Kulturschock! Au-pair USA [Buch]

Kulturschock! Au-pair USA - Miriam Traut

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Miriam Traut

Titel:

  • Kulturschock! Au-pair USA (190 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Liebe Miriam, … jetzt ist es so weit! Du bist auf dem Weg in die USA. Ein Jahr voller neuer Erfahrungen liegt vor Dir. Damit Du Deine Familie, Deine Verwandten und Deine Freunde nicht vergisst, anbei ein Geschenk. Es soll Dich an uns erinnern. Fotos, damit Du unsere Gesichter in Erinnerung behältst. Adressen, damit Du uns schreiben kannst. Geburtstage, um uns zu gratulieren. Außerdem gibt es Platz für Einträge von neuen Freundschaften, die Du wahrscheinlich knüpfen wirst. Zudem um Partys festzuhalten, die es wohl auch in den USA geben wird. Wir werden Dich vermissen! In Liebe, Clara und Ben

Miriam Traut entscheidet sich nach dem Abi für ein Jahr als Au-pair in die USA zu gehen.  In diesem Buch beschreibt sie ihre Erlebnisse.

Interessant ist das Buch für Leute, die noch nie selbst in den USA waren oder die sich ihre Eindrücke vom ersten USA Besuch mal wieder ins Gedächtnis rufen wollen. Sie beschreibt am Anfang viele Details, die einem beim ersten USA Besuch auffallen. Vieles davon ist für mich mittlerweile normal, weil ich schon ein paar Mal in den USA war. Manches es ist besser als bei uns und manches auch nicht.

Wie heißt es: Andere Länder, andere Sitten.

Die Familie in die Miriam gerät ist ziemlich wohlhabend (Manager und Anwältin) aber auch sehr oberflächlich und lebt in einem Vorort von New York. Das Kind (Cornelius) auf das sie aufpassen muss ist rotzfrech. Die Gastmutter ist der Meinung, dass er mit 4 Jahren Model werden soll. Kinder werden in New York von Geburt an auf Leistung getrimmt, wenn die Familie die Voraussetzungen dafür hat.

Das erste Viertel des Buches werden relativ intensiv die ersten anderthalb Wochen behandelt. Anfangs erscheint alles bestens zu sein. Nachdem das vorherige Au-pair Mädchen nach Deutschland zurückgekehrt ist, gibt Cornelius Miriam die Schuld dafür und erschwert ihr ihre Zeit deutlich.

Mal ehrlich, das wäre keine Option gewesen, unüberlegt alles stehen und liegen zu lassen. Das Beste kommt doch erst am Schluss, heißt es immer. Wer weiß, was ich hier alles verpasst, hätte.

Dabei wird ihr quasi die komplette Aufgabe der Erziehung übertragen. Vom Wecken bis zum ins Bett bringen ist alles was dazwischen liegt und mit Cornelius zu tun hat Miriams Aufgabe.

Dazu kommt, dass nach der anfänglichen Euphorie, die Sprache zum Hindernis wird, weil Miriam nicht so gut in Englisch ist und sie natürlich auch mit etwas Heimweh zu kämpfen hat.

Die Au-pair Freundin, die sie gerade kennengelernt hat, schmeißt nach etwa einem Monat hin, weil sie mit Ihrer Familie nicht zufrieden ist.

Der Ausflug wird zu einem unvergesslichen Erlebnis in meinem Leben. Es lehrt mich, dass man nicht voreilig urteilen sollte. Die eigene Angst zu überwinden, ist zwar eine große Hürde, doch lohnt es sich.

Miriam beißt sich durch.

Im weiteren Verlauf werden immer wieder einzelne Situationen beschrieben. Der gemeinsame Urlaub, das Kennenlernen von neuen Freundinnen, der Besuch von alten Freundinnen oder Verwandten, die Geburtstagsparty.

Man hat den Eindruck, dass Miriam sich abgesehen vom Anfang primär auf die positiven Seiten konzentriert. Zwischendurch klingt immer wieder durch, dass besonders ihre Gastmutter teilweise recht anstrengend war.

Ich versuche, mich abzulenken, indem ich zwischenzeitlich an die gemeinsamen zwei Wochen mit Lisa zurückdenke. Beim Abschied wird einem oftmals erst klar, wie kostbar jeder Moment war.

Hier und da erkennt werden auch kulturelle Unterschiede beschrieben. Und ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass es gerade für kleine Kinder alles andere als toll ist, wenn im Jahresrhythmus die Bezugsperson wechselt.

Der Schreibstil ist modern und locker – mir gefällt das.

So ganz viel Au-pair Alltag darf man sich nicht erhoffen. Das Buch hat primär Unterhaltungscharakter.

Fazit:

Das Buch liest sich recht kurzweilig – es ist ja auch nicht besonders lang. Ich fand es recht unterhaltsam.

Für alle, die ihre ersten Eindrücke in den USA auffrischen wollen oder selbst noch nie in den USA waren ist das Buch interessant.

Ich denke, nachdem ich einige Au-pair Berichte aufgeschnappt habe, dass die Erlebnisse von Miriam recht exemplarisch ist. Oft sind die Gasteltern recht wohlhabend und oft ist das Au-pair Erlebnis kein reines Zuckerschlecken. Es ist aber auf jeden Fall ein Abenteuer.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

  • Im Land der Kangaroos
Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

[Einklappen]

Ausreisser – Abenteuer Panamericana: In zwei Jahren von Alaska nach Feuerland [Buch]

Ausreisser Abenteuer Panamericana: In zwei Jahren von Alaska nach Feuerland - Michaela Schmitt

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Michaela Schmitt

Titel:

  • Ausreisser – Abenteuer Panamericana: In zwei Jahren von Alaska nach Feuerland (481 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

„Unser Leben ist von Gelegenheiten geprägt.
Auch von den verpassten“

Michaela und Thorben waren schon immer Reisefans. Als Michaela Mutter wurde war eigentlich geplant die großen Reisen ad acta gelegt sind. Die Reiselust war aber größer. So haben sie sich einige Jahre mit Überstunden und dem Rückfahren der Ausgaben vorbereitet und 2015 ging es mit der kleinen Tochter Romy auf die Panamericana. Zwei Jahre von Nordamerika nach Südamerika.

Der Ernst des Lebens ist acht Stunden am Tag mit voller Breitseite zu spüren und die Kindheit wird zu den Akten gelegt. Ich wünschte, dieses Wissen als Kind gehabt zu haben. Wie glücklich ich mich eigentlich hätte schätzen sollen. Beim Reisen fühle ich mich wieder frei. Wie ein Kind, das die Welt um sich herum entdeckt. Eine Welt, die man als Erwachsener längst vergessen hat.

Romy ist zu diesem Zeitpunkt ein Jahr alt.

Im ersten Moment denkt man sich vielleicht wie schrecklich das für ein Kind sein muss die ganze Zeit durch die Gegend zu reisen. Aber andersrum sind beide Eltern für das Kind da. Wo ist das heute schon noch so, wo in der Regel beide Elternteile arbeiten gehen?

Wie sich dann im Buch zeigt, ist es am Anfang wirklich nicht immer einfach, gerade für Romy.

Bereits kurz nach dem Beginn der Tour stellt sich heraus, dass Michaela erneut schwanger ist. Die beiden entschließen sich die Reise fortzusetzen und es einfach auf sich zukommen zu lassen.

Ich bin mit der Handwäsche für vier Personen regelmäßig überfordert und wünsche mir beim Bearbeiten der schmutzigen Kinderkleidung sehnsüchtig meine Waschmaschine zurück. … Doch ich klage nicht. Dazu habe ich kein Recht, weil wir es uns erlauben können, durch solch arme Gegenden zu reisen und nach unserer Rückkehr wieder eine Waschmaschine auf uns wartet, die ich nur befüllen muss.

Die Reise treten sie in ihrem Fahrzeug namens „Frosch“ an (alter Mercedes LKW). Da ich mich gerade mit dem Thema Hiking beschäftige ist es interessant zu sehen, dass man beim Campen ähnliche Probleme hat. Auch beim Campen muss man sich auf das Wesentliche beschränken, wenn auch nicht so radikal wie beim Langstreckenhiken.

Sie beginnen die Tour in New York und von dort in Richtung Panamericana mit einer Tour Quer durch Kanada. Von der Ostküste nach Dawson City auf der Nordwestseite, quer durch Alaska und dann gen Süden nach Vanvoucer. Von da aus folgt die Familie lose der Panamericana, macht aber immer wieder große Abstecher und erkundet die Länder auf der Route. Bereist wird dabei die USA, Mexiko, Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile & Argentinien, Paraguay, Brasilien und Uruguay. Nachdem sie die Panamericana beendet haben, fahren sie noch ein ganzes Stück weiter auf der Ostseite von Südamerika Richtung Norden – 2 Jahre lang.

Nur die Eigenart der Klimaanlage, wie in allen tropischen Ländern auf Blizzard eingestellt, verkraftet sie nicht und ist wenig später erkältet. Da gondelt man durchs verregnete Kanada, fährt bis zum Eismeer, durchquert die Canyons in den USA, verbringt Wochen in der Wüste der Baja California und dem Dschungel Mexikos und wird letztendlich von einer kleinen Maschine in den eigenen vier Wänden niedergestreckt.

Toll ist, dass immer wieder Bilder eingebunden sind. Bei einem derartigen Reisebericht sind die aus meiner Sicht unentbehrlich.

Eine etwas seltsame Einstellung hat Michaela zu anderen Touristen (und nichts anderes ist Sie). Öfter mal hat man den Eindruck, dass sie von vielen Touristen angewidert ist und ihren eigenen Reiseweg für viel besser hält. Wenn jeder so wie die Familie mit dem Wohnmobil hinreisen würde, wäre das  nicht besser als eine Reisegruppe, die per Bus kommt. Für die Umwelt wäre am besten, wenn wir die Reisere einfach lassen würden oder zumindest keine Flugzeuge benutzen. Da fliegen aber viel zu günstig ist, sieht es nicht danach aus…

Natürlich freut sich jeder, wenn die Touristenmassen nicht gerade da sind, wo man selber ist, aber besser oder wichtiger als die anderen Reisenden braucht man sich auch nicht fühlen. Witzigerweise habe ich eine vergleichbare Einstellung bei den Thru-Hikern gefunden, die so über die Standardtouristen oder die Tageshiker denken.

Ich sehe an mir herunter und muss feststellen, wie anstößig unsere Kleidung wohl für die oberflächliche Gesellschaft sein mag, und wie uninteressant sie für uns selber geworden ist. Mittlerweile erfüllt nur noch ihre wahren Zwecke: Wärmen und Schützen. An Löchern, farblichen Unstimmigkeiten oder eingebrannten Flecken stören wir uns schon lange nicht mehr.

Interessant finde ich die vielen Begegnungen mit anderen temporären oder Vollzeitaussteigern. Wenn man mal darüber nachdenkt ist der Ansatz wirklich nicht schlecht: Wer weiß schon, ob man in 10 oder 20 Jahren noch Reisen kann und will oder nicht vorher erkrankt. Leben muss man heute und wenn man Reisen möchte, muss man das heute tun und nicht in 20 Jahren. Offenbar sehen das mehr Menschen so, als ich das vermutet hätte.

So handelt das Buch natürlich vom Reisen aber auch davon mutig zu sein, entgegen aller Konventionen zu handeln und einfach das Leben zu Leben auf das man Lust hat. Natürlich riskieren die beiden, dass sie später nur noch schlecht einen Job finden oder vielleicht auch einen schlechter bezahlten oder anderen Job machen zu müssen. Sie leben aber beide im heute und geben die Sicherheiten auf. Natürlich fehlen die Jahre bei der Rente. Aber mal ehrlich: Ich hab keine Ahnung, ob ich von der Rente noch leben kann, wenn ich mal im Rentenalter bin.

Kein Land war so anstrengend zu bereisen und hat uns so viel abverlangt. Und trotzdem leuchten unsere Augen auf, das Herz hüpft vor Freude, wenn wir an die vergangenen Wochen zurückdenken. Bolivien ist ein Abenteuerland. Eines der letzten echten

Durch die diversen durchreisten Länder erfährt man vom Reichtum (z.B. USA und Kanada) bis zu den ärmlichsten Lebensverhältnissen so ziemlich alles. Es heißt nicht umsonst andere Länger andere Sitten.

Michaela und Thorben müssen sich zwangsweise auf das wesentliche konzentrieren. Der Platz im Laster ist begrenzt. Es ist erstaunlich mit wie wenig man auskommt, wenn man all die Gewohnten Dinge nicht zur Verfügung hat.

Viele Dinge unseres Alltags sind eigentlich unnütz und teilweise sogar hinderlich. Hochhackige Schuhe? Braucht kein Mensch? Kosmetik? Überflüssig, Anzüge, Krawatten und Business Dress? Braucht auch keiner.

Je nach Ländern und Kontinenten unterscheiden sich die Vorlieben der Kinder und dementsprechend ist das Angebot in den Geschäften sehr unterschiedlich. Sind es in Europa niedliche Tiere wie Hund, Pferd und Katze, wird in Südamerika gerne mit den heimischen Exemplaren gespielt. So zählen einige kleine und große Gummispinnen zu unserem Bestand, maßstabs- und originalgetreu. Nachdem sich dazwischen ein achtbeiniges Spinnentier als recht lebendig entpuppt hat, ist es endgültig an der Zeit, für den restlichen Aufenthalt im Regenwald auszusortieren.

Diese Erfahrung machen Hiker, Langstreckensegler und Leute, die wie Michaela und Thorben als sogenannte Overlander durch die Welt fahren. Wenn die Thor Heyerdahl auf großer Fahrt ist, dann interessiert nach ein paar Tagen oder Wochen niemanden mehr wie die Klamotten aussehen oder ob man etwas unangenehm riecht.

Darauf kommt es nicht an.

Sehr interessant finde ich auch, dass am Ende des Buches die Kosten angegeben sind. Logischerweise ist die Art zu Reisen deutlich günstiger als die Standardurlaubstour, bei der allein die Flugkosten überproportional ins Gewicht fallen und teure Hotels, ein Bus oder ein Mietwagen evtl. ein Reiseleiter usw. bezahlt werden wollen. Günstig ist es aber auch nicht gerade. Allerdings sind die Entfernungen ja auch nicht gerade gering.

Fazit

Ich finde es toll, wenn jemand sein Ding entgegen aller vorgefertigten Meinungen durchzieht. Das ist Buch eine Reisereportage in epischer Länge. Teilweise hat das Buch aber auch beim Lesen seine Längen, daher ist mir die Bewertung auch nicht so leicht gefallen. Zum Glück sind aber auch relativ viele Bilder enthalten, damit man sich etwas mehr unter den Beschreibungen vorstellen kann.

Herzhaft beiße ich in eine nach Fisch riechende, trockene schwarze Gurke, setze mein höflichstes Lächeln auf und verschwinde zur Brüstung, um die Spezialität dahin zu befördern, wo sie hergekommen ist.

Man bekommt als Leser auch eine ganze Reihe Denkanstöße mit auf den Weg, die das Leben in Frage stellen was die meisten von uns führen (Schule, Studium, Arbeiten, 1 oder 2 Mal im Jahr in Urlaub fahren (wenn man es sich leisten kann) und vielleicht noch Kinder + Haus, wenn es gut läuft. Die Prozedur dann bis zur Rente). Es zeigt sich auch in diesem Buch, dass Glück in erster Linie nicht mit viel Geld zu tun hat.

Die Familie bereitet sich nach dem Bucherfolg, dass sie nach der beendeten Tour veröffentlicht haben,  auf die nächste Langstreckentour vor. Die Seidenstraße.

Und plötzlich ist alles ein letztes Mal. Das letzte Mal einen Supermarkt suchen, ein letztes Mal die Wäsche waschen. Das letzte Mal den Motor anlassen und die letzte Etappe in Südamerika fahren.

Wenn ihr an weiteren Infos interessiert seid, dann könnt ihr die Homepage anschauen – dort findet ihr übrigens einen Blog, der noch detaillierter ist als das Buch: https://hippie-trail.de/

Wenn ich mir etwas für den nächsten Teil wünschen darf. Noch etwas mehr individuelle Begegnungen, Gespräche, landesspezifische Besonderheiten oder individuelle Erlebnisse. Von mir aus auch Alltagssituationen. Vieles was für Michaela und Thorben Alltag war, ist für uns alles andere als das.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

[Einklappen]

Yogi’s Pacific Crest Trail Handbook 2018-2019 [Buch]

Yogi's Pacific Crest Trail Handbook 2018 - 2019 - Jackie McDonnell

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jackie McDonnell

Titel:

  • Yogi’s Pacific Crest Trail Handbook 2018-2019 (438 Seiten)

Gelesenes Format:

Taschenbuch

Rezension und Inhalt:

Once snow starts melting, it melts FAST. The longer you can put off your Kennedy Meadows date, the better the snow situation will be. Of course, you’ll have more mosquitos and deeper crossings. Pick your poision. Aren’t choices great?

Das Buch ist eine Sammlung von Tipps und Hinweisen von mehreren extrem Thru-Hikern, die teilweise mehrfach die großen Trails (Appalachian Trail, Pacific Crest Trail und Continental Divide Trail) gelaufen sind. Die Hauptautorin und Namensgeberin hat 3,5x den Pacific Crest Trail, 2x den Appalachian Trail und 2x den Continental Divide Trail gelaufen. D.h. sie hat rund 20.000 Meilen hiking hinter sich. Die anderen Hiker, die im Buch zu Wort kommen liegen bei bis zu 50.000 Meilen gehikt.

Weite Teile des Buches sind recht allgemein gehalten und gelten ganz generell für Thru-Hiking. Neben dem allgemeinen Teil gibt es eine ganze Menge spezifische Informationen für den Pacific Crest Trail. Das reicht von Karten über Adressen für Resupply (wo kann man was kaufen, wo kann man Pakete hinschicken, wen kann man vor Ort ansprechen – Stichwort Trail Angel also freiwillige Helfer vor Ort).

Do not view this trip as a walk from Mexiko to Canada. That’s LONG way. Looking at he big picture can be overwhelming, especially when you’re in Mojave, it’s hot, you’re carrying six liters of water, you feel like you’ve been on the trail forever, then you realize that you have TWO THOUSAND more miles to walk. No, no, no. Don’t look at Canada as your goal. If you want to go to Canada, get on a plane and fly there.

Die ersten 150 Seiten sind überwiegend allgemeine Tipps. Der zweite Teil des Buches behandelt dann die „Städte“ auf dem Trail mit Stadtkarten zu jeder Stadt, Adressen, Läden, Poststellen usw. – im Prinzip alles was man als Hiker benötigt. Der Zweite Teil ist so gestaltet, dass sich das Buch quasi Blockweise zerlegen lässt (ja, man soll das Buch wirklich zerstören 🙂 ). D.h. man trägt immer nur den Teil bei sich, den man gerade benötigt.

Da Yogi auch einen eigenen Outdoorladen aufgemacht hat, wird man auch mit einiger (schleich) Werbung konfrontiert. Die Qualität des Buches leidet darunter aber meiner Meinung nach nicht. Generell muss man sich darauf einstellen, dass im Buch primär US amerikanische Produkte genannt werden. Das macht aber auch durchaus sinn, weil man am besten mit Produkten loszieht, die sich in den USA ersetzen / reparieren lassen. Es kann auch nicht schaden, wenn die Mithiker Erfahrung mit den Produkten haben.

Das Buch besteht aus über 430 ziemlich klein beschriebenen Seiten – also wirklich einer Menge an Informationen!

If you’re considering quitting your hike, wait a week. Then re-think your decision. The PCT is an incredible trail. Every difficult situation is followed by something great. The scenery alone is enough to keep you amazed day after day after day.

Am Anfang werden die Autoren vorgestellt einschließlich deren Errungenschaften als Hiker. Dann folgt eine ganze Reihe von Links von Shops, Hintergrundinfos jeglicher Art, Videos, Tipps usw.

Es wird auch thematisiert, ob man eher Nordsüd oder andersrum hiken sollte und zu welcher Jahreszeit welche Variante empfehlenswert ist und welche Zeitfenster für den Hike bestehen.

Aus das Thema Essen auf dem Trail wird behandelt. Das ist für die Motivation nicht unwesentlich. Und da ein Thru-Hiker mehr Kalorien verbrennt als quasi jeder andere Sportler (4000-6000 pro Tag über einen Zeit raum von 130 Tagen), ist es ganz wesentlich, dass man die Kalorien mit dem Essen wieder zugeführt bekommt. Wenn das nicht gelingt ist der Hike schneller vorbei als einem lieb ist, zumindest wenn man keine Reserven hat.

Auch auf die „Sehenswürdigkeiten wird eingegangen und die unterschiedlichen Regionen entlang des Trails.

Es ist übrigens inspirierend Leuten „zuzuhören“, die 50.000 Meilen gehikt sind und die Lieber dafür noch immer nicht verloren haben. Für mich sind die grob 2500 Meilen des PCT schon mehr oder weniger nicht vorstellbar (wer ist schon ansatzweise so weit gelaufen am Stück). Aber 20.000 oder 50.000 Meilen? Wahnsinn im positiven Sinne.

Fazit:

When you go to bed at night on the trail, think about where you woke up yesterday morning. Think about how many miles, how many passes, how many ridges, how many fords, how many friends, how many conversations about everything and absolutely nothing, how many beautiful views happened in those two days. You’ll experience more in two days on the trail than in an entire month at home. THAT’s why we hike Pacific Crest Trail.

Das Buch ist eine tolle Sammlung von Tipps und Hinweisen für alle die Thru-Hike Interessiert sind oder den PCT selber wandern wollen. Man findet die Informationen auch fast alle im Internet. Der Rechercheaufwand ist aber viel größer.

Gerade der erste Teil des Buches gestaltet sich teilweise auch recht unterhaltsam. Ich musste an einigen Stellen lachen. Das schaffen einige Unterhaltungsbücher nicht.

Schade finde ich, dass es kein eBook gibt. Da das Buch nur über die Webseite von Yogi zu beziehen ist, ist es sehr teuer. Offenbar fehlt auch die Erfahrung mit dem Zoll. Ich habe schon länger keine Bestellung mehr aus dem Ausland bekommen, bei der versäumt wurde, die Rechnung außen anzubringen.

Das sorgt dann dafür, dass man das Buch selbst beim Zoll abholen muss. Somit ist man dann ruck zuck bei 100€ Kosten.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5 (-0,5 weil gerade bei einem derartigen Buch eine eBook Ausgabe sinnvoll wäre)

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

[Einklappen]

Mit Gobi durch die Wüste – eine wahre Geschichte [Buch]

Mit Gobi durch die Wüste eine wahre Geschichte - Dion Leonard

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Dion Leonard

Titel:

  • Mit Gobi durch die Wüste – eine wahre Geschichte (304 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Eins weiß ich allerdings: Gobi zu suchen war mit das Härteste, was ich je in meinem Leben getan habe. Aber … von Gobi gefunden zu werden gehört zu den besten Dingen.

Dion ist ein Ultramarathonläufer. Er hat schon diverse Sportarten getestet und teilweise auch seinen Lebensunterhalt davon bestritten. Irgendwann hat er aber festgestellt, dass er mehr Einzelkämpfer ist. Er kommt nicht damit klar, wenn jemand – seiner Meinung nach – nicht die volle Leistung bringt. Dion ist Wettkämpfer. Er liebt es zu siegen. Dafür ist er bereit alles zu geben – ohne Rücksicht auf Verluste.

Als Ultramarathonläufer läuft er in einigen Tagen Strecken von z.B. 100 Meilen unter extremen Bedingungen (z.B. durch die Wüste bei 45 oder 50°C). Wer die Distanz am schnellsten zurücklegt gewinnt. Dabei wird nur minimalstes Gewicht, wenig Nahrung und Essen mitgenommen.

»Jeder Platz zum Leben ist gut genug«, sagte er, »solange du dich mit seinen Nachteilen abfindest.«

Er hat mit dem Laufen erst sehr spät begonnen. Nach ersten sehr beachtlichen Erfolgen, ist bei zwei Rennen derart über seine Grenzen gegangen, dass er gesundheitliche Schäden davon getragen hat. Nun tritt er zu seinem vielleicht letzten Rennen an. Kann er mit seinem neuen Trainingsplan und Laufstil noch etwas erreichen oder ist seine kurze Läuferkarriere vorbei?

Ich fühlte mich in der Gesellschaft von Menschen wohl, die ihr Schicksal in die Hand nahmen und damit zufrieden waren, auch wenn das hieß, dass sie nicht die ideale Frau, das ideale Heim oder die ideale Familie hatten.

Dann trifft er während seines Rennens auf Gobi (Hündin), die ihn begleitet und alles ändert sich.

Das Buch bewegt sich irgendwo zwischen Rückblenden in die Vergangenheit bis in Dions Kindheit und dem aktuellen Rennen Ultramarathon durch die Wüste Gobi. Es geht um Reiselust (wobei es Dion darum wohl weniger geht wo er läuft), totalem sportlichen Ehrgeiz ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit und Tierliebhaberei.

Obwohl Dion sich selbst gegenüber unnachgiebig ist und auf sich keine Rücksicht nimmt, rettet er doch einem anderen Läufer das Leben und nimmt dafür in Kauf, dass er den möglichen Sieg nicht erlangt.

Auch mein Chef hatte mir seinen Segen gegeben. Als ich anfing, ihm zu berichten, dass Gobi verschwunden war, ließ er mich nicht einmal ausreden. »Zischen Sie ab«, sagte er. »Finden Sie den Hund. Regeln Sie das, und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.«

Dions Motivation kann ich nicht ganz nachvollziehen. Da ich gerade viel über das Thema Thru-Hiken gelesen habe bietet sich der Vergleich an. Die Thru-Hiker optimieren das Gewicht in der Regel, weil es den Weg vereinfacht (man muss weniger tragen). Dabei muss man natürlich aufpassen, dass man genügend Wasser / Nahrung dabei hat. Dion lässt bewusst Wasser und Nahrung weg, damit er Vorteile hat und erster wird. In beiden Fällen muss man seinen inneren Schweinehund überwinden aber im Falle von Dion und den anderen Ultramarathonläufern auf Kosten der Gesundheit.

Die Grenzen sind vermutlich fließend. Wobei es aus meiner Sicht einen Unterschied macht, ob man sich verschätzt und deshalb zu wenig Nahrung / Wasser hat oder ob man die Gesundheit bewusst aufs Spiel setzt, weil er lebensnotwendige Dinge einspart.

Dass einem von einer lebendigen Kreatur so viel Vertrauen entgegengebracht wird, ist eine großartige Sache, vor allem wenn man weiß, dass diese Kreatur einen jederzeit verlassen könnte, wenn sie wollte.

Dion stellt plötzlich fest, dass das Leben aus mehr besteht als aus dem Streben der beste zu sein. Diese Erkenntnis macht das Buch dann für mich interessanter. Vorher verstehe ich seine Motivation nicht wirklich.

Der Schreibstil ist locker und der Weg zu Gobi wird deutlich abenteuerlicher und Ereignisreicher, als der Autor sich das ursprünglich vorgestellt hat. Dabei begegnet Dion einer ganzen Reihe Menschen und schließt einige Freundschaften.

Einerseits geht es bei dieser Geschichte „nur“ um einen Hund, anderseits haben so viele Menschen anteil an der Geschichte von Gobi genommen, dass es doch um weit mehr geht.

Fazit:

Ein wenig Tier- oder am besten Hundeliebhaber sollte man für das Buch sein. Die Geschichte ist wirklich unglaublich aber es zeigt auch was einem das Leben bieten kann, wenn man bereit ist sich darauf einzulassen. Irgendwie ist die Geschichte auch ein wenig kitschig (solche Dinge passieren normalerweise einfach nicht) aber sie ist wirklich passiert.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

[Einklappen]

The Equalizer 2 [Film]

@ Sony Pictures

Originaltitel:

The Equalizer 2

Laufzeit:

121 Minuten

Jahr:

2018

Veröffentlichungsdatum:

16.08.2018

Regisseur:

Antoine Fuqua

Buchgrundlage:

Hauptdarsteller:

Denzel Washington, Pedro Pascal, Bill Pullman, Melissa Leo, Ashton Sanders, Sakina Jaffrey, Jonathan Scarfe, Orson Bean

Rezension und Inhalt:

Der zweite Teil ist an die Geschichte des erstens angelehnt. Nachdem der ex CIA Mann Robert McCall untergetaucht war (er hat seinen Tod vorgetäuscht), konnte er seiner Vergangenheit entkommen, in der er als Auftragskiller für die CIA gearbeitet hat.

Im ersten Teil arbeitet er in einem Baumarkt und als ihm bei zufälligen Begegnungen um ihn Herum Gewalt gegen Wehrlose begegnet, beschließt er einzuschreiten – er wird zum Richter und Henker.

Im zweiten Teil hadert Robert noch immer mit dem Tod seiner Frau. Seine Freundin und Mentorin, die noch immer bei der CIA arbeitet wird ins Ausland abberufen, wo ein CIA Agent getötet wurde.

Der Mord erweckt auf den ersten Blick den Eindruck als wen er nicht professionell organisiert worden wäre. Roberts Freundin gerät aber schnell selber in die Schusslinie.

Wer steckt dahinter?

Fazit:

Das ist klassische Action wie im ersten Teil. Robert ist der Übertyp, der sich mal eben mit einer ganzen Einheit anlegt, die ausgebildet ist wie er. Aber wer Realismus sucht, ist in anderen Filmen besser aufgehoben. Hier gibt es mehr vom ersten Teil. 🙂

Das Ende ist absehbar. Wer den ersten Teil gemocht hat, wird auch die Fortsetzung mögen.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

1 29 30 31 32 33 39