Constellation [Serie]

Constellation Gegen alle Sterne - Claudia Gray  Constellation In ferne Welten - Claudia Gray  

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Claudia Gray

Teile der Serie:

  • Constellation – Gegen alle Sterne (512 Seiten)
  • Constellation – In ferne Welten (464 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Allerdings ist es für ihn schwer zu verstehen, dass die Menschen nicht dieselben Ziele verfolgen wie er. Dass ihr innerstes Wesen nicht von ihnen verlangt, sich gegenseitig zu helfen und zu beschützen. Sollte so etwas für einen Menschen nicht sogar wichtiger sein als für einen Mech? Einige Aspekte des Menschseins sind ziemlich schlecht programmiert.

Noemi lebt in einer dystopischen Zukunft. Die Erde ist weitgehend ausgebeutet. Die Menschen haben sich auf andere Welten ausgebreitet. Auf der Erde lebt die reiche Elite aber die Erde ist zunehmend auf externe Hilfe angewiesen, da kaum noch etwas wächst und kaum noch Ressourcen vorhanden sind.

Einige der neu besiedelten Planeten wollen sich aber nicht dem Joch der Erde unterwerfen und genauso enden wie die Erde. Genesis ist eine Welt, die sich bewusst von der Lebensweise der Erde abgekapselt hat. Die Menschen auf Genesis leben naturverbundener und nehmen Rücksicht auf die Endlichkeit ihrer Ressourcen. Sie beuten ihren Planeten nicht rücksichtslos aus.

Der Krieg zwischen Genesis und der Erde findet mit ungleichen Mitteln im Weltraum statt. Die Erde schickt Kampfroboter und Genesis nutzt veraltete Raumschiffe und schickt Menschen in den Kampf. Per Zufall stößt Noemi auf ein Schiff, dass schon seit 30 Jahren im All treibt. Da ihre Freundin im Kampf verletzt wird, bleibt ihr nicht anderes übrig als auf diesem Schiff notzulanden um ihre Freundin zu versorgen.

Er speichert diese Wahrnehmung für später ab: Sogar normale Dinge bekommen großes Gewicht, wenn wir sie zu lange entbehren müssen.

Dabei stößt sie auf einen Roboter, der ganz anders ist als erwartet…

Der Anfang des Buches hat mich nicht besonders gut abgeholt. Die Geschichte ist relativ vorhersehbar.

Ein Problem ist, dass Abel bzw. allgemein die Roboter als Mechs bezeichnet werden (darunter stelle ich mir eher große Kampfroboter vor – Stichwort Battlemech). D.h. es wird ständig über Programmierung geschrieben aber es werden menschliche Eigenschaften übertragen (wie z.B. auch Kälteempfindlichkeit usw.).

»Sie wollen nicht, dass wir so stark und klug sind, wie wir sein könnten. Nur gerade so viel, wie sie uns brauchen. Wären wir zu stark optimiert, würden sich die Menschen unterlegen fühlen. Ein einziger Mech, der klüger ist als die Menschen, ist wahrscheinlich genug.« Nach einer Pause fügt er hinzu: »Nichts für ungut.«

Falls jemand Star Trek Fan ist – Abel entspricht viel eher Data aus Star Trek, also einem Androiden und keinem Mech. Abel sieht man nicht mal an, dass er ein ein Androide ist, während man es bei Data recht leicht erkennt (zumindest am Anfang von Star Trek an seinem Verhalten, später fast nur noch an der Hautfarbe).

Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, ab wann eine Maschine nicht mehr nur eine Maschine ist. Was ist eigentlich eine Seele?

Dabei werden einige Aspekte sehr interessant hinterfragt. Oft ist menschliches Verhalten erstaunlich unmenschlich, wenn man es neutral betrachtet.

»Das Gegenteil von Glaube ist nicht Zweifel. Das Gegenteil von Glaube ist Gewissheit.«

Die Autorin hat den Kriegshintergrund gut beleuchtet. Zuerst sind die Gegner nur böse (weil man quasi nur die eine Seite kennt), später zeigt sich aber, dass beide Seite berechtigte Motive haben, aber beide trotzdem falsch handeln.

Noemi ist für ihr Alter unheimlich tough und hat einen guten Kern, der sich nach einer Weile auch bei Abel zeigt.

Leider hat es beim ersten Buch ziemlich lang gedauert, bis es mich emotional angesprochen hat. Die Geschichte zwischen Abel und Noemi war zu vorhersehbar.

Buch 2:

Abel hätte Sie niemals retten können, denkt sie. Aber hätten Sie ihn als das gesehen, was er ist, hätten Sie sich vielleicht selbst retten können.

Nachdem Abel sich durch seine Handlungen mehr als Mensch erwiesen hat, als manche echte Menschen, war es Noemi nicht möglich ihren Plan umzusetzen. Durch eine Zerstörung des Sprungtores hätte sie ihre Welt von der Erde und somit dem Krieg entkoppeln können.

Dabei wäre aber auch Abel gestorben. Noemi war nicht bereit sein Leben zu opfern und nur er wäre in der Lage gewesen die nötigen Schritte zu tun. Da sie auf ihren Planeten zurückkehren musste, wo Abel mit Sicherheit nicht gut aufgenommen worden wäre, da ihre Welt Technik verachtet, sind die beiden nun getrennt.

»Sie haben das Richtige getan, und ich bin nicht die Einzige, die das weiß.« Seufzend blickt Baz auf den Bildschirm des Datenlesers, der aufleuchtet, als die letzten Formulare verarbeitet werden. Damit ist es endgültig, Noemi ist frei. »Glauben Sie mir, ich bin froh, dass wir auf derselben Seite stehen. Möge Allah jedem beistehen, der Ihnen in die Quere kommt.

Hat Noemi ihre Welt der Vernichtung ausgesetzt? Sie fragt sich was Abel nun macht, wo sie quasi hilflos auf ihrem Planeten festhängt und dort nicht gerade den besten Stand hat.

Die Zusammenfassung des erstens teils ist in diesem Buch sehr gut gelungen. Oft geht es mir als Leser so, dass ich die Zusammenfassung ziemlich gekünstelt und nervig finde. In diesem Buch wurde sie sehr gut eingearbeitet.

Wie schon im ersten Teil werden immer wieder Fragen aufgeworfen. Was ist eine Seele? Ab wann ist ein Roboter menschlich oder kann er eine Seele haben? Ist ein Mensch noch menschlich, wenn man seine Seele in einen Roboter übertragen kann? Gläubige werden diese Fragen vielleicht als Blasphemie empfinden. Ich finde die aufgeworfenen Fragen sehr interessant.

Abel handelt nach einer sogenannten obersten Direktive (wer muss jetzt nicht an Star Trek denken?). Diese ist vergleichbar mit den Grundsätzen einer Glaubendrichtung oder z.B. auch den 10 Geboten.

Die Freiheit, zu wählen, ist auch die Freiheit, zu versagen.

Die Beziehung zwischen Abel und Noemi wird immer wieder hinterfragt. Beide sind sehr unterschiedlich. Kann es Liebe zwischen den beiden geben?

In diesem Buch geht es mir ähnlich wie im ersten Teil. Der Funke springt nicht zu hundert Prozent über. Die Handlung ist aber etwas spannender und weniger vorhersehbar als im ersten Teil. Bei den Emotionen hapert es nach wie vor etwas.

Mansfield ist dabei, eine neue Art von Mech zu erschaffen – eine, die fast vollkommen aus organischem Material besteht.« Virginias Augen leuchten auf. Andere Menschen reagieren so, wenn man ihnen Geschlechtsverkehr anbietet oder dieses inzwischen rare Gut, Schokolade.

An einigen Stellen möchte ich die Charaktere auch schütteln, weil sie Offensichtliches nicht erkennen.

Im ersten Buch hat Noemi keine besonders hohe Meinung von sich selbst, da sie von ihrer Umgebung immer vermittelt bekommen hat, dass sie weniger Wert ist (speziell von ihren Pflegeeltern). Im zweiten Buch erlangt sich deutlich mehr Selbstbewusstsein.

Mansfield tut weiterhin alles um Unsterblich zu werden und die Reichen streben nach Macht und eigenen Interessen und noch mehr Mach und Reichtum ohne Rücksicht auf den Rest der Welt. Ansonsten ist in diesem Buch eigentlich nur weitergedacht was passiert, wenn wir die Erde weiterhin so behandeln, wie wir es heute tun. Es geht um die Folgen von Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung verpackt in einer relativ spannenden Geschichte.

Das Ende ist ein maximal böser Cliffhanger. Insofern kann ich nicht empfehlen sie Serie zu lesen, bevor der nächste Teil erschienen ist. Bis kurz vor dem Ende hab ich noch zwischen 3.5 und 4 Sterne geschwankt. Das Ende hat dann die Tendenz eindeutig Richtung 3.5 gedreht.

Fazit:

»Abel – du denkst und fühlst wie ein Mensch. Du besitzt etwas, was menschlichem Bewusstsein so nahekommt, dass ich keinen Unterschied erkennen kann und auch gar nicht erst den Versuch unternehme. Du hast eine Seele. Und wenn du eine Seele hast, kann ich dir doch nicht befehlen, dich in dem Tor in die Luft zu jagen. Ich kann und werde dir nicht wehtun. Egal, was kommt.«

Die Serie handelt von einen Krieg um Freiheit, Selbstbestimmung und ein besseres Leben in einer dystopischen Welt. Dabei werden feinde zu Freunden. Es geht um die Frage, ob eine Maschine eine Seele besitzen kann und ob eine Beziehung zwischen Mensch und Maschine möglich ist.

Bisher fehlt mir der letzte Funke Emotion. Insofern wäre bei der Serie noch etwas mehr drin gewesen. Der Cliffhanger am zweiten Teil ist ziemlich platt. Klar, kann man die Charaktere so in der Luft hängen lassen aber nötig ist sowas nicht. Das Ende wirkt leider auch maximal konstruiert.

Da die Serie noch nicht abgeschlossen ist, lässt sich noch kein abschließendes Fazit ziehen.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3.5/5 (Zwischenfazit, da die Serie noch nicht abgeschlossen ist. Ob daraus noch eine 4/5 wird, hängt vom letzten Teil ab)

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Was hat Abel in der Schleuse in 30 Jahren gegessen? Offenbar muss er ja essen um seine Biologische Hülle zu erhalten.
  • Was hat der Plan die Tore zu zerstören damit zu tun, dass die Erde zerstört wird?! Abel schlussfolgert zwischendurch, dass er daran mitarbeitet, weil er Noemis Befehlen folgt.
  • Wieso werden Menschen für anspruchslose Routineaufgaben (Gepäcksortierung) eingesetzt, wo es doch 25 Mechtypen gibt, die alle Aufgaben erfüllen können?
  • Die Queen (Roboter) zu nicht zu vernichten, als Noemi und Abel die Möglichkeit haben, ergibt keinen Sinn.
  • Wieso wundert es auf Stronghold niemanden, dass Abel (19) und seine Frau ein großes Schiff mit Krankenstation besitzen? Was passiert mit dem Schiff, wenn man auf Stronghold landet (bei der dargestellten Menge, die einen Ring um den Planeten bildet, wäre der Planet recht schnell zugeparkt)
  • Dass Noemi nicht schaltet was da am Anfang von Band zwei auf ihrem Planeten landet unglaubwürdig. Es war so naheliegend, das es schon ans Offensichtlichkeit grenzt. Es ist sehr naheliegend den Virus gegen Genesis einzusetzen. Sorry liebe Autoren aber ihr könnt keine intelligenten Charaktere in die Bücher packen, die sie dann so verhalten als wenn sie total dämlich wären.
  • Die Drohung Noemi zu töten ergibt keinen Sinn, weil sie das einzige Druckmittel ist, dass Mansfield hat. Genauso wenig ist es Sinnvoll sie mit der Ampulle zu töten.
  • Was soll der riesen Erkundungstrupp nach dem Angriff von Remedy für einen Sinn haben? Da die Angreifer mit durch das Tor gereist sind, das Tor aber geheim bleiben soll, ist es vollkommen kontrapoduktiv und unlogisch so viele Leute auf das Tor aufmerksam zu machen. Denn indirekt werden sie auf das Tor aufmerksam gemacht, wenn die Route des Schiffes nachvollziehbar ist und im nichts aufhört. Den Angriff im Nachgang zu analysieren ist nicht sinnvoll.
  • Welchen Sinn macht es für Remedy die Osiris anzugreifen, zu Kapern und dann mit ihr auf den geheimen Planeten zu fliegen, wenn ihre Ziel der Kampf für die unteren Schichten ist?
  • Spätestens beim Absturz der Osiris wäre sehr wahrscheinlich das Gift aus der Kapsel in Noemis Körper gelangt
  • Noemis Überraschung, dass die neuen die Verpflanzung von mehr als einem einzelnen Menschlichen Geist in Mechs erfolgen soll ist naiv
  • Wenn Haven geheim bleiben soll, wäre es wohl kaum Möglich von dort wichtige Forschungsergebnisse zu verkünden
  • Die Aussage “Überleg dir mal wie viel Menschen man mit dem Geld, das dieses Ding gekostet hat, hätte ernähren können” ergibt keinen Sinn, denn am Geld scheitert es ja nicht, wenn die Böden unfruchtbar sind
  • Remedy ist in der Lage einen Großangriff zu führen und diverse Mechs zu zerstören aber die Kraftfelder stellen sie unüberwindliche Hindernisse dar?
  • Es ist  nicht nachvollziehbar, wie Remedy so viele Kampfmechs zerstört, wo die erfahrenen Genesis Kämpfer sehr viel mehr Probleme damit haben und einzelne Charlies selbst für Abel nicht ungefährlich sind.
  • Wieso rätselt Noemi mit Abel rum warum die Passagiere nicht krank werden, wenn sie doch vorher schon die Lösung beiläufig erfahren hat. Die Passagiere wurden vorher behandelt um den Bedingungen auf Haven zu trotzen. Zum Glück kommen Abel und sie relativ schnell zum gleichen Schluss.
  • Das Ende des Buches ist leider vollkommen unlogisch und nur darauf ausgelegt den maximalen Cliffhanger zu konstruieren. Wenn Abel Noemi wirklich zu einem Inheritor macht (so es denn überhaupt klappt, die ersten 21 Versuche sind ja alle in misslungen), wird sie ihn und sich selbst hassen. Er wird dann eh tot sein, weil das der Preis für den Handel ist. Somit wird sie mit ihrem neuen “Leben” nichts anfangen können. Zumindest sind das die Rückschlüsse, die er aus ihrem bisherigen Verhalten ziehen muss. Gillian wäre auch ziemlich dumm das zu machen, weil die erste Handlung von Noemi vermutlich Rache im Affekt wäre.

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Mortal Engines [Film]

© Universal Studios

Originaltitel:

Mortal Engines

Laufzeit:

129 Minuten

Jahr:

2018

Veröffentlichungsdatum:

13.12.2018

Regisseur:

Christian Rivers

Buchgrundlage:

Mortal Engines – Krieg der Städte

Hauptdarsteller:

Hugo Weaving, Hera Hilmar, Robert Sheehan, Jihae, Ronan Raftery, Leila George, Patrick Malahidem, Stephen Lang

Rezension und Inhalt:

Zuerst sei der Hinweis gestattet, dass bei diesem Film zwar kräftig mit Herr der Ringe, Peter Jackson und der Hobbit geworben wird, aber Peter Jackson war nicht der Regisseur. Lasst euch also nicht ins Boxhorn jagen.

Der Film spielt in einer dystopischen Welt. Die Menschen haben mächtige Waffen entwickelt und es hat offenbar ein Weltkrieg stattgefunden (der Film bleibt in dieser Beziehung sehr nebulös – es wird am Anfang gesagt, dass die Zerstörung nur Sekunden gedauert hat, wobei der Schadensbereich der Waffen offenbar sehr begrenzt ist – der Zusammenhang erschließt sich also nicht). Weiterhin wird von einer weltweiten Verseuchung gesprochen (auch nicht nachvollziehbar), weil die Waffe offenbar nichts dergleichen hinterlässt.

Städte verwandeln sich über die Jahrhunderte in fahrende Kolosse, die sich gegenseitig auffressen um zu wachsen (also ich glaube, wenn man nichts zu Essen hat, hat man ganz andere Prioritäten als ganze Städte in fahrbare Kolosse zu verwandeln).

Ihr findet, dass sich das schräg anhört? Das wirkt auch wenig überzeugend. London ist z.B. riesig. Die NASA Saturn 5 / Space Shuttle Plattform wirkt winzig dagegen und die bewegt sich im Zeitlupentempo. Wenn man sich dann im Film anschaut mit welcher Geschwindigkeit sich die Städte bewegen und was sie Wiegen würden, wenn oben drauf ganze Kirchen stehen, dann muss man seinen Verstand schon mal partiell deaktivieren um den Film zu genießen. Das was im Film dargestellt wird, wäre wohl eher in Spielzeuggröße machbar.

Der Antrieb der Kolosse erfolgt über die simple Verbrennung von den “aufgefressenen Städten” (wir bewegen uns also technisch quasi im Bereich Dampfmaschine). Wie man Eisen und Stahl verbrennt und Energie daraus gewinnt ist mir auch nicht so ganz klar, aber Logik sollte man eher bei dem Film eher außer acht lassen.

Die weitere Handlung dreht sich um zwei Junge Menschen, die aufeinander prallen. Der eine ist in einer Stadt aufgewachsen. Die andere jagt seit Jahren den Mörder Ihrer Mutter, der in London einen hohen Posten bekleidet. Alle drei prallen aufeinander.

Zusätzlich versucht jemand aus den Artefakten aus der früheren Zeit eine der verschollen Waffen zusammenzusetzen, die die Welt vernicht, um einen entscheidenden Vorteil zu für seine Stadt zu erlangen und die Macht an sich zu reißen.

Die Grundstory ist ziemlich platt. Die Protagonisten sind durchaus interessant, wenn sie auch klassischen Standardstereotypen entsprechen. Hester ist die auf Rache sinnt, trifft auf den recht gut beschützen Tom. Tom ist recht naiv und man möchte in quasi unter “Welpenschutz” stellen. Hester ist das toughe Gegenstück.

Die Effekte im Film sind übrigens Klasse. Diesbezüglich gibt es definitiv nichts zu bemängeln.

Fazit:

Die Grundidee ist ganz interessant. Für mich springt aber im gesamten Film der Funke nie so richtig über. Mal abgesehen davon, dass die Geschichte – so wie im Film dargestellt äußerst unglaubwürdig ist (ok, dass kann man noch verzeihen), hat mich der Film emotional auch nie so richtig abgeholt (spätestens da liegt das Problem).

Bei den Folgeteilen (so sie denn kommen) hoffe ich also auf eine bessere Umsetzung.

Der Film ist vollgestopft mit Spezialeffekten und diesbezüglich definitiv ein Highlight des Jahres. Man bekommt also typisches Popcornkino über das man besser nicht zu viel nachdenkt.

Da es Christian Rivers Erstlingswerk war, hoffen ich, dass da noch was geht, falls es überhaupt eine Fortsetzung gibt. Besonders gut besucht war der Film zumindest bei uns im Kino nicht. Ob die Kosten wieder reinkommen muss sich also erst noch zeigen.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

 

 

Revenge Sternensturm – Origin Serie Band 1 [Buch]

Revenge Sternenstunden - Jennifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Titel:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Auf seinem T-Shirt stand MUGGEL AUF DEM PARKETT, ZAUBERER IM BETT. Mit offenem Mund starrte ich auf den Spruch. »Gefällt dir mein Shirt?«, fragte er und ließ sich auf den Platz neben mir fallen. »Ist ganz … nett.«

Achtung: Es handelt sich bei diesem Buch um ein Spinn off der Lux Serie. Wer die Serie noch nicht gelesen hat, sollte hier aufhören zu lesen und sich zuerst die Hauptserie vornehmen, die übrigens mit zu den besten Serien gehört, die ich bisher gelesen habe.

Der Krieg mit den Lux liegt 4 Jahre zurück. Es Leben immer noch Lux auf der Erde. Obwohl einige Lux den Menschen geholfen haben (speziell die Lux, die auf der Erde leben), müssen sie Armbänder tragen, die ihre Fähigkeiten unterdrücken. In allen öffentlichen Räumen sind Einrichtungen angebracht, die hochgradig schmerzhaft für die Lux sind und sie außer Gefecht setzen, wenn die Einrichtungen ausgelöst werden.

»Warum … warum bringt ihr sie an einen sicheren Ort? Hat es damit zu tun, dass der Präsident das Registrierungsprogramm ändern will?« »Ich glaube, die Geschichte hat zur Genüge gezeigt, dass es nie gut endet, wenn Leute nur mit ihresgleichen untergebracht werden.«

Trotz der rigorosen Kontrolle gibt es Hardliner denen selbst das nicht genug ist und es wird öffentlich über eine art Lager nachgedacht.

Das kommt einem alles nicht unbekannt vor, oder (mal abseits von den Außerirdischen)?

Evie ist die Tochter von Sergeant Dasher, der in der Lux Trilogie getötet wurde. Evie beschließt mit ihrer Freundin in einen Club zu gehen, in dem sie lt. ihrem Alter noch nicht gehen dürfte. Dort trifft sie unverhofft auf Luc. Luc scheint sie zu kennen und er geht ihr tierisch auf die nerven, sieht aber umwerfend aus. Das ist aber deutlich mehr zwischen den beiden als nur sexuelle Anziehungskraft.

»Tja.« Seufzend blickte Luc zu Boden – auf die Toten. »Das ist schnell eskaliert.« Grayson wischte sich das Haar aus dem Gesicht. »In der Tat.« Er sah zu mir. »Ich glaub, jetzt ist sie traumatisiert.«

Während einer Razzia in seinem Club schützt Luc sie aber Evie wird vor und nach in eine Welt gezogen, von deren Existenz sie bisher nichts geahnt hat.

Der Plot hört sich ziemlich nach Standard an aber ich finde es ganz gut verpackt. Ja, auch Luc ist Jennifer Armentrout typisch Bad Boy aber anders als ihre bisherigen Charaktere. Ich finde ihn ziemlich erfrischend, zumal er von Anfang auch auch eine sehr sanfte Ader hat. Die Dialoge zwischen Luc und Evie sind zum Haare raufen aber anders als aus Katys Sicht in der Haupserie ist hier von Anfang an klar, dass deutlich mehr dahinter steckt und Luc einen weichen Kern hat, den er recht gut versteckt.

»Bist du verrückt geworden?« »War ich schon immer«, antwortete er. »Kann ich reinkommen?« Ich trat zurück und streckte einen Arm aus. »Wenn du schon mal hier bist.«

Der Schreibstil ist typisch Armentrout. Man mag ihn oder nicht, mir gefällt er. Wie üblich schreibt sie sehr locker und baut diverse Bezüge zur Popkultur ein (z.B. zu Filmen).

Himmel, nach den ersten 10% des Buches war ich absolut gefangen. Ja, Luc ist ein Spin off geniale Idee für ein Buch und man ist sofort wieder in der Lux Welt zurück.

Wenn man die Lux Vorgeschichte kennt, sind einem einig Charaktere unsympathisch.  Evie Mutter war z.B. bei mir von Anfang an unten durch. Da hilft es auch wenig, dass sich sich um Nachgang von den Handlungen ihres Mannes distanziert (auch wenn es später noch ein paar Überraschungen gibt).

Das war … so süß von ihm und ich schmolz dahin, was dumm war, denn er liebte nach wie vor ein totes Mädchen und ich mochte ihn eigentlich gar nicht. Na ja, ich mochte ihn schon. Langsam wuchs er mir ans Herz. Wie Schimmel – fester, muskulöser, heißer Schimmel.

April ist auch so ein Fall, aber ich vermute, dass Armentrout mit diesen Charakteren sehr bewusst provoziert. Der Hintergrund passt zumindest sehr gut in Zeiten von zunehmenden erstarken von rechten Strömungen.

Wieso lernen die Menschen eigentlich nie aus der Geschichte?

Das Ende dieses Buches einerseits abgeschlossen aber die Serie nicht. Es ist ziemlich eindeutig, dass noch ein oder mehrere Bücher kommen werden.

Fazit:

»Und dann habe ich mich selbst eingeladen.« Er lehnte sich zurück und fläzte sich wieder auf die Bank, wie man es von ihm kannte. »Ich musste es tun.« »Tatsächlich?«, hakte Heidi nach. Luc nickte und nahm endlich die Sonnenbrille ab. »Ich wusste, dass Evie enttäuscht wäre, wenn ich nicht käme.« Heidi gab einen erstickten Lacher von sich, als ich mich so schnell zu Luc umdrehte, dass ein Schleudertrauma geradezu vorprogrammiert war. »Wie kommst du denn darauf?«

Tolles Spin Off (Origin Serie) der Lux Serie. Ich hoffe es kommt noch mehr. Für mich ist die Lux Serie eine der besten Buchserien überhaupt. Ich rate aber dringend davon ab das Buch zu lesen, wenn man die Hauptserie noch nicht gelesen hat. Man bringt sich selbst um viel Lesespaß.

Ich kann nur sagen bitte noch mehr von Luc, Archer, Daemon und Katy. Das Buch ist ein absoluter Pageturner.

Mit einer leicht abgewandelten Geschichte in diesem Buch hätte aus dem einen Buch auch recht leicht wieder eine Serie werden können aber genügend Potential für weitere Bücher hat J.L. Armentrout mit ein paar Sätzen locker geschaffen. Fortsetzung folgt … hoffentlich.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wieso weiß Heidi über Deadalus bescheid? Warum sollte man sie eingeweiht haben, wenn es bei Nadia ein so großes Risiko ist und Luc bei ihr sowieso viel leichter schwach wird als bei irgendjemand sonst?
  • Wieso sollte Dasher mit einer Lux in einem Haus leben wo er die Lux anderseits misshandelt, foltert und an ihnen experimentieren lässt?
  • Für den Leser ist sehr viel eher offensichtlich, dass Evie eigentlich Nadia ist. Auch das mit Zoe irgendwas nicht stimmt wird einem als Leser deutlich vor der Hauptfigur im Buch klar.
  • Evie wird altern, während Luc nicht oder nur extrem langsam altert
  • Da Zoe als Origin nicht oder nur sehr langsam altert, sollte es in der Schule auffallen, wen sie sich 4 Jahre nicht verändert, während alle um sie herum aufwachsen.
  • Die Origins haben so überragende Fähigkeiten und Reflexe und trotzdem ist Micah zu blöd Evie umzubringen, weil er sie wegen eines gleichfarbigen Kleides oder der gleichen Haarfarbe mit anderen Personen verwechselt? Zumal es später überhaupt keinen Sinn ergibt, dass er sie angeblich töten wollte, weil er ja mit Luc “spielen” will. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn er Evie getötet hätte. Gut, da er eh nicht alle Tassen im Schrank hat, mag man das durchgehen lassen.

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The Last Englishmen: A Thru-Hiking Adventure on the Pacific Crest Trail [Buch]

The last Englishman - Keith Foskett

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Keith Foskett

Titel:

The Last Englischman – A Thru-Hiking Adventure on the Pacific Crest Trail (353 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

I have a recurring dream in which I am 85 years old, sitting in my living room, swaying back and forth in a rocking chair, and studying the newspaper. I pause, look up and think of the adventures I could have experienced and say, “Shit, I should have done that.” That scenario will not happen in real life.

Keith Foskett entschließt sich den Pacific Crest Trail (kurz PCT) zu wandern. Knappe 4300km quer durch die USA von der mexikanischen Grenze bis nach Kanada.

Er hat vorher bereits den Jakobsweg (oder auch Camino) gewandert.

Erinnert ihr euch noch an den unaussprechlichen Vulkan (Eyjafjallajökull), der 2010 weite Teile des Flugverkehrs lahmgelegt hat? Genau damit beginnt Keiths Reise. Er verpasst fast den Einstieg in den Trail, weil sein Flug storniert wird. Über Umwege quer durch Europa gelangt er in die USA.

It’s an old adage but one of my favourites: It’s better to have tried and failed than never to have tried at all. I admire everyone who commits to an adventure and those that don’t make it.

Wie bei allen Reiseberichten des PCT gibt es auch in diesem viele Höhen (Begegnungen auf dem Trail oder die Landschaft) und auch einige Tiefen (auch Begegnungen aber eher wenige und das Wetter, oder wenn einfach mal nicht klappt).

Ich habe nun bereits ein paar Bücher über Trailerfahrungen und Abenteuer gelesen. Dieses Buch stellt eine Mischung zwischen Tipps (die stehen nicht so stark im Vordergrund, es wird z.B. auf verschiedene Themen wie Bärenkanister, Essen usw. eingegangen) und einem Bericht über die Erlebnisse auf dem Trail dar.

You couldn’t reason with Upchuck; he did his own thing regardless. He could have arrived minus a leg, an eyeball hanging out, a branch through his chest and a case of diarrhoea but he’d still have drunk a can or two and turned in.

Ich finde das Buch recht unterhaltsam. Während sich einige Bücher eher nur für Leute eignen, die den Trail wirklich selbst wandern wollen oder das zumindest erwägen, finde ich bei diesem Buch ist der Kompromiss zwischen interessiertem Leser und Thru-Hike Anwärtern recht gut gelungen.

Auch dieser Hike – wie schon einige andere von denen ich gelesen habe – ist kein durchgängiger Thru-Hike, weil Keith anfangs nicht so schnell unterwegs ist, wie es erforderlich ist, um dem Winter im Norden zu entkommen muss er also Flip-Floppen. Flip-Flop bedeutet im Kontext PCT Hike, dass man den Trail nicht an einem Stück Süd Nord (NOBO für north bound) oder andersrum (SOBO) läuft, sondern Sektionen überspringt, um sie dann später nachzuholen. Aufgrund der Wetterlage läuft er auch knapp 10% des Trails auf einer Straße.

I found things in the woods that I didn’t know I was looking for, and now I’ll never be the same. Jennifer Pharr Davis, 2011 record holder for the fastest ever thru-hike of the Appalachian Trail

Aufgrund von Sperrungen wegen Feuern gibt es aber praktisch nie die Möglichkeit den Trail komplett zu wandern. Die Wegführung ändert sich auch immer wieder etwas. Insofern kann man auch wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen (Wetter, Feuer) zwei Hikes nur sehr begrenzt miteinander vergleichen.

Ohne zu viel zu verraten wird Keith zum Verhängnis, dass er weite Teile des Trails recht relaxed angegangen ist und das rächt sich später. Das Ende hat also durchaus etwas Dramatik.

Though material pleasures provide a sense of achievement, the feeling is only temporary. Two weeks after buying a car, it is just a car. That bright, shiny new cell phone is exciting for a few days until the next model is released.

Im Nachgang zum PCT hat er auch den Appalachian Trail gewandert. Dazu hat er auch ein Buch geschrieben.

Das Buch beinhaltet einige interessante Post-Trail Überlegungen und Erlebnisse nicht nur vom Autor, sondern auch von seinen Weggefährten entlang des Trails. Ein Thru-Hike ändert die Sicht auf die Welt. Auch man selbst ändert sich mehr oder weniger etwas.

Die meisten Thru-Hiker kommen am Ende zum Ergebnis, dass sie die Zeit nicht missen wollen. Anderseits sagen aber auch viele, dass der Thru-Hike im positiven Sinn ihr Leben zerstört hat.

Fazit:

We seem to be brainwashed into thinking there’s an acceptable way of living, and anyone who moves off that path or makes their own choices against the grain is not normal. Few like straying from convention.

Ein gute Mischung aus Reisebericht und einigen Tipps rund um das Thru-Hiken. Die Inhalte lassen sich weitgehend auch auf andere Trails übertragen. Das Buch ist also nur bedingt PCT spezifisch.

Wenn jemand in das Thru-Hiken reinschnuppern möchte, ohne selbst ein derartiges Abenteuer in Erwägung zu ziehen (das wird wohl für die meisten zutreffen), ist er oder sie bei diesem Buch gut aufgehoben. Selbst von den Leuten, die den Schritt den Versuch Thru-Hike starten, kommen nur 20% an.

It’s more than just hiking. There’s a whole culture that goes along with the people. You know how you want the world to be? It’s like that on the Pacific Crest Trail. Everyone helps each other. Monty ‘Warner Springs Monty’ Tam

Für die Abbrüche gibt es diverse Gründe von zu wenig Geld, über Verletzungen, familiären Notfällen bis zu falschen Erwartungen ist alles dabei.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

  • Balancing on Blue
  • The Journey in between
Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wenn man sich so die Post Trail Erfahrungen und die Post Trail Depression anschaut, dann kommt man sich in ein wenig vor wie im Film Matrix? Willst du die Pille nehmen? Nichts wird danach mehr so sein wie es war. Oder um es präzise zu zitieren: “Das ist deine letzte Chance. Danach gibt es kein zurück. Nimm die blaue Pille — die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst was du auch immer glauben willst. Nimm die rote Pille — du bleibst hier im Wunderland und ich werde dir zeigen wie tief das Kaninchenloch reicht.”

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Good Bye Lehmann: Auf der Suche nach dem guten Leben [Buch]

Good Bye Lehmann Auf der Suche nach dem guten Leben - Stefan Fay

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Stefan Fay

Titel:

Good Bye Lehmann – Auf der Suche nach dem guten Leben (280 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

»Etwas nicht zu können, ist kein Grund, es nicht zu tun.« – Alf

Stefan ist jung, hat aber nach seinem recht kurzen Ausflug in die Arbeitswelt recht schnell erkannt, dass die eigenen Visionen in einem Umfeld, in dem die meisten Leute keine Veränderungen wollen und man oft gegen Windmühlen arbeitet, schnell auf der Strecke bleiben. Die Motivation, die er im Studium noch hatte, bleibt schnell auf der Strecke.

Dabei dachte ich bis dahin, dass Karriere und ein gutes Leben Hand in Hand gingen. Ich wollte wichtige Arbeit verrichten und viel Geld. Das Ziel? Am besten 30-jähriger Vorstand mit Zweitwohnsitz auf einer Yacht. Deswegen hatte ich Betriebswirtschaft studiert.

Zusätzlich hat er das Gefühl noch nicht gelebt zu haben, etwas anderes machen zu müssen. Er ist bei dem Jubiläum eines Firmenkollegen, der 30 Jahre in der Firma war und fragt sich, ob das sein weiterer Lebensweg sein soll.

Eine Stimme in seinem Hinterkopf sag ihm zwar, dass es unvernünftig ist seinen gut bezahlten Job zu kündigen und das sich das schlecht in seinem Lebenslauf macht. Er macht es aber trotzdem. Zuerst verbringt er einige Monate in Südamerika. Diese Zeit streift das Buch aber nur kurz.

Ich spürte die Veränderung. Ich war zwar erst seit zwei Jahren angestellt, hatte aber schon meinen Antrieb verloren. Die meisten Dinge waren mir einfach nur noch egal. Morgens stempelte ich ein und zählte schon die Stunden bis ich wieder gehen durfte. Die Zeit verging rasend und nun konnte ich Herr Lehmann verstehen – drei Jahrzehnte konnten tatsächlich verfliegen.

Anschließend ist er eine Zeit zurück und plant auf eine Weltreise zu gehen. Er spart zwei Jahre auf das Ziel hin und sucht sich einen Job bei einem kleineren Unternehmen. Bevor er aber so weit ist, stirbt sein Vater mit 61 Jahren. Er erkennt wie schnell das Leben vorbei sein kann.

Danach begibt er sich auf sein eigentliches Abenteuer. Mit dem Motorrad um die Welt so weit er kommt und mit geringen Mitteln. Er findet sogar einen Kumpel, der ihn begleitet. Es wird aber recht schnell deutlich, dass sich die Interessenlage der beiden deutlich unterscheidet.

Den Rest dürft ihr selbst im Buch nachlesen.

Was mir an dem Buch sehr gefällt ist, dass Stefan sich immer wieder Gedanken darüber macht was ihn glücklich macht. Das ist höchst individuell und sehr unterschiedlich. Er stellt fest, dass ihn sein Job nicht glücklich gemacht hat, aber nach einer anfänglichen Euphorie für das Reisen und die Freiheit stellt er fest, dass das ständige unterwegs sein ihn auch nicht glücklich macht.

Sie war sehr um unser Wohl besorgt und meinte, wenn wir noch mehr außer Suppe und Wein haben wollten, könnten wir bei ihrem Nachbar klingeln, der sei Drogendealer. Wir entschieden uns für eine kleine Stadtführung anstatt eines Drogentrips.

Viele Menschen mit Haus und Familie können solche Reiseträume nicht leben aber sie haben das Glück vielleicht einfach anders gefunden.

Das Ständige Hinterfragen der eigenen Motivationen und die Reflexion machen dieses Buch zu etwas Besonderem unter den Reiseberichten.

Ein Fazit des Buches ist, dass Reisen allein nicht dauerhaft glücklich macht, zumindest den Autor nicht, obwohl er in relativ kurzer Zeit Erlebnisse hat, die nur sehr wenige Menschen in ihrem ganzen Leben haben werden.

Auch eine zwei Jahre dauernde Reise hat neben vielen Höhen auch diverse Tiefen und ist nicht nur schön.

Ist es nicht traurig, dass es heutzutage ein legitimer Grund des Reisens ist, Dinge zu sehen, bevor sie für immer verschwinden? Vielleicht schauen meine Enkel einmal ungläubig auf Bilder von Korallenriffen, Regenwäldern und Orang-Utans und fragen: »Opa, gab es das wirklich?«

Auch das Thema Arbeit kommt im Buch mehrfach vor. Vielleicht ist die beste Arbeit nicht die, bei der man am meisten Geld bekommt. Vielleicht ist es einfach eine Arbeit, bei der das was man macht wertgeschätzt wird.

Fazit:

Für mich ist das Buch besser als eine reine Reisereportagen, weil Stefan auch recht viel reflektiert. Bin ich wirklich im hier und jetzt oder plane ich schon wieder die nächsten Wochen und genieße nicht?

Macht mich das Reisen wirklich dauerhaft glücklich oder nutzt sich das genauso ab, wie der Arbeitsalltag im Büro, wenn man mal ein paar Wochen unterwegs ist? Was ist denn überhaupt ein gutes Leben? Viel Geld auf dem Konto? Frau, Kinder, Haus? Um die Welt reisen?

Ich hegte Hoffnung, dass ich einen Friedensvertrag mit der Arbeitswelt aushandeln konnte. Ich würde zurückkehren ins Online Marketing, aber ich hatte eine Bedingung: Ich würde keine vierzig Stunden mehr arbeiten und auch nicht fünf Tage die Woche.

Es gibt auch ein paar Antworten aber ich finde die muss jeder für sich selber finden. Glück und Zufriedenheit ist offenbar höchst individuell. Das Buch gibt aber einige interessante Denkanstöße.

Das einzige Manko sind die fehlenden Fotos aber die findet man im Blog des Autors.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4.5/5

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Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Einige Anmerkungen zum Job fand ich sehr treffend. Stefan stellt fest, dass er mit der falschen Erwartung an seinen Job herangegangen ist. “Der Anspruch, den ich an meine Jobs stellte, war nicht weniger als Selbstverwirklichung. Sie sollten mich glücklich machen. Ich sollte meinen Job lieben. Dafür warf ich alles in die Waagschale, aber bekam trotzdem keine dauerhafte Erfüllung zurück”. Kommt euch das bekannt vor? Mir schon. Wobei man sich sehr glücklich schätzen kann, wenn einem das zumindest eine Zeit lang gelingt. Ich kann mir zumindest viele Jobs vorstellen, bei denen es mir nie so gehen würde. Stefan schlussfolgert, dass seine Erwartungshaltung falsch war. Das würde ich so nicht unterschreiben aber es gibt offenbar nicht so viele Arbeitgeber bei denen man im Job dauerhaft glücklich wird. Eine weitere interessante Erkenntnis ist die, dass ein Job vielleicht eben nicht der bestbezahlte sein muss und es erfüllender sein kann, wenn die eigene Arbeit und man selbst wertgeschätzt wird. Aber letztlich sind die Jobs auch eine Basis solche Reisen machen zu können. Aber wie viel Arbeit ist genug oder nötig? Wie viel Stress muss man sich geben? Macht man sich selbst den meisten Stress?

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