das ist.
  • Der Plan ergibt keinerlei Sinn: Kyn soll zum Feind werden, weil Sera gezwungen wird einen seiner Drachen zu töten. Dabei wird völlig außer acht gelassen wer sie dazu zwingt. Davon ab hätte es auch so laufen können, dass Kolis den Drachen selbst hätte töten müssen.
  • Ich glaube kaum, dass man derartig viele Experimente in einem derart auf Hass und Verrat basierenden System geheim halten könnten, denn zu wissen, dass der vermeintliche Gott des Lebens keiner ist, hätte seine Position wohl deutlich geschwächt.
  • Wie Sera mit Veses umgeht ist ziemlich dumm, zumal Veses eine Sympathisantin von Kolis ist.
  • Die Aktion mit Reaver führt dazu, dass alle vorherige Vorsicht und Umsicht ausgehebelt wird. Die Aktion ist also nicht “das Risiko Wert”, sondern eher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Todesurteil für alle in den Shadowlands. Wie sich später zeigt, wusste Kolis eh alles aber das war zu dem Zeitpunkt nicht klar.
  • Es wird thematisiert, dass die Ember of Life and Death niemals in einer Person bzw. einem Primal vereint sein sollen, dass strebt Ash aber an. Wieso wird das nie hinterfragt?

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