Mortal Engines [Serie]

Mortal Engines 1 Krieg der Städte - Philip Reeve  Mortal Engines 2 Jadt durchs Eis - Philip Reeve  Mortal Engines 3 Der Grüne Sturm - Philip Reeve  Mortal Engines 4 Der verlorene Sturm - Philip Reeve

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Philip Reeve

Teile der Serie:

  • Mortal Engines 1 – Krieg der Städte (338 Seiten)
  • Mortal Engines 2 – Jagd durchs Eis (363 Seiten)
  • Mortal Engines 3 – Der Grüne Sturm (384 Seiten)
  • Mortal Engines 4 – Die verlorene Stadt (563 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Er durchquerte den Saal mit der Sammlung aus dem 21. Jahrhundert und umrundete die Plastikstatuen von Micky und Pluto, den tierköpfigen Gottheiten des untergegangenen Amerika.

In diesem Endzeitszenario sind Städte fahrbare Einrichtungen, die sich gegenseitig bekämpfen und die letzten Rohstoffe verschlingen. Die Meere sind ausgetrocknet.

Die Hauptcharaktere sind Jugendliche, die im Falle von Tom und Katherine sehr naiv sind, obwohl sie in einer dystopischen Welt aufgewachsen sind. Die eine eher am oberen Ende der sozialen Schichten, der andere eher am unteren Ende der Mittelschicht.

Hester stellt mit ihrer Vergangenheit einen eher angenehmen Ausgleich dar.

Wenn man den Film kennt, dann kennt man die Grundgeschichte. Im ersten Drittel des Buches passt der Film sehr genau zum Buch, dann wird das Buch deutlich detaillierter. Das Buch wurde aber im Film ganz gut eingefangen.

Dabei fielen ihm die Tagträume ein, mit denen er sich die langweiligen Tage im Museum vertrieben hatte. Manchmal hatte es ihn darin mit einem hübschen Mädchen in die Außenlande verschlagen, wo er einen blutrünstigen Verbrecher fassen musste. Aber nie war es in seinen Träumen so kalt und nass gewesen oder hatten ihm die Beine so weh getan, und nie war der Verbrecher Londons größter Held gewesen.

Die Geschichte ist eine klassische Abenteuergeschichte, die aber eher Kinder und Jugendliche anspricht. Es gibt auch ein paar heftige Unstimmigkeiten, ob das nun physikalische Gesetze, Logik oder Plausibilität angeht. Wenn man bereits ist das zu vernachlässigen, bietet das Buch gute Unterhaltung. Obwohl es sich um einen Mehrteiler handelt, kann man das erste Buch auch gut alleine lesen, weil es ein abgeschlossenes Ende hat.

Band 2:

Es ist einiges an Zeit seit dem ersten Band vergangen und Tom und Hester sind auf ihrem Schiff durch die Gegend gereist und haben sich mit Handel über Wasser gehalten. Plötzlich werden sie in neue Abenteuer verstrickt.

Der zweite Teil ist anfangs etwas plump. Freya ist eine der Hauptakteurinnen und nicht viel mehr als eine verzogene Göre, die eine Stadt anführt.

Es gibt einige neue Charaktere, einer davon reichlich undurchsichtig. Auch im zweiten Teil geht es recht abenteuerlich weiter.

»Verlasst die Stadt!«, brüllte Peavey. »Frauen und Bürgermeister zuerst!«

Auch Tom und Hester sind in diesem Band charakterlich ziemlich schwach in der ersten Hälfte. So kam ich mir eher wie in einer Seifenoper vor. Die erwartete Abenteuergeschichte kommt erst in der zweiten Hälfte in fahrt.

Glücklicherweise besinnen sich die Charaktere später und finden zu alter oder neuer Stärke. Bei Freya finde ich den Wandel übertrieben. Was mir gut gefällt ist, dass einige Charaktere mit ihren Taten davon kommen, auch wenn sie es nicht verdient hätten. Oft werden die schlechten Taten in Büchern am Ende gesühnt, was nicht unbedingt realitätsnah ist.

Witzig ist, dass der Autor am Ende noch eine Zeitrafferbetrachtung anschließt in der fast mehr passiert als im ganzen Buch.

Buch 3:

Es gab nun einmal Menschen, dachte Freya – wie Caul und wie Hester Shaw –, die für das Glück nicht geschaffen waren.

Zwischen Band 2 und drei gibt es einen 16 Jahre Zeitsprung. Somit wird recht schnell klar, dass die bekannten Charaktere Tom und Hester eher Nebenrollen einnehmen. Wie bereits im Vorgängerband angekündigt war Hester schwanger und lebt nun mit Tom und ihrer Tochter in “Amerika” oder zumindest nah dran.

»Grundgütiger Quirke!«, fluchte Tom. Allmählich hatte er das Gefühl, dass sein Gott ein Spiel mit ihm trieb. Wenn er das alles überlebte, würde er ernsthaft darüber nachdenken, sich einen anderen zu suchen.

Plötzlich taucht Gargle dort auf (den kennt der Leser bereits aus dem zweiten Teil) und will ein Buch, dass sich in Cauls Screw Worm befindet.

Wren als Nachfolgegeneration leider genauso naiv wie Tom früher. Wie man sich denken kann beginnt nun das große Abenteuer für Wren. Tom und Hester holt die Vergangenheit ein und beide haben sich ein wenig auseinander gelebt.

Es kommen ein paar neue Charaktere hinzu was der Reihe gut bekommt.

Band 4:

Hier hätte Hester sich wohl gefühlt, dachte er und wünschte, der Wind hätte die Jenny Haniver an jenem Morgen nach der Katastrophe in die entgegengesetzte Richtung geweht und ihn und Hester nach London hinein- statt daraus fortgetragen.

Wren hat einiges erlebt. Sie ist von zu Hause abgehauen und als Sklavin geendet. Sie hat einen Jungen kennengelernt und ist von Hester und Tom gerettet worden. Bei Ihrem Wiedersehen kommt es zum großen Bruch und Hester verschwindet.

Für den vierten Teil gibt es viele offene Handlungsstränge und somit ist dies der längste Teil der Serie.

Auch im viertel Teil gibt es neue Charaktere und sowohl die erste Abenteurergeneration (Hester / Tom), als auch die zweite (Wren und Theo) spielen eine Rolle.

In der gesamten Serie gibt es leider nicht einen Charakter, der vollständig sympatisch ist. Wenn die Charaktere zur Abwechslung nicht naiv handeln, dann dumm. Dazwischen gibt es in der Serie erschreckend wenig Spielraum.

Der zweite Teil des vierten Bandes ist relativ spannend. Das hätte ich mir vom Rest der Serie auch so gewünscht.

Fazit:

»Und wenn wir untergehen?«, fragte Tom. »Was dann?« Pomeroy lachte. »Dann sind die Nächsten an der Reihe. Ihre Tochter und ihr junger Freund zum Beispiel. Die Tochter eines Londoner Historikers und ein Antitraktionist – vielleicht sind sie die Zukunft.«

Meiner Meinung nach haben die Bücher kein Zielpublikum. Der Schreibstil (Naivität, Einfältigkeit) zielt eher auf Kinder ab. Die vielen Toten, die diversen Morde, die desillusionierte Welt und bösartigen Charaktere eher auf Jugendliche oder Erwachsene. Als Erwachsener fand ich die Serie aber in Summe etwas langweilig.

Am Ende gibt es sogar noch Selbstmord als krönenden Abschluss der Serie. Somit habe ich die erste Buchserie vor mir, die ich für keine Altersgruppe uneingeschränkt empfehlen kann.

Die Abenteuer sind klasse aber Emotionen oder Bindungen zu den Charakteren habe ich an keiner Stelle empfunden. Es gibt auch keinen wirklich guten Charakter. Alle haben ihre Macken. Insgesamt bietet mir die Serie zu wenig und den Erfolg kann ich nicht nachvollziehen.

Dem Dystopieszenario bleibt die Serie absolut treu. Viele Charaktere finden ein relativ unschönes Ende.

Ich habe eine weile überlegt, ob ich der Serie 3,5 oder vier Punkte gebe aber 4 bedeutet, dass ich die Serie irgendwann vielleicht noch mal lese. Aktuell sehe ich das bei dieser Serie nicht.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Endzeit gut und schön aber das Szenario ist ziemlich fragwürdig. Wohin die Meere verschwunden sind weiß man nicht so genau, warum die Städte teilweise mit Museen und Kichen überlebt haben auch nicht (die Städte wären bei einem Atomkrieg als erstes Zerstört worden – der beschriebene Krieg scheint noch viel schlimmer gewesen zu sein). Es macht auch wenig Sinn eine ganze Stadt mit hydraulischen Kiefern zu zermalen, was eh nur funktioniert, wenn die Stadt deutlich kleiner als die eigene ist. Allein der beschriebene Zerlegungsprozess würde so viel Ressourcen und Energie verschlingen, dass das überhaupt nicht realisierbar wäre.
  • Das Katherine und Bevis in Beisein von irgendwelchen Fremden Hochverratspläne schmieden ist gelinde gesagt vollkommen unglaubwürdig.
  • Was für ein Quatsch: Die Medusa zeigt “die Landschaft vor London mit dem fernen Schildwall im Fadenkreuz” wohlgemerkt bei 130 Meilen Entfernung im Dunkeln. Für eine derartige Sichtweite müsste man gut 3000m hoch sein. Eine Energiewaffe könnte auf die Entfernung eh nichts ausrichten, wenn sie sich in Erdnähe befinden, weil sie durch die Erdkrümmung schlicht in den Boden feuern würde. Davon abgesehen ist es abends und lt. Beschreibung dunkel. Hat schon mal jemand 200km Sichtweite erlebt und war abends im dunkeln?
  • Es geht weiter mit totalem Quatsch: Bereits heute wird Hightech so filigran gebaut, dass man auf einem beschädigten PC Mainboard oder einem Handy nichts mehr reparieren kann. Die Fabriken für Prozessoren oder Speicher kosten Milliarden und es wird mit extrem reinen Bedingungen gefertigt. Die Platinen besehten aus extrem filigranen Leiterbahnen auf teilweise diversen Schichten übereinander. Es ist unmöglich da irgendwo einfach was dran zu basteln, zumal jede Platine auf den jeweiligen Anwendungsfall optimiert ist. Die Waffen des beschriebenen Krieges wurden in unserer Zukunft entwickelt und sind noch mal deutlich fortschrittlicher. Die Ingenieure reparieren “beschädigte Schaltkreise” durch “Platinen aus zerlegten Stalkerhirnen”. Muss ich dazu was Sagen? Das wäre vielleicht mit Technik om Jahre 1980 noch halbwegs gegangen. Mit unser heutigen Technik – und gewiss mit Zukunftstechnik – geht das nicht.
  • Hester jagt Valentine jahrelang hinterher um ihn zu ermorden und dann ist ihr Hass plötzlich verflogen, als wenn nie etwas gewesen wäre
  • Wieso sollten im Schnee Ketten eingefahren und Kufen ausgefahren werden? Wo soll der Vortrieb herkommen? Ein Schneemobil bewegt sich auch mit einer Raupe fort.
  • Die mächtigen Städte scheinen eher nach Zufallsprinzip ausgewählt zu sein. Der Autor stellt Millionenstädte auf den gleichen Level wie 500 Einwohner Dörfer
  • Woher sollen Fryas Navigatoren auch nur halbwegs aktuelle Karten haben, wenn diese Regionen nie jemand bereist?
  • Wolverinehampton fährt Zickzack, während Akorage geradeaus fährt. Zusätzlich war vor der Verfolgung ein Abstand zwischen beiden und Wolverinehampton musste mindestens zu der Position fahren, an der Ankorage sich vorher befand. Somit sollte es fast unmöglich sein, dass Wolverinehampton im Sturm aufschließt.
  • Die Aussage von Wren ist unlogisch. Gargle hat das Buch zuletzt auf der Screw Worm gesehen. Sie sagt dann “die Bücher sind umgestellt worden, seit Sie das letzte mal hier waren”. Er war noch nie “hier”.
  • Warum sollte man U-Boote nicht mehr finden können, wenn sie groß sind und um die Welt fahren können ohne aufzutauchen? Das hat beides mit Sonar (darum oder um etwas vergleichbares geht es angeblich) nichts zu tun.
  • Theo ist genial. Er lenkt Cynthia so erfolgreich ab, dass sie in aller Ruhe ihren Mord zu Ende bringen kann (was ihr dann aber doch misslingt) …
  • Wenn eh ein Zeitzünder am Luftschiff angebracht ist, macht es keinen Sinn, dass Cynthia überhaupt an Bord ist, geschweige denn irgendwen tötet.
  • Den Stalker irgendwie notdürftig zusammen zu basteln, dürfte wohl kaum genügend Stabilität liefern, um ihn gefährlich zu machen
  • Annas Idee, dass sie zu Popjoy zu gehen und sich reparieren zu lassen ist hochgradig naiv. Sie weiß nicht, ob Sie oder die Stalkerpersönlichkeit gerade Oberhand hat und Popjoy dürfte wenig Interesse daran haben, dass der Anna Teil der Überlebende Teil ist.
  • Ein einziger kleiner Zeitungsartikel wäre wohl kaum in der Lage Pennyroyal zu vernichten, wo er doch so berühmt und erfolgreich ist.
  • Was sollte Theo auch sonst tun, als gerade Pennroyal die Pläne auf die Nase zu binden, nachdem sie ihn gerade bestohlen haben. Besser kann man Katastrophen nicht vorbereiten.
  • Warum sollte jeder Soldat Nagas Braut kennen, wenn selbst Kobold nur Geheimdienstberichte mit ihren Fotos erhalten hat.
  • Mitten im Angriff der gesammelten Traktionstädte muss Theo zurück um den Brief zu holen, den er schon gelesen hat. Die Todesgefahr ist ja auch nebensächlich.
  • Wieso ist Theo zu Fuß schneller in London als Harrobarrow, obwohl er viel später gestartet ist?
  • Naga hat ein Exoskelett und fällt um, weil ihn eine Gaspistole in den Brustpanzer schießt?! Wohl kaum. Dann müsste der Schütze auch zurückgeschleudert werden.
  • Woher soll Popjoy wissen, ob Fang überlebt haben kann? In die Kristallkugel schauen?
  • ODIN erhält seine Energie von ein paar Solarzellen? Sehr effizient …

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Izara 4 Verbrannte Erde [Buch]

Izara Verbrannte Erde - Julia Dippel

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Julia Dippel

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

„Deine Auferstehung ruft und ich kann sie kaum erwarten. Das letzte Mal, als ich eine miterleben durfte, haben wir anschließend eine Weltreligion daraus gemacht. Bin gespannt, was diesmal auf uns zukommt.“

Kurze Erinnerung an den Stand der Dinge: Die Hexenkönigin wurde erweckt. Ari ist tot und hat Lucian ihre Seele vermacht. So weit so typisch heldenhaft. Man opfert sich selbst um der Liebe willen für den anderen.

Klasse finde ich, dass die vermeintlich so heldenhafte Handlung das komplette Gegenteil bewirkt. Am Anfang von Band 4 geht alles den Bach runter. Das Heldenhafte Opfer führt die Welt nahe an den Untergang.

Entgeistert drehte ich mich zu Bel um. „Hey! Das war mein Auto!“ Der Primus verdrehte die Augen. „Weniger beschweren, mehr töten.“

Endlich mal wieder ein Buch das ich verschlungen habe – ich stand kurz vor der totalen Leseflaute – danke!

Der Einstieg ist mir etwas schwer gefallen. In den ersten Teilen ist eine ganze Menge passiert und es gab ziemlich viele Namen und Ereignisse an die man sich erinnern muss.

Die Autorin leistet aber grandiose Arbeit vor allem in Bezug auf Leser, die alle Teile hintereinander lesen. Oft finde ich die Zusammenfassungen aus den Vorteilen eher lästig, weil ich die direkt vorher lese. In diesem Buch fühlt sich die Zusammenfassung nicht wie eine an.

Ich kam mir fast vor wie im Märchen – abgesehen von den unbedeutenden Details, dass Cinderella schwer bewaffnet, ihr Prinz ein gedankenlesender Dämon und die Gute Fee der Teufel war.

Der Schreibstil ist klasse, oft witzig (ich mag den Humor der Autorin), emotional und die ganze Geschichte hat genau das richtige Tempo.

Die Mischung aus Handlungselementen und der Liebesbeziehung zwischen Lucian und Ari passt. Es gibt ihr und das Stellen die einem emotional berühren.

Fazit:

Wir stießen an – darauf, dass das ‚Wie‘ wichtiger war als das ‚Wie lang‘.

Bis auch Kleinigkeiten gibt es nichts zu kritisieren.

Das könnte bereits jetzt das Highlight des Jahres gewesen sein, meine absolute Empfehlung.

Was schreibe ich noch. Kaufen!

Das ist seit längerem das beste Buch was ich gelesen habe.

Bewertung:

5 out of 5 stars 5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • War es nicht naheliegend, dass die Gezeichneten angegriffen werden?
  • Der Hacker, der das gesamte Internet in ein paar Minuten / Stunden manipulieren kann, muss noch erfunden werden. Das ist unmöglich, selbst die NSA würde das nicht hinbekommen und denen traue ich einiges zu.
  • Lucian zertört das Nex was man hätte nutzen können und Tristan überreicht eine neue Dosis, die nun verwendet werden soll?
  • Wo sind denn die Köder geblieben, die Lucian auslegen wollte? Die Informationen auf der Versammlung waren der finale Plan.
  • Warum versuchen nicht alle sofort Mara zu töten, als sie am Ende auf dem Leichenberg auftaucht?! Aber ok das sei der Dramatik zugestanden
  • Wenn das Boot von Ari und Lucian so weit abseits von allem ist, funktioniert dort kein Handy, bestenfalls ein Satellitentelefon.

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Dunkelglanz Obsession [Buch]

Dunkelglanz Obsession - Jeniifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Titel:

Dunkelglanz Obesession (320 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Auf dem Boden meines Apartments lag … ein totes Etwas, und vor mir stand irgendetwas anderes. »Danke, aber bitte …«

Neben der Serie um Luc (Origin Serie aktuell bestehend aus Revenge Sternensturm / Rebellion Schattensturm) hat Jennifer Armentrout ein weiteres Spin Off zur Lux Serie veröffentlicht.

Serenas Freundin wird von einem Lux (Alien) getötet, nachdem sie einen Streit zwischen zwei Brüdern beobachtet hat und diese als Lux erkannt hat. Brisanterweise sind die beiden die Söhne eines Senators, der im Umkehrschluss auch zu den Lux gehört.

Für die gab es wenigstens grundsätzlich Gut und Böse. Ich hingegen kannte nur Wollen und Notwendig. So etwas wie »falsch« existierte für mich nicht.

Serena beobachtet den Mord und befindet sich nun selbst in höchster Gefahr. Hunter Soll sie beschützen. Der ist allerdings auch eine tödliche Gefahr für sie.

Wieder ein typisches Amrentrout – das Badboy + Mädchen Konzept geht scheinbar sehr gut auf, weil die Armentrout Bücher irgendwie fast alle so sind. Dieses Buch ist aber trotzdem anders.

Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem letzten Hühnerfilet zu und hieb das Messer so heftig in das Fleisch, dass ich die Klinge ins Brett rammte. »Ich koche auch gern«, sagte Serena zögernd, als sei sie nicht sicher, ob sie nach dieser Samurai-Aktion weitersprechen sollte.

Hunter ist wirklich eine Gefahr. Das ist bisher das Buch von Armentrout mit den meisten Sexszenen und es geht schon ziemlich Richtung SM. Teilweise agiert Serena schon fast schon lebensmüde. Das wird nicht jedem Leser gefallen.

Kann mir eigentlich mal jemand erklären, warum Frauen einerseits emanzipiert sein wollen es aber offenbar genügend gibt, die dann beim Sex wieder wollen, dass der Mann sie dominiert?

Für die Handlung bleibt bei den ganzen Sexszenen relativ wenig Platz. Erst am Ende passiert wirklich was.

»Tut’s sonst noch irgendwo weh?« Mir tat alles weh. »Nein.« Er schien mir nicht zu glauben – ziemlich aufmerksam für einen Mann … und Alien.

Armentrout erweitert sehr geschickt das Lux Universum und fügt mit den beiden Spin Offs (Luc / Hunter – diese Buch) in die Hauptgeschichte ein.

Interessant ist wie viel Unterschied es macht die Geschichte aus beiden Perspektiven zu lesen. Das ist mir besonders bei der Biss oder auch der Lux Serie aufgefallen, bei denen in Rezensionen Edward oder Daemon heftig kritisiert wurden. Teilweise allerdings unter vollkommen falschen Annahmen über ihre Gedanken.

In all den Jahren hatte niemand je verstanden, wie es sein konnte, dass wir so dicke miteinander waren, doch Freundschaften, die mit Cupcakes beginnen – und Schokolade noch dazu – können nur aufrichtig und ehrlich sein.

Die Geschichte aus beiden Perspektiven zu lesen versetzt einen sehr viel mehr in die Gedankenwelt beider Charaktere, dafür kann man weniger nachempfinden, wie die Situation gerade von dem jeweiligen anderen Partner empfunden wird.

Fazit:

Wer die Lux Serie mag ist bei dem Dunkelglanz Spinoff mit Hunter gut aufgehoben. Wem die Originalserie nicht gefällt, dem gefällt auch dieses Spin Off nicht.

In gewisser Weise waren die Lux wie galaktische Pringles. Wenn man erst einmal damit angefangen hatte, konnte man nicht mehr aufhören – gar nicht mehr. Niemand war dann noch in meiner Gegenwart sicher. Nicht einmal Serena.

Allerdings hat mir der zweite Spin Off mit Luc besser gefallen. Dieses Buch ist schon sehr speziell, nicht zuletzt wegen der sehr zahlreichen Sexszenen, die teilweise schon Arg an SM und Fifty Shades of Grey erinnern.

Langsam aber sicher entwickelt sich die Lux Serie zu einer epischen Größe.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Die Aktion mit dem Postamt bettelt ja schon darum getötet zu werden. Viel einfacher wäre es gewesen irgendjemanden dorthin zu schicken, der nichts mit der Sache zu tun hat.

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Bad Boys for Life [Film]

@ Sony

Originaltitel:

Bad Boys for Life

Laufzeit:

124 Minuten

Jahr:

2020

Veröffentlichungsdatum:

16.01.2020

Regisseur:

Adil El Arbi, Bilall Fallah

Buchgrundlage:

Hauptdarsteller:

Will Smith, Martin Lawrence

Rezension und Inhalt:

Die Bad Boys Filme sind für mich Kult, die ähnlich wie Lethal Weapon nicht wegzudenken sind. Klassisches Popcornkino at it’s best. Coole Sprüche, Humor eine tolle Partnerdynamik und Action.

Der Neue Bad Boys greift alte Tugenden modern auf. Der Film ist eine Mischung aus Stirb Langsam 4.0, den klassischen Bad Boys. Eine Szene erinnert ganz stark an den ersten Stirb Langsam Film.

Es gibt fette Action, markige Sprüche und schmissige Musik nur am Anfang schwächelt der Film etwas. Man hat das Gefühl, dass sie sich beiden erst wieder finden und warm spielen müssen. In der Phase gibt es einige ziemlich langatmige Dialoge, die eher langweilig sind.

Neben mir wurden zu dem Zeitpunkt bereits die Handys gezückt – dazu mal ein kurzer Einwurf: Wenn man auf seinem Handy rumspielen will, ist das Kino der falsche Ort dafür! Das nervt. Es hat seinen Grund warum es im Kino dunkel ist. Wirklich!

Die neue Truppe kommt eher aus Mission Impossible passt aber super zu den beiden Oldschool Typen (habe ich Will Smith gerade wirklich so genannt, der scheint ewig jung zu bleiben), die zur Hochform auflaufen.

Danke an das Regisseurduo. In der letzten Zeit hatte ich schon das Gefühl, dass ich zu anspruchsvoll geworden bin. Viele gute Filme gab es wahrlich nicht.

Ein paar Worte noch zur Handlung. Mike wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Jemand will ihn ermorden. Was liegt da näher als mit Marcus den Killer aufzuspüren. Der will aber nicht mehr Verbrecher jagen, sondern möchte in den Ruhestand gehen.

Fazit:

Zu dem Film muss man nicht viel sagen. Alte Tugenden werden wiederbelebt. Schmissige Musik, lustige Sprüche, Action und ein wenig modernisiert. Wenn am Anfang nicht ganz so viel belangloses Zeug geredet würde, wäre der Film noch etwas besser geworden.

Ich will mich aber nicht beschweren. Das ist Kritik auf hohem Niveau.

Jeztt hab ich einen Ohrwurm … der Soundtrack funktioniert noch wie früher. Bitte lass Top Gun Maverick auch so gut werden. Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl an Disney: So macht man Fans glücklich. Das was ihr da ihr da mit Star Wars verzapft habt, macht die meisten nicht glücklich. 😉

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Die Anfangszene ist ein arg unrealistischer Einstieg und ergibt auch nicht viel Sinn. Eine Mega Jagd durch die Stadt mit diversen Fastunfällen mit Bussen, zig Polizeiautos, einem Boot und dann – reingefallen liebe Zuschauer. Einer der Hauptakteure wird Opa. Die Idee ist witzigm die Umsetzung schlecht.

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Norwegen Hurtigruten Frühling / Frühjahrserwachen 2014 [Reisebericht]

Die erste große Schiffstour

Bei dieser Tour hatte ich anfangs etwas Bedenken, nicht etwa weil ich nicht Seefest wäre. Ich bin sogar ziemlich Seefest.

Bzgl. der Seefestigkeit sollte man auch nicht zu sehr einen Kopf machen, es sei denn es ist einem schon übel, wenn man ein Schiff sieht. Die Schiffe auf der Hurtigrute fahren weitgehend ziemlich geschützt an der Küste lang. Es gibt nur relativ kurze Abschnitte auf denen man über offenes Meer fährt und ein wenig Geschaukel und Schränkeklappern hört halt auf einem Schiff auch mal dazu.

Ich war vorher nie mehrere Tage auf einem Schiff unterwegs und somit stellten sich mir einige Fragen:

Fällt mir die decke auf den Kopf? Ist mir zu langweilig? Ist mir der Bordalltag zu spleenig?

Dementsprechend habe ich mich vorher informiert und bei Hurtigruten hörte sich alles recht entspannt an (abseits des Preises, der ist eher Apotheke). Langeweile kommt nicht auf, wenn man gerne die Landschaft betrachtet, denn das kann man im Frühling bereits fast rund um die Uhr.

Man kann an jeder Anlegestelle runter vom Schiff, Bürokratie und Förmlichkeiten wie auf Kreuzfahrtschiffen gibt es nicht. Allerdings st der Komfort gemessen am Preis auch sehr überschaubar. Wer Kabinen auf Kreuzfahrtschiffen kennt, wird ein anderes Preisleistungsverhältnis gewohnt sein. Dafür ist die Menschenmenge der an Land strömenden Besucher allerdings auch überschaubarer.

Ein Kreuzfahrtschiff ist aber auf der Hurtigrute auch keine Alternative. Das hängt damit zusammen, dass die Hurtigrute sehr nah der Küste entlang fährt und viele Stellen von Kreuzfahrtschiffen auch nicht angefahren werden können oder dürfen.

Wir haben uns für die vollständige Tour entschieden Bergen – Kirkenes – Bergen. Da einige Anlegestellen jeweils nur in einer Richtung mit Anlegezeiten am Tag angefahren werden, muss man auch in beide Richtungen mitfahren, um wirklich alles zu sehen. Wenn ich mich für eine Richtung entscheiden müsste wäre das allerdings eindeutig die Nordvariante. Die Tour ist aber schon kurz genug, wenn man in beide Richtungen fährt und finanziell hält sich der Unterschied auch eher in Grenzen.

Ausflüge

Da die Ausflüge in der Regel auf die Durchschnittsmenge an Besuchern ausgelegt sind, die Hurtigruten anliefert, kann es auch schon mal zu Engpässen kommen.

Mittlerweile hat Hurtigruten aber das Konzept der Ausflüge komplett verändert. Insofern sind die evtl. nicht mehr direkt vergleichbar.

Wir haben bei den Touren einige Leute dabei gehabt, die keine organisierten Ausflüge gemacht haben. Stattdessen haben sie dann jeden Tag eine Flasche Wein getrunken (zur Erklärung Alkohol ist in Norwegen so teuer, dass man dafür auch diverse Ausflüge machen könnte). Viele Dinge lassen sich in den beschränkten Zeitfenstern aber anders nicht erledigen als mit den organisierten Ausflügen. Zumal man die Sicherheit hat, dass das Schiff nicht ohne einen abfährt, selbst wenn es 10 oder 15 Minuten länger dauert.

Da ich noch nicht wusste, das ich später noch mal auf der Hurtigrute bin, haben wir an Ausflügen alles mitgenommen was sich irgendwie interessant angehört hat. Das war allerdings 2014 schon teuer, später hat Hurtigruten dann dramatisch die Preise erhöht (fast verdoppelt – ich vermute um die eigenen Ausflüge / Expeditionspackete zu pushen).

2014 und auch bei meiner zweiten Tour mit Nordlicht 2018 wurden die Ausflüge nicht von Hurtigruten durchgeführt, sondern extern. Es gab auch keine Expeditionen / Expeditionsleiter oder inkludierte Ausflüge. Das Konzept wurde erst danach eingeführt.

Ausflüge, an denen wir teilgenommen haben:

  • Jugendstil Rundgang – Sehenswert, kann man auch allein machen, dann verpasst man aber einige Hintergrundinfos. Kann man machen, muss man aber nicht machen.
  • Bootsafari zum Saltraumen – das ist eine Fahrt mit einem RIB Boot zu einer sehr starken Unterwasserströmung, die bei uns Achtung: An der Oberfläche nicht mal zu sehen war 😉 Aber die Fahrt lohnt sich trotzdem. Die alternative Bustour würde ich nicht machen, die Bootstour kann ich nur empfehlen. Die Fahrt kann aber schon recht rumpelig sein. Das ist keine seichte Bootsfahrt.
  • Winterabenteuer Husky – Für mich war das Erlebnis auf derart viele Huskies zu treffen spannender als die Schlittenhundefahrt. Ich hatte anfangs befürchtet, dass die Tiere unter eher schlechten Bedingungen gehalten werden, der Eindruck hat sich aber nicht bestätigt. Von den Hunden durch die Gegend gezogen zu werden war mal ganz interessant aber würde ich nicht nochmal machen. Wenn dann würde ich lieber hinten stehen und den Schlitten lenken und mitarbeiten (ja, die Hunde benötigen schon ein wenig Unterstützung).
  • Das Nordkap – Der Ausflug ist Pflichtprogramm und gehört zu jeder Hurtigrutentour dazu (bei der zweiten Tour im Winter sind wir allerdings wegen zu viel Schnee nur auf der Seeseite vorbeigefahren)
  • Schneehotel in Kirkenes – Ausgefallen mangels Hotel (war gerade am wegschmelzen)
  • Hammerfest Die nördlichste Stadt der Welt – Kann man machen, muss man aber nicht
  • Inselwelt der Vesterålen – Sollte man aus meiner Sicht mal mitgemacht haben. Gerade die etwas längeren Ausflüge zeigen einem auch ein wenig abseits der Küste und sind alleine schon deswegen interessant
  • Inselwelt der Lofoten – Siehe vorherige Ausflug – auch empfehlenswert
    Stadtrundgang durch Trondheim – Auch hier gilt, dass man sich die Stadt auch selber anschauen kann aber das dauert etwas länger, wenn man sich nicht auskennt
  • Malerische Atlantikstraße – Das ist DER must have Ausflug, der allerdings sehr am Wetter hängt. Im Winter gibt es den Ausflug nicht
  • Seadler Safari – Die Adler werden mit Fisch angelockt. Es lassen sich nebenher auch sehr viele Tauben anlocken. Je nach Standort (man wechselt auf ein kleines Schiff) sehr tolle Bilder aber das ist natürlich sehr künstlich. Gut für die Natur ist das sicher nicht.
  • Wir hatten vorab die Schneemobil tour gebucht in einem Bereich, wo mit Ziemlicher Sicherheit Schnee gelegen hätte. Da diese Tour einschließlich mutmaßlicher Nordlichtsichtung aber wegen Bauarbeiten ausgefallen ist, haben wir dann versucht vor Ort noch eine andere Tour in etwas südlicheren Gefilden zu buchen. Das hat aber mangels Schnee nicht geklappt.
  • Das  Ringve Museum in Trondheim ist eine absolute Empfehlung. Das ist nach meinem Wissen Weltweit relativ einzigartig und wir haben es besucht. Es sind dort eine ganze Reihe seltener und teilweise sehr spezieller Instrumente ausgestellt. Das ist an sich schon interessant aber noch viel spannender ist, dass während der Führung davon auch diverse zum Einsatz kommen und gespielt werden.

Ansonsten gibt es noch Magic Ice und das Museum als Ausflüge. Im Gegensatz zur Tour 2018 war das Museum 2014 noch inkludiert. Dafür war es allerdings extrem voll. Magic Ice haben wir bei dieser Tour verpasst, da wir beim Anlegen auf der Gegenüberliegenden Seite des Speisesaals gesessen haben. Unser Reiseleiter auf der Tour hat gefühlte 75% in die falsche Richtung geschickt. Das ist direkt neben der Anlegestelle und wenn man auf der Anlegeseite ist, kann man es auch nicht übersehen. Allerdings muss man dann durch das Gebäude durch und dann sieht man es nicht mehr, wenn man nicht weiß wo es ist oder dort ein Schild steht (bei uns stand kein Schild da).

RIB Boot Safari

Wintertour oder Frühjahrserwachen?

Wer an den Ausflügen Interesse hat, die wir bei diese Tour verpasst haben, sollte sich meinen zweiten Reisebericht zur Wintertour anschauen.

RIB Boot Safari

Im Gegensatz zur Tour 2018 (08.03-17.03), war die Tour 2014 nur etwa 1,5 Monate später (24.04-04.05) aber diese anderthalb Monate haben dramatische Auswirkungen auf Temperatur, Tageslicht und darauf, ob man das Nordlicht sieht oder eben nicht.

RIB Boot Safari

Wenn man (gute) Chancen auf das Nordlicht haben will, dann schließt das diverse Ausflüge und Erlebnisse aus, die es im Winter nicht gibt. Als Beispiel sei der Ausfug Malerische Atlantikstraße oder ein Besuch im Trollfjord genannt.

Unser Ziel bei der ersten Tour war das beste aus Winter und Frühling mitzunehmen und wir haben uns die Zeit so ausgesucht, dass wir einige Ausflüge aus dem Frühling und einige aus dem Winter dabei hatten (Schneehotel, Schneemobil, Schlittenhundefahrt).

Die Trollfjord im Trollfjord

Die Idee ist nur begrenzt aufgegangen, weil das Schneehotel kurz bevor wir dort waren für die Saison geschlossen wurde. Ab einem bestimmten Grad der Schneeschmelze macht es  keinen Sinn mehr, das Hotel offen zu halten bzw. ist dann auch zu gefährlich. Bei den Schlittenhunden hatten wir so gerade noch Glück und die Schneemobilfahrt hat auch nicht stattgefunden (bzw. die gebuchte ist ausgefallen und die alternative war zu weit im Süden und somit ohne genügend Schnee). Das Nordlicht war auch mangels Dunkelheit auf der ganzen Tour nicht zu sehen

Zu Besuch bei den Hukys

Dafür haben wir alle Frühlingsaktivitäten mitgenommen.

Und sonst?

Im Gegensatz zur zweiten Tour habe ich sehr viel mehr Zeit draußen verbracht (ich war fast immer vorne auf dem Schiff). Das hat mit Sicherheit zum Teil an den bereits deutlich angenehmeren Temperaturen gelegen. Zum Teil vielleicht auch daran, dass ich bei der zweiten Tour nicht mehr das Gefühl hatte, dass ich jede Minute aufsaugen muss, weil ich die Landschaft  schon gesehen hatte.

Unterwegs mit den Huskys

Selbst wenn man die Landschaft schon kennt, ändert sich das Wetter auf der Tour aber teilweise auch sehr schnell. Somit kann eine bereits bekannte Passage trotzdem einen ganz neuen Reiz entwickeln.

Es wird zwar immer seltener, dass Fracht mit der Hurtigrute verschickt wird aber die Hurtigrute ist eben kein Kreuzfahrtschiff

Zum Essen und zu den Essensabläufen habe ich mich in meinem zweiten Bericht schon ausgelassen, somit werde ich dazu hier nichts schreiben. Auch auf die organisatorischen Abläufe wie Einschiffung, an und Ablegen usw. war ich im ersten Bericht zur zweiten Tour bereits eingegangen.

Das Nordkapp

Unsere Kabine auf der Trollfjord lag auf der Ebene des Rundgangs. Das ist zwar insofern etwas lästig, da regelmäßig Leute vor der Kabine vorbei laufen (unsere Kabine war im Vorderen bereich des Schiffes aber zur Steuerbordseite. Somit Stand niemand vor unserem Fenster. Tagsüber kann man auch fast nicht von draußen rein schauen. Sobald man innen Licht anmacht, heißt es aber Vorhang zu oder Laufsteg. 😉

Der Vorteil ist aber, dass man sehr schnell draußen ist, wenn etwas zu sehen ist oder eine Durchsage kommt. Das ist bei Hurtigruten immer wichtig. Egal, ob man das Nordlicht sucht, im Frühjahr unterwegs ist, wie bei dieser Tour oder einen Ausflug in die Antarktis wagt.

Fliegen organisiert von Hurtigruten? Nein, danke.

Ein besonderes Negativevent auf dieser Tour hat die Abreise dargestellt. 2014 gab es German Wings (leider) noch. Die Gäste wurden alle relativ früh vom Schiff abgeholt (primär wohl, damit man das Schiff schnell für die nächsten Gäste fertigmachen kann). Am Flughafen standen dann mehrere hudert Gäste vor einem – mit einer Person – besetzen Check in Schalter.

An der russischen Grenze

Dann wurde gedrängelt was das Zeug hielt, egal wie alt, egal wie Gesund oder Klapprig. Sobald die Leute das Schiff verlassen hatten, wo sie sich ohne Probleme ohne Gehhilfen und Rollstuhl bewegen konnten, waren plötzlich alle behindert und konnten ihre eigenen Koffer nicht tragen. Das hat an Flughäfen den Vorteil, dass man sich gemütlich an den Schlangen vorbeischummeln kann.

Zu Beginn standen wir jedenfalls irgendwo in der Mitte der Schlange. Gegen Ende waren wir dann so ziemlich die letzten die am Schalter angekommen sind. Ist schon erstaunlich wie schnell plötzliche Behinderungen um sich gegriffen haben.

Irgendwann hat Geman Wings dann noch realisiert, dass es wohl helfen könnte kurz vor Abflug noch jemand zweiten an den Schalter zu stellen.

Ein Higlight war dann noch eine Rentnergruppe, die erst meinte sich arg dreist vordrängeln zu müssen (dafür waren sie wohl fit genug) und dann nicht in der Lage war die Koffer aus Band zu stellen, weil der ja zu schwer ist. Am besten war dann nach der Vordrängelaktion der Kommentar: Stellen Sie mir den Koffer auf das Band, sonst dauert es noch länger, bis sie in den Flieger kommen.

Ganz schlechte Idee!

Seeadler Safari

Die konnte auf jeden Fall froh sein, dass mein Cousin ihr den Koffer auf das Band gestellt hat. Von mir hätte sie den eher woanders hin bekommen aber nicht aufs Band. 😉

Mit etwa 20 Minuten Verspätung hat der Flieger dann abgehoben. Ich bin niemals vorher und bisher auch niemals nachher so gestresst aus einem Urlaub abgereist.

Stockfisch

Auf den zwei Folgetouren mit Hurtigruten waren die Flüge übrigens nicht wesentlich besser. Ich kann also nur abraten von den inkludierten Flügen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Gemessen am Preis ist das teilweise eine Zumutung was Hurtigruten sich leistet.

Fazit:

Abseits von einigen Ausflugsausfällen, die teilweise dem Wetter und teilweise anderen Umständen geschuldet waren war es eine tolle Tour. Die Tour hatte mehr vom Frühling als vom Winter und jede Jahreszeit hat auf der Hurtigrute ihre eigene Faszination.

Malerische Atlantikstraße

Die Preise sind bei Hurtigruten recht gesalzen aber das ist an anderen Orten auch nicht besser.

Ich bin ein Paar Jahre später erneut mit der Hurtigrute unterwegs gewesen auf einer Wintertour mit Polarlicht. Zusätzlich war ich mit Hurtigruten in der Antarktis.

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