Renegades [Serie]

Renegades 1 Gefährlicher Feins - Marissa Meyer Renegades 2 Geheimnisvoller Feind - Marissa Meyer Renegades 3 Supernova - Marissa Meyer

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Marissa Meyer

Teile der Serie:

  • Renegades 1 – Gefährlicher Freund (641 Seiten)
  • Renegades 2 – Geheimnisvoller Feind (545 Seiten)
  • Renegades 3 – Supernova (500 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Nun galt das Gesetz des Stärkeren, und wie sich bald herausstellte, waren die Stärkeren meistens echt miese Typen.

Novas Eltern und ihre Schwester werden vor ihren Augen getötet, als sie noch klein ist. Gerettet wird sie von einem Anarchisten, der mit ihre verwandt ist und ihren eigenen Kräften.

In der Welt von Nova gibt es Menschen mit besonderen Kräften (wer jetzt an X-Men denkt, liegt richtig). Die Renegades sind die Gegenpartei zu den Anarchisten und haben in einem großen Kampf vor einigen Jahren die Oberhand behalten. Doch mittlerweile sind die Renegades selbstverliebt und verhalten sich wie Götter. Sie suhlen sich in ihrem Ruhm und vereinen Legislative und Exekutive. So sieht zumindest Nova die Welt. Zumal sie Gründe hat die Renegades zu hassen, denn die Renegades hätten den Tod ihrer Eltern verhindern müssen.

»Nicht im Alter von fünf an einer Kohlenmonoxidvergiftung zu sterben wäre wirklich grässlich gewesen.«

Die beiden Gruppen bestehen beide aus Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Die Anarchos sind der Meinung, dass jeder ohne besondere Auflagen und frei existieren können soll. Die Renegades sind der Meinung, dass Menschen mit besonderen Fähigkeiten kontrolliert werden müssen oder alternativ sich ihnen anschließen.

Nova will ihren Verwandten rächen, der bei dem Gefecht getötet wurde. Sie halt neben ihren Eltern auch die einzige Bezugsperson verloren, die sie noch hatte und die ihre Eltern ersetzt hat, als sie noch sehr klein war.

Die Handlungswendung am Ende ist leider kompletter Quatsch und führt die ganze Geschichte weitgehend ad absudrum. Das ist ein Top Beispiel für Autoren, die Handlungswendungen platzieren ohne sie auch ansatzweise sinnvoll in die Geschichte zu integrieren.

Band 2:

»Und wenn sie …«, sie unterbrach sich kurz, »… wenn wir erst die totale Macht innehaben – was sollte uns dann davon abhalten, selbst zu Schurken zu werden?«

Nova hat es geschafft sich bei den Renegades einzuschleichen. Sie versucht möglichst viele Geheimnisse der Renegades zu erfahren. Dafür versucht sie immer mehr das Vertrauen der Renegades zu bekommen.

Dabei erkennt Nova, dass es durchaus auch gute Renegades gibt aber das hält sie nicht davon ab ihre Pläne weiter zu verfolgen.

Ich habe mit dem zweiten Teil ähnliche Probleme wie mit dem ersten Teil: Die Motivation von Nova ist nicht nachvollziehbar. Klar, es ist nachvollziehbar, dass Nova wenig von der nicht vorhandenen Legislative und Executive begeistert ist. Die Renegades haben mehr oder weniger eine wohlwollende Diktatur aufgebaut.

Aber die Hauptmotivation von Nova ist, dass jemand ihre Eltern getötet wurden und sie die Wächter alleine dafür verantwortlich macht. Vor dem Hintergrund sind ihre Aktionen ziemlich radikal. Aber zugegeben Terroristen verhalten sich ähnlich.

Über weite Teile ist der zweite Teil wenig spannend. Erst am Ende nimmt die Geschichte an Fahrt auf.

Band 3:

Jeder hat einen Albtraum.“ Er drückte seine Stirn gegen ihre. „Vielleicht möchte ich, dass du meiner bist.“

Nova hat sich sehr stark in Lügen verstrickt. Genauso wie Adrian und der Wächter hat Nova oder eher Nachtmahr eine zweite Identität. Aber dieser Sumpf aus Lügen wird immer widersprüchlicher und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie gefasst wird. Sie hat nach wie vor keine Ahnung wie sie Ace befreien soll.

Der dritte Teil ist für meinen Geschmack am  besten gelungen. Die Geschichte nimmt endlich etwas Fahrt auf. Es zeigt sich zunehmend, was man während der ersten beiden Bände vermutet hat. Keine der beiden Seiten ist gut, die Renegades nicht und die Anarchisten auch nicht.

Beide Seiten haben durchaus Punkte in denen sie richtig handeln aber beide tun dies mit einem hohen Grad ohne Rücksicht auf Verluste. Über die ganze Serie ist es leider so, dass die Charaktere einfachste Zusammenhänge nicht erkennen und sehr naiv handeln.

Fazit:

»Weißt du, ich bin mir nicht sicher, ob dein Pseudonym so gut zu dir passt. Insomnia klingt so passiv. Ich wäre dafür, dich Velociraptor zu nennen.« Ruby lachte laut auf. »Relativ klein, aber überraschend wild?«

Meyer, Marissa. Renegades – Gefährlicher Freund: Roman (Renegades-Reihe 1) (S.415). Heyne Verlag. Kindle-Version.

Die Serie hat aus meiner Sicht mehrere Probleme. Die Superheldengeschichte wirkt anfangs an so vielen Stellen nicht stimmig, dass sich für mich kein Lesefluss ergibt. In das Thema spielt zum Beispiel rein, dass die Charaktere / Parteien sich versuchen gegenseitig zu töten, aber gleichzeitig lockere Sprüche raus hauen.

In den ersten zwei Teilen kommt dazu, dass die Geschichte relativ ereignislos verläuft. Erst im dritten Teil kommt Schwung in die Handlung.

Positiv anzumerken ist, dass die beiden Seiten nicht wirklich gut oder schlecht sind, sondern beide Parteien habe ihre Punkte.

In Summe finde ich, dass die Serie viel zu viel Potenzial verschenkt hat.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

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Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Auf den ersten 50 Seiten wirkt sie Geschichte für mich schon reichlich künstlich. Während des geplanten Anschlags denkt Nova über unrealistisch viele Dinge nach. Davon abgesehen möchte ich mal sehen, wie man jemand genau ins Auge trifft, während das Ziel auf einem fahrenden Wagen steht und sich somit bewegt. Dazu kommt, dass die Akteure sich alle verhalten, als wenn sie Spiele spielen, sich in der Realität aber gegenseitig umbringen wollen. Auch die Bezeichnungen Schurken und Helden wirken sehr Comicartig und passen wenig zu einem Buch. Adrians Ansatz als Wächter aufzutreten und sich nach seinen Erfolgen dem Team zu präsentieren wirkt eher wie bei einem Kind, nicht aber wie bei einem Erwachsenen.
  • Wenn die Anarchen immer so “eng” zusammenarbeiten, wären sie schon lange ausgerottet. Nova wird nicht geholfen, als sie in Gefahr gerät. Nachdem Winston das Leben von Nova gerettet hat, schmeißt sie ihn zum Dank über Bord und das sinnlos, weil sie das Problem direkt danach löst.
  • Adrians Fähigkeit Dinge zu Zeichnen und dann Realität werden zu lassen finde ich nicht überzeugend. Zeichen kann er nur zweidimensional, maximal kann er perspektivisch korrekt aussehende dreidimensionale Darstellungen zeichnen (aus genau einer Perspektive). Die Gegenstände sind aber nicht nur dreidimensional, sondern funktionieren auch. Im Falle von Technik müsste auch sehr viel gezeichnet werden, was unterschiedliche Schichten hat und im dreidimensionalen Raum existiert. Das ist vergleichbar mit einem Porträt aus dem ein lebender Mansch wird.
  • Der Plan, dass sich Nova unerkannt bei den Renegades einschleicht hat einen kleinen Haken, nachdem sie just vorher ihre Fähigkeiten an mehreren Renegades probiert hat, sollten die sehr misstrauisch werden. Denn häufig scheint ihre Fähigkeit nicht zu sein.
  • Wenn andere Staaten die Renegades gegen Bezahlung anheuern, hört sich das weniger nach Helden, als nach einer Söldnerarmee an, die sich den Anstrich der “Guten” gibt.
  • Das Anzweifeln der Entscheidung ist unfreiwillig komisch. Genissa sagt mehr oder weniger “ich bin ein ungebildeter Haudrauf” und Zweifle das Wissen von jemanden an, dessen Fähigkeiten ich mir keine 5 Minuten merken kann”.
  • Im Callcenter läuft offenbar alles IT gestützt aber dann wird per Zuruf geprüft welcher Renegade frei ist oder es werden Status erfragt? Ziemlich unrealistisch. Das ist ein sehr schönes Beispiel wo Betriebsamkeit demonstriert werden soll, dabei aber die vom Autor geschaffenen Rahmenbedingungen ignoriert werden.
  • Ausgehend vom bisherigen Buch bin ich etwas erstaunt, dass Adrian ein Fahrrad zeichnet, denn soweit ich das nachvollziehen kann, hat er nie etwas in der Größe gezeichnet. Offenbar müssen seine Zeichnungen Maßstabsgetreu sein lt. den Erklärungen.
  • Es ist unglaubwürdig, dass Nova Zündkapsel erschießt, da sie vorher jedes mal starke Skrupel hatte, wenn es darum ging jemanden zu töten und Zündkapsel kennt sie schon Jahre. Noch unglaubwürdiger ist, dass sie danach nicht mal über ihre Handlung nachdenkt. Zumindest ist davon nie die Rede, bis sie für ihre Verdienste gelobt wird.
  • Das Ende vom ersten Band ist extrem schwach und ergibt überhaupt keinen Sinn. Die ganze Geschichte baut darauf auf, dass Nova die Renegades hasst, weil sie Ace getötet haben und das denkt sie auch ständig und am Ende ist er einfach wieder da. Dazu kommt, dass es lt. Erklärungen im Buch nicht die Idee von Ace war Nova einzuschleusen bei den Renegades (kann es ja auch nicht sein, weil er das komplette Buch lang nur als verstorben dargestellt wird). Offenbar wissen aber alle Anarchos, dass er lebt. Er ist auch der einzige der im Tunnel zurückbleibt, obwohl die Renegades kommen (die anderen hätten sich wohl genauso wie er verstecken können). Davon abgesehen ist das Risiko, dass er in den Tunnel entdeckt worden wäre nicht unerheblich. Zündkapsel sprengt sich fröhlich durch die Tunnel, obwohl Ace noch dort ist. Man kann das ganze Buch so weiter machen. Die ganze Handlung ergibt von vorne bis hinten keinen Sinn unter der Prämisse, dass Ace (in den Tunneln) lebt. Das ist das beste Beispiel für eine Handlungswendung ohne Sinn und Verstand.
  • Die Beschreibung wie Dornenschwinge Nova vom Dach wirft ist schlecht. Erst ist von Nova weit und breit nichts zu sehen und dann fliegt Nova direkt vom Dach? Das passt nicht zu den Fähigkeiten der beiden Charaktere.
  • Wieso sollte die Verfolgung einfacher werden, wenn dem vorauslaufenden regelmäßig etwas aus einer Tasche fällt und man das sieht. Wenn man den Verfolgten eh sieht, hat man überhaupt nichts von Brotkrumen …
  • Das Wächterszenario ist reichlich unglaubwürdig. Der Anzug ist in einer Brusttasche im Körper, der Anzug lässt sich offenbar auf die Größe von ein paar Zentimetern zusammenfalten, ist aber extrem stabil und hält selbst Schüsse auf. Kein Material der Welt könnte das gewährleisten. Davon abgesehen wiegt der  Anzug offenbar so gut wie nichts, wenn er zusammengefaltet ist, wenn er auseinander gefaltet ist, scheint das Gegenteil der Fall zu sein.
  • Vor der ganzen Renegade Truppe eine derartige Präsentation durchzuführen mit dem vermerkt, dass die Information nicht an die Öffentlichkeit geraten soll ist sinnfrei. Der Rat hätte die Präsentation auch später durchführen können, wenn es “sicher” ist.
  • Keine Ahnung was an Agent N humaner sein soll, als wenn man Gefangenen Gliedmaßen abschneidet. Denn faktisch nimmt man den betroffenen Personen Fähigkeiten. Davon abgesehen könnte die Bevölkerung auch jederzeit die Forderung aufstellen, dass alle mit besonderen Fähigkeiten damit behandelt werden. Das ist sogar noch effektiver gegen die Gefahr von “Schurken”. Davon abgesehen wird der Prozess direkt in die Entscheidung des Agenten gelegt, der einen “mutmaßlichen Verbrecher” verfolgt. D.h. jeder Agent vereint Legislative und Exekutive.
  • Wie realistisch ist es, dass ein Schild schlachten ohne Macken übersteht, wenn man ihn fallen lässt aber eine Delle im Schild ist?
  • Die Renegades laufen zu Tatorten?! Ansonsten wäre Adrian mit seinen Sprungfedern wohl kaum schneller da.
  • Wie soll Agent N für den Wächter gefährlich werden mit seiner Rüstung, wenn nicht mal Kugeln die Rüstung durchdringen.
  • Wieso ist ein volles Team als Wache im Hauptquartier eingeteilt zusätzlich zu den Wachleuten? Das passt wenig zur bisherigen Sorglosigkeit und Arroganz der Renegades.
  • Alle Kameras runterfahren dürfte wenig bringen, da – falls es noch weitere Sicherheitsleute gibt – das gerade verdächtig ist. Zumal eine Zentrale ohne Sicherheitsleute auch wenig Sinn ergibt.
  • Es ist vollkommen unglaubwürdig, dass Ruby und Oscar so schnell an dem Unterschlupf von Ace ankommen, nachdem der Weg für Adrian viel länger gedauert hat.
  • Es ergibt wenig Sinn, dass Adrian denkt, dass Nachtmahr Max angegriffen hat, wo er doch gesehen hat welches Team gerade in seiner Nähe war und was die zuvor getan haben.
  • Verstehe ich das richtig, dass Nova sich selbst enttarnt und die Anarchisten danach in das Reihenhaus zurück gehen in dem Nova angeblich wohnt?
  • Es weisen mittlerweile viele Spuren auf Nova hin: Nachtmahr ist immun, das Amulett fehlt (das deutet auf Nova hin, weil sie im Haus war), es fehlen Artefakte, es haben aber nur drei Personen Zugang zu der Abteilung. Wann ist Nachtmahr verschwunden und wann Nova aufgetaucht. Novas kraft gleicht der von Nachtmahr, Die Nachtmahr har Agent N, die Maske, die Nova entgegengenommen hat und die nicht Dokumentiert wurde usw.
  • Wie schwirig kann es für Dana sein Nova einfach zu ihrem Haus zu folgen, um den fehlenden Falter zu finden oder Adrian / Ruby oder Oscar dorthin zu führen?
  • Eine Nachricht auf einem Spiegel, wenn man sich vorher jemanden zum Feind gemacht hat, der durch Spiegel reisen kann, wer könnte da auf die Lösung kommen?
  • Der falsche Helm wurde auf aufgespießt? Der Echte ist unbeschädigt. Insofern dürfte jeder, der den Wert des Helm kennt auch diese Information kennen. Insofern würde die Fälschung wenig nützen.
  • Wenn Nachtmahrs Hinrichtung “Probleme” löst, ist das doch ein Argument, dass die Renegades in Zukunft bei allen Problemen wieder bemühen können
  • Wie kann Nova die Nase wischen, wenn sie fast bewegungsunfähig gefesselt ist?
  • Das Nova einfach so verzeiht, dass man sie aufgrund von Indizien hinrichten wollte, ist maximal unglaubwürdig, wenn sie wirklich unschuldig wäre.
  • Wenn der Helm nur die Fähigkeit eines Wunderkindes verbessert, erklärt das nicht warum Ace plötzlich wieder einen so viel besseren körperlichen und geistigen Zustand hat, nachdem er den Helm trägt.
  • Wie soll Telekinese dabei Helfen ein komplett zerstörtes Gebäude dauerhaft zusammen zu halten?
  • Die ganze Welt liegt in Trümmern aber die anderen Syndikate schicken in 24h Helden?
  • Der einfachste Weg Ace zu neutralisieren wäre noch immer ein unsichtbarer Max, wie beim ersten Mal.
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass Ace den Tunnel vergisst, den er so gut kennt?
  • Wieso ist Phobion die einzige Kreatur, die Adrian erschaffen hat, die überdauert und offenbar auch nicht verletzlich ist?
  • Wie trägt man mit einem normalen Messer die “obersten” Hautschichten ab?
  • Wieso hilft bei Nova das Amulett nicht gegen die Stiche, wenn sogar Agent N direkt ins Herz nichts bewirkt?
  • Anders als die Autorin es meint, werden in Hubschraubern aus naheliegenden Gründen äußerst selten Fallschirme für Personen genutzt, erst recht nicht in nicht Militärischen Hubschraubern, denn das würde nur gehen, wenn entweder der ganze Hubschrauber an einem Fallschirm hängt (so ist es hier nicht dargestellt), oder die Flügel der Rotoren weggesprengt werden.
  • Wieso sollte Personen ihre Kräfte zurück bekommen auf die Agent N angewendet wurde? Das ergibt wenig Sinn.

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