Amani [Serie]

Amani Rebellin des Sandes - Alwyn Hamilton  Amani Verräterin des Throns - Alwyn Hamilton  Amani Rebellin des Morgenrots - Alwyn Hamilton

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Alwyn Hamilton

Teile der Serie:

  • Amani – Rebellin des Sandes (353 Seiten)
  • Amani – Verräterin des Throns (545 Seiten)
  • Amani – Heldin des Morgenrots (480 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Ich war nicht wie er, ich musste daran glauben, dass es in Izman besser war als hier, sonst machte es nicht viel Sinn, überhaupt irgendwo zu leben.

Amani lebt in einem kleinen Dorf irgendwo im Nirgendwo. Dort ist das Leben weitgehend vorbestimmt. Man schuftet jeden Tag vor sich hin, wird irgendwann mit irgendwem zwangsvereiratet und das war es auch was das Leben bietet. Amanis Mutter wurde dafür hingerichtet, dass sie ihren Vater – den Säufer – erschossen hat. Nun lebt Armani bei ihrer Tante. Die Tante hasst Amani. Amani will weg. Sie bereitet ihren Abgang vor und will ein Schießturnier gewinnen, um das nötige Geld zu erlangen. Dummerweise läuft dabei alles schief aber sie flüchtet mit einem der Teilnehmer des Turniers.

»Ich will dich ja nicht beunruhigen oder so.« Ich versuchte, in ruhigem Ton zu sprechen. »Aber hast du schon gemerkt, dass du eine Kugel abbekommen hast?« »Ah ja.« Als ich ihn jetzt anschaute, sah ich, dass er sich am Tresen festhielt, um aufrecht zu bleiben. »Das hätte ich fast vergessen.«

Am nächsten Tag ist sie mittelloser als vorher, während der mysteröse Fremde gejagt von der Armee in ihrem Laden auftaucht. Sie deckt ihn, wird dadurch aber selber zur Zielscheibe. Sie muss fliehen und macht damit den ersten Schritt aus dem verhassten Dorf.

Die Welt von Armani beinhaltet übernatürliche Wesen. Ghule, Djinnis sogenannte Erstwesen und noch andere. Auch diese Wesen sind von Magie durchdrungen aber toll ist, dass man hier definitiv nicht an Harry Potter denken muss.

Man kommt sich eher vor wie bei Tausendundeine Nacht.

Sie landet ohne eine wirkliche Wahl bei den Rebellen, die sich gegen den tyrannischen Sultan auflehnen.

Ich fühlte mich halb tot. Was immerhin ein Privileg der Lebendigen war.

Amani erlebt im ersten Buch eine erhebliche Wandelung von jemand der (gezwungenermaßen) primär um das eigene Leben besorgt ist und sich gut wie möglich durchschlägt zu jemanden, der für andere einsteht und nicht wegläuft, wenn es darauf ankommt.

»Das war, nachdem wir ein Gebäude in Schutt und Asche gelegt haben«, fügte ich hinzu. »Aber das war eigentlich mehr ein Unfall.« Shazad lächelte und strahlte. Als hätte sie, was mich betraf, gerade eine Entscheidung getroffen, die ihr gefiel. Dann sprudelte alles aus mir heraus.

Es ist interessant die Welt durch Amanis Augen zu sehen, weil sie bisher aus ihrem Dorf noch nie rausgekommen ist und somit vieles neu für sie ist. Sie lernt aber schnell und hat ein loses Mundwerk, was die Geschichte oft spannender und interessanter macht.

Wie man sich vorstellen kann ist ein loses Mundwerk für eine Frau in der dargestellten Zeit oft nicht sonderlich vorteilhaft. Sie steht aber eindeutig ihre Frau.

Eine angedeutete Liebesgeschichte gibt es auch, die spielt aber eher eine untergeordnete Rolle.

Buch 2:

Und du wirst mir glauben, weil ich dich noch nie belogen habe. Was zur Hälfte der Grund ist, weshalb du mich so magst.« Damit hatte sie nicht unrecht. »Und was ist die andere Hälfte, wenn du schon so schlau bist?« »Dass du ohne mich permanent ohne Kleider dastündest.«

Am Ende vom ersten Band sieht die Situation für die Rebellen etwas besser aus. Die Waffe mit der ganze Städte zerstört werden konnte, konnte vorerst ausgeschaltet werden. Die Waffe entpuppt sich aber als Person mit magischen Fähigkeiten, die auch noch der Bruder von Amani ist und unter der Kontrolle des Sultans stand (er wurde gefügig gemacht). Die Rebellen konnten das Bündnis zwischen der Gallanischen Armee und dem Sultan ins Wanken bringen.

Im zweiten Buch ist der Anfang recht ungewöhnlich. Innerhalb von wenigen Seiten werden Geschehnisse zusammengefasst, die ein halbes Buch füllen könnten, die zwischen Band 1 und 2 gesehen sind.

»Die Frau, die dich betäubt und entführt und an den Harem verkauft hat? Ja, doch, sie erscheint ungemein vertrauenswürdig.«

Durch die beschriebenen Ereignisse wird der Vorteil der Rebellen direkt wieder einkassiert. Die Rebellen konnten einigen Boden gut machen aber der Sultan hat neue Bündnisse geschlossen um sich wieder den inneren Angelegenheiten zuzuwenden. Zum Beispiel der Zerschlagung der Rebellen.

Im zweiten Buch verlagert sich die Perspektive, da Amani das schlimmstmögliche passiert. Sie landet im Sultanspalast. Dort wir eine andere Art Krieg ausgefochten als in der Wüste. Weniger gefährlich ist dieser Krieg aber auch nicht. Der Sultan ist überaus schlau und ein skrupelloser Herrscher. Es wird aber auch deutlich, dass er sich anders nie so lange gehalten hätte und sein Land vielleicht schon erobert worden wäre.

Vage erinnerte ich mich an eine Redewendung, die Shazad gebraucht hatte. Sie hatte irgendwas mit strategischer Kriegführung zu tun. Ich war mir nicht sicher, ob Jin und ich im Krieg waren oder nicht.

Ahmed der Rebell ist der viel bessere Mensch aber Amani kommen in ihrer Gefangenschaft zweifel, ob er auch ein besserer Sultan ist, denn ein gutmütiger Mensch sein und das richtige für sein Land machen, können zwei verschiedene Dinge sein, wie Amani feststellt. Im Gegensatz zu Ahmed ist der Sultan sehr entscheidungsstark. Er entscheidet sehr rational aber auch skrupellos und kalt. Er opfert beliebig Menschen, wenn es strategisch vorteilhaft ist.

Amani hat sich deutlich weiterentwickelt. Sie ist bereit ihr Leben für andere zu opfern, was ihr früher nie in den Sinn gekommen wäre.

Buch 3:

Ich war der Ansicht, wir sollten zumindest warten, bis wir eine ganze Tagesreise von Izman entfernt waren, bevor noch jemand starb. Rein aus Prinzip.

Die Situation für die Rebellen ist fast Hoffnungslos. Der Sultan hat sie die ganze Zeit an der Nase herumgeführt und war ihnen immer mindestens einen Schritt voraus. Der Sultan hat eine kleine Armee von sehr schwer zu bezwingenden Kriegern erschaffen und eine ganze Djinn Truppe, die er für die Erschaffung von weiteren Kriegern erschaffen kann. Die meisten Rebellen, einschließlich der Rebellenführung sind Tod oder in Gefangenschaft.

Ich war die Tochter eines Djinni. Ich war eine Rebellin. Ich war Ratgeberin eines Prinzen. Ich hatte es mit Soldaten, Nachtmahren und Gestaltwechslern aufgenommen. Ich hatte gekämpft und überlebt. Und wieder und wieder hatte ich mich einem Sultan widersetzt. Ich hatte ein unsterbliches Wesen herbeigerufen, damit es den Tod fand. Ich hatte Leben gerettet und Leben geopfert, und ich hatte mehr Gutes getan, als sie jemals tun würde.

Nun liegt es Amani die Rebellen anzuführen aber besteht überhaupt noch Hoffnung auf einen Sieg?

Die Serie finde ich wirklich außergewöhnlich. Toll ist auch, dass der Sultan zwar in Buch 2 als absolut gefühlskalt und unmenschlich dargestellt wird eben auch ein brillanter Kopf ist, der Entscheidungen mit Kalkül trifft. Es werden in dieser Serie viel mehr als in anderen Serien die Grauschattierungen aufgezeigt.

Es wird das Leid aufgezeigt, dass eine Rebellion erzeugt. Selbst wenn die Rebellen am Ende siegen ist keineswegs sicher, dass sich längerfristig etwas zum Positiven ändert. Eine Rebellion anführen und ein Land regieren sind zwei verschiedene Dinge.

Die Charaktere entwickeln sich weiter – positiv und negativ. Keiner der so viel Kampf und Tod erlebt steckt das einfach so weg.

»Oje, oje«, hörte ich Sam hinter ihr sagen. … »In Anbetracht meiner vielen Sünden klingt das nach einer ganz schrecklichen Idee.« »Dann sollten wir jetzt gehen.« Jin klopfte Sam freundschaftlich auf die Schulter. »Du kannst sie ja unterwegs schon mal zählen.«

Wie auch in den vorherigen Büchern wechselt die Autorin zwischen Szenen, die man hautnah miterlebt und kurzen Zusammenfassungen von Tagen oder Stunden. Teilweise springt sie auch in eine Erzählerperspektive, die die Akteure wie unbekannte behandelt. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig aber ein interessantes Stilmittel und passt sehr gut zu Tausendundeine Nacht. Ganz nebenbei ist diese kompakte Methode der Zusammenfassung viel angenehmer, als wenn die Charaktere Seitenweise dinge sagen oder denken müssen, um das vorherige Buch zusammenzufassen.

Am Ende bekommt es die Autorin sogar hin einen schönen Rückblick zu liefern und den Kreis zu den Anfängen der Serie zu schließen. Da in dieser Buchserie keine Zeit mit irgendwelchen längeren Bettgeschichten verbracht wurde, ist wirklich außergewöhnlich viel passiert.

Fazit:

»Oh, klar, verstehe. Wenn ich jetzt gehe, wären wir natürlich quitt. Denn da Jin mich umbringen wird, wenn ich ohne dich aus dieser Wand trete, wäre die Tatsache, dass du mir das Leben gerettet hast, damit vollkommen irrelevant.« Er zählte Leben und Tod an den Fingern ab, als rechnete er etwas aus.

Für ein (fast) Erstlingswerk ist diese Buchserie herausragend. Das Setting (Tausendundeine Nacht) ist außergewöhnlich, die Art zu schreiben ist locker und die Kapitel zwischendurch, die etwas in Kurzform erzählen oder die Zeit raffen finde ich auch sehr kreativ.

Aus meiner Sicht muss man diese Serie gelesen haben. Großes Kino!

Die einzige ganz kleine Kritik ist vielleicht, dass andere Buchserien mehr Emotion rüberbringen, das gleicht diese Serie aber definitiv mit mehr Abenteuer aus. Die Serie ist  auch super für Erwachsene geeignet, auch wenn sie eher für Jugendliche gedacht ist. Die Charaktere sind nicht so naiv, wie oft in anderen Jugendbüchern, was aber auch zu ihren Erlebnissen passt und stimmig ist.

Klasse ist an der ganzen Serie auch, dass sie das Thema Tausendundeine Nacht einerseits super aufgreift, anderseits aber immer leicht selbstironisch ist, ohne das es die Stimmung stören würde. Top!

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4.5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

  • Die Chroniken der Nebelkriege

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Praktische Flucht: Die Karawane hat es während der Flucht aus dem Gefängnis geschafft die Kamele mitzunehmen und mal eben die Vorräte aufzufüllen
  • Amani schießt in der Oase / Schlucht einfach, in der sich die Truppen der Rebellen aufhalten. Das wäre wohl ziemlich weit zu hören und äußerst unklug
  • Wieso soll Norsham den wahren Namen von Amani kennen?
  • Eine Rebellion aus ein einzigen Stützpunkt, bei der jeder Neuling sofort den Standort kennt, wäre sehr angreifbar
  • Ich habe Zweifel, dass Jin das Lager verlassen hätte, während Amani halb tot war
  • Wie ist Shira denn auf einen Djini gestoßen, wenn schon so ewig keine mehr gesichtet wurden und zwar genau zum passenden Moment und wieso hat er dann auch gleich ein Kind mit ihr gezeugt?
  • Als Riesenvogel in einer Stadt mit einer Kuppel darüber wird man als Rebell wohl kaum unentdeckt bleiben können
  • Das Tante Farrah als würdig befunden würde, wage ich sehr zu bezweifeln, genauso wie Fazim, der Amani ehelichen wollte um zu Reichtum zu kommen, nachdem sie das Urzeitliche Pferd bezwungen hatte. Norsham ist also offenbar sehr fehlbar.

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Wicked – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit [Serie]

Wicked Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit 1 Wicked - Jennifer Armentrout  Wicked Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit 2 Thorn - Jennifer Armentrout  Wicked Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit 3 Brave - Jennifer Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Teile der Serie:

  • Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit 1 – Wicked (481 Seiten)
  • Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit 2 – Torn (449 Seiten)
  • Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit 3 – Brave (356 Seiten – englische Originalversion, da die deutsche Version noch nicht verfügbar war)
  • Teil 4 fließt hier nicht in die Bewertung ein, da sich eigentlich eine neue Serie handelt: Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit 4 – Kissed (entspricht The Prince / The King aus der 1001 Dark Nights Serie – allerdings fehlt dort der letzte Band, der bereits in englisch erschienen ist)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Ich hatte einen Punkt erreicht, an dem mir erfahrungsgemäß nur noch eines half: jemanden zu verprügeln. Oder ihn vor eine Straßenbahn zu stoßen.

Das Buch ist ein typisches Armentrout. Die Kurzform: Charmanter Bad Boy und kratzbürstiges, toughes verschlossenes Mädel treffen aufeinander. Das greift aber zu kurz.

Vielleicht war es ganz gut, dass das letzte Buch der Art wieder etwas zurück liegt. Zu oft hintereinander kann ich keine Bücher über die gleichen Grundcharaktertypen nicht lesen, wenn es natürlich immer wieder Potenzial für Witz und derbe Sprüche liefert.

»Du solltest langsam trinken.« Sobald das kühle Nass auf meine Lippen traf, war es schwer, es nicht gierig hinunterzukippen, aber es gelang mir, nicht wie ein Pferd an einer Tränke auszusehen.

Ivy hat ihre Eltern verloren, ihre Adoptiveltern und ihren Freund. Alle wurden von Fae getötet. Seitdem ihr das passiert ist, kommt sie zu dem Schluss, dass es einfacher ist andere nicht zu nah an sich heranzulassen, da es am Ende nur schwieriger wird, wenn Menschen sterben, die man gut kennt. Somit lässt sie niemanden mehr an sich heran.

Die Fae sind eine Art Dämonen, die aus einer anderen Welt stammen und vergleichbar Vampiren mit einem Pflock aus Eisen getötet werden können. Ivy ist einer der wenigen Menschen, die per Geburt Fae erkennen können. Sie ist bereits als Kind trainiert worden den Kampf gegen die Fae zu führen.

»Wahrscheinlich hätte ich das tun sollen. Ich sehe, dass dir mein spontaner Besuch nicht gefallen hat, aber ich werde ein braver Junge sein und einfach hier liegen.« So wie seine grünen Augen schimmerten, bezweifelte ich, dass er überhaupt wusste, wie brav sein ging.

Das ist ein Job wie jeder andere, nur halt deutlich gefährlicher, weil die Fae übermenschliche Fähigkeiten besitzen – die Fähigkeiten sind von Fae zu Fae unterschiedlich.

Plötzlich trifft sie per Zufall auf einen Fae, der sich weder durch den Pflock töten lässt, noch sieht er aus wie die anderen Fae. Sie verliert bei dieser Begegnung fast das Leben, weil sie angeschossen wird.

Kurz darauf begegnet sie einem neuen Ordensmitglied (so nennt sich ihre Gemeinschaft der Fae-Jäger), der umwerfend gut aussieht. Aber ist es Zufall, dass das neue Ordensmitglied und dieser seltsame Fae zur gleichen Zeit auftauchen?

»Wenn ich eines weiß, dann, dass es keine Garantie auf ein Morgen gibt. Es gibt nicht das Versprechen, dass es für uns einen weiteren Tag oder eine weitere Woche geben wird. Wenn man etwas will, muss man versuchen, es sich zu holen.

Die Geschichte ist durchgehend spannend. Der Schreibstil ist typisch Armentrout: Frech, jung und sehr angenehm mit diversen Bezügen zu zeitgenössischen Filmen, Serien und anderer Popkultur.

Wer andere Armentrout Bücher mag, ist auch hier gut aufgehoben. Man bekommt aber nichts bahnbrechend Neues geboten.

Im Gegenteil fühlt man sich sogar ziemlich an die Dark Elements Serie erinnert (ich bleibe bewusst nur beim Vergleich aus gleicher Feder. Der Grundplot lässt sich quasi 1:1 übertragen). Einiges ist recht vorhersehbar aber Armentrout schafft es einen teilweise wieder auf andere Fährten zu locken. An anderen Stellen ist es aber schon fast von Anfang an ersichtlich wer z.B. ein Verräter ist (die Person gibt selbst genug Andeutungen).

»Du würdest mich doch nicht belügen, oder, Tink?« »Nein.« Er grinste. »Du hast Amazon Prime.« Ich schnaubte. »Gut zu wissen, wie ich mir deine Loyalität sichern kann.«

Ren ist der typische Armentrout Typ, auf den die Mädels offenbar fliegen, wenn man nach dem Erfolg von Armentrouts Büchern urteilen darf. Selbstsicher, Tätowiert, weiß war er will, Charmant, sehr talentiert, schlau, liest Bücher, fährt Motorrad und ist “heiß” (die Kombination kommt der realen Welt wohl nicht so häufig vor).

Ivy ist sehr hübsch, seit 3 Jahren ohne Freund (siehe Vergangenheit oben), tough, schlagfertig, schlau und sich ihrer Aussehens und ihrer Wirkung auf Jungs überhaupt nicht bewusst (auch das kommt in der Realität wohl so gut wie nie vor).

Eine Anmerkung zum Preis der Bücher: Der Preis ist für die deutsche Version reichlich unverschämt. 12€ pro Buch (Kindle Version) also 36€. Für alle drei Teile in englisch zahlt ca. 13€ für alle 3 Bücher (Stand 29.12.2012 bei Amazon). Ist das angemessen 23€ pro Leser für die Übersetzung zu bezahlen? Wohl kaum.

Buch 2:

»Oh, gut zu wissen. Er könnte mir Gewalt antun, aber hey, wenigstens gibt es kein Apokalypse-Baby. Also nichts weiter passiert.«

Ivy hat erfahren, dass Sie ein Halbling ist. Einer der Halblinge, die Ren umbringt, weil sie das Potenzial haben alle Tore zur Anderwelt zu öffnen, wenn sie ein Kind mit dem Prinz zeugen. Das ist sein Job. Er hat schon viele getötet, die nicht mal wussten, dass sie Halblinge sind und treu dem Orden gedient haben (also eigentlich auf der gleichen Seite kämpfen).

Nicht das sie das Ivy ein Kind mit dem Prinzen zeugen will, aber der Prinz will sie dazu zwingen.

»Das ist bloß Ren, der mal wieder total unheilvoll tut.« Tink ging mit schwingenden Armen voraus. »Er kann nicht wirklich gut mit Menschen umgehen. Ich glaube, er fühlt sich unbeholfen im Umgang mit anderen. Oder vielleicht ist er auch nur geistig zurückgeblieben.« Ren seufzte und schien stumm bis zehn zu zählen.

Teil zwei ist deutlich düsterer als der erste Teil. Es zeigt sich, dass besonders Ren auch seine schwachen Seiten hat und nicht nur der perfekte Typ ist, wie er im ersten Teil dargestellt wird.

Ivy erweist sich noch viel tougher als im ersten Teil.

Ansonsten finde ich ich die beschriebenen Szenen teilweise recht grenzwertig daher ist das Buch für mich auch kein Jugendbuch.

Der zweite Teil ist für meinen Geschmack noch etwas spannender als der erste aber das liegt in der Natur der Sache, weil man im ersten Teil erst man in die Welt eingeführt wird.

»Das ist bloß Ren, der mal wieder total unheilvoll tut.« Tink ging mit schwingenden Armen voraus. »Er kann nicht wirklich gut mit Menschen umgehen. Ich glaube, er fühlt sich unbeholfen im Umgang mit anderen. Oder vielleicht ist er auch nur geistig zurückgeblieben.« Ren seufzte und schien stumm bis zehn zu zählen.

Die Geschichte entwickelt sich weiter. Es gibt nicht nur böse Fae und auch der Orden ist nicht nur gut (was eigentlich schon im ersten Teil klar geworden ist).

Der zweite Teil hinterlässt deutliche Spuren bei den Charakteren und sie entwickeln sich einerseits weiter, andererseits hinterlassen die Handlungen und Aktionen dauerhafte Spuren.

Tink wird von einer Nervensäge zu einem Charakter, der zunehmend relevanter für die Geschichte wird und in dem mehr steckt als man denkt.

Buch 3:

“Tink,” Faye cried out from the doorway. When did she get here? “You’ve got to get Ren away from Tanner. He had nothing to do with what happened to her!” Tink shook his head. “I ain’t stopping shit, lady. He’s just lucky it’s Ren who had his hand around his neck.”

Da ich mal wieder nicht abwarten konnte, habe ich den dritten Teil natürlich in englisch gelesen. Vielleicht werde ich das buch später auch noch in deutsch lesen. Bei Büchern mit derart viel Emotion es manchmal einfach ein anderes Leseerlebnis, als wenn man ein Buch in englisch liest (wobei mir wohl nur ein paar Nuancen entgangen sind – den Kern versteht man sehr gut).

Ivy wurde aus der Gefangenschaft des Prinzen befreit. Aber die Gefangenschaft und der Zwang der auf sie ausgeübt wurde hat deutliche Spuren hinterlassen. Ivy ist nicht mehr die Person, die sie vorher war.

“I’m about to sound cheesy as fuck and I’m kind of surprised that I even have to say this, but it’s not just about how you look. Don’t get me wrong, that’s a way nice bonus, but it’s you, Ivy. What’s on the inside, Sweetness.”

Zu allem Überfluss kennt sie nun zwar einen Weg wie der Prinz in die Anderwelt zurück befördert werden kann. Dafür muss Sie aber in die Anderwelt. Ganz nebenbei wird noch das Blut eines Mitglieds der königlichen Familie benötigt und der Kristall, den der Prinz an sich gebracht hat.

Nachdem Ivy sich genährt hat traut sie sich selbst nicht mehr und sie kann nicht mehr die Beziehung mit Ren ausleben. Sie zieht sich vollkommen zurück, von Ren, von Tink und allen anderen.

Dear mountain momma, I was two seconds from launching my dagger across the room and stabbing the Summer Prince in his eye, punching Tink, and throwing Ren out the window.

Der letzte Band wirkt nicht durchgängig stimmig auf mich. Ivy zieht sich vollkommen zurück (das kann ich noch nachvollziehen aufgrund ihrer Erlebnisse) aber auch Ren verhält sich relativ seltsam. Innerhalb kürzester Zeit wechseln beide von einem Liebespar, zu einem Ehepaar, dass kurz vor der Scheidung steht zurück zu alles gut. Das wirkt auf mich nicht wirklich glaubwürdig. Allerdings lässt sich das in einem Buch von der Länge evtl. auch nicht anders darstellen.

Auf jeden Fall gibt es im dritten Buch eine Gefühlsachterbahn inklusive.

“I’d rather have you pissed off at me for the rest of your very long life than to allow the world’s brightest fucking star to go out. You can hate me today and tomorrow, but at least you’ll have a tomorrow, and I’ll make damn sure you have a whole bunch of them to be angry with me.”

Die Charaktere entwickeln sich deutlich weiter und legen ihre antrainierte / engstirnige Sichtweise ab.

Der dritte Band bekommt durch die (Streit-)gespräche in einigen Passagen eine arg komödiantische Ausrichtung. Ob beabsichtigt oder nicht sei dahingestellt. Im zweiten Teil des Buches ist der Humor umso besser gelungen.

In Summe hat der dritte Band für mich einige Schwächen aber nicht so stark, dass es die Serie insgesamt schlechter macht.

Fazit:

“Thank the faery lords and ladies, I will not be a product of a split home.” “For the last time, we are not your parents, Tink.” I shook my head as I started to turn but stopped. “Pick up your bag.” Ren leaned in as Tink snatched the bag off the floor. “You sound like his mom.” “Shut up,” I hissed.

Obwohl Jennifer Armentrout ihre eigene Geschichte kopiert hat, kann man das der Buchserie selbst nicht zum Vorwurf machen. Ich bin nur vorbelastet, weil ich die Dark Elements Serie zuerst gelesen habe, ansonsten wäre mir das nicht so stark aufgefallen. Allerdings ging es mir auch abseits davon so, dass einige Teile der Handlung vorhersehbar waren, wenn man aufmerksam liest.

Wenn ich nun einfach mal so tue, als wenn ich die Dark Elements Serie nicht kennen würde, dann finde ich auch die Wicked Serie klasse umgesetzt (ein wenig Twilight und Lux findet man in Wicked übrigens auch).

His arm tightened around me. “I don’t always say the right thing. I think you know that.” “But when you do, you make up for the stupid stuff that comes out of your mouth.”

Die Wicked Serie ist ein absoluter Pageturner. Ich habe zwei Nächte zur hälfte durch gelesen, weil ich an den entsprechenden Stellen einfach nicht aufhören konnte. Armentrout ist einer der wenigen Autoren, die es schaffen, dass ich die halbe Nacht durchlese, obwohl ich weiß, dass ich am nächsten Tag mit Migräne und oder Schlaflosigkeit dafür bezahle.

Sie schafft es die Emotionen zu transportieren und das ich mit den Charakteren mitleide.

Ignoring that, I looked at Fabian. “Can you grab the backpack for me? Please?” “Wow. You said please.” The Summer Prince twisted at the waist. “That must’ve hurt your soul.”

Die Folterszenen (körperlich und psychisch) finde ich grenzwertig. Für mich ist das kein Jugendbuch aber desto mehr Bücher ich von ihr liege ist das wohl auch der Weg mit dem sie es schafft so viel Emotionen zu transportieren.

Die Sexszenen bzw. auch nahe Sex Szenen fand ich in dieser Buchserie ansprechend und im Gegensatz zu anderen Serien von Armentrout hat sie hier für meinen Geschmack nicht zu viel davon eingebaut und es wird nicht langweilig Die Grenze zwischen antörnend und langweilig finde ich in dem Kontext recht fließend, da die eigentliche Handlung dadurch unterbrochen wird.

Somit hat 2019 trotz einiger Kritik direkt mit einem Highlight begonnen. Ich habe schon länger keine Serie mehr gelesen, bei der ich direkt Lust hatte von vorne anzufangen.

Aber an der Serie werden sich vermutlich die Geister scheiden. Ich bin gespannt auf andere Rezensionen.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Ein Kleeblatt – egal ob trocken oder nicht – schützt einen vor den Ungeheuern? Ernsthaft? 😉
  • Warum werden die Folterverletzungen von Trent durch David erwähnt, während er das bei den drei anderen nicht getan hat?
  • Besonders schlau ist die Aktion mit dem Clubbesuch von Ivy und Ren nicht, da ein Fae weiß wie Ivy aussieht und dieser bereits im Club war. Mit roten Haaren ist sie auch alles anderes als unauffällig.
  • Die Sache mit den Halblingen ist ziemlich Krass. Es werden von der Elite auf Befehl Leute umgebracht, die sogar für dieselbe Sache arbeiten einfach nur wegen dem was sie sind bzw ihrer Abstammung. Das ist absolut falsch und nicht zu rechtfertigen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass Ivy das nicht heftiger kritisiert. Im Gegenteil sie argumentiert, dass eine Hexenjagd auf unschuldige erfolgen könnte. Unschuldig ist nach der Definition aber nur jemand mit der richtigen Herkunft. Man kann aber nicht schuldig an seiner Herkunft sein. Auch die spätere Aussage von Ren “Du bist dieses Ding” halte ich für absolut verwerflich. Selbst Ivy selbst stuft sich so ein. Auch die Fae werden natürlich zum Teil deswegen getötet was sie sind, aber primär wegen dem was sie tun. Es wird damit argumentiert, dass Halblinge ein Risiko darstellen. Das ist auch bei jedem Menschen so. Jeder Mensch könnte auch zu dem nächsten Hitler werden. Deswegen tötet man nicht alle vorsorglich. Glücklicherweise bewegen sich die Charaktere weiter und ändern ihre Ansichten.
  • An Val zweifelt man als Leser so früh, dass man meint, dass es den handelnden Akteuren genauso ergehen muss.
  • Es ist ziemlich krank, dass ganze Familien in Sippenhaft genommen werden. Die Tochter hat mist gebaut? Da werden die Eltern kurzerhand ermordet. Was sie vorher ihr leben lang getan haben ist vollkommen egal. Und das sollen die guten sein?!
  • Ich habe gewisse Zweifel, dass die Prioritäten des Prinzen so gelagert wären, das er sich länger mit der Leiche von Henry beschäftigen würde. Ich würde vermuten, dass ihm das relativ egal ist, ob die irgendwo gefunden wird oder nicht.
  • Nachdem Ivy sich mit blutenden Füßen zu Fuß in das “geheime” Quartier der guten Fae begeben hat wäre es wie schwer sie zu finden, wenn er ihr Blut wittern kann? Interessant ist, dass die Frage nicht mal thematisiert wird. Erst im nächsten Band folgt eine Erklärung, warum der Prinz sie im Versteck nicht finden kann.
  • Ivy denkt darüber nach einen Ausflug zu ihrer Wohnung zu machen wegen Make-up. Klar, ist ja nicht so, als wenn der Prinz sie nicht jederzeit wieder entführen könnte. Make-up ist ja auch wichtiger als überleben und Folter entgehen…
  • Wie kann Kyle am nächsten Morgen reden, wenn er geknebelt ist?
  • Die Zimmer sind extrem hellhörig. Ren ist im Zimmer nebenan und der Sommerprinz tötet ihn nebenan lautlos und das sogar mit vorheriger Ankündigung und er schreien kann?
  • Wann ist die Queen in unsere Welt gelangt? Mit dem Prinzen und den Rittern nicht. Da das Tor aber wieder verhlossen wurde, gab es keine andere Möglichkeit.
  • Wer hat die Handlungen von Drake gesteuert? Er selber soll angeblich nicht verantwortlich sein und er soll unter der Kontrolle der Queen gestanden haben. Der Charakter der Queen ist aber so verdorben, dass die nicht mal in der Lage gewesen wäre Ivy auch nur für Minuten Ren vorzuspielen. Drake ist ja schon schlimm, aber die Queen…
  • Angeblich hat Tinks Volk alle Tore zerstört bis auf eins. Wieso sollte es dann möglich sein mit einem Prinz / Halbling Kind die zerstörten Tore wieder zu öffnen?
  • Warum wurden die männlichen Halblinge getötet? Es gibt ja offenbar keine Prinzessin mit der ein Kind gezeugt werden kann, so es überhaupt bei dieser Paarung funktionieren würde?

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Revenge Sternensturm – Origin Serie Band 1 [Buch]

Revenge Sternenstunden - Jennifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Titel:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Auf seinem T-Shirt stand MUGGEL AUF DEM PARKETT, ZAUBERER IM BETT. Mit offenem Mund starrte ich auf den Spruch. »Gefällt dir mein Shirt?«, fragte er und ließ sich auf den Platz neben mir fallen. »Ist ganz … nett.«

Achtung: Es handelt sich bei diesem Buch um ein Spinn off der Lux Serie. Wer die Serie noch nicht gelesen hat, sollte hier aufhören zu lesen und sich zuerst die Hauptserie vornehmen, die übrigens mit zu den besten Serien gehört, die ich bisher gelesen habe.

Der Krieg mit den Lux liegt 4 Jahre zurück. Es Leben immer noch Lux auf der Erde. Obwohl einige Lux den Menschen geholfen haben (speziell die Lux, die auf der Erde leben), müssen sie Armbänder tragen, die ihre Fähigkeiten unterdrücken. In allen öffentlichen Räumen sind Einrichtungen angebracht, die hochgradig schmerzhaft für die Lux sind und sie außer Gefecht setzen, wenn die Einrichtungen ausgelöst werden.

»Warum … warum bringt ihr sie an einen sicheren Ort? Hat es damit zu tun, dass der Präsident das Registrierungsprogramm ändern will?« »Ich glaube, die Geschichte hat zur Genüge gezeigt, dass es nie gut endet, wenn Leute nur mit ihresgleichen untergebracht werden.«

Trotz der rigorosen Kontrolle gibt es Hardliner denen selbst das nicht genug ist und es wird öffentlich über eine art Lager nachgedacht.

Das kommt einem alles nicht unbekannt vor, oder (mal abseits von den Außerirdischen)?

Evie ist die Tochter von Sergeant Dasher, der in der Lux Trilogie getötet wurde. Evie beschließt mit ihrer Freundin in einen Club zu gehen, in dem sie lt. ihrem Alter noch nicht gehen dürfte. Dort trifft sie unverhofft auf Luc. Luc scheint sie zu kennen und er geht ihr tierisch auf die nerven, sieht aber umwerfend aus. Das ist aber deutlich mehr zwischen den beiden als nur sexuelle Anziehungskraft.

»Tja.« Seufzend blickte Luc zu Boden – auf die Toten. »Das ist schnell eskaliert.« Grayson wischte sich das Haar aus dem Gesicht. »In der Tat.« Er sah zu mir. »Ich glaub, jetzt ist sie traumatisiert.«

Während einer Razzia in seinem Club schützt Luc sie aber Evie wird vor und nach in eine Welt gezogen, von deren Existenz sie bisher nichts geahnt hat.

Der Plot hört sich ziemlich nach Standard an aber ich finde es ganz gut verpackt. Ja, auch Luc ist Jennifer Armentrout typisch Bad Boy aber anders als ihre bisherigen Charaktere. Ich finde ihn ziemlich erfrischend, zumal er von Anfang auch auch eine sehr sanfte Ader hat. Die Dialoge zwischen Luc und Evie sind zum Haare raufen aber anders als aus Katys Sicht in der Haupserie ist hier von Anfang an klar, dass deutlich mehr dahinter steckt und Luc einen weichen Kern hat, den er recht gut versteckt.

»Bist du verrückt geworden?« »War ich schon immer«, antwortete er. »Kann ich reinkommen?« Ich trat zurück und streckte einen Arm aus. »Wenn du schon mal hier bist.«

Der Schreibstil ist typisch Armentrout. Man mag ihn oder nicht, mir gefällt er. Wie üblich schreibt sie sehr locker und baut diverse Bezüge zur Popkultur ein (z.B. zu Filmen).

Himmel, nach den ersten 10% des Buches war ich absolut gefangen. Ja, Luc ist ein Spin off geniale Idee für ein Buch und man ist sofort wieder in der Lux Welt zurück.

Wenn man die Lux Vorgeschichte kennt, sind einem einig Charaktere unsympathisch.  Evie Mutter war z.B. bei mir von Anfang an unten durch. Da hilft es auch wenig, dass sich sich um Nachgang von den Handlungen ihres Mannes distanziert (auch wenn es später noch ein paar Überraschungen gibt).

Das war … so süß von ihm und ich schmolz dahin, was dumm war, denn er liebte nach wie vor ein totes Mädchen und ich mochte ihn eigentlich gar nicht. Na ja, ich mochte ihn schon. Langsam wuchs er mir ans Herz. Wie Schimmel – fester, muskulöser, heißer Schimmel.

April ist auch so ein Fall, aber ich vermute, dass Armentrout mit diesen Charakteren sehr bewusst provoziert. Der Hintergrund passt zumindest sehr gut in Zeiten von zunehmenden erstarken von rechten Strömungen.

Wieso lernen die Menschen eigentlich nie aus der Geschichte?

Das Ende dieses Buches einerseits abgeschlossen aber die Serie nicht. Es ist ziemlich eindeutig, dass noch ein oder mehrere Bücher kommen werden.

Fazit:

»Und dann habe ich mich selbst eingeladen.« Er lehnte sich zurück und fläzte sich wieder auf die Bank, wie man es von ihm kannte. »Ich musste es tun.« »Tatsächlich?«, hakte Heidi nach. Luc nickte und nahm endlich die Sonnenbrille ab. »Ich wusste, dass Evie enttäuscht wäre, wenn ich nicht käme.« Heidi gab einen erstickten Lacher von sich, als ich mich so schnell zu Luc umdrehte, dass ein Schleudertrauma geradezu vorprogrammiert war. »Wie kommst du denn darauf?«

Tolles Spin Off (Origin Serie) der Lux Serie. Ich hoffe es kommt noch mehr. Für mich ist die Lux Serie eine der besten Buchserien überhaupt. Ich rate aber dringend davon ab das Buch zu lesen, wenn man die Hauptserie noch nicht gelesen hat. Man bringt sich selbst um viel Lesespaß.

Ich kann nur sagen bitte noch mehr von Luc, Archer, Daemon und Katy. Das Buch ist ein absoluter Pageturner.

Mit einer leicht abgewandelten Geschichte in diesem Buch hätte aus dem einen Buch auch recht leicht wieder eine Serie werden können aber genügend Potential für weitere Bücher hat J.L. Armentrout mit ein paar Sätzen locker geschaffen. Fortsetzung folgt … hoffentlich.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wieso weiß Heidi über Deadalus bescheid? Warum sollte man sie eingeweiht haben, wenn es bei Nadia ein so großes Risiko ist und Luc bei ihr sowieso viel leichter schwach wird als bei irgendjemand sonst?
  • Wieso sollte Dasher mit einer Lux in einem Haus leben wo er die Lux anderseits misshandelt, foltert und an ihnen experimentieren lässt?
  • Für den Leser ist sehr viel eher offensichtlich, dass Evie eigentlich Nadia ist. Auch das mit Zoe irgendwas nicht stimmt wird einem als Leser deutlich vor der Hauptfigur im Buch klar.
  • Evie wird altern, während Luc nicht oder nur extrem langsam altert
  • Da Zoe als Origin nicht oder nur sehr langsam altert, sollte es in der Schule auffallen, wen sie sich 4 Jahre nicht verändert, während alle um sie herum aufwachsen.
  • Die Origins haben so überragende Fähigkeiten und Reflexe und trotzdem ist Micah zu blöd Evie umzubringen, weil er sie wegen eines gleichfarbigen Kleides oder der gleichen Haarfarbe mit anderen Personen verwechselt? Zumal es später überhaupt keinen Sinn ergibt, dass er sie angeblich töten wollte, weil er ja mit Luc “spielen” will. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn er Evie getötet hätte. Gut, da er eh nicht alle Tassen im Schrank hat, mag man das durchgehen lassen.

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Good Bye Lehmann: Auf der Suche nach dem guten Leben [Buch]

Good Bye Lehmann Auf der Suche nach dem guten Leben - Stefan Fay

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Stefan Fay

Titel:

Good Bye Lehmann – Auf der Suche nach dem guten Leben (280 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

»Etwas nicht zu können, ist kein Grund, es nicht zu tun.« – Alf

Stefan ist jung, hat aber nach seinem recht kurzen Ausflug in die Arbeitswelt recht schnell erkannt, dass die eigenen Visionen in einem Umfeld, in dem die meisten Leute keine Veränderungen wollen und man oft gegen Windmühlen arbeitet, schnell auf der Strecke bleiben. Die Motivation, die er im Studium noch hatte, bleibt schnell auf der Strecke.

Dabei dachte ich bis dahin, dass Karriere und ein gutes Leben Hand in Hand gingen. Ich wollte wichtige Arbeit verrichten und viel Geld. Das Ziel? Am besten 30-jähriger Vorstand mit Zweitwohnsitz auf einer Yacht. Deswegen hatte ich Betriebswirtschaft studiert.

Zusätzlich hat er das Gefühl noch nicht gelebt zu haben, etwas anderes machen zu müssen. Er ist bei dem Jubiläum eines Firmenkollegen, der 30 Jahre in der Firma war und fragt sich, ob das sein weiterer Lebensweg sein soll.

Eine Stimme in seinem Hinterkopf sag ihm zwar, dass es unvernünftig ist seinen gut bezahlten Job zu kündigen und das sich das schlecht in seinem Lebenslauf macht. Er macht es aber trotzdem. Zuerst verbringt er einige Monate in Südamerika. Diese Zeit streift das Buch aber nur kurz.

Ich spürte die Veränderung. Ich war zwar erst seit zwei Jahren angestellt, hatte aber schon meinen Antrieb verloren. Die meisten Dinge waren mir einfach nur noch egal. Morgens stempelte ich ein und zählte schon die Stunden bis ich wieder gehen durfte. Die Zeit verging rasend und nun konnte ich Herr Lehmann verstehen – drei Jahrzehnte konnten tatsächlich verfliegen.

Anschließend ist er eine Zeit zurück und plant auf eine Weltreise zu gehen. Er spart zwei Jahre auf das Ziel hin und sucht sich einen Job bei einem kleineren Unternehmen. Bevor er aber so weit ist, stirbt sein Vater mit 61 Jahren. Er erkennt wie schnell das Leben vorbei sein kann.

Danach begibt er sich auf sein eigentliches Abenteuer. Mit dem Motorrad um die Welt so weit er kommt und mit geringen Mitteln. Er findet sogar einen Kumpel, der ihn begleitet. Es wird aber recht schnell deutlich, dass sich die Interessenlage der beiden deutlich unterscheidet.

Den Rest dürft ihr selbst im Buch nachlesen.

Was mir an dem Buch sehr gefällt ist, dass Stefan sich immer wieder Gedanken darüber macht was ihn glücklich macht. Das ist höchst individuell und sehr unterschiedlich. Er stellt fest, dass ihn sein Job nicht glücklich gemacht hat, aber nach einer anfänglichen Euphorie für das Reisen und die Freiheit stellt er fest, dass das ständige unterwegs sein ihn auch nicht glücklich macht.

Sie war sehr um unser Wohl besorgt und meinte, wenn wir noch mehr außer Suppe und Wein haben wollten, könnten wir bei ihrem Nachbar klingeln, der sei Drogendealer. Wir entschieden uns für eine kleine Stadtführung anstatt eines Drogentrips.

Viele Menschen mit Haus und Familie können solche Reiseträume nicht leben aber sie haben das Glück vielleicht einfach anders gefunden.

Das Ständige Hinterfragen der eigenen Motivationen und die Reflexion machen dieses Buch zu etwas Besonderem unter den Reiseberichten.

Ein Fazit des Buches ist, dass Reisen allein nicht dauerhaft glücklich macht, zumindest den Autor nicht, obwohl er in relativ kurzer Zeit Erlebnisse hat, die nur sehr wenige Menschen in ihrem ganzen Leben haben werden.

Auch eine zwei Jahre dauernde Reise hat neben vielen Höhen auch diverse Tiefen und ist nicht nur schön.

Ist es nicht traurig, dass es heutzutage ein legitimer Grund des Reisens ist, Dinge zu sehen, bevor sie für immer verschwinden? Vielleicht schauen meine Enkel einmal ungläubig auf Bilder von Korallenriffen, Regenwäldern und Orang-Utans und fragen: »Opa, gab es das wirklich?«

Auch das Thema Arbeit kommt im Buch mehrfach vor. Vielleicht ist die beste Arbeit nicht die, bei der man am meisten Geld bekommt. Vielleicht ist es einfach eine Arbeit, bei der das was man macht wertgeschätzt wird.

Fazit:

Für mich ist das Buch besser als eine reine Reisereportagen, weil Stefan auch recht viel reflektiert. Bin ich wirklich im hier und jetzt oder plane ich schon wieder die nächsten Wochen und genieße nicht?

Macht mich das Reisen wirklich dauerhaft glücklich oder nutzt sich das genauso ab, wie der Arbeitsalltag im Büro, wenn man mal ein paar Wochen unterwegs ist? Was ist denn überhaupt ein gutes Leben? Viel Geld auf dem Konto? Frau, Kinder, Haus? Um die Welt reisen?

Ich hegte Hoffnung, dass ich einen Friedensvertrag mit der Arbeitswelt aushandeln konnte. Ich würde zurückkehren ins Online Marketing, aber ich hatte eine Bedingung: Ich würde keine vierzig Stunden mehr arbeiten und auch nicht fünf Tage die Woche.

Es gibt auch ein paar Antworten aber ich finde die muss jeder für sich selber finden. Glück und Zufriedenheit ist offenbar höchst individuell. Das Buch gibt aber einige interessante Denkanstöße.

Das einzige Manko sind die fehlenden Fotos aber die findet man im Blog des Autors.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4.5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Einige Anmerkungen zum Job fand ich sehr treffend. Stefan stellt fest, dass er mit der falschen Erwartung an seinen Job herangegangen ist. “Der Anspruch, den ich an meine Jobs stellte, war nicht weniger als Selbstverwirklichung. Sie sollten mich glücklich machen. Ich sollte meinen Job lieben. Dafür warf ich alles in die Waagschale, aber bekam trotzdem keine dauerhafte Erfüllung zurück”. Kommt euch das bekannt vor? Mir schon. Wobei man sich sehr glücklich schätzen kann, wenn einem das zumindest eine Zeit lang gelingt. Ich kann mir zumindest viele Jobs vorstellen, bei denen es mir nie so gehen würde. Stefan schlussfolgert, dass seine Erwartungshaltung falsch war. Das würde ich so nicht unterschreiben aber es gibt offenbar nicht so viele Arbeitgeber bei denen man im Job dauerhaft glücklich wird. Eine weitere interessante Erkenntnis ist die, dass ein Job vielleicht eben nicht der bestbezahlte sein muss und es erfüllender sein kann, wenn die eigene Arbeit und man selbst wertgeschätzt wird. Aber letztlich sind die Jobs auch eine Basis solche Reisen machen zu können. Aber wie viel Arbeit ist genug oder nötig? Wie viel Stress muss man sich geben? Macht man sich selbst den meisten Stress?

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Dignity Rising [Serie]

Dignity Rising Gefesselte Seelen - Hedy Loewe  Dignity Rising Schwarze Prophezeiung - Hedy Loewe  Dignity Rising Geteilter Schmerz - Hedy Loewe  Dignity Rising Leuchtende Rache - Hedy Loewe

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Teile der Serie:

  • Dignity Rising 1 – Gefesselte Seelen (468 Seiten)
  • Dignity Rising 2 – Schwarze Prophezeigung (460 Seiten)
  • Dignity Rising 3 – Geteilter Schmerz
  • Dignity Rising 4 – Leuchtende Rache

Gelesenes Format

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

»Herzchen, frag nicht nach dem Warum! Jeder Mensch ist es wert, Trost zu bekommen, wenn er ihn am nötigsten hat. Auch du bist etwas Besonderes. Auch du bist mir als Mensch willkommen!«

Wir befinden und im 24. Jahrhundert. Die Menschheit hat sich im Weltraum ausgebreitet. In den Raumstationen der Föderation tummeln sich Glückritter, Forscher, Verbrecher und Leute die den Zwängen der Zivilisation entkommen wollen. Körper sind mit Implantaten verbessert um die Leistung zu optimieren.

Shay ist Telepathin und kann tief Gedanken aller ihr umgebenden Personen eindringen und diese durchsuchen oder sogar verändern. Weiterhin ist sie eine Botin. Verbrechen werden in der Zukunft auch durch Boten bestraft. Die Verbrecher sind dann gefangen in ihrem eigenen Kopf. Shay hat einen Schützling und reist mit diesem auf die Station First-Contact-3 Dort ist Jon als Kommandant stationiert und er erkennt sie sofort. Sie kann sich aber nicht an ihn erinnern.

Aber was auch immer in der Vergangenheit geschehen ist, ist weit fort. Wir leben doch heute. Und heute müssen wir versuchen richtig zu handeln. Das Gestern können wir nicht mehr ändern.«

Shay hat eine Beraterin, die auch telepathische Fähigkeiten hat und diese stellt fest, dass Shay ihre Grenzen beim Schutz ihrerer Begleiter schon so lange ausgeschöpft hat. Somit ist es höchst fraglich, ob ihr Leben noch zu retten ist.

Die Geschichte ist aus mehreren Perspektiven geschrieben. Die Autorin wechselt je nach Bedarf und legt sich dabei nicht auf bestimmte Charaktere fest.

»Gemach, Sohn, gib uns allen Zeit, die Dinge zu verstehen. Du und dein Vater, ihr solltet alt genug sein, um nicht wie zwei Hirsche die Geweihe zu senken und aufeinander loszugehen. Ich freue mich sehr, dass du hier bist.«

Die Ausgangsbasis ist recht spannend. Offenbar hat Shay eine Vergangenheit, an die sie sich nicht mehr erinnern kann. Und Jon erweckt den Eindruck, als wenn er hochgradig in Shays früheres Ich verliebt war. Zusätzlich ist Anfangs nicht klar wovor Shay ihre Begleiterinnen schützt oder wovor sie fliehen.

Was sich dann offenbart ist ziemlich interessant. Die typische Geschichte in Jugendbüchern wird hier in Rückblicken erzählt und das Buch startet zu einem ganz anderen Stand. Man überspringt also das was in anderen Büchern die Haupthandlung darstellt und steigt quasi gleich in Teil zwei ein. Und der beginnt recht dramatisch.

Öffentliche Hinrichtungen wurden bis zum Exzess zelebriert. Es gab zu viele Menschen, die sich am Tod anderer ergötzten. Das Leid der Verurteilten übertünchte das eigene verunglückte Leben.

In diesem Buch gibt es also kein Vorspiel, sondern wann wird direkt mitten in die Handlung geschmissen. Und die geht wirklich sehr fulminant los.

Die anfänglich tolle Zukunft entpuppt sich sehr schnell als eher dystopische Welt, in der es um Macht und Reichtum von wenigen zum Schaden von vielen geht (kommt einem vertraut vor, oder?).

Dadurch, dass die Personen teilweise eine ganz andere Vergangenheit hatten, die man erst später kennenlernt und die Geschichte mittendrin startet ist das Buch etwas spannender als Bücher die am Anfang der Geschichte beginnen. Der Kniff ist also gut gelungen.

Buch 2:

»Was wirft man mir vor?« Jon hatte sich aus der Kunststoffschale erhoben und kletterte mit langsamen Bewegungen heraus. »Ich bin nicht befugt Ihnen dazu Auskunft zu geben.« Mehr sagte der Hauptmann nicht.

Shay hat man ihre Vergangenheit geraubt. Sie landet per Zufall auf einer Raumstation, die von ihrem Mann geleitet wird, an den sie sich nicht mehr erinnert. Ihn hat man dazu gezwungen nie nach ihr zu suchen, da sonst Shay oder das gemeinsame Kind die Strafe erhalten würden.

Verursacht wurde die Löschung ihres Gedächtnisses von der herrschenden Organisation, die angeblich zum Wohle aller handelt. Das Ziel war Shay gefügig zu machen, um. Ihre Fähigkeiten nutzen zu können. Das klappt auch lange Zeit recht erfolgreich. Nun will sie raus. Aber die Organisation verlässt man nicht lebend.

»Wie ist was?« »So eine Traumfrau zu finden. Hanout ist einfach der Hammer. Wie ist das?« Hawk blickte in die Ferne. »Du fühlst dich endlich ganz. Aber es ist nicht das Finden. Dafür sorgt dein Schicksal. Das Behalten ist das, was es schwierig macht. Das Miteinanderwachsen. Daran arbeiten wir. Hoffe ich.«

Der Commander und Shay täuschen ihren Tod vor aber das wird sie nicht lange schützen. Im Hintergrund werden von den Herrschenden schon neue Intrigen gesponnen, die das Kind von Shay und dem Commander beinhalten, da es besondere Fähigkeiten besitzt.

Der Schreibstil ist wieder toll. Der Anteil der Sexszenen ist etwas geringer als in anderen Büchern mit Liebesbeziehungen (z.B. Armentrout Bücher). Ich finde das Verhältnis hier ganz ok. Die Beschreibungen sind relativ harmlos. Es geht hier mehr um die Handlung, als um ausufernde Sexszenen.

Die Autorin wechselt mehr noch als im ersten Teil die Perspektiven, was die Spannung kontinuierlich aufrecht erhält. Sie arbeitet regelmäßig mit Minicliffhangern. Immer wenn es gerade spannend wird, wechseln die Protagonisten bzw. der Schauplatz. Mir gefällt der Ansatz sehr gut.

Painted Rage war einer der berühmtesten Namen in der Riege der Space Gladiators, denn dieser Kämpfer hatte bis jetzt alle seine Kämpfe überlebt. Auf ihn konnte man hohe Wetten abschließen.

Etwas weniger gelungen finde ich die Spoiler, die die Autorin selber einbaut. Es sind Sätze wie z.B. “Deine Sturheit wird dich noch deinen Sohn kosten. Sie wusste nicht, wie recht sie damit haben sollte.” eingeflochten. 

Die Buchserie verlässt die Pfade klassischer Teenagerromane. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich das Buch erst älteren Teenagern z.B. ab 16 empfehlen würde. Die ganze Buchserie ist eher auf Erwachsene als auf Jugendliche ausgelegt.

Die Gewaltszenen sind teilweise schon relativ heftig.

Buch 3:

Was würde Jon sagen? Sie erinnerte sich an seine Worte, noch vor wenigen Wochen. »Wir werden nicht gewinnen, wenn wir uns nicht an ihrem Blut die Hände schmutzig machen. Ihr Tod ist der Preis für unsere Freiheit.« Das Töten hatte begonnen.

Shays und Jons Kinder sind vorerst aus den Fängen des Rates befreit. Aber wo sollen sie sicher sein, nachdem der Rat bzw. der erste Wächter und das Schlächterteam sie so schnell aufgespürt haben?
Beim Ausschalten des Schlächterteams wurde Hawks Bruder getötet. Hawk und Hanout haben endgültig zueinander gefunden und geheiratet.
Jon und Shay haben über alte Magie eine Verbindung aufgebaut, die unglaublich stark ist. Diese Verbindung macht sie einerseits sehr mächtig aber andererseits auch sehr angreifbar.

Nach den ersten medienwirksamen Reaktionen der Rebellen schläft auch der Rat nicht und setzt unabhängig voneinander Leute an, die Jon fangen sollen. Wenn das gelingt, ist auch Shay in der Hand des Rates und die Führung der Rebellen ausgeschaltet.

Natürlich war es richtig gewesen, die Reste der Demokratie abzuschaffen! Die Menschen können sich auf Dauer nicht friedlich selbst verwalten. Sie brauchen einen festen Rahmen, eine Struktur, innerhalb derer sie sich bewegen dürfen, mehr aber auch nicht. Freiheit ist unnütz! … Ich werde meine Macht festigen. Koste es, was es wolle.

Im dritten Buch benutzt die Autorin neben den Perspektivwechseln ein weiteres Stilmittel und erzählt Dinge, die in der Zeit des zweiten Bandes passiert sind.

In diesem Band gewinnen eine ganze Reihe Charaktere weitere Facetten hinzu, das gilt für Tom, Nilufesh, Devenja. Die Charaktere entwickeln sich weiter, einige werden Verräter, andere entdecken ihre Menschlichkeit ihr Mitgefühl oder ihr früheres Ich.
Ich habe das zwar bei dieser Serie von Anfang an schon festgestellt, aber auch hier weicht der Plot vom Einheitsbrei sehr positiv ab.
Auch in diesem Buch geht es wieder ordentlich zur Sache vor allem was die Gewaltszenen angeht. Somit empfehle ich auch dieses Buch etwas älteren Jugendlichen oder Erwachsenen.
Buch 4:

Im Gegensatz zu allen Menschen außerhalb des elitären Führungszirkels gab es dank Ellas Journalistenakkreditierung für sie kaum Einschränkungen. Niemand hatte Zugang zu Informationen, die nicht seinen unmittelbaren Arbeitsplatz oder seine Ausbildung betrafen. Ella schimpfte seit Jahren dagegen an. Doch das war die Masche der Föderationsregierung. Information war Wissen. Und Wissen war Macht. Macht jedoch stand ausschließlich der Regierung, dem Obersten Rat und deren Schergen zur Verfügung.

Der Kampf um die Vorherrschaft hat begonnen. An allen Ecken der Föderation regt sich die Föderation und Arragos stellt seinen Größenwahn zur Schau und hat die alleinige Macht im Rat und somit eine Diktatur geschaffen.

Jon ist auf den schlimmsten Gefängnisplaneten im Universum verbannt. Das alte Volk sollte von Arragos in einer Strafaktion vernichtet werden. Dank einer Vorwarnung konnten sich aber die meisten retten.
Wird die Rebellion erfolgreich sein und wird es Shay gelingen sich Sorren zu entziehen?
Das Buch ist genauso gut geschrieben wie die vorherigen. Allerdings gibt es jetzt noch mehr Akteure und es spielen zig Handlungen parallel. Da sich die Autorin die Freiheit nimmt gleichzeitig passierende Dinge nicht unbedingt parallel zu beschreiben und sie immer dann die Szenen wechselt, wenn gerade etwas besonderes passiert, hat man quasi ständig Minicliffhanger.

Fand sie etwas, das es sich anzueignen lohnte, schickte Crystal ihre Vertrauten los. Mit den richtigen Informationen war es für die Männer ein Leichtes, Häuser auszurauben oder amtliche Besitzeintragungen zu verändern. So machten es alle Richter. Dieser Gesellschaftsstand wurde reicher und reicher.

In diesem Buch bekommt man sogar Einblicke in die Gedanken der Bösewichte, die teilweise nachvollziehbar sind und teilweise nicht. Den Ansatz finde ich auf jeden Fall recht interessant.

Am Ende wird es richtig spannend und es gibt auch ein paar ungeahnte Wendungen.

Fazit:

Eine wirklich tolle Space Serie, die mich schon durch ihren ungewöhnlichen Einstieg in Ihren Bann gezogen hat. Dadurch, dass man mitten in der Geschichte startet und die Vorgeschichte in großen Teilen erst viel später erfährt, ist die Geschichte sofort spannend.
Das Setting ist irgendwo zwischen Science Fiction und Dystopie. Ein Wenig Magie gibt es auch.
Innerhalb der Bücher ist nicht nur die Entwicklung der Charaktere zu erkennen, sondern auch die Autorin probiert immer wieder neue Dinge aus. Die Geschichte wird aus diversen Perspektiven erzählt. Im Letzten Teil sogar aus der Sicht der Bösewichte.

Was sie da jetzt mit ihm hatte, war der fantastischste Sex ihres Lebens. Doch er war auch ihr bester Freund. Wie kann das gehen? Sie sah das Begehren in seinen Augen aufblitzen. Ach, was solls! Wie sagt man? Lebe den Moment.

Die diversen Zeitsprünge bei der Erzählung sorgen für Spannung, sind aber auch teilweise etwas verwirrend. Mir haben sie gefallen.
Insgesamt finde ich die Serie herausragend und an den 5 Sternen ist sie nur knapp vorbei geschrammt.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Das ist ein typischer Fall von unkreativ eine Gefahrensituation herbei beschwören: Der Kommandant weiß, dass die Gefahr besteht, dass er im Kontrollraum abgehört wird und sagt dort sogar, dass er die ganze Geschichte in seinem Quartier erzählt (wieso soll das Abhörsicher sein, wenn es der Kontrollraum nicht ist). Trotzdem lässt er eine hochgradig gefährliche Aussage im Kommandomodul ab (ohne Grund)
  • Der Vorteil bei der vorgetäuschten Sterbeaktion erschließt sich mir nicht so ganz. Das steigert zwar die Spannung aber damit ist sofort klar, dass der Arzt geholfen hat, wenn Shay später entdeckt wird. Weiterhin ist die Station als temporärer Aufenthaltsort sofort eindeutig. Davon abgesehen. Wie groß sind die Chancen, dass das Gespräch wirklich nur 30 Sekunden dauert? Der Rat hätte sich auch 60 Sekunden Zeit lassen können. Warum beeilen, wenn eh davon auszugehen ist, dass die Botin tot ist
  • Es ist ja überhaupt nicht auffällig, dass die Patientin zufällig genau dann stirbt, wenn der Funkspruch eingeht. Das wirkt kein bisschen inszeniert…
  • Hanout und Hawk wissen nicht ob Shay Hirnschäden davongetragen hat aber alle sind glücklich mit ihren Entscheidungen, selbst Jon denkt nicht darüber nach
  • Die Medizin nicht sehr viele Fortschritte gemacht zu haben bis ins Jahr 2336, wenn man dem Buch glauben darf
  • Wie haben Hawk und John denn eine derart große Fluchtstation mit Hangars und mehr als 10 Räumen + Tarnfeldern aufgebaut? Alleine wohl kaum, oder?
  • Die Menschen werden mit Identitätschips komplett überwacht und die werden einfach vor die Tür des Krankenhauses zur Abholung abgestellt? Zumal die Chips wohl wenig nützen würden, denn der Verlust würde doch festgestellt werden, wenn sie abgeholt werden sollen und dann nicht mehr da sind. Zumal mir nicht ganz klar ist, wie man mit so einem Karton einen Planeten verlassen kann, wenn die Chips dabei gescant werden.
  • Ich kann nicht so ganz den Sinn der verschlüsselten Funkverbindung erkennen, da sich das Signal trotzdem orten lässt. Zusätzlich wurde die Verbindung in der Station hinterlegt. Wenn also die Föderation irgendwann kommt, hat sie direkt Zugriff
  • Das der Doc mit einer Fähre fliegt ist arg konstruiert. Eine oder zwei Stunden warten steht doch in keinem Verhältnis zu einem Mehrtagesflug, um nicht zwei Stunden warten zu müssen. Zumal es sehr unklug ist ihm diese Möglichkeit überhaupt einzuräumen bei dem Wissen das er hat und da er kein Unlesbarer ist.
  • Gerade wo John und Hawk so sehr auf Sicherheit bedacht sind, macht es keinen Sinn, dass Cam beim Betreten der Station nicht gescannt wird
  • Wenn die Identchips bei jeder Bewegung registriert werden, würde sofort auffallen, dass sie alle im Krankenhaus waren und von dort verschwunden sind und plötzlich auf einem anderen Planeten wieder auftauchen.
  • Die Idee mit der hinterlegten Nachricht, ohne direkte Kontaktaufnahme wirkt äußerst konstruiert. Nur so war es möglich, das Jon und Shay die Reise unternehmen ohne vorher von Hawks und Hanouts Plänen zu erfahren
  • Um Philip kümmern wir uns ein anderes Mal war schon beim ersten Mal fahrlässig. Beim zweiten Mal ist es schon selbstzerstörerisch
  • Thrystan und Devenja abzufangen, nachdem dieser einen Zünder an der Tür platziert hat, den nur er deaktivieren kann ist nicht logisch. Er hat jedes Druckmittel und die Rebellen keines. Er hat überhaupt keinen Grund sein Opfer zu befreien. Somit machen sich die Rebellen erpressbar. Es ist also vorher schon klar, dass sie nur verlieren können – Thystan würde die Kinder nehmen als Austausch um seinen Auftrag zu erfüllen. Das es dann doch anders kam, war eher Glück.
  • Die Situation mit Matt und Thrystan ist etwas unglaubwürdig. Wenn man sofort reagiert hätte, als Thrystan ausgestiegen ist, hätten beide ausgeschaltet werden können. Es hätte niemand sterben müssen.
  • Der Trick von Wolf ist reichlich plump. Jon und Shay wissen, dass einer ihrer Leute sie verraten wird. Tom hat keinen Scriptor und warum sollte er diese Art der Kommunikation wählen. Dazu kommt noch, dass Tom nicht der Typ ist, der Nachrichten wie “Schwester, ich brauche dich” schickt.
  • Wolfs handeln ist nicht nachvollziehbar. Nur weil er auf Shay steht ist er bereit das das Leben von Jon zu opfern? Zumal ihn nichts daran hindert einfach zurück zu fliegen und sich zu verstecken und die anderen zu warnen. Zumal eh klar ist, dass Shay seine Zuneigung nicht erwidert.
  • Es ist nicht so ganz nachvollziehbar warum einige Leute kontrolliert werden können, obwohl sie unlesbar sind und andere nicht
  • Bear und sein Chef verhalten sich sehr unprofessionell bei der Verfolgung. Beiden hätte bewusst sein müssen, dass der Pressetower senden kann und somit ein mögliches Ziel ist.
  • Das nach Miris Geständnis bzw. allgemein bei Geständnissen keine Prüfung erfolgt, ob die Gedanken verändert wurden ist wenig plausibel
  • Wieso tötet Sorren Arragos nicht selbst? Offenbar ist Arragos am Ende vom dritten Buch doch eh der einzige im Rat, der Entscheidungen trifft.
  • In Band 4 behauptet Ella, dass Temesh Ella die Berichterstattung über Gerüchte untersagt hat. Zu dem Zeitpunkt ist er aber in Ihrer Wohnung und nicht mehr als  Ratsmitglied tätig. Weiterhin ist er sehr krank und hat ganz andere Sorgen.
  • Im Wissen das Sorren hinter Shay her ist einfach einen unbekannten Freund von Elrion zu treffen, der nicht mal sein Gesicht gezeigt hat, wirkt maximal konstruiert. So naiv kann man doch nicht sein. Der Tarnumhang ist gerade woanders und warum Tom mitnehmen?! Sorry, das ist mir zu konstruiert
  • Dass die Rebellen nach der Flucht der Rätin nicht sofort evakuieren, finde ich seltsam. Entweder sofort oder überhaupt nicht. Verzögert ergibt wenig Sinn.
  • Angeblich wird im Ratsquartier alles überwacht. Aber Nilufesh kann mit Mik im Treppenhaus reden, ohne Gefahr der Überwachung?
  • Arragos hat ja ein tolles Elitewächterteam, wenn sie nicht mal auf die Eingangstür zu seiner Arenaloge achten
  • Shays gläserner Käfig ist super gesichert und nur von Arragos zu entriegeln ohne sie durch einen Stromschlag zu töten aber zu ihrer Verurteilung springt er ganz von allein auf?
  • Wo ist denn der echte Schauspieler abgeblieben, der Painted Rage darstellen sollte? Und wieso hat Tom einen Erkennungschip bekommen?! Den hat doch eh jeder implantiert und man bekommt in nicht bei Bedarf an dem aktuellen Arbeitsplatz.
  • Tom beschützt die ganze Zeit Shay mit aller Macht und bereit sein Leben zu verlieren und als es darauf ankommt, hat er kein Problem damit sie sterben zu lassen, obwohl er fast neben ihr steht?

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