Sublevel [Serie]

Sublevel 1 Zwischen Liebe & Leid - Sandra Hörger  Sublevel 2 Zwischen Reue & Revolte - Sandra Hörger  Sublevel 3 - Zwischen Ehre & Exil - Sandra Hörger

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sandra Hörger

Teile der Serie:

  • Sublevel 1 – Zwischen Liebe und Leid (331 Seiten)
  • Sublevel 2 – Zwischen Reue und Revolte (361 Seiten)
  • Sublevel 3 – Zwischen Ehre und Exil (365 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Themis steht vor mir. »Heute keine Fehler, Rise!«, warnt sie mich. Schon mal was davon gehört, dass das Gehirn Negationen nicht verarbeiten kann? ›Heute Fehler‹ ist alles, was bei mir hängen bleibt. Ich werde Fehler machen. Ich bin direkt darauf programmiert.

Die Menschen Leben in einer art Kastensystem auf einer Raumstation. Corvin lebt im Toplevel und ist der jüngste Kommandant der Geschichte. Er lebt im Luxus aber unter einem sehr strengen und machtgierigen Vater, dem Präsidenten der Station Lucius.

Rise (der Name in der Buchserie Programm – fand ich etwas sehr offensichtlich) lebt im Sublevel – der untersten Stufe. Sie ist aber Hoffnungsträgerin. Hoffnungsträger dürfen in einem höheren Level in die Schule gehen, wenn die Verwandtschaft das bezahlt. Sobald sie die Schule beendet hat, wird sie sich einen Job suchen und dann alle Versorgen müssen, die heute für sie bezahlen.

Ich habe dennoch keine Gelegenheit durchzuatmen. Bereits der erste Gang – die warme Vorspeise – wird mir zum Verhängnis. Geräucherte Forelle, am Tisch filetiert. Statt eines Augenschmauses liefere ich ein Gemetzel ab, eine Anhäufung von Fischfragmenten, gespickt mit Gräten. Das Filetiermesser zittert in meiner Hand.

Da ihre Familie nicht alleine in der Lage war das nötige Geld aufzutreiben musste sie sich verloben. Zwangsverlobung nennt sich das. Später wird sie ihn zwangsheiraten. Da Rise an Produktivität verliert, wenn sie schwanger wird ist diese Möglichkeit für sie ausgeschlossen. Wenn ihre Unterstützter genügend Geld hätten, wäre sie schon längst sterilisiert worden, um das zu verhindern. Das sie über 20 Leute versorgen muss, ist für Kinder kein Platz in ihrem Leben.

In einem Monat wird es eine Mission geben um die Rückkehr der Bewohner von der Raumstation zur Erde zu ermöglichen. Ein Vorabteam wird einem Schiff losgeschickt, die die erneute Besiedlung vorbereiten soll. Der junge Kommandant der Mission sucht eine Frau die ihn begleitet und nicht nur wegen ihrem Stand und um das politische Spiel zu beeinflussen ausgewählt wurde, sondern auch die notwendigen Fähigkeiten besitzt und zu ihm passt.

»Fair? Es ist verdammt noch mal vieles nicht fair. Es ist nicht fair, dass ihr von Müll lebt, im Dreck, ohne Licht, ohne sauberes Wasser oder richtige Nahrungsmittel. Es ist nicht fair, dass bei euch schon kleine Kinder bis zum Umfallen schuften müssen. Und es ist ganz sicher nicht fair, dass du wie ein Stück Ware verkauft wirst und dass dich ein Mann bespringen wird, der dich anekelt! Fata, Rise! Wenn du zwei Wochen lang mit jemandem zusammen sein kannst, der dir genügend schöne Erinnerungen für ein ganzes beschissenes Leben schenkt, dann ergreif die Chance!«

Rise schwärmt schon lange für Corvin, den sie nur von Bildern bzw. aus dem Fernsehen kennt. Doch er wird für sie immer erreichbar sein oder ist die Suche nach ihrer Begleiterin ihre Chance. Aber was passiert mit allen, die sich auf sie verlassen, wenn sie auf diese Mission geht, kann sie niemanden unterstützen.

Es kommt zu einem Anschlag auf das Schiff, dass für die Mission genutzt werden soll. Gibt es eine Gruppe aus den Subleveln, die sich zum Ziel gemacht hat auf die unhaltbaren Umstände in den unteren Leveln hinzuweisen oder stecken andere Gruppierungen und Motive dahinter?

Das Buch fängt eher deprimierend an und es wird hinreichend veranschaulicht wie hoffnungslos das Leben im Sublevel ist. Rise ist im ersten teil des Buches etwas apathisch. Rise hat die Hoffnung längst aufgegeben – sie erlaubt sich keine Hoffnung, weil sie Angst hat enttäuscht zu werden. Ihr ganzes Leben ist vorherbestimmt, sie muss lediglich funktionieren (zumindest sagt sie sich das in Gedanken immer). Trotzdem malt sie sich in ihren Träumen das Drittel des Buches lang aus wie toll es wohl wäre mit Corvin zusammen zu sein. Danach werden die Ereignisse dann zum Glück spannender.

Mein Verstand klinkt sich aus. Er rast zum Vertikaltransporter, zu dem Essay, der fertig geschrieben werden muss, und zu dem mir vorbestimmten geordneten und geregelten Leben. Leider lässt er bei seiner überstürzten Flucht meinen Körper zurück. Irgendein anderer Teil meines Bewusstseins übernimmt die Steuerung meiner Beine.

Der Anfang fühlt sich an an wie schon mal gelesen. Dystopie im Standardmodus. Die Sprache im Sublevel ist englisch in deutscher Lautschrift auch nicht so richtig kreativ. Und die Geschichte erinnert stark an Aschenputtel mit Herzblatt / Bachelor – wie auch immer die Partnerwahlsendungen alle heißen – vermischt.

Aber ab gut der Hälfte des Buches hat mich die Autorin. Ja, es ist immer noch Aschenputtel (witzigerweise ist in Buch 3 übrigens ein direkter Bezug zu dem Märchen) aber ab der Hälfte des Buches funktioniert es für mich besser besser. Die Szenen zwischen Corvin und Rise sind interessant. Die Fernsehshows bei denen es um die Partnerwahl geht sind es nicht. Am Anfang konnte ich mit Rise nicht viel anfangen aber nach einer Zeit wird klarer wie sie tickt und das Sie sich selbst quasi komplett zurückgenommen hat. Dann macht sie etwas sehr gefährliches, was sie sich bisher verboten hat. Sie lässt Hoffnung in sich aufkeimen.

Am Ende unterscheiden sich Corvin und Rise in einem Punkt nicht. Beide tragen eine große Last der Verantwortung und beide haben nur wenig Chancen dieser Last zu entkommen.

Buch 2:

»Zieh das an.« Das letzte Mal, als jemand diesen Satz zu mir sagte und mir dabei ein schönes Kleid hinwarf, war ich sechs Jahre alt. Es war der Tag, an dem meine Eltern mich an Agris Familie verkauften.

Trotz aller Hindernisse haben Corvin und Rise zueinander gefunden aber hat ihre Beziehung eine Zukunft? Der Präsident (Corvins Vater) ist gegen eine Beziehung die nicht standesgemäß ist und ihm keine politischen Vorteile bringt. Rise kommt aus dem Sublevel. Vollkommen egal welche Leistungen sie vollbringt. In den Augen des Präsidenten ist sie nicht mehr als Dreck. Der Präsident bietet Corvin und Rise einen “Deal” an. Corvin heiratet die ihm zugedachte Partnerin und spielt offiziell den treuen Ehemann. Rise darf ihn auf dem Flug zur Erde begleiten aber treffen dürfen sie sich nur insgeheim.

Fröhlich erzählt sie weiter Baby-Anekdoten, während mein Verstand noch an dem Namen festhängt. Uprise. Der Aufstand. Sie werden ihn Rise abkürzen. Es fühlt sich an, als wäre Ersatz für mich auf die Welt gekommen. Ein guter Gedanke. Befreiend.

Doch vielleicht war dieser Deal der Anfang vom Ende seiner Herrschaft. Der Widerstand wird stärker und stärker und mit seiner Tat hat der Präsident nun auch Rise den nötigen Ansporn geliefert erneut Kontakt zum Widerstand aufzunehmen mit der Art wie er mit seinem eigenen Sohn umgeht und mit allem was er den Leuten im Sublevel angetan hat.

Rise erfährt auch durch den Kontakt zum Widerstand von immer schlimmeren Machenschaften der Regierung und des Militärapparates. Doch das ist ein gefährliches Spiel. Wenn Rise erwischt wird oder einen Fehler begeht, den der Präsident nutzen kann, bedeutet das vielleicht ihren Tod.

Die festliche Gala, mit der die Jungfernfahrt der SPES im Anschluss gefeiert wird, lässt mich die Theorie zeitlicher Relativität neu überdenken. Während die anderen Gäste sich ein paar Stunden lang köstlich amüsieren, scheinen für mich Tage zu vergehen. Erstaunlich, dass das lustlos angebissene Omega-3-Häppchen in meinen Fingern noch nicht angefangen hat zu schimmeln.

Abseits von diesen Problemen wird klar, dass die Station auf der alle Leben nicht mehr im besten Zustand ist und langfristig zerstört werden wird. Die Mission zur Erde ist also dauerhaft die einzige Überlebenschance auch wenn keiner weiß was sie dort erwartet. Irgendwer versucht den Kommandanten der Mission und den Liebhaber von Rise (Corvin) zu töten. Aber warum?

Man soll vorsichtig sein was man sich wünscht. Im ersten Buch passiert im ersten Drittel nicht viel und erst aber der Hälfte wird es zunehmend spannend.

Im zweiten Buch geht es direkt voll zur Sache – im Gegensatz zum ersten Buch greift hier auch nicht mehr die Aussage wie Aschenputtel. Das was in diesem Buch passiert ist nicht vorhersehbar.

Mein mentaler Status wechselt von gefühlt todmüde zu zombiemäßig emotionslos. Ich röchle etwas, das hoffentlich als Abschiedsgruß durchgeht, und schlurfe mit schweren Beinen in meine ›Kabine‹.

Rise verändert sich relativ schnell und deutlich. Seitdem sie sich erlaubt hat Hoffnung zu entwickeln ist sie nicht mehr bereit die unfairen Bedingungen zu akzeptieren. Ich finde den Wechsel von desillusioniert und devot zu aufmüpfig, selbstbewusst und rebellisch etwas schnell. Allerdings hat Rise auch das erste Mal im Leben etwas für das es sich zu kämpfen lohnt.

Neben dem Beschluss sich der Rebellion anzuschließen kommt Rise auch zu dem Schluss, dass sie nicht damit leben kann, wenn Corvin die Ehe mit einer Frau aufgezwungen wird, die er nicht liebt und beschließt etwas dagegen zu unternehmen. Diese Motivation wandelt sich nach den Anschlägen auf Corvin schnell dazu, dass sie die Hintergründe aufklären will.

Für die Liebe gibt es keine Materie. Und ohne Materie gibt es keinen Tod. Wer zu hundert Prozent Liebe ist, bewegt sich frei in Zeit und Raum. Er wandelt zwischen den Dimensionen. Unbegrenzt und frei.

In dem zweiten Buch passiert deutlich mehr als im ersten und ich das zweite Buch deutlich besser. Nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint. Faktisch ist die Motivation der Charaktere teilweise aber ziemlich dünn (vor allem die der Terroristen). Es gibt ziemlich große Lücken in der Logik und wenn man die berücksichtigt, dann hätte die Geschichte ab dem Ende des zweiten Buches ganz anders ausgesehen.

Buch 3:

Wenn unsere Prinzipalin die Anstrengung auf sich nimmt, meinen Fahrer und den Handlanger ihres Mannes zu spielen, unterliegt meine Befreiung der höchsten Geheimhaltungsstufe. Oder Lucius gehen allmählich die verlässlichen Henkersknechte aus. Letzteres vermutlich.

Nachdem die Terroristen um Castor einen Anschlag auf Corvin durchgeführt haben und dieser dabei verstümmelt wurde, wurde vom Präsidenten alles so dargestellt, als wenn Rise die Tat begangen hat. Das einzige Raumschiff, dass die Menschheit noch retten konnte, weil die Raumstation auf der alle Leben dem Untergang geweiht ist, wurde auf Geheiß des Präsidenten beschossen, nachdem dieser erfahren hat, dass es von Terroristen gesteuert wird. Das Schiff treibt nun stark beschädigt im All. Das es Überlebende gibt ist unwahrscheinlich. Offiziell wurde das Schiff bei einem terroristischen Anschlag beschädigt.

»Wer dich kennt, Rise, weiß, dass du zu allem fähig bist, wenn du von etwas wirklich überzeugt bist. Wenn dein Wille, deine Überzeugung und deine Leidenschaft Hand in Hand gehen, kannst du Welten aus den Angeln heben, gleichgültig, wie viele atmende Wesen auf diesen Welten leben.« »Ich könnte keine Unschuldigen verletzen.« »Du könntest alles tun, wenn es sein müsste, Laienhart.« Laienhart? Löwenherz?

Rise wurde anders als in den Medien dargestellt nicht hingerichtet. Stattdessen wird an ihr ein medizinischer Eingriff vorgenommen, durch den es möglich wird ihre Gedanken zu überwachen. Angeblich lässt man sie am leben, weil man nicht weiß in welchem Zustand Corvin wieder aufwacht und ob man ihre Hilfe benötigt. Nach einigen Tagen oder Wochen, in denen sie allein in einer Zelle festgehalten wird, erfolgt ihre Verbannung in den untersten Sublevel. Dorthin wo Schwerverbrecher landen. Rise ist ganz unten, sogar noch weiter unten als im Sublevel, den sie bisher kannte. Tiefer geht es nicht mehr.

Ein Arzt rettet sie und entfernt das Implantat aber was nützt das? Es zeigt sich recht schnell, dass der Arzt es nur für Geld getan hat. Wer zieht im Hintergrund die Fäden? Lebt Corvin noch und wird sie Kontakt zu ihm aufnehmen können? Und selbst wenn Corvin noch lebt – was wird das nützen. Sie ist eine offiziell hingerichtete Schwerverbrecherin. Offiziell existiert sie nicht mehr. Sie kann den Aufzug zwischen den Ebenen nicht benutzen und hat auch sonst kaum noch Möglichkeiten.

»Die Schicksalsgöttinnen sind ein Haufen zahnloser alter Weiber, die aus unseren Lebensfäden Socken und Topflappen stricken! Setz dich ruhig brav zu ihnen und halte ihnen die Wollknäuel. Ich suche meinen eigenen Weg.«

Der Präsident ist nach wie vor im Amt und spinnt seine Intrigen und es es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Station auseinanderfällt.

Oder besteht doch noch Hoffnung?

Ich finde das verhalten von Rise und auch von Corvin in diesem Buch anfangs nicht ganz nachvollziehbar. Der Dramatik dient es (ich will jetzt nicht zu viel Verraten aber die große Liebe steht sehr in Frage). Gut ok, zugegeben für beide sind die Bedingungen alles andere als gut. Das Corvin seinem Vater irgendwas glaubt, nachdem was er vorher getan hat, ist sehr unwahrscheinlich (das Geständnis ist vollkommen wertlos, das weiß er selbst). Aber da sich die Ereignisse über Monate hinziehen und man speziell von Corvin nur sehr wenig erfährt, kann man sich auch nicht wirklich in die Situation versetzen.

Gegen die Explosion in meinem Inneren ist das, was Sean und ich teilen, nur ein virtuelles Tischfeuerwerk. Eine Wunderkerze, umspielt von leiser Musik, verglichen mit der intergalaktischen Pyroshow eines epochalen Live-Rockkonzerts. Mit wummernden Bässen im Magen habe ich das Gefühl, die Welt aus den Angeln heben zu können.

Rise mittlerweile sehr selbstbewusst, mutig und taff (oder tough) geworden und sie hat eine Menge erlebt. Sie und auch die anderen Charakter müssen teilweise harte und einschneidende Entscheidungen treffen. Das Gefühlspektrum wird in diesem Buch vollständig bedient.

In diesem Buch passiert eine Menge und es ist sehr spannend, allerdings anfangs ganz anders als ich erwartet habe.

In dem Buch ist er einem Autor (bzw. in dem Fall Autorin) zum ersten Mal gelungen mich davon zu überzeugen, dass man mehrere Personen gleichzeitig lieben kann, ohne das es wie Verrat und Unentschlossenheit wirkt. Der Letzte Teil mag hier und da etwas kitschig sei aber ich steh vermutlich darauf. Das ist für mich eine glatte 5 Sterne Bewertung.

Fazit:

Eine Welt ohne mich ist eine Welt ohne Farben, ohne Geräusche und ohne Geschmack. Eine Welt ohne Sinne, die keinen Sinn macht. Ich bin sprachlos. Niemals hätte ich gedacht, dass die poetischste Liebeserklärung, die ich je erhalten habe, nicht von einem meiner eloquenten, studierten Freunde, sondern von meinem Ex – einem ehemals nach Fisch und Ziege stinkenden Müllsortierer – kommen würde.

Das ist eine Serie, die es einem am Anfang nicht ganz einfach macht. Das erste Buch ist im ersten Drittel relativ langweilig. Rise hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden und schwärmt insgeheim für Corvin (das nervt nach einer Zeit etwas). Ab der ersten Hälfte des Buches wird es spannender, auch wenn Geschichte zwischen Corvin und Rise anfangs stark an Aschenputtel erinnert.

Im zweiten Buch nimmt die Handlung richtig Fahrt auf aber die Motivation der Handlungen von den Terroristen ist äußerst dünn. Faktisch schaden sie sich selbst und der verbliebenen Menschheit nur und das, obwohl sie viel bessere Handlungsoptionen gehabt hätten. Das was sie tun ist vollkommen hirnlos. Da darauf wesentliche Teile der Handlung basieren, ist das nicht von Vorteil. Das zweite Buch ist aber abseits der schwachen Logik bei den Handlungen der Terroristen durchweg spanend und liest sich gut. Zugegeben, in der Realität ist das Handeln von Terroristen ja auch nicht immer gerade logisch.

Für Idiotien wie diese liebe ich ihn. Er sieht uns als Menschen, als denkende Wesen mit eigenen Rechten und einer achtbaren Eigenentwicklung. Das tun die anderen Oberlevler nicht. Sie wären nie auf den irrigen Gedanken gekommen, unser Slang könnte für eine Programmierung genutzt werden. Wenn der Stall voller Schafe ist, schreibt der Viehzüchter trotzdem nicht Mäh! auf die Tür. Genervt hackt Corvin die lateinische Version des Öffnungsbefehls in die virtuelle Tastatur. APERIARIS.

Im dritten Buch werden neue Charaktere eingeführt sie haben schwere Entscheidungen zu treffen. Die Distanz zwischen Corvin und Rise scheint nicht überbrückbar zu sein. Nach allem was passiert ist, haben alle Betroffenen große seelische Verletzungen.

Sowohl im zweiten als auch im dritten Buch durchlebt man als Leser eine Achterbahn der Emotionen. Die Bücher steigern sich von von Buch zu Buch.

Das Ende ist – wie es bei Dystopie oft der Fall ist – nicht durchweg gut. Die Chancen stehen schlecht, und die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand die folgenden Jahre überlebt ist gering (so lässt es sich kurz zusammenfassen ohne zu viel zu verraten). Aber es gibt noch etwas Hoffnung, die sich im doppelten Sinne, durch die ganze Serie zieht. Und das Ende ist im Vergleich zu manch anderen Dystopien noch relativ gut.

Insgesamt eine wirklich lesenswerte Serie mit einem grandiosen letzten Teil.

Bewertung:

Aufgrund der aus meiner Sicht stark steigenden Qualität der Bücher vergebe ich hier Einzelnoten zusätzlich zur Seriennote (Buch 1: 3,5/5, Buch 2: 4/5, Buch 3: 5/5). Die Serie ist ziemlich scharf an der nächsthöheren Einstufung vorbeigeschrammt.

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Bezüglich der Liebesgeschichte einige zum Beispiel die LuxBiss oder Nebelsphäre Kiel Reihe, bezüglich des Settings in Kombination mit der Liebesgeschichte am ehesten Die Tribute von Panem oder Starship

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Eine derart zentral gesteuerte Gesellschaft würde sich kaum so viel Kritik im Fernsehen erlauben. Vor allem nicht wenn es einen Herrscher gibt, der so viel Macht hat. D.h. ein kritischer Moderator wäre nie in diese Position gekommen und würde dort auch nicht belassen, wenn er sich kritisch äußert.
  • Ist ja gut und schön, dass vor dem Apartment von Rise „Sicherheitspersonal“ postiert wird, damit die Reporter nicht zu ihr gelangen. Das bringt aber wenig, wenn jeder weiß wo sie arbeitet, wann sie anfängt und welchen weg sie dorthin nehmen muss.
  • Warum muss die Verlobte die sexuellen Erwartungen des Zwangspartners erfüllen?! Das mag ja für die Geschichte Sinn ergeben, um das ganze noch abstoßender zu machen aber wenn es lediglich darum geht, dass mehr Leute für die Ausbildung zahlen, damit die Schulbildung eines Hoffnungsträgers erfüllt wird, ist der sexuelle Zwang total überflüssig. Im Gegenteil können ja auch dabei Krankheiten übertragen werden. Kinder können ja eh keine erzeugt werden, wenn die Hoffnungsträger zwangsweise sterilisiert werden. Zumal die Hoffnungsträger doch eh im oberen Level arbeiten. Insofern dürften sich die Hoffnungsträger und die Zwangsvermählten eh nicht mehr sehen, wenn die Schule beendet ist. Zumindest so lange nicht bis sie so viel Geld erwirtschaftet haben, dass der Aufstieg möglich wird.
  • Wo und wie werden die Hoffnungsträger denn Konditioniert, wenn sie unterricht mit den anderen Schülern zusammen haben? Oder muss man das als indirekte Konditionierung per Lebensumstand verstehen?
  • Die Schriftzeichen in der SPES (Schiff chinesicher Herkunft) sind doch keinerlei Beweis dafür, dass der Angriff andersrum verlaufen ist. Das beweist lediglich, dass die SPES nicht von SPHAERA erbaut, sondern übernommen wurde. Auch der weitere Verlauf den Rise herleitet ist nur eine Annahme. Zugegeben eine plausible aber Beweise hat sie weiterhin keine. Eine große Lücke hat der Tathergang übrigens: Die Brückencrew auf der TIANLONG hätte alle Zeit der Welt gehabt einen Notruf bzw. eine Warnung zur ASIA zu senden. Ob diese sich hätte verteidigen können ist natürlich eine andere Frage. Aber da die ASIA angeblich technisch überlegen war, ist die Wahrscheinlichkeit zumindest vorhanden.
  • Die Aussage „wir töten nur im Notfall“ von Castor ist lächerlich. Er ist ein typischer Terrorist und keinen Deut besser als die Leute die er bekämpft. Er nimmt billigend den Tod von Rise und Corvin in kauf ohne sie überhaupt gefragt zu haben, ob sie sich seiner Sache anschließen. Vorher sind die dieses Risiko aber offenbar mehrfach eingegangen, sonst hätten sie nie genug Leute zusamen bekommen. Dazu kommt noch, dass über Rise sogar der optimale Zugang zu Corvin besteht. Selbst wenn er sich nicht überzeugen ließe, dann könnten sie ihn mit Rise erpressen, was viel sinnvoller ist als ihn zu verletzen oder umzubringen. Somit ist es vollkommen egal, ob Castor selbst den Abzug betätigt oder die Tötung weiter delegiert. Im Falle von Rise nimmt er es ja sogar selbst in die Hand. Davon mal abgesehen: Ist es besser jemanden zum Krüppel zu machen als ihn umzubringen? In meinen Augen nicht. Da braucht man sich keinen Illusionen hinzugeben.
  • Wieso soll es aus politischer Sicht einen so großen Unterschied machen wo die SPES landet? Wichtig ist eher wo die Schiffe sind mit denen man zur Station zurückkehren kann, falls man weitere Überlebende retten will (offenbar sind die Stationen selbst nicht in der Lage zur Erde zurückzukehren). Somit ist die Argumentation mit dem Austausch der Besatzung wenig sinnvoll. Das bringt nichts. Es hätte viel mehr gebracht die Regierung der SPHAERA zu stürzen. Wer auf dem Schiff ist das zur Erde fliegt und wo es landet ist für die Gesamtsituation somit vollkommen unerheblich. Zumal vorher auch schon die Argumentation benutzt wird, dass die SPHAERA eh nicht lange genug halten wird, um zur Erde und zurück zu fliegen (mal hypothetisch davon ausgehend, dass die auf der Erde vorhandenen Schiffe überhaupt noch flugfähig sind – was wohl auch nicht sehr wahrscheinlich ist). Somit gefährdet die ganze Sabotageaktion im nur die Chance, dass überhaupt irgendjemand überlebt, weil man eh nicht davon ausgehen kann, dass von er Erde ausgehend eine Rettungsmission gestartet wird. Mal ganz von den offensichtlichen Problemen abgesehen, dass die Erde noch immer verseucht sein kann von chemischen Kampfstoffen und das evtl. noch vorhandene Lebewesen auf der Erde evtl. feindlich agieren. Wie sich dann später zeigt haben die Leute um Castor sich sogar selbst sabotiert, weil Rise überlebt hat und ihre Enttarnung zu ihrem eigenen Abschuss geführt hat.
  • Selbst aus Sicht des Präsidenten ergibt es wenig Sinn auf die SPES zu feuern. Was hat er denn zu verlieren? Ohne die SPES ist die Chance in etwas gleich 0 zur Erde zu kommen.
  • Castor benutzt den Porko im Namen von Rise mit der ID von Corvin. In Anbetracht dessen, dass der Porko sogar direkt an das Gehirn verbunden ist, wäre das wohl kaum möglich.
  • Das Corvin seinem Vater glaubt, ob mit Geständnis oder ohne ist nicht nachvollziehbar. Er weiß genau, dass er nur Lügen von seinem Vater hört und er jedes Mittel hat um Rise zu Geständnissen zu bringen.
  • Die Rettungsaktion verstehe ich nicht so ganz: Der Präsident lässt Rise ein Gerät einsetzen um ihre Gedanken zu überwachen (das macht zur Überwachung in einer Gefängniszelle wenig Sinn und nur dort befindet sie sich). Dann wird sie von einem Mitglied der Regierung abgeholt und auf den Sublevel gebracht und soll dort von irgendwem abgeholt werden. Wozu? Sollte sie dort getötet werden? Falls ja, macht das Gerät zur Gedankenüberwachung wenig Sinn.
  • Das Rise sich direkt auf ihren „Retter“ einlässt (der sie allerdings nur des Geldes wegen gerettet hat), obwohl sie Corvin angeblich liebt finde ich seltsam. Gut zugegeben, die Chancen stehen sehr schlecht, dass sie Corvin je wieder sieht. Dann bestätigt sich ihr Eindruck, nachdem sie Corvin getroffen hat und sie lässt sich auf Sean ein. Corvin macht im Prinzip das gleiche aber er kann zumindest davon ausgehen, dass Rise tot ist (wobei sich schon die Frage stellt, warum ein Raumanzug verschwendet wurde, wenn wirklich Rise in dem Anzug war)
  • Woher hat Rise ein Kleid, als sie als „Matratzenvertretung“ einspringt?
  • Die Beschreibung in Buch 3 ist nicht ganz nachvollziehbar: In der Biosphäre ist ein See mit einer Insel in der Mitte. Auf dieser Insel befindet sich Rise. Um den See befindet sich ein Wald. Danach heißt es auf der anderen Seite des Sees ist der Bunker. Wie kommt Rise dahin? Andere Seite impliziert für mich nicht auf der Mittelinsel. Das passt auch zur Beschreibung im ersten oder zweiten Buch, nachdem Corvin mit einem Gleiter über den See fliegt um zum Bunker zu kommen. Schwimmen kann Rise nicht. Von einem Boot ist nicht die Rede.
  • Die Argumentation gegenüber dem Senat warum die Sublevelschläusen geöffnet werden sollten um die Bevölkerung los zu werden hinkt gewaltig, Dabei würden immense Mengen von Sauerstoff ins all geschleudert und sehr viele Ressource in Form von Menschen verschwendet (da die normalerweise verbrannt werden, fehlen sie dafür). Da ist die Argumentation einer aufkeimenden Revolution viel stärker.
  • Das Corvin die Verantwortung allein übernimmt ist totaler quatisch. Für eine Revolution hat nie eine Person die Verantwortung. Davon ganz abgesehen – wenn er nichts getan hätte – hätte er sich am Massenmord mitschuldig gemacht. Nach einem Putsch kann man wohl kaum innerhalb von 24 Stunden mehrere Gerichtsverfahren sinnvoll durchführen, wenn wirklich ein Rechtssystem angestrebt wird, das den Namen verdient. Jemanden aufgrund einer Wahrscheinlichkeit per Strafrecht zu verurteilen ist nicht akzeptabel. Militärisch wäre das als Kommandant sicher sein Ende, bei einer 11% Wahrscheinlichkeit. In Anbetracht der Tatsache, dass er später 90% Erfolgsquote hatte kann ich aber nicht nachvollziehen, dass er nicht trotzdem Kommandant der SPES sein sollte. Es ist meiner Meinung nach eine äußerst zweifelhafte Vorgehensweise und Rechtsauffassung jemanden gleich in der Todeszelle festzusetzen, bevor er überhaupt eine Verhandlung hat. Bevor man über Corvins Taten überhaupt richten kann, hätte man wohl genug zu tun das aufzuarbeiten was der Präsident über Jahre angerichtet hat. Stattdessen wird der ex Präsident ohne Aufbereitung seiner Taten mal eben per Kriegsgericht zum Tode verurteilt – super Leistung! Ein Showprozess spricht nicht unbedingt für das Rechtssystem. Derartiges steht immer unter dem Stern politischer Beeinflussung. Die ganze Art der Abwicklung erinnert sehr an die Vorgängerregierung.
  • Vor dem Aspekt der ansteckenden Krankheiten gegen die nur die obersten Level geimpft sind, wäre es mit Sicherheit keine gute Idee den Vertikaltransporter kurzfristig freizugeben. Das hätte man so schnell nicht machen können ohne totales Chaos und Plünderungen zu provozieren.
  • Wieso soll ein Mediziner plötzlich die Fähigkeit haben ein Raumschiff zu kommandieren (Sean soll statt Corvin Kommandant werden)?!
  • Was sollen Lokalregierungen bringen? Es gibt eine Station auf der alle leben. Spätestens mit Freigabe des VT würde eine totale Vermischung enstehen.

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Shadows of Dark Ages [Serie]

 Shadows of Dark Ages 1 - Vermächtnisse - (311 Seiten)  Shadows of Dark Ages 2 - Legenden - (387 Seiten)

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Diana Dettmann

Teile der Serie:

  • Shadows of Dark Ages 1 – Vermächtnisse – (311 Seiten)
  • Shadows of Dark Ages 2 – Legenden – (387 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Ich wollte niemanden brauchen, weil man niemandem wirklich vertrauen konnte. Selbst denen nicht, von denen man es erwarten würde. Oder sich wünschen würde. Jeder hat seine Grenzen. Seinen Preis. Jeder erreicht irgendwann einmal einen Punkt, an dem es nur noch um ihn selbst geht. Und dann ist der Instinkt zu Überleben größer als jedes Gefühl. Dann gibt es keine Liebe mehr, keinen Hass, keine Familie. Dann zählt nur noch das eigene kleine bisschen Leben.

Buch 1:

Der Nachfolger der Elementar Serie beginnt ca. 20 Jahre später. Eva und Aiden haben mehrere Kinder und ein Adoptivkind. Dieses Kind erweist sich als „Nachkomme“ der Hexe, die Isabella unterstützt hat und heißt Liveen. Sie liebt  Eva und Aiden und ihre Geschwister. Die Hexe schafft es aber temporär die Kontrolle über Sie zu übernehmen. Nun beginnt eine Verfolgungsjagd bei der Liveen immer mehr weggenommen wird. Nach und nach wird aus dem Glücklichen und lebensfrohen Mädchen genau das wovor alle angst haben, nicht weil es unausweichlich war, sondern weil alle Sie in die Rolle hineinzwängen in dem sie ihr alles nehmen.

Buch 2:

Liveen flüchtet aus ihrem „Gefängnis“ und will gegen die Hexe kämpfen. Der Weg ist lang und zermürbend und mit weiterem Leid verbunden. Was am Ende dann passiert wird natürlich nicht verraten.
Emotional sprechen mich beide Bücher kaum an. Liveen ist driftet kurz nach dem Anfang des ersten Buches bereits in die düstere Stimmung ab, die fast durchgängig gehalten wird. Klar hat man Mitleid mit dem was sie durchmacht aber mehr eben auch nicht. Auch durch den Wechsel Bash zu Jay als Begleiter (Liveen weiß nicht, dass es der gleiche Begleiter ist, der sich quasi hinter einer Maske verbirgt), verbietet sich über den Großteil vom zweiten Buch eine tiere Beziehung.

Fazit:

Aus meiner Sicht schwächer als die Elementar Serie. Es ist zwar ganz interessant einen Blick auf die Zukunft von Aiden und Eva bzw. Victor und Eva zu werfen aber die neuen Figuren können nicht so richtig überzeugen. Das ganze erinnert irgendwie ein wenig an die Reise durch Mordor in Herr der Ringe. Die Geschichte ist weitgehend trost- und hoffnungslos.

Wenn ich eines von Cian gelernt habe, dann die Tatsache, dass Männer und Frauen niemals das denken, was der andere meint, dass sie denken müssten.“

Das Ende ist meiner Meinung nach schwach. Ich hätte mir irgendeine Art von Wiedersehen / Aussöhnung zwischen Aiden, Eva, Evoly und Liveen gewünscht. Aber da kommt leider überhaupt nichts. Sicher haben die sich ihr gegenüber auch nicht optimal verhalten aber auch in der Elemetar Reihe war zu erkennen, dass Aiden das „Gemeinwohl“ über Einzelschicksale stellt. Er denkt ja auch das richtige zu tun, wenn es auch für Liveen nicht das richtige ist.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:


Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Position 375 eBook – Wieso weiß Evoly von dem Phönix?
  • Die Bedeutung des dubiosen Bandes ist mir nicht ganz klar. In Elementar war das Band quasi das Symbol für die Liebe, dass das Band entsteht. Bei Elementaren kann sich dieses Band nur einmal im Leben bilden. In dieser Buchserie schein es für die Möglichkeit zu stehen, dass Bash Energie auf Liveen überträgt und sie von seinen Heilfähigkeiten profitiert. Aber ist es auch durch die Liebe entstanden? Hat es abseits der nicht mehr vorhandenen Engergieübertragung keine Nachteile, dass das Band nicht mehr vorhanden ist?
  • Ähnlich wie bei der Elementar Reihe erweist sich auch hier alles im nachhinein als sinnvoll. Am Ende muss Morah den Entscheidenden Schritt tun und das wäre auch ganz ohne die Verwicklung von Liveen möglich gewesen. Das wäre theoretisch auch ohne Liveen möglich gewesen. Die Frage ist nur welche Konsequenzen es gehabt hätte.

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Elementar [Serie]

Elementar 1 Wen der Wind Liebt - Diana Dettmann  Elementar 2 Feuerhauch - Diana Dettmann  Elementar 3 Kriegerblut - Diana Dettmann

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Diana Dettmann

Teile der Serie:

  • Elementar 1 – Wen der Wind Liebt (464 Seiten)
  • Elementar 2 – Feuerhauch (442 Seiten)
  • Elementar 3 – Kriegerblut (435 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Die Peinlichkeit war perfektioniert, es gab nichts mehr daran zu feilen. Ich hatte ein Kunstwerk geschaffen, an das ich mich mein ganzes Leben erinnern würde.

Die Serie steigt relativ gemächlich ein. Ungefähr die erste Hälfte des Buches ersten Buches geht es primär darum, dass Eva und Victor sich kennenlernen. Eva erkennt recht schnell, das Victor anders ist, weil er ihr unbeabsichtigt einen Schlag versetzt. Vor und nach erfährt sie mehr. Das hält sie aber beide nicht davon ab sich ineinander zu verlieben. Eva erfährt, dass Victor aus einer anderen Welt kommt und es kommt wie es kommen muss, sie wird in diese Welt hinein gezogen. Die Welt ist im Prinzip die Welt der Fantasie, die sich grob wie unser Mittelalter in Kombination mit Magie und mystischen Wesen darstellt. Und ab der zweiten Hälfte des Buches beginnt deine eine Achterbahn der Emotionen, mit ständig neuen Wendungen.

Die Welt, unsere und eure, ist hart. Da ist kein Platz für Leute wie dich. Niemand wird dir etwas schenken. Sie werden es für eine Weile verstehen, wenn du trauerst, aber dann erwarten sie, dass du weitermachst. Wie alle anderen auch. Du willst kein Mitleid? Dann tu was dagegen! Steh auf und kämpfe für dein Leben und gegen deine Angst.“

Im zweiten Buch versucht Eva Victors leben zu retten. Dafür nimmt sie in kauf, dass sie vielleicht selber sterben muss. Sie bekommt mit der Zeit mehr und mehr Informationen und nichts ist so wie es zu sein schien. In der Fantasiewelt gibt es drei „Länder“ – das Land der Guten, das Land der unbestimmten und das Land der Bösen. Nur sind die Guten nicht zwangsweise gut und Bösen nicht zwangsweise böse. Dann verliebt Sie sich in die Person, die ihr sehr viel Leid zugefügt hat (mal wieder zum Gemeinwohl aber eben nicht zu ihrem Wohl), obwohl sie die Rettungsaktion eigentlich wegen Victor gestartet hat und ihm ewige Liebe versprochen hat. Für mich nicht nachvollziehbar.

In dritten Buch ist klar, dass Isabella (die amtierende Königin) alles für ihren Machterhalt unternimmt. Dabei ist ihr jedes Mittel recht. Alle sind sich einig, dass Isabella zum Wohle des Volkes gestürzt werden muss. Es zieht ein Krieg herauf der viele Opfer fordern wird.

Fazit:

Sie zog eine Augenbraue hoch und sah mich mit diesem besorgte-Mama-Gesichtsausdruck an. Den hatte sie erst seit Kurzem drauf, vielleicht in einer Zeitschrift gesehen und vorm Spiegel geübt… Wer weiß, was in Müttern so abgeht?

Die Serie hat tolle Charaktere und viele unerwartete Wendungen. Die Liebesgeschichte zwischen Victor und Eva in Buch 1 zieht sich relativ lang. In der Zeit passiert nicht viel. Danach überschlagen sich dann die Ereignisse. Nachdem Victor und Eva in Buch 1 quasi eine untrennbare Liebe verbindet, sind die Ereignisse in Buch 2 für mich nicht ganz nachvollziehbar (auch wenn ich die Begründung des Erstarkens des jeweiligen Anteils in der jeweiligen Welt logisch verstehe). Sie wendet sich dem Mann zu der ihr so viel Leid gebracht hat. Die Begründung ist – aus meiner Sicht- relativ fadenscheinig. Es hätte mit Sicherheit andere Lösungen gegeben. Das Ende ist eine Geschmacksfrage, mir gefällt es nicht so gut und ich hätte mir ein Ende mit einer Eva gewünscht. Natürlich hat sie den menschlichen Teil und den elementaren Teil in sich. Aber waren schon immer vorhanden. Das schmälert aber nicht die Gesamtqualität der Serie.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Serien:

Verwandte Serien:

  • Shadows of Dark Ages (Spielt zeitlich nachgelagert)
Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wieder so ein Ende wo man nicht wirklich weiß, ob es gut ist. Die Eva die man vorher drei Bücher präsentiert bekommt gibt es laut Auflösung nicht, sie bestand in den Büchern laut Erklärung aus 2 Individuen – die menschliche Eva und das Elementar. Die menschliche Eva am Ende hat nur sehr lückenhafte Erinnerungen an alles was passiert ist und ist auch nicht wirklich die Eva, die man in den Büchern kennengelernt hat. Somit kann sie auch nichts aus dem lernen was passiert ist und keine Erfahrung daraus schöpfen.
    Die Elementare verliert die Menschliche Seite aber nicht ihre Erinnerungen oder Fähigkeiten und sie bekommt einen neuen Körper. Die elementare Eva kommt also recht gut weg.
    Meiner Meinung nach gab es nie zwei Evas. Es gab eine Eva, die beide Teile vereinte, die Elementare und die menschliche Seite. Am Ende gibt es zwei halbe Evas und keine ist vollständig.
    Die Menschliche Eva hat ihre Fähigkeiten verloren, die aufgrund ihrer Herkunft zu ihr gehörten. Zusätzlich hat sie zwei Jahre ihres Lebens verloren und einen gezeichneten Körper. Ist das jetzt wirklich ein happy End? Die Charaktere und die Story sind ansonsten toll aber das Ende sagt mir nicht zu. Wie so oft werden die eigentlichen Helden der Geschichte eher bestraft als belohnt. Mag ja sein das das realistisch ist aber als Unterhaltungsroman brauche ich nicht so viel Realismus.
    Für mich sieht es etwas nach dem good guy (Victor) bad guy (Aiden) Ansatz aus und dem Versuch beiden die Frau und eine Zukunft zu geben.
  • Die Zeit zwischen Fantasiewelt wird so gedehnt oder gestaucht wie es passt. Mal vergeht sie in der Fantasiewelt schneller, mal langsamer. Allerdings wird das auch vorher recht vage umschrieben, insofern ist das ok.
  • Die ganze Akku aufladen Thematik ist für mich nicht nachvollziehbar. Victor benutzt seine Fähigkeiten, nachdem sein Akku voll ist und muss trotzdem nicht wieder bei Eva aufladen. Andererseits kann er aber Energie von ihr abziehen zum Beispiel für die Reise als Wind als er verletzt ist (ja ok, da war sein Akku noch nicht voll aber es liest sich so, als wenn er zu dem Zeitpunkt nur von ihrer Energie zehrt). Und warum muss der Akku überhaupt aufgeladen werden, wenn das offensichtlich auch ganz normal über Schlaf geht, wenn man seine Elementarfähigkeiten einsetzt.
  • Die Argumentation, dass Eva nie mit Victor zusammen sein kann hinkt spätestens an der Stelle, als er aus dem Buch der Thronfolger verschwindet. Zu dem Zeitpunkt ist ihr das aber ziemlich egal, nachdem sie vorher kein anderes Ziel hatte als mit Victor zusammen zu sein (angeblich weil die Elementare Seite die Gefühle für Victor nicht hat, sondern nur der Mensch). Später in der menschlichen Welt meint sie selbst eine Bestimmung zu haben und wieder zurück zu müssen, um gegen Isabella zu kämpfen. Sie hat zwar ihre Gefühle zurück, entscheidet dann aber aus Vernunftgründen. Für mich alles etwas schwer nachvollziehbar, da die Elementare alles Wissen hat und sich an die Liebe erinnern kann (emotionale Entscheidung) und der Mensch die Gefühle hat, aber sich aus Vernunftgründen entscheidet (rationale Entscheidung). Aber gut, ich in auch kein Mischwesen aus Elementar und Mensch … glaube ich, insofern kann ich das nicht nachvollziehen 😉
    • Das Buch mit der Prophezeiung ist offenbar unwichtig, da Isabella sich ihm bereits wiedersetzt hat nichts und nichts passiert (außer evtl. für das Volk). Das heißt, dass die ganze Grundannahme das Victor nicht mit Eva zusammen bleiben kann hinfällig ist. Wenn Victor also nie zurückgegangen wäre, dann wäre der Großteil der Geschichte nie so passiert. Aber ok, man weiß halt nie wer wie viel weiß und was derjenige dann weitererzählt. Da man die Geschichte stets aus der Sicht von einzelnen Personen erzählt bekommt, kann jede Aussage Halbwahrheiten enthalten.
  • Eine schlüssige Erklärung warum Isabella Victor nicht beseitigt hat als er seelenlos war habe ich entweder übersehen oder war nicht vorhanden. Es wird zwar argumentiert, dass er dadurch geschützt war aber nicht warum. Es hätte sie ja auch nichts davon abgehalten Eva zu töten und Victor zu töten. Der Mehrwert des Verzichtes der Thronfolge durch Richard ist wohl relativ gering. Und die Bücher interessieren sie ja eh nicht. Ob die also vernichtet werden ist wohl relativ egal. Der Vorteil wäre höchstens, dass sie nicht selbst Hand anlegen muss.
  • Wieso rückt Noah für Victor als Thronfolger auf? Das Buch kümmert sich doch offenbar nicht um die Liebe, sondern um die Eignung als König. Wieso rückt ein Soldat an seinen Platz? Ist das wirklich der beste König nach Victor?
    • Wieso ist Isabella überhaupt Königin geworden. Offenbar ist sie ja nicht geeignet zum regieren
  • In Buch 3 Seite 47 sagt (eBook) Eva, dass der Mensch in ihr Wankelmütig war. Damit bestätigt sie das Vorurteil was sie vorher als Mensch so gestört hat. Als Mensch war sie nicht Wankelmütig. Ihre Liebe und ihr Partner hat sich erst geändert, nachdem sie mehr Elementar als Mensch war (lt. Definition des Buches – ich bin nach wie vor der Meinung es gibt nur eine Eva mit einem menschlichen und einem Elementarteil) …
  • Warum verletzt Richard Victor mit dem Seelendolch? Er hätte einfach einen Bändiger mitnehmen und ein paar kampffähige Elementare mitnehmen müssen und schon hätte er mit Victor reden können, ohne den Seelendolch jemals einzusetzen. Das ist aus meiner Sicht einer der größten Schwachpunkte. Dieser Teil der Geschichte ist äußerst Wackelig und auf ihm fußt der Rest der Serie. Hier wurde aus meiner Sicht keine gute Lösung gewählt. Die Idee war wohl genügend Zeit zu bekommen um die Liebesbeziehung zu Aiden zu ermöglichen.
  • Wieso dauert der Weg von Evanna zu Richard Wochen mit dem Pferd und wieso sieht man beim finalen Kampf Rainfire am Himmel von Isabellas Festung aus, obwohl Berge dazwischen liegen?
  • Bei der Befreiung von Nayla werden erst zwei Schlösser gesprengt und eine Versorgungstür vom Gestrüpp befreit und dann soll es anhand von einem entfernten Gitterstab so aussehen, als wenn einer Person, die an Händen und Füßen gefesselt war, allein die Flucht gelungen sein soll?! Allein die „gesprengten“ Schlösser sagen doch alles.

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