Leselaunen zurück zur Arbeit

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag bis 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Letterheart verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Aktuelles Buch:

The Witcher Vorgeschichte 1 Der letzte Wunsch - Andrzej Sapkowski

Ich habe gerade mit dem ersten Band der drei Bücher um die Hauptgeschichte von The Witcher begonnen. Soweit ich das bisher verstehe ist das aber keine Serie in dem Sinne. Die Geschichten fügen sich irgendwo um die Hauptgeschichte ein (irgendwo ist auch ganz passend, genauso wie in der Hauptgeschichte, kann man immer nur raten wann die Ereignisse stattfinden, da es – wenn überhaupt – nur indirekte Anhaltspunkte für die Reihenfolge gibt).

Aktuelle Lesestimmung:

The Witcher 4 Der Schwalbenturm - Andrzej Sapkowski

The Witcher 5 Die Dame vom See - Andrzej Sapkowski

Es lag weniger an der Stimmung, dass ich nicht so viel gelesen habe, sondern die Tage im Urlaub waren einfach sehr vollgepackt. In Ägypten hat mich dann noch der Fluch des Pharaos getroffen (Durchfall in Summe gut eine Woche) und als Abschiedsgeschenk am vorletzten Tag noch eine Erkältung.

Wobei ich bei The Witcher auch nicht gerade behaupten kann, dass es ein Pageturner ist, dafür ist mir die Schreibweise zu Sperrig. Die Geschichte ist nicht schlecht aber auch nichts was ich verschlingen würde.

Zitat der Woche:

»Ich traue Euch nicht.« »Und das ist auch gut so.« Der Totengott nickte mit Nachdruck. »Göttern sollte man nicht trauen. Die Legenden von Karinth, C.M. Spoerri

Und sonst so:

Da seit den letzten Leselaunen aufgrund des Urlaubs 4 Wochen vergangen sind, gibt es einiges Neues.

Der Ägypten Urlaub liegt hinter mir. Der Reisebericht ist Online.

Während meines Urlaubs wurde nun die Glasfaser ins Haus eingeblasen und ein Hausanschluss gesetzt. Buchen kann man aber nach wie vor nicht, da laut. Telekom noch die Netzverteiler aufgebaut werden müssen. Die nun gesetzte Dose im Haus hat auch keine Anschlüsse nach draußen. Dafür wird also mutmaßlich noch mal jemand vorbeikommen und eine weitere Dose setzen.

Wenn ich mir so die Videos im Netz anschaue wie Glasfaser lt. Marketing verlegt wird (Minimalinvasiv, es findet vorher eine Hausbegehung statt usw.) ist schon erstaunlich was bei uns alles nicht passiert. Durch aufschrauben der Dosen findet man raus wie viele Hausanschlüsse vorgesehen sind und vermutlich kann / darf / muss man vorher noch Leerrohre legen und durch Wände Bohren. Infos dafür bekommt man aber keine.

Für den nächsten Urlaub – John Muir Trail bzw. Mount Whitney Climb habe ich jetzt auch einen Plan.

Die Permits für die begehrtesten Varianten, die man nur über eine Lotterie bekommt, habe ich nicht erhalten (zu nennen sind hier Eintritt über das Whitney Portal und Eintritt von Yosemite Valley – Happy Isles). Dafür habe ich jetzt im Rahmen der Lotterie 30$ an die Nationalparks gespendet. 😉

Die vorgenannten sind die Varianten um den John Muir Trail von Süden nach Norden oder von Norden nach Süden zu wandern. Das ist Nachvollziehbar, dass die sehr begehrt sind, denn jeder will natürlich den kompletten Trail wandern um dann nachher sagen zu können ich habe den kompletten John Muir Trail gewandert.

Da ich schon mehrfach versucht habe für diese Varianten einen Permit zu bekommen (zumindest Whitney Portal), würde ich die Chancen wirklich als sehr gering bezeichnen.

Was ich habe ist ein PCT Permit (womit man über den Cottonwood Pass einsteigen kann – was zwei Tage zusätzliche Zeit und somit Essen benötigt – also die Süd nach Nord Variante) und einen Eintritt über Reds Meadow (Nord Süd für einen Teil des Weges – den Rest habe ich aber schon gelaufen bis auf 20 Meilen, die eher uninteressant sind, also ist das kein Verlust).

Wenn mir aufgrund von Höhenkrankheit oder anderen Gründen der Aufstieg zu Whitney bei der Süd / Nord Variante nicht gelingen sollte (die Akklimatisierung ist sehr kurz), kann ich zurück nach Lone Pine (zwei Tage zurück Wandern und ein möglicherweise schwieriger Hitch vom Cottonwood Pass, denn dort sind sehr wenig Leute unterwegs, die einen mitnehmen, letztes Mal ist mir das nur gelungen, weil ich viel Glück hatte und freundlich gegrüßt habe), von dort nach Mammoth Lakes und von dort (genauer Reds Meadow) dann Versuch zwei in Richtung Süden starten.

Der Vorteil bei dem Reds Meadow Trailhead ist, dass man auf keine Lotterie angewiesen ist, sondern nur auf Schnelligkeit, da es jeden Tag für 6 Monate im Voraus genau 6 Permits gibt. Man darf allerdings auch nur genau an diesem Tag von dort starten und auch nur nach Süden (je nach Trailhead). D.h. wenn die Planung etwas durcheinander Gerät ist das Permit nichts mehr wert oder man muss hoffen, dass man auf den ersten Meilen keinem Ranger begegnet.

Ob die Permits kontrolliert werden ist wie immer Glückssache. Als ich letztes Mal in der Region war und nach Norden gelaufen bin, habe ich keine Ranger gesehen. Es gibt in der Region so viele Trailheads und Regeln, dass eine umfassende Kontrolle extrem viel Ranger Personal erfordern würde. Andersrum hilft einem das wenig, wenn man ohne Permit erwischt wird, kann der Hike schnell vorbei sein und sehr teuer werden.

Jetzt muss ich nur noch buchen. Aufgrund der verschiedenen Kombinationen und der nur groben Zeitplanung bei einem Hike sind die genauen Flugtage schwer abschätzbar. In der Realität kommt es in der Regel eh anders als geplant. Zumal es dieses Jahr wohl so viel Schnee gab wie noch nie in den letzten Jahrzehnten. Es kann also gut sein, dass selbst im August noch Schnee / Eis in kritischen Stellen zu finden sind.

Der eine Ärger mit dem Auto (Reifen verlieren Luft) ist jetzt behoben. Nach dem Tausch von zwei Reifen, mussten alle Ventile getauscht und neu abgedichtet werden. Ergo: Auch Alufelgen korrodieren und dann sind die Ventile nicht mehr dicht. Gut, nach 14 Jahren dürfen die das wohl auch. Die Reifen waren also noch ok, es lag an den Ventilen. In Summe war da nun deutlich teurer als gedacht. Beim nächsten Mal tausche ich die Felgen gleich mit. Aber ich wollte halt wenig in das Auto investieren, da man bei einem Neukauf – je nach Modell – eh wieder neue Felgen und Reifen benötigt.

Dafür kommen jetzt die nächsten Effekte: Der Turbo funktioniert nur noch, wenn er Lust hat (irgendwas mit dem Druck stimmt manchmal nicht, dafür können wohl diverse Teile (Dichtungen, Schläuche, der Turbo selbst, Membranen, Klappen) die Ursache sein.

Aktuell bin ich noch immer unentschlossen bzgl. eines neuen Autos: Noch mal ein Verbrenner wäre aus aktueller Sicht wohl das sinnvollste. Ich glaube einfach nicht, dass die Batteriefahrzeuge und vor allem die Batterien 10-15 Jahre halten und ich bin nicht der Typ der nach 5-7 Jahren neue Autos kauft, weil das Geldverschwendung ist. Andersrum kann der Staat in 15 Jahren die Preise für Benziner extrem hoch treiben oder Fahrverbote aussprechen.

Dazu kommt noch, dass aktuell wieder Klavierlackoptik mit Billigplastik modern ist. Das sieht doch spätestens nach zwei Jahren beschissen aus. Wer denkt sich so was aus? D.h. neue Autos die mir gefallen gibt es aktuell quasi nicht. Mal sehen, ob die Hersteller mit den Facelift Versionen den Quatsch vorsetzen.

Die Steuererklärung ist zurück. Es gab den vorher vom Steuerprogramm prognostizierten Wert zurück, gelohnt hat sich das nicht wirklich.

Ansonsten kämpfe ich gerade noch mit den Nachwehen des Ägypten Urlaubs (Durchfall, Erkältung).

Das nenne ich Charisma, wer hätte nicht gerne solche Lehrer in der Schule?

Weitere Leselaunen

* Andersleser * Letterheart *

Ägypten 2023 Rundreise [Reisebericht]

Tag 1 – 05.03.2023:

Die Anreise aus Deutschland funktioniert dieses Mal recht gut. Wir mussten allerdings trotz Lufthansa Flug zum Egypt Air Schalter. Am Flughafen konnte man das aber nicht sehen, da aufgrund der Masse der Flüge nur die nächsten 90 Minuten angezeigt wurden. Somit hatte ich Glück, dass ich mich am Vorabend für den Benachrichtigungen für den Flug registriert hatte, da ein Check In über Lufthansa auch nicht möglich war. Wie ich dann herausgefunden habe, funktioniert der Egypt Air Checkin aktuell von Frankfurt aus generell nicht.
Der Mitarbeiter am Schalter hat nur verpennt uns die Flugtickets zu geben, somit hatten wir eine kleine Ehrenrunde (dabei hab ich ihn noch gefragt, ob er mit allem fertig ist). Ansonsten hat er uns noch erzählt, dass wir Passfotos machen müssen für das Visum (was Quatsch ist, das braucht man nur, wenn man keinen Reisepass dabei hat und stattdessen mit dem Personalausweis einreist). Beim Sicherheitscheck war die Wartezeit am Frankfurter Flughafen nicht vorhanden, so habe ich das in Frankfurt noch nie erlebt.
Der Flug ging ca. 30 Minuten später los, war aber pünktlich am Zielort (das war am Vortag auch schon so, scheint also nicht ungewöhnlich zu sein). Das Visum ist recht einfach zu bekommen. Das wichtigste ist Bargeld, Euros oder Dollar. Wenn man (bei uns ca. 25 €) bezahlt hat, kommt man ohne Probleme nach Ägypten rein. Die einzige Frage der Einreise(beamtin?) war die nach dem Herkunftsflughafen.
Am längsten ist die Wartezeit auf die Koffer und die Strecke zum Hotel dauert auch noch mal 45 Minuten im Kairoer Abendverkehr. Die Straßenverhältnisse sind für Europäer chaotisch. Jeder fährt wie er meint und Ampeln gibt es nicht oder sie sind inaktiv. Die Fußgänger wuseln in dem Chaos irgendwann auch noch dazwischen rum aber irgendwie funktioniert es.
Im Hotel sind wir nach ca. 22:30.
Nachts lernen wir noch, dass es in Ägypten nachaktive Vögel gibt, die einen Höllenlärm machen. General gilt in Ägypten, dass man einen guten Schlaf haben sollten. Die Gebete, starten je nach Region um 4:30 und sind unterschiedliche ausufernd und je nach Lautsprecherpositionen sehr laut auch im Hotelzimmer. Gehupt wir zu jeder Tageszeit, auch nachts (allerdings etwas weniger). Und am Freitag ist bei diesem Hotel auch noch ein Partybus unterwegs, der einen Regelmäßig weckt. Verschlafen ist also in Ägypten fast unmöglich. Der Hahn, der sich morgens meldet, fällt eher angenehm leise auf.

Tag 2 – 06.03.2023:

Heute geht es um 7:30 los und wir besichtigen diverse Sehenswürdigkeiten in Kairo. Los geht es mit mehreren Moscheen wie zum Beispiel der Alabaster Moschee, Sultan Hassan und El-Din (Zitadelle von Saladin). Später besichtigen wir das klassische Ägyptische Museum (das neue hat noch nicht eröffnet, angebliche Eröffnung 2023 aber die Bauzeit beträgt jetzt schon über 20 Jahre) und die hängende Kirche und eine andere Kirche im koptischen Viertel. Das Ägyptische Museum um die Mittagszeit zu besuchen ist übrigens eine gute Idee, denn morgens ist es extrem überlaufen (siehe unten).
Beim Essen abends im Hotel merkt man wie Ägypten Preisgestaltung geht – vier Getränke 300 Pfund was knapp 10€ entspricht. Für europäische Verhältnisse ist das ok, für ägyptische eher dreist. Diese Art Wegelagerei trifft man in Ägypten aber häufig an. Die Einheimischen zahlen oft nur einen Bruchteil und oft ist der Preis gemessen an dem gebotenen reichlich überzogen.
Der Reiseleiter sammelt direkt Trinkgeld 5€ pro Person pro Tag – 70€ für die Tour mal 16 Leute (Umrechnungsfaktor 32, eine Pizza kostet in Ägypten somit ca. 1,5€ um das ins Verhältnis zu setzen – das ist also sehr viel Trinkgeld). Angeblich wird das Trinkgeld für alle ausgegeben, mit denen wir direkt in Kontakt sind.
Das betrifft bei Sehenswürdigkeiten die Leute, die irgendwo sitzen, Tore bewachen, Polizei, Hotelpersonal, Kofferträger, Zimmermädchen usw. – faktisch kann mir aber keiner erzählen, dass so viel Trinkgeld wirklich bei all den Leuten ankommt, die mit uns Kontakt haben. Ich denke das der Rest (wie hoch auch immer der ist) beim Tourguide landet.

Tag 3 – 07.03.2023:

Heute geht es schon um 7:00 los, um Alexandria zu besichtigen. Am Morgen machen wir einen Zwischenstopp im Kloster des heiligen Makarios (mein Eindruck, Kloster sind überall dort, wo natürliche Wasserquellen in der Nähe sind und die vermeintlich Heiligen sind einfach die Gründer der Kloster).
Auf der Tour besuchen wir mehrere Kloster. Die Koster haben alle um die 100-120 Mönche und offenbar auch keine Nachwuchsprobleme. Die Kloster haben unterschiedliche Einnahmequellen (Farmen, Besitztümer, Touristen) und die Sache rechnet sich offenbar ganz gut.
In Alexandria haben wir zuerst Gräber (Kom el Shoqafa) besucht, danach Pompey’s Pillar und zuletzt das Alexandria National Museum. Die Bibliothek stand nicht auf unserer Liste.
Bzgl. des Straßenverkehrs konnte man heute wieder einiges lernen. Rückwärts fahren auf der Autobahn und die Nutzung der Autobahn durch Fußgänger sind in Ägypten kein Problem.
Heute haben wir zum ersten Mal Polizeibegleitung im Bus (das sind Leute in Anzügen, die unter dem Jackett eine Waffe, z.B. Maschinenpistole mit Ersatzmagazinen tragen). Braucht man diesen Schutz? Keineswegs. Je nach Lust und Laune der Behörden ist es in einigen Regionen aber Vorschrift. Der einzige Schutz den man Braucht ist ggf. der vor den ganzen Händlern. 😉

Tag 4 – 08.03.2023:

Heute geht es wieder um 7:30 los. Zuerst besuchen wir die Stufenpyramide von Saqqara und anschließend das Freilichtmuseum von Memphis, wo sich eine große Statue vom Ramses befindet.
Danach geht es zum Mittagessen und zu den Pyramiden von Gizeh und der Sphinx. Anschließend gibt es noch eine Mischung aus Verkaufsshow und Erklärung in einer Parfümerie (diese Art Shows bekommen wir im Laufe der Reise noch mehrere für Papyrus und auch für Steingut).

Tag 5 – 09.03.2023:

Heute geht es nach El Minia. Die Nacht ist leider wegen ordentliche Durchfall früh (um ca. 1:00) vorbei. Ich weiß nicht, ob es der Fluch des Pharaos ist, einfach meine typischen Magenprobleme oder eine Magen-Darm Erkrankung. Faktisch wird mich das Thema aber die ganze Tour über verfolgen und auch noch danach.
Heute bekommen wir neben der Begleitperson im Bus noch einen Streifenwagen als Eskorte. So langsam fühlen wir uns wichtig.
Die Highlights sind heute überschaubar. Wir besichtigen Tuna el-Gebel.
Es ist erstaunlich wie zugemüllt Ägypten ist. Plastikmüll findet sich in rauen Mengen um die Sehenswürdigkeiten an Autobahnen oder an Flüssen (die lebensnotwendig sind). Es stört offenbar auch keinen Ägypter. Es laufen an den Attraktionen so viele überflüssige Sicherheitsleute rum aber auf die Idee mal Müll einzusammeln kommt offenbar niemand. Unsere Vermutung: So was wie Müllabfuhr gibt es in den nicht städtischen Regionen nicht oder es ist zu teuer, alles was man früher hatte, hat sich selbst zersetzt. Mit Plastikmüll funktioniert das nicht mehr und jeder kippt ihn irgendwo hin, wo er dauerhaft erhalten bleibt.

Tag 6 – 10.03.2023:

Heute ging es erst um 9:00 los und wir haben die Beni Hassan Tombs und El-Armana besucht. Beides wieder mit heftiger Polizeieskorte. Nicht, dass es nötig wäre aber es gibt viele Polizisten, die gerne ein Trinkgeld nehmen. Und aus erst einem Auto wurden immer mehr, weil man so etwas Trinkgeld bekommen kann.
Generell gilt, dass die ägyptische Landbevölkerung (vor allem die jungen Leute und davon noch mehr die Mädchen) sehr positiv auf den Touristenbus reagieren. Es prallen extreme Welten aufeinander. Aus unserer Sicht haben die Menschen sehr wenig, das ändert aber nicht ihren Enthusiasmus beim Winken und an der Freude, die sie zeigen.
Anfangs fand ich etwas seltsam als vermeintlich reicher Tourist in einem modernen Reisebus durch Dörfer zu fahren, die für uns eher anmuten wie aus ferner Vergangenheit. Aber die Ägypter winken zuerst und nicht zurück winken ist unhöflich und seltsam und gerade bei Kindern finde ich es auch ziemlich arschig die Freundlichkeit oder das Interesse nicht zu erwidern. Wenn man sich so einfach ein wenig annähern kann, ist das wohl der geringste Preis.
Auch wenn man diesbezüglich in Ägypten immer sehr vorsichtig sein muss, da sehr viele Ägypter Touristen nur als potenzielle Geldquelle betrachten. Das trifft auf die Landbevölkerung aber überhaupt nicht zu, da der Bus nur durch das Dorf hindurchfährt und eher stört als nutzt. D.h. die haben nichts zu erwarten, sind aber trotzdem freundlich.
Es gibt natürlich leider aber auch verständlicherweise viele Ägypter, die das schnelle Geld mit den Touristen machen wollen und Preise wie in Deutschland nehmen und sehr offensiv auf Touristen zugehen. Das sind die vielen Händler, schlimmer sind aber die Leute, die man überall in Ägypten trifft und die einen potenziell abzocken wollen.
Dabei fällt es einem als Tourist extrem schwer herauszufinden, ob die Leute nett sind oder einen gerade über den Tisch ziehen wollen. Beispiel: Man versucht in Ägypten eine Straße in Kairo zu queren. Das ist für Touristen schon Herausforderung genug. Ein freundlicher Ägypter hilft einem (so weit so gut), dann sucht der Ägypter das Gespräch. Ab hier wird es schwierig.
Im Gespräch sind fast immer irgendwelche Empfehlungen enthalten (Ihr solltet nicht hier laufen, sondern in den Teil von Kairo gehen, woraufhin derjenige energisch vorgeht und man folgen soll! Ihr wart im Museum? Die Tickets könnt ihr dort in der Nebengasse eintauschen und bekommt Geld zurück, gleich da vorne!, Ihr sucht ein Restaurant, dass dort zwei Straßen weiter ist sehr gut, da müsst ihr unbedingt hingehen).
Das Ergebnis ist oft, dass die Leute für ihre Leistungen anschließend Bezahlungen wollen oder ggf. auch schlimmeres. Ich hab sehr bewusst nicht probiert, was mich ein paar Straßen weiter erwartet. Man wird als Tourist auf jeden Fall sehr schnell skeptisch und vertraut sehr schnell niemanden mehr und blockt sehr schnell (das ist schade) und fördert den Austausch mit den Einheimischen überhaupt nicht.
Vermutlich ist das auch der Grund warum die Regierung die Touristen noch mehr von den Einheimischen abschotten will (siehe Neues Museum mit Seilbahn zu den Pyramiden, den entsprechenden Straßen und Hotelkomplexen). Ich sehe das allerdings als problematisch an, weil dann nur noch wenige von den Touristen profitieren. Das kann nicht die Lösung sein.
Auch die Kinder haben dieses Verhalten verinnerlicht. Beispielsweise kommen sie auf einen zu und sagen hallo und erhoffen sich sehr klar Geld von den Touristen. Eine Begegnung ist mir auch länger im Gedächtnis geblieben. Die Meisten Ägypter machen die übliche Geste, wenn sie Geld wollen (Zeigefinger und Daumen aneinander reiben). Ein kleines Mädchen in Kairo kurz vor Ende der Reise hat aber das Zeichen für Essen gemacht, die war geschätzt jünger als 10 Jahre alt.
Wenn Sie wirklich essen gebraucht hätte, würde ich nicht zögern ihr Geld zu geben. Aber nach über 10 Tagen negativer Erfahrungen ist man hinreichend skeptisch und kann leider überhaupt nicht mehr nachvollziehen was echt oder gespielt ist.
Das ist mein erster längerer Besuch in einem dritte Welt Land. Im Rahmen unserer Antarktistour waren wir zwar kurz in Chile, aber so viel wie in Ägypten haben wir nicht mitbekommen. Klar gibt es auch in den USA viele Bettler aber so krass wie in Ägypten sind die Unterschiede bei weitem nicht.
Das muss perse aus Sicht der Einheimischen nicht mal schlecht sein, denn in einfachen Verhältnissen Leben (auch wenn das nicht dem von Europäern gewohnten Lebensstandard entspricht), ist nicht grundsätzlich problematisch, wenn man mindestens Zugang zu Wasser und Nahrung in ausreichender Qualität und Menge hat.
Die Unterschiede sind Krass, es gibt Großbauten in den Hauptstädten und Bauten, die vom Pompösitätsniveau schon an das dritte Reich erinnern, aber die Leute leben nicht weit entfernt in Häusern, die diese Bezeichnung kaum verdienen. Generell sind Großstädte mit >20 Millionen Einwohnern natürlich selten schön und haben immer ihre Schattenseiten.
Davon ab war der Tag gesundheitlich beschissen. In der letzten Nacht hatte ich ab 3 Dauerdurchfall und diverse Toilettenbesuche. Unterdessen habe ich nicht mal mehr Appetit zum Abendessen, obwohl ich Mittags nichts gegessen habe.

Tag 7 – 11.03.2023:

Heute geht es wieder um 7:30 los. Heute besichtigen wir lediglich Seti Temple at Abydos, der bisher neben den Pyramiden am beeindruckendsten ist.
Dummerweise sind unsere Launchpakete im anderen Bus gewesen und die werden uns per Taxi! hinterher gefahren. Somit verlieren wir ca. eine Stunde.
Unsere doppelte Polizeieskorte (im Bus und um den Bus) verlässt uns heute. Abends kommen wir in Luxor an.
Die Touristendichte in Luxor ist extrem viel höher als bisher auf der Tour, denn bisher waren wir eher an Orten wo nur sehr wenige Touristen waren.
Das Durchfallproblem bessert sich langsam wieder.

Tag 8 – 12.03.2023:

Heute geht es um 8:00 los. Zuerst besichtigen wir den Karnak Temple und anschließend den Luxor Temple. Ersteren finde ich wegen des imposanten Säulensales am beeindruckendsten. Abends kommen wir in Assuan an.
Heute habe ich erkannt, dass eine baulich erzwungene Teilung von zwei Spuren als Konzept in Ägypten nicht funktioniert. Jeder fährt wo er will auch als Geisterfahrer. Das trifft sogar auf Busse und LKW zu. Jetzt verstehe ich auch so langsam warum in einige Straßen Reifenaufschlitzer integriert sind, wenn man in die falsche Richtung fährt. Anders lernen es die Ägypter offenbar nicht.

Tag 9 – 13.03.2023:

Heute geht es um 8:00 los. Zuerst schauen wir uns heute den unfinished Obelisk angesehen (ein Obelisk, der gerissen ist und somit im Steinbruch geblieben ist), anschließend den Assuan Staudamm und danach den Philae Temple. Gegen Mittag sind wir auf dem Schiff M/S Miriam eingetroffen. Der Nachmittag ist frei bis 16:00 wo es noch eine kleine Bootstour mit einem “Segelboot” gibt. Das Boot als Boot zu bezeichnen finde ich schon etwas gewagt aber ok, dass entspricht Ägyptischen Standard. Mangels Wind können wir nicht segeln und werden von einem Motorboot (unser Boot hat keinen Motor) ein Stück den Fluss hochzogen und treiben anschließend mit der Strömung zurück.

Tag 10 – 14.03.2023:

Heute starten wir sehr früh (4:30) nach Abu Simbel. Dort kommen wir um 8:30 an und der Parkplatz ist voller Busse. Dass ist bisher der extremste Massentourismus in Ägypten. Die Tempel sind beeindruckend aber mit so vielen Menschen hat man nur bedingt etwas davon. Mittags sind wir zurück auf dem Schiff und fahren Richtung Kom Ombu zur Besichtigung.
Für die Abu Simbel Tour nimmt der Reiseveranstalter 150€ (das allein ist schon Megadreist bei der Preisgestaltung in Ägypten). Man kann weder per Kreditkarte zahlen, noch in Ägyptischen Pfund (obwohl die Kosten in Pfund anfallen). D.h. bei 14 Leuten die diese Tour buchen ist der Reingewinn für ägyptische Verhältnisse extrem. Für den Preis könnte man eher einen Flug erwarten.
Lohnt sich der Ausflug? Wenn man schon mal in Ägypten ist, sollte man Abu Simbel mal gesehen haben. Es ist aber extrem überlaufen. Alle Busse kommen morgens in etwa zur gleichen Zeit an und die Menschenmengen sind massiv.

Tag 11 – 15.03.2023:

Heute starten wir um 5:30 und besichtigen in Edfu den Horustempel. Der Rest des Tages besteht aus einer Fahrt auf dem Nilschiff nach Luxor. Auf dem Weg passieren wir eine Schleuse. Entlang des Nils gibt es nicht viel zu sehen. Da hatte ich mit mehr gerechnet. Somit ist für mich auch klar, eine Nilkreuzfahrt kommt für mich nicht in Frage, die drei Tage reichen mir vollkommen aus.
Vor Händlern ist man übrigens auch auf Schiffen nicht sicher. Wie läuft das ab? Der Händler wirft ungefragt irgendwas auf das Schiff und entweder man wirft es zurück oder
Geld runter.

Tag 12 – 16.03.2023:

Heute fahren wir um 7:00 ab, besichtigen zwei Statuen, den Hatshepsut Temple, einen Steinmetz und das Tal der Könige. Wir besichtigen die Gräber von Ramses 7, Ramses 9 und Ramses 3. Abschließend besuchen wir den Dandarah Temple, bei dem die erste Halle extrem gut erhalten ist. Weiter geht es nach Hurghada. Die Option für das Seti Grab bietet der Reiseleiter nicht an.
Abends fahren wir nach Hurghada in eine All inclusive Anlage. Der Reiseführer sagt uns im Bus, dass dort “eine andere Art Touristen” ist und das kann man so bestätigen. Ich würde nicht freiwillig eine oder zwei Wochen in so einer Anlage verbringen (vollkommen egal, ob in Ägypten oder andernorts), geschweige denn dafür bezahlen.
Zugegeben scheint unser Hotel oder Resort eher in die Kategorie günstig zu fallen aber derartiger Massentourismus (liege an Liege am Pool oder am Strand) war noch nie mein Ding. Aber essen und trinken kann man kostenlos von Morgens bis spät abends und für kleines Geld gibt es auch Cocktails, fall Bier und Softdrinks nicht reichen.

Tag 13 – 17.03.2023:

Um 10:00 starten wir, um zwei Kloster zu besichtigen.
Die beiden Kloster sind nicht wirklich sehenswert für meinen Geschmack. Man hätte Tag 13 und 14 zusammenlegen können um einen Tag schneller in Kairo zu sein.
Das Hotel Abends ist recht chaotisch. Wir sind so ziemlich die einzigen Gäste. Das erste Zimmer hat ein Queensizebett und die Zimmerzugangskarte geht nicht. Dann bekommen wir ein Zimmer in einem Trakt ohne Strom was uralt ist und das dritte Zimmer geht halbwegs – auch hier funktioniert der Türöffnungsmechnismus nur bedingt. Erstaunlich ist welche Essensmengen für ein paar Touristen aufgefahren werden. Für mich sieht das nach einem Familienbetrieb aus und sobald die Touristen weg sind, essen die einheimischen das gleiche Essen, anders machen solche Mengen keinen Sinn.

Tag 14 – 18.03.2023:

Heute starten wir um 10:00 Richtung Kairo. Das Programm besteht lediglich aus einem Basarrundgang und einer Pause in einem Cafe. Die letzten beiden Tage hätte man locker zu einem Tag kombinieren können. Nach einem Besuch im Nguib Mahfouz Café und einem Basarrundgang treffen wir um 15:30 in Hotel ein, wo die reguläre Tour endet.
Anschließend besuchen wir den Kairo Tower, wo wir ca. 30 Minuten warten bis wir hoch fahren dürfen. Es gibt nur einen Aufzug für 6 Leute und die Expresstickets und Restaurantbesucher werden bevorzugt behandelt. Dementsprechend sind die Wartezeiten schwer kalkulierbar. Ich hatte vorher von Wartezeiten bis zu mehreren Stunden gelesen, bin aber dann von Leuten beruhigt worden, die schon vor Ort waren. Faktisch würde ich beim nächsten Mal eher ein Expressticket kaufen, weil man wirklich mehrere Stunden warten kann, wenn man Pech hat.
Der Durchfall ist übrigens zurück.

Tag 15 – 19.03.2023:

Heute besuchen wir zuerst das Gayer Anderson Museum, der Besuch dauert weniger als eine Stunde. Wir bekommen auch eine Privatführung, die natürlich das berühmte Trinkgeld einfordert und uns relativ schnell durch das Haus bringt. Wie wir erfahren, wurde Teile eines der James Bond Filme (Roger More) in dem Haus gedreht.
Anschließend sind wir im Mumienmuseum NMEC was von außen zwar groß aussieht aber von innen sehr überschaubar ist. Das Museum lohnt sich zwar aber man ist erstaunlich schnell durch. Witzig ist die riesige Anlage, die überall abgesperrt ist oder es sitzt ein Polizist rum, der einem erklärt, dass man in diese Richtung nicht laufen darf (das betrifft sogar die Museumsumlage und die Parks). Das heißt in Ägypten gibt es viele Unsichtbare grenzen, die man Kennenlernt, sobald man sich vom Hauptpfad entfernt.
Das dritte Museum ist das Museum islamischer Kunst. Das ist auch überschaubar groß, hat aber einige interessante Exponate. Die Situation mit der Polizei ist vergleichbar drollig wie in dem anderen vorherigen Museum. Lt. Museumskarte benutze ich den Hauptausgang, den darf man aber als Tourist nicht benutzen, man muss den Ausgang ca. 30 Meter daneben benutzen. Auch hier wird die Polizei aktiv.
Als letztes besuchen wir das Manial Palace Museum, was ich am beeindruckendsten finde. Leider ist der Park weitgehend abgesperrt – diese Mal nicht von der Polizei, sondern nur mit Absperrband.
Die erste Fahrt morgens zum Gayer Anderson Museum machen wir mit dem Taxi (100 Pfund) – der Taxifahrer will gleich mit uns verhandeln und auch den ganzen Tag warten für 500 Pfund. Wir lehnen ab. Die folgenden mit Uber machen wir jeweils für 30-55 Pfund. Um 15:00 sind wir mit dem Programm durch.

Tag 16 – 20.03.2023:

Wir gehen um 9:00 mangels Alternativprogramm noch Mal in Ägyptische Museum, was allerdings vollkommen überlaufen ist. Wir besichtigen die Teile, die unser Tourguide beim Beginn der Tour ausgelassen hat. Da wir uns auf die weniger besuchten Teile konzentrieren können ist es halbwegs erträglich, aber nach etwas weniger als 2 Stunden sind wir durch und haben auch die Nase voll von solchen Touristenmassen.
13:00 Abholung Hotel und zurück nach Hause, wo wir gegen Abend um 23:00 eintrudeln. Dabei hatten wir den optimalen Flug. Die Reisegefährten sind teilweise in der Nacht des 15 Tages um 2:00 abgeflogen.

Allgemeines:

Lt. Tourguide scheint das Rentensystem in Ägypten nicht schlecht zu sein, der Nachteil ist wohl, dass jeder selbst entscheidet wie viel er für seine Rente zurücklegt. Man versichert das eigene Gehalt zu X% und die meisten Ägypter versichern nur einen geringen Anteil, um mehr Geld zum Leben zu haben, was sich später rächt.
Das Gesundheitssystem hat sehr viele Besonderheiten und Ausnahmen. Für zig Gruppen gibt es Sonderkrankenhäuser und irgendwelche Ausnahmen warum eine Regelung greift oder nicht greift. Zusammengefasst habe ich nach der Erklärung den Eindruck, dass man viel Vitamin B, Geld oder eine Kombination von beidem braucht für eine gute Versorgung. Das liegt unter anderem wohl daran, dass viele Ägyptische Ärzte ins Ausland gehen, weil sie dort mehr verdienen (was sich leicht mit einer gewissen Pflichtzeit regeln ließe, wenn man erfolgreich Medizin in Ägypten studiert hat).
Das Militär kontrolliert so ziemlich alles einschließlich des Straßenbaus. Entweder sehen das die Einheimischen wirklich nicht kritisch, oder sie sind nach dem Arabischen Frühling Mundtot gemacht worden. Faktisch finde ich es z.B. sehr bedenklich wie viel Polizei und Militär Ägypten hat und das die neue Hauptstadt komplett mit einer Mauer und Zugangstoren ausgestattet ist. Wer muss da noch an Filme wie Panem denken? Ein Ägyptischer Frühling mit diesen Voraussetzungen und einer vollständigen Internetüberwachung dürfte sehr kurz sein.
Ansonsten erklärt uns unser Guide wie viele Rechte die Frau hat und das Frauen bei einer Scheidung in der Regel das komplette Eigentum des Mannes bekommen, dass als Mitgift in die Hochzeit eingebracht wird (so heftig wie er auf dem Punkt rumreitet, hat er diesbezüglich ggf. Erfahrung). Lt. Guide entscheiden die Frauen, ob sie kein Kopftuch tragen, ein Kopftuch oder eine Vollverschleierung. Mein Eindruck: Das mag theoretisch so stimmen, aber in den Ägyptischen Familienverbünden wird das wohl sehr stark über das Elternhaus getriggert. Ägypterinnen ohne Kopftuch sehe ich wenige. Wenn doch, dass sind sie meist reich und eher in Städten zu treffen.
Lt. unserem Tourguide gibt es in Ägypten eine allgemeine Schulpflicht, lt. meinem letzten Stand ist die Analphabetenquote in Ägypten aber sehr hoch (30%). Die Zahl stammt allerdings aus 2006. Die öffentlichen Schulen in Ägypten haben teilweise so viele Schulkinder, dass lernen quasi unmöglich ist.
Unser Tourguide hat im Studium Hieroglyphen studiert. Zu Land und Leuten erzählt er sehr wenig. Am Tag 14 organisiert er auf Wunsch vor 10:00 einen Zusatzausflug, wobei er der Meinung ist, dass das nicht sein Job ist (ich sehe das anders, als Reiseleiter ist das sogar primär sein Job). Somit gibt es während der Tour massiv viele Informationen zu den Darstellungen in Gräbern und Tempeln aber recht wenig Informationen zu Land und Leuten oder ganz schlicht zum Tagesablauf. Die Tour hat also sehr stark den Charakter einer Studienreise, obwohl sie so nicht beschrieben wurde.
Essen gibt auf der Tour nur recht unregelmäßig. Ich habe glaube ich noch nie eine Tour gehabt, bei der so viele Malzeiten komplett ausgefallen sind. Selbst in Alaska gab es immer vorher die Info wo man nichts bekommt und wann man sich ggf. eine Kleinigkeit kaufen soll / kann. In Australien hatte der Tourguide immer Kleinigkeiten dabei, die man essen konnte.
Das gab es auf diese Tour überhaupt nicht (zwischendurch hatte der Tourguide mal ein paar Kleinigkeiten aber in sehr überschaubarer Menge und vollkommen unplanbar). Nicht das wir uns falsch verstehen, ich brauche definitiv keine großen Shoppingstops bei denen man den halben Tag verplempert aber ab und an mal an einer Tankstelle oder vergleichbaren halten mit der Info für dann und dann benötigt ihr dies oder jenes ist schon ok, finde ich. Wenn man eh schon Magensäureprobleme oder andere gesundheitliche Probleme hat, sind vollkommen unregelmäßige Essenszeiten auch nicht gerade förderlich. Ich kann zumindest sagen, dass die Reisegruppe, die wir in Alaska oder Schottland hatten, recht schnell rebelliert hätte bei derart unsteter Essensversorgung.
Der Straßenverkehr ist schwer zu beschreiben. Das muss man einfach gesehen haben. Schlimmer ist es wohl noch in Indien aber selbst in Ägypten ist es als Tourist teilweise schwierig über die Straße zu kommen. Es gibt dabei alles, einheimische die Bremsen, Leute die noch auf das Gas treten usw. – das Problem ist, dass man das System einfach nicht gewohnt ist.
Als generelle Regel kann man sagen, dass man gleichmäßig über die Straße gehen sollte, dann fließt der Verkehr an einem vorbei. Das gilt aber nicht pauschal und hängt von der Verkehrssituation und anderen Faktoren ab, Blickkontakt schadet auch nicht und im Zweifelsfall muss man auch mitten auf einer 5 spurigen Straße stehen bleiben und warten, während vor und hinter einem Autos mit 50 Sachen vorbei rauschen.
Ich habe selbst einheimische mit Hechtsprüngen von der Straße rennen sehen, weil irgendwer statt zu Bremsen auf das Gas getreten hat. Fußgängerampeln und Zebrastreifen kann man vergessen. Beides existiert in Ägypten zwar aber wir von niemanden beachtet (bzw. die Fußgängerampeln habe ich auch nirgendwo im Betrieb gesehen, es gab nur teilweise welche).
Somit war das der Erste Urlaub, bei dem ich nicht die Stadt zu Fuß erkundet habe, wie ich das eigentlich geplant hatte. Die 20 Straßenquerungen, die ich Kairo gemacht habe, teilweise über 5 spurige Straßen haben mir vollkommen gereicht.
Nachts fahren übrigens die wenigsten mit Licht durch die Gegend, obwohl viele funktionierende Scheinwerfer haben, die werden aber in der Regel nur für die Lichthupe benutzt. Auch nachts laufen die einheimischen über die Straße wie Tagsüber.
In ganz Ägypten laufen extrem viele wilde Katzen und Hunde durch die Gegend, die sich offenbar irgendwie durchschlagen können.

Fazit:

Ist Ägypten eine Reise wert? Durchaus. ein Top Reiseziel ist Ägypten für mich aber nicht. Denn die Sehenswürdigkeiten sind im Prinzip alle gleich. Es läuft auf Tempel, Gräber und die ehemaligen Inhalte von beiden in Museen heraus. Das merkt man auch an den Mitreisenden (mehrere waren schon an Orten wie der Antarktis, bevor sie nach Ägypten gereist sind), es geht also wohl nicht nur uns so, dass Ägypten nicht ganz oben auf der Liste stand.
Ob man  – wie wir – eine zwei Wochen Tour machen muss? aus meiner Sicht sind die Hauptsehenswürdigkeiten in Luxor / Abu Simbel, Assuan und Kairo. Die Kloster hätte man sich sparen können und auch ein paar Tempel / Gräber am Anfang der Tour. Allerdings lernt man so auch mehr vom Land und Leuten kennen und bekommt einen realistischeren Eindruck.
Landschaftlich hat Ägypten nichts zu bieten. Das war mir grundsätzlich vorher bewusst aber so krass hätte ich das nicht erwartet. Zumindest entlang des Nils hatte ich mir etwas mehr gerechnet. Aufgrund der Wasserknappheit hat man in Ägypten die fixe Idee, dass man den Niel durchgehend befestigen und einbetonieren muss (wie das Wasser sparen soll, weiß ich nicht). D.h. der Niel wird zunehmend unattraktiver.
Dazu kommt in Ägypten das Gefühl, dass man wirklich überall über den Tisch gezogen werden soll, ungeachtet, ob vom Reiseveranstalter, dem Tourguide oder den Einheimischen.
Kulturell war die Reise auf jeden Fall interessant, ob nun vom Straßenverkehr, vom Glauben oder von den unterschiedlichen Handhabungen von vielen Dingen, war Ägypten mal was ganz anderes als ich bisher bei den eher westlich geprägten Ländern, die ich besucht habe gewohnt war.
Ansonsten sind die interessantesten Sehenswürdigkeiten in Ägypten vollkommen überlaufen. Das wird auch daran liegen, dass Ägypten noch immer verhältnismäßig günstig ist.

3. Lesequartal 2021

Ich bin mit dem Lesequartal mal wieder etwas spät dran.

Kurz zu meinen Wertungen:

>= 4 Sterne – sehr gute Bücher und auch mehrfach lesenswert

3 oder 3,5 Interessant zu lesen aber mir reicht es die Bücher einmal gelesen zu haben.

Meine Highlights in absteigender Reihenfolge:


Don’t love me Serie – Lena Kiefer

Don't Love Me - Lena Kiefer  Don't Hate Me - Lena Kiefer  Don't Leave Me - Lena Kiefer

Die Reihe beginnt wie eine typische Jugendlovestory, wandelt sich dann aber über beide Bücher in eine ganz andere Richtung. Mal was anderes.

4 out of 5 stars 4/5


Leitstern Serie – Cahal Armstrong, Blake O’Bannon

Leitstern 1 Elaios - Cahal Armstrong, Blake O'Bannon  Leitstern 2 Skar - Cahal Armstrong, Blake O'Bannon  Leitstern 3 Keynat - Cahal Armstrong, Blake O'Bannon  Leitstern 4 Kill Switch - Cahal Armstrong, Blake O'Bannon  Leitstern 5 Redux - Cahal Armstrong, Blake O'Bannon  Leitstern 6 Mui-Bay - Cahal Armstrong, Blake O'Bannon

Schlägt etwas aus der Reihe, Science Fiction, die oft aber auch an Indiana Jones erinnert. anfangs klassisches Dystopie Setting, dass partiell aber auch mal ordentlich Optimismus durchscheinen lässt. Trotz der vermeintlich wissenschaftlichen Grundlagen eher in der Kategorie – Actionkracher mit Popcorn anzusiedeln.

4 out of 5 stars 4/5 (die Serie ist noch nicht abgeschlossen, Zwischenfazit)


Chaos Serie – Teresa Sporrer

Chaoskuss - Teresa Sporrer  Chaosherz - Teresa Sporrer  Chaosliebe - Teresa Sporrer

Percy Jackson in der Mädels Version (sowohl von der Protagonistin als auch in der Girly Variante, manchmal aber etwas langatmig.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


Federn über London Überleben – Sabine Schulter

Federn über London 4 Überleben - Sabine Schulter

Der letzte Teil der Serie um die (dunklen) Engel hat mir nicht so gut gefallen aber zum Glück kann man nach den ersten drei Teilen auch ein recht stimmiges Ende.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


 

 

 

Chaos [Serie]

Chaoskuss - Teresa Sporrer  Chaosherz - Teresa Sporrer  Chaosliebe - Teresa Sporrer

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Teresa Sporrer

Teile der Serie:

  • Chaoskuss (314 Seiten)
  • Chaosherz (386 Seiten)
  • Chaosliebe (388 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Sie war eine kämpferische Walküre und liebte es, sich in jede Schulhofschlägerei einzumischen. Für Menschen war das befremdlich, aber für Ingrid der größte Spaß auf Erden. Sie fand es nur gemein, dass sie keine Waffen benutzen durfte.

May ist eine Hexe, somit kann sie Zaubern und mit Tieren kommunizieren. Somit ist das Leben unter Menschen für sie nicht ganz einfach, aber es gehört zum Pflichtprogramm von jungen Hexen.

May ist noch an der High School. Anders als in anderen Büchern, wo das High School Leben schon eher erwachsen wirkt, gibt es hier aber eher das volle Teenagerprogramm. Neben Hexen gibt es in der Geschichte auch diverse andere Wesen wie Vampire, Dämonen, Sukkubus, Walküren usw.

Ich stieß ein lautes Schnauben aus. »Oh, ich bin also ein Versuchskaninchen?« »Nein, nein, Mayhem. Du warst nicht einmal geplant …« »Also bin ich ein Unfall? – Danke, so was hört man doch immer wieder gern!«

Hexen sind in dem Buch quasi eine Art Wächter, die Ordnung in die Welt der Übernatürlichen bringen. Die Welt der Übernatürlichen ist ziemlich “blümchenhaft” dargestellt. Eigentlich sind alle gut, ob nun Dämon, Vampir oder andere. Lediglich am Ende bekommt man es mit einem sehr Klischeehafen Bösewicht zu tun. Die Handlung ist aber in ein paar Seiten abgeschlossen.

Die Grundgeschichte (man tausche Percy gegen May und griechische Götter gegen Ägyptische Götter) ist Percy Jackson. Der Schreibstil ist ganz gelungen aber sehr auf Teenager Mädchen ausgelegt.

»Du hast mich jetzt nicht mit gut zwei Dutzend Messern erdolcht!«, schrie der Gott des Chaos. »O nein, in meinem Kaffee ist nun auch Blut!«

Für mich ist der Götterhintergrund  zwar ein guter Ansatz (gerade die Charaktere finde ich gelungen) aber mir fehlt einfach etwas. An vielen Stellen fühlt man sich auch an Percy Jackson oder auch Harry Potter erinnert. Die Autorin hat schon ihr eigenes Ding gemacht aber die Hexentiere z.B. und auch die Zauber erinnern oft an Harry Potter. Das Götterchaos ziemlich klar an Percy Jackson. Wer also schon immer die weibliche Variante von Percy Jackson lesen wollte, ist gut aufgehoben.

Band 2:

Er knurrte. »Am liebsten würde ich sie auf der Stelle töten, aber nein, das darf ich nicht.« »Scheißbürokratie!«, war meine Mutter ausnahmsweise mal seiner Meinung.

May weiß nun, dass sie die Tochter von Seth dem Gott des Chaos ist. Ihre Mutter ist eine Mischung aus Vampir und Hexe und insofern ist May sehr speziell was ihre Fähigkeiten angeht. Einerseits lernt May wie sie sich als Hexe verhalten muss, andererseits geht sie als Hexe auch ganz normal zur High School. Zumindest mehr oder weniger normal, denn ihre Mitschüler halten sie passenderweise für eine Hexe, weil ihre Familie partiell recht seltsame “Berufe” verfolgt.

Inzwischen hörte sich Seths Klopfen so an, als würde er die Tür verprügeln. Also bat ich ihn herein, bevor ich mir noch eine neue besorgen musste.

Wer den Vorgänger nicht gelesen hat, anfangs gibt es eine Zusammenfassung eher marke Holzhammer und zwar von allem was im Vorgänger passiert ist. Das Kapitel kann man quasi direkt überspringen, wenn man gerade den Vorgänger gelesen hat.

Die Serie nimmt sich nach wie vor selbst nicht so ganz ernst und ist recht humorig. Das mag man oder man mag es nicht. Mein Fall ist es nicht so. Auf mich wirkt die Handlung ziemlich überdreht.

Ansonsten hat Band 2 den gleichen Aufbau wie der erste. 90% passiert nicht viel und am Ende lässt die Autorin die Bombe platzen. eine etwas mehr über das Buch verteilte Handlung wäre ganz gut.

Band 3:

Heute würde ich etwas Fröhliches malen. Wie Larissa auf einem Pfahl oder 50 Shades of Larissas Blut auf einer Leinwand.

Die recht unkonventionelle Göttergeschichte geht weiter. May ist eine Halbgöttin. Sie ist die Tochter des Chaosgottes und ihr Blut hat die schlafenden Götter erweckt. Aufgrund der taten ihres Vaters will Horis sie töten. Auch die hälfte der Götter will sich gegen Seth und May stellen. Lediglich eine kleine Gruppe hält zu ihnen. Aber wird das reichen?

Der letzte Teil hat mir besser gefallen als die beiden vorherigen, in denen die Geschichte über weite Strecken vor sich hin plätschert. Im dritten Teil gibt es mächtig viele Götter. Und es passiert somit deutlich mehr als in den beiden vorherigen.

Wie in der ganzen Serie nimmt sich auch der dritte Teil nicht besonders ernst.

Fazit:

»Ich habe gespürt, dass du in Gefahr bist, aber da war ich gerade beim All-you-can-eat-Buffet. Da du dich daraufhin schnell wieder beruhigt hast, habe ich noch fix was gegessen.« Sie rieb sich den Bauch. »Ich bin gesättigt und ich habe ein Verdauungsschläfchen gehalten. Ich bin nun bereit, dir zu dienen.«

Wer Percy Jackson mag, bekommt hier mehr oder weniger das gleiche in weiblicher Form geboten. Die Geschichte nimmt sich oft selbst nicht sonderlich ernst und es gibt diverse Szenen wo man lachen muss. In den ersten beiden Teilen fehlt mit aber etwas die Spannung. Der letzte Teil ist somit für meinen Geschmack der beste. So richtig warm bin ich mit der Serie aber nicht geworden, dafür nimmt sie sich selbst zu wenig ernst und ist auch oft einfach zu girly mäßig.

Wer übrigens keine schnulzigen Liebesgeschichten mag, der ist bei der Serie trotz des Titels richtig. Die “Liebe” ist in der Serie ziemlich jugendfrei und nicht so relevant.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Was Noah vorhatte war doch relativ offensichtlich, spätestens als er wieder runter wollte, nachdem er sein Handy benutzt hat.
  • Noah als Geist mit nach Hause zu nehmen ist wohl keine sonderlich gute Idee, wenn die Großmutter ihn exorzieren will.
  • Zu einer Party gehen ist bestimmt eine Tolle Idee, wenn man bei jeder Stimmungsschwankung Wolken über dem Kopf hat …
  • Seth bekommt nichts mit von der Entführung und dem Kampf im Garten. Ganz schon schwach für einen Gott.
  • Klar, Zaubern kann May nicht aber Geister exorzieren geht natürlich noch.
  • Erst wird ständig hervorgehoben, dass es quasi unmöglich ist einen Gott zu töten und dann tötet Horus Götter wie Fliegen (ggf. hängt das aber damit Zusammen, dass die Götter nicht ihre alte Kraft haben).
  • Offenbar ist Noah nicht nur für die Übernatürlichen am Tisch sichtbar, sondern auch für Shane. Sehr selektiv.
  • Wieso schläft Bastet, wenn Götter doch nicht schlafen abseits des paar Tausend Jahre Schlafs?
  • Horus ist hinter May her und alle Götter einschließlich ihrem Beschützer lassen sie alleine.

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Die Geschichte von Sin und Miriam 2 – Der Wächter [Buch]

Die Geschichte von Sin und Miriam Der Wächter - Sabine Schulter

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sabine Schulter

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

 

»Manche Dinge sind für einen so natürlich, dass man erst bei ihrem Verschwinden realisiert, dass man eigentlich keine Ahnung davon gehabt hat.«

Zwei Jahre sind nach den Ereignissen des ersten Buches vergangen. Miriam wird nach wie vor von ihren Wächtern beschützt und ist mit ihrem Medizinstudium beschäftigt. Zusätzlich unterstützt Miriam aufgrund ihrer extrem stark ausgeprägten magischen Fähigkeiten die Wächter bei der Arbeit.

Miriam schwebt ständig in der Gefahr, dass die Suchenden sie entführen.

Er sagte es auf solch eine entwaffnende Art, dass ich beinahe mit einem flotten Spruch geantwortet hätte, wenn Sins Stimmungswechsel von ruhiger Ausgeglichenheit zu einem flammenden Racheengel nicht beinahe greifbar gewesen wäre.

Dabei stoßen die Wächter in Frankfurt auf ein neues Verhalten der Suchenden aufmerksam, die schon wieder einen magischen Baum anzapfen und zu ihren Zwecken verwenden.

Und wie sich zeigt laufen die Spuren in Ägypten zusammen – also dort wo Sin seine Ausbildung beendet hat und Miriam ist ruck zuck wieder mitten im Geschehen.

Welchen Gefahren wird Miriam dieses Mal ausgesetzt sein, nachdem sie im ersten Band schon fast gestorben wäre?

Die Suchenden bekommen in diesem Band mehr Charakter. Scheinbar gibt es auch bei den Suchenden mehr Grautöne, als man es nach dem ersten Band denken könnte. In diesem Band kommen auch Suchende vor, die zumindest scheinbar oder vielleicht auch mit Überzeugung Frieden wollen.

»Keine Sorge, Schatz, einfach ist es an deiner Seite mit Sicherheit nicht«, versicherte mir Sin mit einem finsteren Blick. Ich seufzte und ließ es zu, dass er mir einen Arm um die Taille legte, um mich zu stützen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass seine gute Laune in den letzten beiden Wochen sehr gelitten hatte.

Sins Exfreundin und diverse andere Charaktere spielen auch eine Rolle.

Die Beziehung zwischen Sin und Miriam finde ich nach wie vor toll. Das Buch kommt wieder ohne Beziehungsdramen aus und ich mag die Chemie zwischen den Charakteren. Wie auch im ersten Teil fühlt sich das einfach gut an. Die im ersten Teil beschriebene Wohlfühlatmosphäre habe ich also auch hier. Mag sein, dass einigen das nicht genug Action ist, mir gefällt es.

Miri bringt sich durch ihre selbstlose und aufopfernde Art immer wieder in Gefahr und ihre Wächter zur Verzweiflung. Selbst mir als Leser geht das teilweise so.

Meine Wächter und die drei Jäger unterhielten sich den gesamten Flug hindurch über die Mission, aber ich brauchte meine ganze Willenskraft, um nicht zu hyperventilieren oder jemandem meinen Mageninhalt auf die Schuhe zu spucken.

Die Idee wie die Bäume und die Suchenden in unsere Welt gelangt sind, ist übrigens wirklich gut. Die Erklärung ist nicht angreifbar und einerseits simpel, andererseit komplex und plausibel. Tolle Idee!

Ganz nebenbei werden Themen wie der Hass auf Minderheiten angesprochen. Irgendwer muss ja am eigenen Scheitern oder den eigenen Problemen schuld sein. Das ist aber sehr unterhaltsam und ohne den erhobenen Zeigefinger verpackt.

Der zweite Teil geht wie auch der erste recht geruhsam los, endet aber ziemlich fulminant.

Fazit:

Sin seufzte schicksalsergeben. »Mit dir habe ich mir schon eine Frau angelacht. Alles klar, gib mir eine Minute, dann habe ich eure Position und ihr macht euch dort weg. Ich will nicht, dass ihr noch mehr in Gefahr geratet. Den Rest müssen die Jäger erledigen.«

Toller zweiter Serienteil mit vielen interessanten neuen Charakteren. Erfrischend anders und erwachsener als viele andere Bücher in dem Genre. Ich mag Sabine Schulters Schreibstil. Sie kommt ohne künstliche Dramatik und Cliffhanger aus und man hat trotzdem Lust auf mehr.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Die Rezension der Serie gibt es hier.

Vergleichbare Serien / Bücher:

Verwandte Serien / Bücher:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wie sollen denn die magischen Bäume sterben können, wenn sie automatisch dort entstehen, wo sich größere Menschenansammlungen befinden?
  • Den Drachen, der Miri ständig begleitet kann jeder sehen?! Ich war davon ausgegangen, dass der für nicht Magiebegabte unsichtbar ist. Es ergibt nicht viel Sinn, wenn den Drachen jeder sehen kann, weil das an zig Stellen in der Geschichte zu Problemen führen würde.
  • Der Tausch der Fähigkeiten ist aufgrund der geringen Blutmenge unlogisch. Eher wäre es zu erwarten, dass man zusätzlich für einen kurzen Zeitraum auf beide Fähigkeiten zugreifen kann.
  • Die Wächter sind ein durch und durch militärischer und disziplinierter Haufen und nach dem Mordanschlag wird ernsthaft darüber diskutiert, ob die Schüler noch Wächter werden können?!

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