Island 2025 Rundreise [Reisebericht]

Tag 1 – 11.05 Sonntag

Die Anreise war dieses Mal ziemlich unproblematisch, lediglich das Parkleitsystem Im Frankfurter Flughafen vom Terminal 2 Parkhaus war etwas chaotisch. Der Parkbereich war grün gekennzeichnet. Im gesamten Bereich war dann eine Reihe grün in der kein Platz zu finden war. In der Folge muss man komplett aus dem Parkhaus raus, die Einfahrt ist von der Beschilderung nicht vorgesehen.

Lt. Reiseunterlagen sollte man in Island eine Wasserflasche oder Themoskanne mitnehmen, da da Trinkwasser sehr gut ist und man auch aus jedem Fluss trinken kann und man Müll vermeiden soll (Ich habe das natürlich brav gemacht. Spoiler: Man kann sich das sparen, das ist Pseudo Öko Geschwafel in den Reiseunterlagen). Wir haben während der Tour genauso viel Müll produziert wie bei derartigen Touren in jedem Land und ich hab zumindest niemand anderen gesehen der nicht eine Plastikpulle nach der anderen gekauft hat. Lediglich die Isländer haben sich im Flugzeug ihre Wasserflaschen und Thermoskannen füllen lassen.

Da es sich bei mir um eine Thermoskanne handelte, habe ich die als der Koffer schon im Auto lag noch mal umgepackt vom Rucksack in den Koffer (ich dachte mir das gibt sonst Probleme bei der Sicherheitskontrolle). Dabei hatte ich die letzten 10cm vom Reisverschluss nicht zugezogen (es wäre vermutlich nichts passiert aber das Gepäckband bei der automatischen Gepäckaufgabe hat das erkannt).

Das hat dann zu einer kleinen Zwischenepisode geführt. Das Gepäckband hat gestoppt, die angestellte daneben meinte daraufhin einen Techniker bestellen zu müssen, obwohl auf der Anzeige Stand entnehmen Sie den Koffer, der kam dann auch und war typisch deutsch total angefressen, dass er überhaupt arbeiten musste, hat die andere Mitarbeiterin nachgeäfft, weil sie kein perfektes Deutsch gesprochen hat und ihr erst mal erklärt, dass es nicht sein Job ist Koffer zu schließen oder vom Band zu nehmen (damit hat er wohl recht, stand ja auch auf der Anzeige). Zum Abschied gab es also ein typisch deutsches Erlebnis.

Die Einreise in Island findet ohne Ausweiskontrolle statt (Spoiler, das gleiche gilt für die Einreise zurück nach Deutschland). Nach Island reisen ist also wie zwischen europäischen Staaten reisen (wobei ich das bei einem Flug noch nie hatte, meistens fliegen wir aber auch nicht ins europäische Ausland). Das heißt in dem Fall hätte man von jeden x beliebigen Land nach Island und anschließend nach Deutschland reisen können ohne Kontrollen.

Der Flybus bringt eine mit einmal Umsteigen bis in Zielhotel. Wir brauchten dafür auch nicht zum Flybus Schalter, sondern nur zum Bus. Die Beschreibung in den Reiseunterlagen war diesbezüglich etwas irreführend. Es gibt auch keine Tickets mehr, obwohl das in den Reiseunterlagen steht. Meiner Meinung wurde im Bus überhaupt nichts kontrolliert und wir wurden einfach mitgenommen, abseits vom Hotelnamen hat dort nichts interessiert.

Abends essen wir noch kurz eine Pizza oder was man sich in Island darunter vorstellt (die besagte Pizza ist ziemlich trocken und dick und auch nicht rund – das mag aber an der Pizzeria gelegen haben, im Verlauf der Tour bekommen wir auch etwas was eher an eine Pizza erinnert aber bei den Vorspeisen steht – es gibt aber ein Schild auf dem Pizza steht). Es ist Abends zu der Jahreszeit schon sehr lange hell.

Tag 2 – 12.05 Montag

Morgens ist das Wetter sehr durchwachsen, tagsüber lockert es auf.

Auf der Reise sind 21 Personen dabei in einem 39 Personenbus. Es gibt keine Rotation und jeder sitzt wo es ihm gefällt.

Nach einer kurzen Orientierungsfahrt in Reykjavik fahren wir in den Nationalpark Thingvellir.

Danach besuchen wird die Lavawasserfälle Hraunfossar und Barnafoss.

Heute erfahren wir, dass die Stromkosten in Island bei nur 8Cent liegen und ausschließlich Regenerative Energien zum Einsatz kommen. Das zieht auch Aluminiumwerke an.

Tag 3 – 13.05 Dienstag

Wirt starten mit gutem Wetter in den Nationalpark Snaefellsnes mit Lava die bis ins Meer geflossen ist.

Da die geplante Fähre noch überholt wird, fahren wir die Strecke in die Westfjorde mit dem Bus.

Heute bekommen wir – spoiler – das schlechteste Abendessen der Tour. Das wechselt übrigens zwischen 2 Gänge Menü und Buffet – je nach Hotel.

Tag 4 – 14.05 Mittwoch

Heute ist das Wetter durchwachsen. Bis Mittags ist es sehr nebelig, später dann leicht sonnig.

Wir fahren zum westlichsten Punkt Europa zum Vogelfelsen Latrabjarg.

Nachmittags besichtigen wir den Wasserfall Dynjandi.

In Island gibt es 80000 bis 100000 Pferde bei unter 400000 Einwohner. Der Tourismusanteil ist sehr hoch mit 2-2,5 Millionen Menschen.

Das Hotel ist das beste der Tour einschließlich des Essens.

Tag 5 – 15.05 Donnerstag

Wir haben einen komplett sonnigen Tag und besichtigen die Westfjorde. Leider gibt es keine bemerkenswerten Stopps. Wir besichtigen somit primär vom Bus die Fjorde.

Tag 6 – 16.05 Freitag

Auch heute haben wir top Wetter.

Wir besichtigen eine Schlucht und einer Torffarm.

In Island gibt es gute Sozialsysteme, der Durchschnittslohn liegt lt. Reiseleiterin bei 3800-4000€ Netto. Energie und Wasser ist sehr günstig, Mieten und Lebensmittel sind sehr teuer.

Tag 7 – 17.05 Samstag

Auch heute haben wir schönes Wetter.

Wir besichtigen den Moskitosee (da geht es nervige Fliegen aber keine Moskitos, heiße Quellen im Gebiet Namaskard und den Godafoss.

Tag 8 – 18.05 Sonntag

Das Wetter ist wieder super.

Wir halten zuerst an der Küste wie wir Papageientaucher sehen, fahren in die Asbyrgi Schlucht und anschließend zum Dettifoss.

Tag 9 – 19.05 Montag

Auch heute haben wir schönes Wetter.

Wir fahren durch die Ostfjorde und besichtigen eine recht interessante und schöne Steinsammlung.

Tag 10 – 20.05 Dienstag

Wir haben erneut Glück mit dem Wetter, das sich aber so langsam dem Ende zuneigt. Wir besichtigen die Gletscherlagune Jökulsarlon, machen eine Bootsfahrt, erwandern einen weiteren Wasserfall und die Gletscherzunge.

Am Diamond Beach haben wir glück und sehen die Diamanten, die aus Gletscherteilen bestehen, die von der Brandung an den Strand gespült werden.

Die Ampibienfahrzeuge werden für eine Bootsfahrt Richtung Gletscher genutzt. Der Sicherheitsabstand ist aber so groß, dass man sich die Fahrt eigentlich hätte sparen können. Das kennen wir aus der Antarktisexpedition anders und selbst dort war mehr sehr auf Sicherheit bedacht.

Schwarze Gletscher mal nicht vom Dreck, sondern von dem Vulkangestein.

Tag 11 – 21.05 Mittwoch

Das Wetter wird etwas kühler.

Wir besuchen den Eyjafjallajökull und mehrere Wasserfälle unter anderem den Seljalandsfoss und den Skogafoss.

Tag 12 – 22.05 Donnerstag

Das schöne Wetter ist vorbei. Heute ist es bedeckt und ziemlich frisch.

Wir besichtigen den Geysir Strokkur und den Wasserfall Gulfoss

Wir besichtigen ein mit Geothermie beheiztes Gewächshaus

Mit importierten Hummeln

Islandpferde (Achtung, nicht Pony sagen, das ögen die Isländer überhaupt nicht).

Tag 13 – 23.05 Freitag

Heute regnet es etwas. Wir besuchen noch einen Wasserfall, eine Ausgrabungsstätte von einem Wikingerhaus und dessen Nachbildung. Die eigentlich geplante Hochlandtour fällt aus, da die Straße noch nicht für die Saison instandgesetzt wurde. Um 16:00 kommen wir in Reykjavik an. Danach besuchen wir das Perlan.

Tag 14 – 24.05 Samstag

Heute ist das Wetter durchwachsen. Wir besuchen die Sehenswürdigkeiten von Reykjavik, die relativ überschaubar sind – hauptsächlich ist das die Promenade am Wasser lang, einige Kirchen und die Fly over Island und die Lavashow und mittags essen wir im Hard Rock Café. Nachmittags bekommen wir auf dem Weg zurück ins Hotel noch eine Dusche ab aber danach wird es wieder schön und ich drehe noch eine Runde durch den botanischen Garten.

Tag 15 – 25.05 Sonntag

Heute werden wir um 7:00 (Flug 10:30) im Hotel abgeholt und kommen nachmittags in Frankfurt an.

Beim Flybus müssen wir wieder umsteigen, der erste bringt uns zum Busbahnhof in Reyjavik und der zweite zum Flughafen. Im zweiten wollte man von mir dann plötzlich eine Buchungsbestätigung (darauf war ich nicht vorbereitet, das ist eh nur ein Code, konnte man also nichts mit anfangen und die Personen nach mir wurden nicht gefragt – seltsam).

Fazit:

Wir hatten für die Jahreszeit quasi super Wetter (bis 25°C – das gibt es in Island so gut wie nie und bei fast jedem Wasserfall schöne Regenbogen). Laut Tourguide ist das selbst im letzten Sommer bei so eher die absolute Ausnahme.

Gemäß Wetterbericht vor der Tour waren maximal 15°C angesagt und dementsprechend hatte auch kaum jemand die benötigten T-Shirts dabei, aber es gibt schlimmere Schicksale. 😉

Ich fand die Reise gut aber auf meine Highlightliste kommt Island unter allen Reisen nicht. Man hat zwar recht viel Natur aber die gleicht sich sehr stark. Was man primär sieht sind Fjorde, Wasserfälle und viele Vögel.

Das Essen war bei der Tour durchweg gut (sowohl das Frühstück als auch das Abendessen). Zwischendurch hält man ab und an an einem Supermarkt oder es gibt Stellen wo man eine Kleinigkeit Essen oder trinken kann. Die Orte sind oft relativ klein aber dafür (vermutlich dank des Tourismus und der Entfernungen) erstaunlich gut ausgestattet.

Die Isländer sind ein ziemlich entspanntes sympathisches Volk, die so schnell nichts aus der Ruhe bringt.

Wir hatten selten eine Reise die zeitlich so entspannt war. Wir sind fast jeden Morgen erst um 9:00 mit dem Bus gestartet (an einem Tag 8:30, an zwei Tagen erst 9:30 und waren zwischen 16:30 und 17:30 am Hotel), meist eher 17:00 oder mit anderen Worten das war so entspannt wie noch auf keiner Reise bisher, die Tage waren also nicht gerade voll gepackt.

Die Lebenshaltungskosten sind recht hoch, allerdings habe ich auch wenige Touren gehabt, bei denen man so wenig ausgeben musste (dank der oben erwähnten Thermosflasche) habe ich fast keine Getränke gekauft (das Leitungswasser war gut). Ausflüge gab es nicht. D.h. die Zusatzkosten bleiben in einem überschaubaren Rahmen.

Die ärztliche Versorgung ist eher rudimentär. Apotheken gibt es aber recht viele.

 

4. Lesequartal 2019

Kurz zu meinen Wertungen:

>= 4 Sterne – sehr gute Bücher und auch mehrfach lesenswert

3 oder 3,5 Interessant zu lesen aber mir reicht es die Bücher einmal gelesen zu haben.

Meine Highlights in absteigender Reihenfolge:


Rebellion – Schattensturm – Jennifer L. Armentrout

Rebellion Schattensturm - Jennifer L. Armentrout

Ziemlich guter zweiter Teil mit einigen Logikschwächen. Das Buch handelt von Luc und seiner Freundin (zwei Nebencharaktere der Haupthandlung von Lux.

Ich mag Luc. 😉

4.5 out of 5 stars 4,5/5


Red Rising Dark Age – Pierce Brown

Red Rising Dark Age - Pierce Brown

Der zweite Teil der zweiten Trilogie schwächelt etwas. Tote sind wieder da und ich hatte das Gefühl, dass etwas die Ideen ausgehen. Ansonsten gibt es das was die Serie ausmacht. Gewalt, Folter, Ränkespiele und Machtkämpfe.

4 out of 5 stars 4/5


Shadows – A Lux Prequel – Jennifer L. Armentrout

Shadows A Lux Prequel - Jennifer L. Armentrout

Die Vorgeschichte zur Lux Serie, kann man gelesen haben, muss man aber nicht. Viele neue Erkenntnisse bringt der Teil nicht, wenn man die Hauptserie kennt. Wer den letzten Fitzel Lux aufsaugen mag, für den ist das Buch aber eine Leseempfehlung.

4 out of 5 stars 4/5


Die Krosann Saga – Sam Feuerbach

Die Krosann Saga 1 Die Auftragsmörderin - Sam Feuerbach  Die Krosann Saga 2 Der Schwertmeister - Sam Feuerbach  Die Krosann Saga 3 Die Sanduhr - Sam Feuerbach  Die Krosann Saga 4 Die Myrnengöttin - Sam Feuerbach Die Krosann Saga 5 Der Seelenspeer - Sam Feuerbach  Die Krosann Saga 6 Der Verräter - Sam Feuerbach

Serie um einen verwöhnten Prinzen und eine Auftragsmörderin, die sich in der Serie beide deutlich wandeln. Es handelt sich um eine klassische Abenteuergeschichte, die leider oft ziemliche Längen hat und wo der rote Faden ab und an verloren geht.

Ich mag den teilweise recht sarkastischen / schwarzen Humor.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


Celesta – Diana Dettmann

Celesta 1 Asche und Staub - Diana Dettmann  Celesta 2 Staub und Schatten - Diana Dettmann  Celesta 3 Schatten und Glut - Diana Dettmann  Celesta 4 Glut und Asche - Diana Dettmann

Die Serie ist ein Pageturner aber oft zum Haareraufen. Um die Spannung hoch zu halten, wirken die Geschichte und die Charaktere oft sehr konstruiert. Schade.

3 out of 5 stars 3/5


 

Celesta [Serie]

Celesta Asche und Staub - Diana Dettmann  Celesta Staub und Schatten - Diana Dettmann  Celesta Schatten und Glut - Diana Dettmann  Celesta Glut und Asche - Diana Dettmann

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Diana Dettmann

Teile der Serie:

  • Celesta 1 – Asche und Staub (350 Seiten)
  • Celesta 2 – Staub und Schatten (340 Seiten)
  • Celesta 3 – Schatten und Glut (352 Seiten)
  • Celesta 4 – Glut und Asche (407 Seiten)

Gelesenes Format

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Man sagt, man wisse die Dinge erst zu schätzen, wenn sie fort sind. Ich hätte vor ein paar Monaten nicht gedacht, dass mir mein stinknormales, verkorkstes Leben einmal fehlen würde, aber das tut es.

Das Buch beginn damit, dass die Mutter von Emma verschwunden ist. Direkt danach gibt es einen Zeitsprung von 20 Jahren und Emma ist in Ihrem Leben bisher nicht sonderlich erfolgreich gewesen. Sie hat ein schlechtes Abschlusszeugnis, arbeitet in einer Kneipe und lebt mit einem Typen in einem heruntergekommenen Haus, den sie nicht mag.
Direkt danach kommt es zu einer ziemlich ungewöhnlichen Begegnung im Park und dem Leser ist sofort bewusst, dass mehr in Emma steckt.

So gewöhnlich der Anfang. Im Folgenden landet Emma an einer Schule und die Schüler dort sind natürlich auch besonders, verhalten sich aber ansonsten wie in jeder anderen Schule. Gruppenbildung, Intrigen, Lügen, Hinterhältigkeiten (das stammt so aus dem Buch). Allerdings sind die meisten Schüler potenziell ziemlich tödlich.

Wildes Verlangen pulsiert durch meinen vom Streit ohnehin hitzigen Körper und ich biege mich ihm förmlich entgegen. Ich schwöre, wenn er das hier benutzt, um mich zu erpressen, erschieße ich ihn tatsächlich.

Zu viel Details will ich nicht verraten, weil das Buch primär davon von den anfangs mysteriösen Charakteren lebt. Die Geschichtsgrundelemente sind alle ziemlich bekannt. Eine tragische Liebesbeziehung von Personen, die sich nicht lieben dürfen (logisch) aber sich unter Gefahr für ihr eigenes Leben nicht daran halten. Eine herrschende Klasse, die andere wie dreck behandelt und jemand der dagegen aufbegehrt. Was einen weiter treibt ist bei der Geschichte eher die Frage welche Ziele von den Charakteren verfolgt werden und wem Emma trauen kann.

Das Buch ist bis auf den Epilog aus Emmas Sicht geschrieben. Im Epilog dient der Wechsel auch ausschließlich dafür, um einen Cliffhanger zu platzieren.

Buch 2:

Die Wahrheit ist aber, dass der richtige Weg nicht immer der einfache Weg …

Emma und Quinn sind so gerade mit dem Leben davon gekommen. Die einzigen zwei Verbündeten, die Emma hatte, sind wahrscheinlich tot und zu allem Überfluss ist sie nun Gefangene in einem anderen Klan. Von dem unterlegenen Klan wird sie nicht besser behandelt, als Quinn von ihrem eigenen.

Bei dieser Rezension komme ich nicht ohne Spoiler aus. D.h. bitte hier abbrechen, wenn man die nicht lesen mag.

Aber alles, was er wollte, warst offensichtlich du. Und auch wenn ich ihn immer noch für einen Arsch halte, kann ich diesen Wunsch nachempfinden. Ich weiß, wie es ist, jemanden zu wollen.«

Die viel beschworene große Liebe, wegen der beide ihr Leben für den anderen Riskieren ebbt in diesem Band sehr schnell ab. Die Darstellung wie es dazu kommt ist aber einfach unglaubwürdig. Ja, man mag bei dieser Art von Büchern die kitschige Darstellung der Liebe nicht mögen aber wenn dann zwischen von jetzt auf gleich zu taktischem Kalkül gewechselt wird, ist es einfach unglaubwürdig. Und als wenn das noch nicht reicht, wird mal ruck zuck mit jemand anderem angebandelt? Das Spiel geht dann immer wieder in Wellen auf und nieder und ist wenig glaubwürdig.

Quinn ist plötzlich die Rolle als Anführer wichtiger als alles andere und warum das so ist weiß er wohl nur selbst. Lustig ist, dass er vorher einem eigenen Klan Moralverfall vorwirft.

Die Geschichte wird in der folge immer abstruser.

Buch 3:

It takes courage to grow up and become who you really are.

Auch in diesem Buch sind die Handlungen der Charaktere für mich oft nicht nachvollziehbar. Emmas Mutter hat Emma im Stich gelassen und Emma ist nicht sauer auf sie, nein sie ist Sauer auf sich selbst. Ach ja, falls jemand noch in Erinnerung hat, dass Emmas Mutter tot ist – ist sie nicht. Sie ist nach über 20 Jahren plötzlich wieder da. Emma ist dauernd auf irgendwen sauer aber in den meisten Fällen auf die falschen Leute, stattdessen spielt sie heile Welt, wo keine ist.

In diesem Buch geht die Handlung absolut abstrus weiter. Die Ereignisse wirken leider völlig konstruiert auf mich. Statt die Haupthandlung weiter zu treiben, kommt es immer zu abstrusen Nebenhandlungen.

Und Emma …« Liam schaut mir tief in die Augen. »Ich schwöre dir, ich spül deine Asche höchstpersönlich im Klo runter, wenn du nicht auf dich aufpasst.« »Dürfte auch im Meer landen, oder?«, antworte ich leise und sehe Mordlust in seinen Augen aufflackern.

Dabei bringen sich – ich weiß nicht wirklich wie ich die Akteure nennen soll – Vertraute, Freunde oder Leidensgenossen gegenseitig um und zerfleischen sich. Der aufkommende Krieg wird zur unwichtigen Nebenhandlung und verliert sich im klein klein. Ich könnte jetzt im Detail aufzählen was mir alles nicht gefällt aber dann muss ich die komplette Geschichte darlegen und es sprengt den Rahmen. Es ist einfach unglaublich, wie die Charaktere zwischen halbwegs intelligentem Handeln und kompletter Dummheit wechseln.

Die zweite Hälfte des dritten Bandes wird dann etwas besser, weil es zumindest in der Haupthandlung weitergeht. In der Ist die Motivation des Bösewichtes aber leider auch nicht nachvollziehbar.

Buch 4:

Der Mann lacht und schaut zu Liam. »Eine nette Schwester hast du da. Ich bin mir sicher, schon bald ähnelt deine Haarfarbe der meinen.« »Ich befürchte auch«, erwidert er rau und ein Prickeln erfasst meinen Rücken.

Der vierte Teil beginnt mit der großen Schlacht, auf die in den vorherigen Bänden hingearbeitet wird. Anschließend versucht die Autorin Ezras Motivationen zu erklären, womit sie zumindest bei mir scheitert.

Den Rest des Buches geht es mehr primär darum die Folgen der Handlungen aus den ersten Büchern zu verdauen. Emma versucht sich klar darüber zu werden wen sie wirklich liebt.

Den Ansatz den finalen Kampf (es gibt am Ende noch mal einen, der aber etwas kleiner angelegt ist) auf den Anfang zu verlegen, fand ich ganz interessant. Somit bleibt etwas mehr Raum die Effekte aus den vorherigen Bänden zu verdauen.

Wie auch in den Vorgängerbänden ist der Großteil der Geschichte aus Emmas Sicht beschrieben. Selten erlebt man die Handlung auch aus der Sicht von anderen Charakteren.

Fazit:

Was ich allerdings nicht bedacht hatte, war, dass man nicht alles Schlechte fernhalten kann, egal wie viel Mühe man sich gibt. Denn das ist nun mal das Leben und schlimme Dinge gehören dazu. Wenn man versucht, alles fernzuhalten, bleibt auch kein Raum mehr für all die guten und schönen Dinge.

Zuerst das Positive: Die Geschichte ist des öfteren ein absoluter Pageturner. Jetzt kommt aber schon die deutliche Kritik: Das erreicht die Serie nur zu einem sehr hohen Preis von absolut unglaubwürdigen Charakteren, nicht nachvollziehbaren Plänen und einer vollkommen abstrusen Handlung. Für mich ist die Serie in großen Teilen ein abschreckendes Beispiel, wie man zwar die Spannung hoch hält, aber das mit einer dermaßen konstruierten Handlung bewirkt, dass man sich ständig fragt, ob es noch schlimmer werden kann.

Bei dieser Serie habe ich während der ersten Hälfte von Band drei fast abgebrochen – danach wird es zum Glück wieder etwas besser. Für mich war die Geschichte aber an vielen Stellen zu abstrus.

»Könnten Sie uns vielleicht einen Moment allein lassen? Ich pass auch gut auf sie auf.« Michèle kommt mir zuvor und stellt das Ganze auch noch weitaus cleverer an als ich. Sie fährt die charmante Schiene, ich die aggressiv-wahnsinnige.

Ein kleiner Vergleich zum Abschluss: Bei Amazon läuft die Serie unter “Fantasy Liebesgeschichte”. Das ist ungefähr so, als wenn man ein Buch Reiseliteratur nennt, in der zwischendurch über lange Zeiten keiner Reisen mag. Manchmal ist es schon ziemlich zum Haare raufen.

Bewertung:

3 out of 5 stars 3/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Als wenn Fox sich so einfach hinters Licht führen lassen würde! In so einem kleinen Dorf wäre es unmöglich von den diversen Trainigseinheiten nichts mitzubekommen
  • Liam hätte Emma Clay niemals in Ihrem Zustand gezeigt, ohne es ihr vorher zu sagen, dass er ein Gefangener ist. Es besteht auch keine Notwendigkeit dafür abseits dafür, es wäre viel sinnvoller gewesen ihr nur zu sagen, dass er ein Gefangener ist. Das ist ein schönes Beispiel für eine der Szenen, die maximal konstruiert wirken, weil es aus Autorensicht spektakulärer ist.
  • Es ist offensichtlich, dass Emmas Mutter selber Will abgestochen hat (nach einer Weil eist es recht eindeutig wie die Autorin tickt). Emma kommt die Idee trotz des vorherigen Gespräches nicht sofort. Weiterhin hat sie ihre Mutter von anfang an nicht hinreichend hinterfragt, obwohl sie das sonst bei jedem macht. Selbst als Will ihr sagt, dass es nicht Quinn war und nachdem sie vorher die Intrigen ihrer Mutter belauscht hat, zweifelt sie noch?! Wer denkt sich sowas aus? Lustig ist dann auch noch, dass sie Quinn ständig mangelndes Vertrauen vorwirft, selber aber keins hat, obwohl sie das Gegenteil behauptet.
  • Nachdem Emmas Mutter so intrigiert hat, dass Will Quinn dazu gebracht hat ihn zu schlagen und ihre Mutter anschließend Will abgestochen hat und auch noch Quinn töten will, ist lt. Emmas bestechender Analyse wer Schuld? Quinn natürlich. Spätestens jetzt ist auch dem Leser bewusst, dass Emma nicht zurechnungsfähig ist.
  • Liam ist eigentlich Schuld daran, dass Emma ihre Mutter erschießen muss um Quinn zu schützen und danach ist Emma die Böse, weil sie mal kurz durchdreht. Ernsthaft?
  • Wer schon die Elementar Serie gelesen hat, kann sich diese Geschichte sparen. Die grundsätzliche “Liebesgeschichte” ist die gleiche. Die große Liebe wird heraufbeschworen, dann entzweien sich die beiden trotzdem und zack schon ist die nächste große Liebe da und die alte nichts mehr Wert.
  • Es wird lange nicht erklärt warum Will vor Ort war und Emma gefunden hat. Sie stellt das nie in Frage, obwohl sie sonst ziemlich schlau ist. Am Ende wird es dann recht plump aufgeklärt und sie ist total überrascht, obwohl sie sonst vieles hinterfragt und ihr Details auffallen
  • Ezra hat Emma über 75 Tage foltern lassen oder hat zumindest billigend in Kauf genommen, das ihr das angetan wurde und sie ist um sein wohlergehen besorgt
  • Ezras Ziele und Motivation ist bis zum Ende nicht klar. Er will Hass durch Krieg ausmerzen? Von wem? Von beiden Seiten und dann die Dämonentochter bis in alle Ewigkeit als Pfand behalten? Wann hat Krieg jemals dazu geführt, dass es weniger Hass gibt?

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