Stromlos Odyssee [Buch]

Stromlos Odyssee Band 2 - A.J. Marini

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

A.J. Marini

Teile der Serie:

  • Stromlos Cumulonimbus (428 Seiten)
  • Stromlos Odyssee – Band 2 (336 Seiten)

Gelesenes Format:

Taschenbuch

Rezension und Inhalt:

Soll ich springen? Ein kleiner Schritt, und er Irrsinn hätte ein Ende. Mein Blick gleitet hinab in die dunkle Tiefe Schwindel überfällt mich bei der Vorstellung ich könnte gleich inen Kilometer in das schwarze nichts hinunterstürzen.

Dies ist Band zwei aus der Stromlos Reihe und ich habe ihn als Rezensionsexemplar erhalten. Ich hatte der Rezension unter der Bedingung zugesagt, dass ich auch Band 1 bekomme. Der kam allerdings trotz mehrfacher Rückfrage nie. Somit gibt es glaube ich zum ersten Mal auf meinem Blog Band 2 aus einer Reihe zuerst.

Es handelt sich also um ein kostenloses Rezensionsexemplar, was meine Wertung allerdings nicht beeinflusst.

Das Buch beginnt damit, dass der Strom ausgefallen ist. Offenbar ist das in der Zukunft noch schlimmer als bei uns, denn Ben sieht im ersten Kapitel die Lage derart kritisch, dass er über Selbstmord nachdenkt und seinen Kummer in Alkohol ertränkt. Er ist also eher Antiheld als Held. Glücklicherweise hat er eine tatkräftige Frau an der Seite, die seine Haushälterin ist (mit Dr. Titel) und die erst kürzlich von der CIA als Terroristin verhaftet wurde, in deren Comouter sich unser Antihelt mal Kurz mit Software aus der IT Abteilung seines Unternehmens eingehackt hat.

Ihr merkt schon. Es geht sehr abstrus los. Zum Glück erfolgt relativ kurz danach auch etwas Erklärung, die aber viele Fragen offen lässt. Die “Haushälterin” ist eigentlich Forscherin und versucht ein Stück Regenwald zu retten, dass ein Unternehmen vernichten will um das Geländer anderweitig zu nutzen. Der Mann, für den Sie als Haushälterin arbeitet ist für das entsprechende Projekt zuständig. Welche Intentionen Sie genau hat bleibt unklar.

Ich versuche Harveys Blick möglichst neutral zu begegnen, um mich nicht noch schlechter zu fühlen, obwohl ich es gleichzeitig kaum erwarten kann, den Schwachkopf in die Tiefe springen zu sehen.

Bevor Emi ihr Forschungsprojekt abbrechen musste, hat sie auf die Ausrüstung von des Unternehmens einen Anschlag verübt, um die Rodung temporär zu stoppen.

Emis Vater arbeitet bei der Nasa und ist dort für Geheimprojekte zuständig. Er hat Emi vor dem bevorstehenden dauerhaften Stromausfall gewarnt. Es handelt sich aber nicht um einen simplen Stromausfall, jegliche elektronischen Geräte auch batteriebetrieben funktionieren nicht mehr.

Ben labt sich am Leid anderer, ist ein Kotzbrocken, Alkoholiker, arrogant, oberflächlich und narzisstisch. Emi ist eher das Gegenteil und setzt sich für andere ein.

Ben wandelt sich aber in der Geschichte relativ schnell (was ich für unglaubwürdig halte).

Schaffen Sie das? Was glaubt der Schwachkopf, wer ich bin! Ich zeige mich nachsichtig. “Das bekomme ich hin, Harvey!”, und kann mir ein abfälliges Grinsen dann doch nicht verkneifen.

Im Buch wird anfangs die Situation im Hochhaus (feststeckende Fahrstühle) und anschließend die aufkommende Anarchie. Relativ schnell ist das Buch mit einer Schilderung aus einem Survival Spiel. Von Kannibalen bis Banden ist alles dabei und die Zustände werden immer desaströser.

Ich vermute der Autor möchte mit dem Buch einerseits unterhalten und andererseits zum Nachdenken anregen. Das die Menschen in Katastrophensituationen derart reagieren ist nichts Neues. Gerade aus den USA (viele Schusswaffen) sieht man das bei jeder größeren Katastrophe wie z.B. Wirbelstürmen oder aktuell Waldbränden. Das Umweltthema was im Hintergrund mitschwingt wirkt im Vergleich zur Survival Situation geradezu banal. Will der Autor warnen was wir Menschen mit der Welt anstellen? Ich glaub das ist zu spät. Die Klimaerwärmung und die daraus entstehenden Folgen führen zu keinerlei Umdenken, da wird ein Buch auch nicht helfen.

Hinterfragt wird wie wir mir der Umwelt umgehen und ob das moderne Leben, dass wir führen oder das Spielen in Onlinewelten der richtige Weg ist. Andersrum ist aber auch das Lesen von Büchern nichts anderes als Zeit in Onlinewelten verbringen. In beiden Fällen eine temporäre Flucht aus der Realität.

Es wird auch schnell deutlich wie abhängig wir von den Lieferketten sind (man hat es ja selbst bei Korona gesehen). Heute kann sich faktisch fast niemand mehr selbst versorgen. Wir haben kaum etwas essbares im Garten und ohne die Lebensmittel im Supermarkt wären wir in kurzer Zeit verhungert, mangels Alternativen.

Fazit:

Doch ich weiß, dass Glück eine Schlampe ist, die einem nicht ewig zulächelt.

An diversen Stellen fand ich die beschriebene Welt im Buch nicht stimmig oder gut recherchiert.

Die Geschichte ist durchaus mal was anderes und abseits des Einheitsbreis. Die Öko- und Umweltaspekte wirken vor dem plötzlich entstehenden Survial Szenario ziemlich unbedeutend.

Das Buch ist unterhaltsam aber auch oft auch etwas schräg und regt zum Nachdenken an.

Bens kompletten Wandel in kürzester Zeit finde ich nicht sonderlich glaubwürdig.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Der Hauptcharakter ist seltsam. Der Strom ist ausgefallen und er denkt über Selbstmord nach (auch einem fast 1km Hochhaus runter springen), hat aber Angst über das Dach das Gebäude zu verlassen (wie auch immer das gehen soll) von einer Wonung aus. Offenbar hat er direkten Zugang zur “Aussichtsplattform” auf dem Dach. Gewöhnlich haben derartige Gebäude keine Balkone oder zu öffnenden Fenster allein aufgrund des Windverhältnisse in großen Höhen und der Tatsache, dass der Gefahr von Gegenständen, die runterfallen / geworfen werden. Wohnungstüren, die sich nur mit Strom öffnen lassen, sollte es auch nicht geben (Fluchtweg?)
  • Offenbar ist die Zukunft anders als unsere Welt. Auf hohen Gebäuden (1km hohe Gebäude gibt es noch nicht) aber auf den Gebäuden, die annähernd so hoch sind gibt es oben keine ungeschützte Aussichtsplattform.
  • Wenn ihr Vater überwacht worden wäre, dann wäre sicherlich nicht nur die Kommunikation zu Emi überwacht worden, sondern jegliche Kommunikation.
  • Wie soll man denn Brandrodung (in Rauch aufgehen) von Urwald durch einen Brandanschlag auf Ausrüstung verhindern? Das ergibt keinen Sinn. Viel Ausrüstung braucht es nicht, um Urwald abzufackeln (siehe Brasilien)
  • Ein gern gemachter Fehler bei Dystopien. Es wird ein Vermerk in seine RFID erwähnt. Wenn wir von einer dystopischen Zukunft reden, dann braucht es keine Einträge an der Person, sondern jede Person hat eine ID. Der Eintrag braucht nur in einer zentralen Datenbank der Regierung vorgenommen werden. Wenn jede Person den Eintrag in sich tragen würde, wäre das viel leichter zu ändern / fälschen.
  • Bei einem derart mächtigen Konzernchef wird einfach eine Haushälterin eingestellt ohne Hintergrundprüfung?
  • Warum sollte Emi 300 Stockwerke nach unten laufen um dann anschließend 300 Stockwerke nach oben zu laufen und Bates zu “retten”. Vielleicht sollte er einfach selbst laufen? Gerettet werden muss er nicht.
  • Das Treppenhaus hat kleine Fenster nach außen? Ich bin kein Spezialist für Wolkenkratzer aber meines Wissens nach sind Treppenhäuser / Lifte bei besonders hohen Gebäuden eher im Mittelbereich. Mag aber sein, dass das nicht zwingend so sein muss.
  • Was hat die Hausverwaltung mit der Haushälterin zu tun? Die ist doch eher ein Privatvergnügen und dürfte kaum zum Apartment dazu zu gehören.
  • Ric wurde selbst aus einem Aufzug befreit, sieht aber keinen Sinn darin andere zu befreien. Davon abgesehen: Wo sind denn die Techniker, wenn in zwei Tagen niemand aus den Aufzügen befreit wurde? Gut zugegeben, nach einer relativ kurzen Zeit würde vermutlich jeder an sich selbst denken und keiner mehr seiner Arbeit nachgehen aber vermutlich würde es auch noch einige Menschen geben, die anderen helfen wollen.
  • Das Hochhaus hat 300 Stockwerke und ein Treppenhaus bei dem man in der Mitte von oben bis unten runter springen kann? Ich wüsste nicht ein modernes Gebäude, bei dem das Treppenhaus überhaupt in der Mitte offen ist. Davon abgesehen würde das einen immensen Kamineffekt verursachen.
  • Wie soll in einem Onlinespiel mit vielen Teilnehmern eine Pausefunktion funktionieren? Sobald einer Pause drückt bleibt die Welt für alle stehen?
  • In einer Zukunft in der alles von Elektrizität abhängt sollen nicht klimatisierte Gebäude (zum Teil ohne zu öffnende Fenster) von der Temperatur angenehmer sein als sich draußen aufzuhalten?
  • Spätestens bei die Szene mit den Kannibalen mit den abgefeilten Zähnen ist sehr abstrus. Wo sollen die Kannibalen mit abgeschliffenen Zähnen innerhalb weniger Tage plötzlich herkommen? Die wirken ja nicht gerade, als wenn sie gerade erst damit begonnen hätten Menschen zu verspeisen. Genauso wie die Jäger mit Flammenwerfern und Pferden. Es mag ja sein, dass sich irgendwer als Wächter des Anstandes aufspielt aber die Flammenwerfer fallen auch nicht vom Himmel und irgendwelche Reiche Schnösel würden in einem derartigen Szenario eher anderes im Sinn haben als Hilfspolizei zu spielen.
  • Dass Ben sich so leicht übervorteilen lässt ist unglaublich. Ich habe mir vorher schon gedacht, der wird kein Waschpulver holen, sondern eine Knarre oder andere Waffe.
  • Auf einem Segelschiff auf offenem Meer schläft man nicht lange. Im Gegenteil müsste rund um die Uhr jemand darauf achten, dass man auf Kurs bleibt (Autopiloten gibt es mangels Elektrizität nicht mehr), das Wetter nicht umschlägt und man nichts rammt, außer wenn man in Küstennähe ankern kann. Und auch das wäre nicht ungefährlich, weil man jederzeit geentert werden könnte.

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2. Lesequartal 2020

Mal wieder leicht verspätet aber im ersten Quartal hab ich auch einiges gelesen. 😉

Kurz zu meinen Wertungen:

>= 4 Sterne – sehr gute Bücher und auch mehrfach lesenswert

3 oder 3,5 Interessant zu lesen aber mir reicht es die Bücher einmal gelesen zu haben.

Meine Highlights in absteigender Reihenfolge:


Cassardim Jenseits der goldenen Brücke – Julia Dippel

Julia Dippel hat es drauf mich in den ersten Seiten zu verschrecken (abgedroschen, kenne ich doch schon so in der Art) nur um mich dann einzufangen und aus ihren Büchern absolute Pageturner zu machen. Das ist zwar bisher lediglich der erste Teil der Serie aber ich kann nur hoffen, dass es so weitergeht.

5 out of 5 stars 5/5 (vorläufiges Fazit)


Starship – Sarah Scheumer

Starship 1 Dunkelglühen - Sarah Scheumer  Starship 2 Finsterglanz - Sarah Scheumer

Auch die zweite Serie ist noch nicht vollständig aber dafür ein ziemlicher Geheimtipp. Tolle Dystopie, im Weltraum spielt. Auf die Erde rasen Asteroiden zu, die das Leben oder sogar den Planeten zerstören werden. Die Menschheit bündelt ihre Kräfte um einigen wenigen die Flucht zu ermöglichen.

4 out of 5 stars 4/5 (vorläufiges Fazit)


Alia – C.M. Spoerri

Alia 1 Der Magische Zirkel - C.M. Spoerri  Alia 2 Der schwarze Stern - C.M. Spoerri  Alia 3 Das land der Sonne - C.M. Spoerri  Alia 4 Das Auge des Drachen - C.M. Spoerri  Alia 5 Die Magier von Altra - C.M. Spoerri

High Fantasy Serie, die im positiven Sinne anders ist. Der erste Teil beginnt als Kammerspiel und für die Hauptakteurin mehr oder weniger als Fußabtreter der mächtigen. In den Folgeteilen bekommt man klassische High Fantasy mit Weltreiseflair und im letzten geht es hauptsächlich um Ränke und Machtspiele.

4 out of 5 stars 4/5


Maxton Hall – Mona Kasten

Maxton Hall 1 Save Me - Mona Kasten  Maxton Hall 2 Save You - Mona Kasten  Maxton Hall 3 Save Us - Mona Kasten

Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen, dass eher in bescheidenen Verhältnissen lebt und einen Jungen, der zur Elite gehört. Die Geschichte ist eigentlich nicht außergewöhnlich, es handelt sich um das ganz normale Leben. Liebesbeziehungen, Eltern die vermeintlich das Beste für ihre Kinder wollen und leben und Tod.

Die Autorin verpackt das aber erstaunlich interessant und mit spritzigen Dialogen.

4 out of 5 stars 4/5


Golden Dynasty – Jennifer L. Armentrout

Golden Dynasty - Jennifer L. Armentrout

In der Serie dreht es sich um eine Reiche und Mächtige Familie. Die Teile sind allerdings lose verknüpft und in jedem Teil werden andere Charaktere zum Mittelpunkt.

Teil 1 ist eine Mischung zwischen Mystery und Krimi, die sich aber über weite Strecken ziemlich zieht. Die Lovestory (Arm / Reich) stellt den Hauptanteil dar.

3.5 out of 5 stars 3,5/5 (Zwischenfazit, Teil 1 von 3 gelesen)


Die Tribute von Panem X Das Lied von Vogel und Schlange – Suzanne Collins

Die Tribute von Panem X Das Lied von Vogel und Schlange - Suzanne Collins

Ich weiß nicht so genau was die Autorin zu diesem Teil inspiriert hat aber für mich kommt er in keiner Weise an die Hauptserie heran. Snow gelingt es relativ selten Sympathie für sich zu wecken und sein Handeln ist für mich auch nach dem Lesen des Prequels nicht nachvollziehbar.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


Die Lichtbringerin – Johanna Danninger

Die Lichtbringerin 1 - Johanna Danninger

Ziemlich spirituell esoterische Serie um Engel, Lichtbringer (eine Art Magier) und Dämonen.

Mir etwas zu esoterisch und nicht spannend genug. Ich empfehle eher die Secret Elements Serie aus gleicher Feder.

3 out of 5 stars 3/5 (Zwischenfazit, Teil 1 von 3 gelesen)


One True Queen 1 Von Sternen gekrönt - Jennifer Benkau

Der erste Teil hat konnte mich nicht so recht begeistern. Das liegt primär an zwei Dingen. Ersten: Ich finde die Botschaften höchst zweifelhaft. Es geht um eine Fantasywelt, in der menschliche Mädchen als Königinnen “verheizt” werden. Nach ein paar Monaten / Jahren als Königin sterben Sie. Trotzdem zieht sie eine Art Sucht zurück, wenn Sie sich für ein Leben in unserer Welt entscheiden wollen. Warum das alles so ist, wird zumindest in Teil 1 nicht erklärt.

Für mich ist das Buch ein Beispiel für maximale Häufigkeit von überraschenden Handlungselementen aber leider ohne viel Zusammenhang und Logik

2.5 out of 5 stars 2,5/5 (Zwischenfazit, Teil 1 von 2 gelesen)


 

Alia [Serie]

Alia 1 Der Magische Zirkel - C.M. Spoerri  Alia 2 Der schwarze Stern - C.M. Spoerri  Alia 3 Das Land der Sonne - C.M. Spoerri  Alia 4 Das Auge des Drachen - C.M. Spoerri  Alia 5 Die Magier von Altra - C.M. Spoerri

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

C.M. Spoerri

Teile der Serie:

  • Alia 1 Der Magische Zirkel (568 Seiten)
  • Alia 2 Der schwarze Stern (565 Seiten)
  • Alia 3 Das Land der Sonne (539 Seiten)
  • Alia 4 Das Auge des Drachen (431 Seiten)
  • Alia 5 Die Magier von Altra (535 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

»Wir haben heute das Glück, eine Normalsterbliche ohne jegliche Begabungen hierzuhaben«, erklärt Opherto weiter. … »Das gibt uns die Möglichkeit, sie als ein Wesen in die Übung miteinzubeziehen, das sich nicht gegen die Luftmagie wehren kann«, fährt der Lehrer ungerührt fort. »Wie es beispielsweise bei einem Tier der Fall wäre.«

Alia hat anders als ihre Mitschüler keine elementaren Fähigkeiten entwickelt. Seitdem die anderen auf Gilden aufgeteilt wurde, wird sie gehänselt und das liegt schon drei Jahre zurück.

Die elementaren Fähigkeiten bestimmen in Alias Welt die Berufswahl und wer mit 16 noch keine entwickelt hat, wird zwangsläufig Diener in der Magiergilde. Dieser Job hat allerdings mit einem wesentlichen Nachteil. Die Diener dürfen die Gilde nie wieder verlassen. Sie wird also ihre Familie nie wieder sehen.

An ihrem 16 Geburtstag eröffnet ihr ihre Mutter Alina noch ein Geheimnis, dass alles noch schlimmer macht.

»Ich wurde dazu erzogen, immer in erster Linie an mein Volk zu denken. Aber seit ich dich kenne … erscheint mir mein Volk weniger wichtig. Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich auch mal an mich denke. An uns.«

Die Magier sind in Altra Richter und Henker zugleich und sind die rechte Hand des Herrschers. Wie Alina sehr schnell feststellt, werden die Dienerinnen nicht so gut behandelt, wie man allgemein annimmt.

Die Perspektive aus der das Buch geschrieben ist ungewohnt. Das ist in etwa als wenn man Harry Potter aus Sicht des Hauselfen aber ohne magische Fähigkeiten erleben würde. Aus dieser Perspektive wäre Hogwarts vermutlich auch deutlich weniger magisch gewesen.

Er bedenkt uns mit einem Blick, in dem wohl Güte liegen sollte, aber da er solch ein Gefühl nicht kennt, erinnert der Gesichtsausdruck eher an einen Esel, der vor Schreck Gold geschissen hat.

In dem Buch erkennt man aber auch recht schnell, warum es normalerweise andersrum ist. In der Regel entdeckt in derartigen Büchern ein jugendlicher plötzlich irgendwelche unglaublichen und selten Fähigkeiten und rettet am Ende die Welt. Das ist zwar so vereinfacht ausgedrückt ziemlich kitschig aber die Einstiegshürde beim Lesen ist schon etwas größer, wenn jemand ohne besondere Fähigkeiten in einer Welt aufwächst in der jeder begabt ist.

Den größten Teil der Handlung erlebt man aus Alias Sicht. Weniger Kapitel sind aus der Sicht eines Elfen geschrieben und das letzte Kapitel wiederum von einem anderen Charakter.

Die Autorin erzählt die Geschichte sehr gemächlich, was dazu führt, dass sich einige Längen ergeben. Die Art wie Alia behandelt wird geht schon in den Bereich von Sklaverei / Gladiatoren. Wer also etwas zarter besaitet ist, liegt mit dem Buch ggf. nicht richtig.

Band 2

Und dann schläft er ein letztes Mal mit mir. Seine Leidenschaft, mit der er mich in dieser Nacht liebt, werde ich nie vergessen. Es ist eine Leidenschaft, aus Liebe geboren, von Verzweiflung genährt und durch Trauer besiegelt.

Alia und Reyvan sind geflohen aber nun ist einer der stärksten Magier des Landes hinter Ihnen her. Wie viel ist die Flucht wirklich wert und wie soll Alia etwas über ihre Vergangenheit erfahren.

Im zweiten Band geht es etwas flotter voran und Alia erfährt einiges über ihre Vergangenheit. Auch ist die Handlung weit weniger ein Kammerspiel wie sie es im ersten Teil oft war. Somit kommt man als Fantasyfan deutlich mehr auf seine Kosten als in Teil 1.

Die Dreiecksbeziehung finde ich etwas bemüht und wirkt auf mich nicht glaubwürdig. Da Autoren oft versuchen ihre Geschichten damit zu befeuern wirkt sowas sehr schnell konstruiert, vor allem wenn vorher die große Liebe heraufbeschworen wird, für die man in den Tod gehen würde.

Davon abgesehen ist die Geschichte im zweiten Teil deutlich abenteuerlustiger und beste High Fantasy, während der Elf im ersten Teil noch wie eine exklusive Besonderheit wirkt, bekommt man als Leser im Zweiten Teil neben Elfen und Zwergen auch noch diverse andere Wesen geboten.

Das World Building ist Klasse und die Autorin ist sehr kreativ. in diesem Band werden die Perspektiven etwas öfter gewechselt als im ersten. Trotzdem bleibt Alias eigene Perspektive mit Abstand die meistverwendete.

Band 3

Ich habe eine Entscheidung getroffen und muss nun auch mit den Konsequenzen irgendwie fertigwerden. Ich glaube nicht, dass es in dieser Angelegenheit ein Richtig oder Falsch gegeben hätte. So oder so, ich hätte ein schlechtes Gewissen gehabt.

Reyvan hat die Prinzessin eines anderen Elfenklans geheiratet um sein Volk im Kampf zu unterstützen. Somit setzt Alia ihre Reise mit Zaron fort und folgt weiter der Prophezeiung ihrer Mutter ohne zu wissen wo sie das hinführt und was das Ziel ist.

Wer Reyvan Fan ist, wird sich zumindest vorübergehend von dem Elfen verabschieden Müssen. In Band 3 spielt er eine Nebenrolle.

Im dritten Teil werden verschiedene Kulturen und Völker besucht und oft hat man als Leser das Gefühl bei einer Weltreise in der Vergangenheit dabei zu sein.

Das habe ich in der Form so noch in keinem Fantasybuch erlebt. Das hat die Autorin klasse umgesetzt.

Dieser Band erinnert an tausend und eine Nacht und ist nach den Besuchen bei den Magiern, den Zwerken und den Elfen eine willkommene Abwechslung. Ich bin während der Serie immer wieder überrascht gewesen wie geschickt die Autorin neue Charaktere einführt.

Band 4

»Schon wieder ein Elf?« Er seufzt theatralisch. »Wieso kannst du dir nicht ein einziges Mal bessere Freunde zulegen?« »Ich habe doch dich.« Ein Schmunzeln gleitet über mein Gesicht. »Na zum Glück!«, tönt Ogrem. »Sonst wäre dein Leben wirklich bedauernswert, so oft, wie du dich mit Elfen rumschlagen musst.«

Nachdem Alia nun am Ende der Prophezeiungen Ihrer Mutter angekommen ist und sie sehr viel über ihre Vergangenheit erfahren hat steht sie vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Wie soll Sie die Völker einen und die mächtigsten Magier besiegen?

Aber wem kann Alia vertrauen und wem nicht? Wer ist auf ihrer Seite und weg verrät sie?

Leider verliert sich der vierte Teil des Reihe anfangs ziemlich in Nebensächlichkeiten. Es wird mal wieder künstlich die Dreiecksbeziehung aufgeblasen zwischen Alia, Zaron und Reyvan. Ein weiterer Charakter befeuert dies noch. Zusätzlich bekommt man zu diversen Charakteren weitere Hintergründe.

Streckenweise ist das etwas langatmig. Eine zeit lang haben die Charaktere verschiedene Aufgaben und es werden Handlungsstränge aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Später finden die Gefährten wieder zusammen – fast wie bei Herr der Ringe und schmieden Allianzen und bereiten sich auf den finalen Kampf vor.

Das Buch bringt die Geschichte zwar voran aber es fühlt sich auch teilweise nach einem Übergang zum letzten Band an.

Band 5:

Ich habe sein Gesicht zweigeteilt, sodass alles oberhalb des Mundes nun zu Boden fällt. Sein Körper geht in die Knie und Blut sprudelt aus der hässlichen Wunde hervor, während er vornüberfällt. … »Und nun zu den Friedensverhandlungen«, brumme ich, während ich die Krummsäbel wieder in die Scheiden stecke.

Die Gefährten sind vereint und nun ist die Aufgabe den scheinbar übermächtigen Tyrannen zu stürzen.

Der letzte Band hat einen recht ungewöhnlichen Aufbau. Das große Finale findet schon nach weniger als 1/3 der Buchlänge statt und es gibt viele Opfer. Nach dem der Finale Kampf vorbei ist geht es primär um Ränkespiele und Rachegelüste, der letzte Teil ist also deutlich anders als die Vorgänger.

Nach dem vermeintlich finalen Kampf ist also nicht alles so toll, wie das oft in derartiger Literatur ist.

Selbst in dem letzten Band werden noch neue Charaktere eingeführt, was die Autorin in allen Bänden immer wieder macht und die Geschichte etwas abwechslungsreicher gestaltet.

Fazit:

»Du vergisst, dass auch ich ein Elf bin.« »Oh nein, das könnte ich nie vergessen«, sagt sie lachend. »Du bist manchmal auch ein Esel – aber du bist jetzt mein Esel.«

Die Serie geht anfangs ungewöhnliche Wege und gerade der erste Band macht es einem als Leser nicht leicht. Man stelle sich vor man müsste Hogwarts als Muggel erkunden und zwar mit Malfoys Vater als Schulleiter.

Der Abenteuerteil und was World Building finde ich bei Aliad Geschichte llasse. Man hat als Leser das Gefühl neben einer Abenteuergeschichte eine Weltreise in einer Welt geboten zu bekomme, die von einigen bekannten (Zwergen, Elfen, Magier) und einigen neuen Wesen bevölkert ist.

»Prima, ich liebe Pläne, die alles offenlassen. Das macht es so unglaublich … spannend«

Die Autorin lässt sich einiges einfallen. Die Dreiecksbeziehung bzw. Liebesgeschichte finde ich an einigen Stellen ziemlich bemüht.

Insgesamt ist die Serie eine klare Empfehlung und die Autorin baut die Welt mit weiteren Buchserien aus und offenbar tauchen die Charaktere aus dieser Serie dort wieder auf. Wer High Fantasy mag ist in dieser Serie goldrichtig aufgehoben.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wieso dürfen die Menschen als Pfand Diener stellen, die sich nicht benötigen, während die Elfen einen Prinz stellen? Zumal das Pfand auch noch mehr oder weniger in künstliches Koma versetzt wird. Da ist es wohl kaum verwunderlich, dass das Pfand nach 20 Jahren stirbt oder?! Der Ansatz irgendjemand nutzloses als Pfand zu übergeben widerspricht der Idee. Die genannten Gründe sind fadenscheinig.
  • Es wäre wohl um einiges einfacher gewesen Taschas Bein zu retten, als sie so umständlich zu transportieren.
  • Reyvan im Königspalast in ihre Gedanken zu lassen dürfte das Todesurteil für Alina sein …
  • So ganz viel Sinn macht es nicht Alia als Druckmittel mitzunehmen um Reyvan unter Kontrolle zu haben nur um sie dann angeblich vorher zurück zu schicken was eh unglaubwürdig ist, weil Xenos sie nirgends alleine hingehen lassen würde.
  • Dis Suchaktion im Laboratorium hat abseits der Erkenntnis, dass Xenos ein Schwarzmagier ist nicht gebracht. D.h. der eigentliche Zweck etwas hilfreiches für die Flucht zu finden wurde nicht erfüllt. Offenbar war das aber auch nicht wichtig. Thematisiert wird es zumindest nicht.
  • Gute Rettungsaktion, wenn man sich direkt vom Eunuchen überrumpeln lässt bringt das wirklich viel. Anschließend führt dann die vermeintliche Rettung direkt zum (vermeintlichen) Tod der zu rettenden Person.
  • Wieso muss der Aufseher der Diener bestechlich sein?
  • Wenn die Botschaft in dem Kästchen Blutmagie ist und Alia sie lesen kann, wäre es doch möglich, dass es bei dem Buch von Xenos genauso ist? Dann stellt sich die Frage in welcher Beziehung er zu ihr steht? Wieso stellen sich die Charaktere diese Frage nicht?
  • Warum durfte Reyvan nicht mitkommen? Das ergibt keinen Sinn, wenn der Magier sogar in der Lage ist seine Gesundheit zu erneuern mit der Wärme des Berges hätte Revan mindestens bis zu der Position mitkommen können, an der Alia wartet.
  • Warum sollten Kultisten, die Leute ausrauben wollen sich in Stollen aufhalten, die nie jemand benutzt? Einen schlechteren Ort kann man sich als Räuber wohl kaum suchen.
  • Dass Zaron sich immer an Alia ranmacht und sich danach direkt entschuldigt ist natürlich überhaupt keine Absicht.
  • Der Blutaustausch ist sehr konstruiert und dient nur dazu weiter einen Keil zwischen Reyvan und Alia zu treiben. Sie hat ja überhaupt nicht probiert das Gift zu entfernen und meint direkt, dass sie es nicht kann. Stattdessen vergiftet sie sich selbst mit dem Austausch, den Sie auch nie gemacht hat. Davon abgesehen gibt es auch noch so Kleinigkeiten wie Blutgruppen, die ggf. zu berücksichtigen wären
  • Alia schließt reichlich schnell mit Reyvan ab. Großer Liebeskummer und dann überzeugt Sie ihn, dass er sein Volk retten muss und sie verlässt.
  • Die Entscheidung von Reyvan mit 100 Elfen hunderte Kampfmagier anzugreifen ist dumm (mal abgesehen von der Frage wo plötzlich so viele herkommen), vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er seinem Volk helfen will und seinem Opfer.
  • Die Aussage, dass Reyvan die Elfenprinzessin heiraten musste, damit Ksora sie retten konnte ist schlicht quatsch. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Selbst wenn er die Heirat abgelehnt hätte, wären sie ggf. trotzdem gefangen genommen worden, wenn sie Maryo weiter begleitet hätten. Möglicherweise wäre Reyvan dann dabei gewesen.
  • Wieso kann Ksora als Prinzessin einfach mehrere Tage aus dem Lager gehen, ohne dass es jemandem auffällt?
  • Im Zirkel ist es lt. Alia nicht schlimm als normale Dienerin? Ja, genau als Gladiator eingesetzt zu werden ist super, auch quasi ein Leibeigener zu sein ist klasse. Ohne Worte…
  • Ob es so schlau ist Kala mitzuteilen, dass die Reise nach Chakas geht?
  • Den Bauer als unschuldig zu bezeichnen, der Alia mit Gewalt zwingen wollte, ist ziemlich daneben.
  • Erst ist das gegnerische Schiff angeblich versenkt und dann doch nicht. Was denn nun?
  • Wenn Xenos seine Leute nach Belar geschickt hat, hätte er sie wohl auch nach Bairout geschickt, wenn in Belar kein Schiff auftaucht.
  • Wenn man nicht auffallen will wieso geht man dann zum Ball des Statthalters? Wieso geht man zu einem alten “Freund”, dem man nicht traut? Das ist sehr plump konstruiert und naiv.
  • Wieso kann Reyvan Alia mit der Perle ihre Magie nehmen? Das ergibt keinen Sinn. Zumal er die Magie nicht von Xenos hat. War das schon immer sein Plan oder warum hat er ihr die Perle geschenkt?
  • Wie soll ich mir denn vorstellen, wie Alia im Zelt einen Feuerball auf Fliegen schießt, die Zarons Körper bedecken, ohne ihn zu verletzen?! Davon abgesehen hat ein Feuerball eine Flugbahn und stoppt an einem Hindernis (Zelt?).
  • Wieso haben Alias Hände Wunden von der Entfernung der Perle. Es wurde nur eine Hand von Alia für das Ritual verwendet.
  • Wenn mir jemand erzählen würde, dass er Reittiere kaufen will und einen Tag später, dass er kein Geld hat, käme ich mir als Stammesführer ziemlich verschaukelt vor …
  • Alia ist in einem Zirkel und Xenos könnte jederzeit per Portal vorbeischauen? Wie sicher kann sie da sein?
  • Im Rückblick erscheint es äußerst unwahrscheinlich, dass nur so wenig Kampfmagier ausgeschickt wurden, um Alias leibliche Mutter und ihren Vater zu töten.
  • Wie lautet denn die Erklärung wie Reyvan den Kampf mit Xenos überlebt hat? Elfen beherrschen keine starken Heilzauber. Reyvans Onkel hätte ihn also kaum retten können.
  • Alia ist angeblich schlau: Was soll dann bitte die Frage, ob Zaron nicht in den Zirkel teleportieren kann? Sie weiß, dass die Portale überwacht werden und Zaron verbannt wurde. Ihn würde dort also die Todesstrafe erwarten. Das schlägst sie ernsthaft vor?
  • Ausgehend davon wie misstrauisch Greife sind stellt sich die Frage, wie es Alias Onkel möglich war mit einem Greif zum Zirkel zu kommen, da er Schwarzmagier ist.
  • Das Beziehungstheater ist einfach nervig. Es wird immer die große Liebe beschrieben und alle sind sehr unsicher und eifersüchtig.
  • Ist ja hilfreich, wenn sich die Greife bei Gefahr alleine in die Lüfte erheben ohne ihre Reiter …
  • Wieso können Zaron und Alia sich unterhalten, während sie in einer Gruppe von Mönchen laufen? Die würden das doch mitbekommen, selbst wenn sie nur flüstern.
  • Duhrs Eltern sind ja wahre leuchten. Der “Schuldige” an Duhrs Tod wird natürlich seinen Eltern eine Nachricht schicken. Ohne Worte …
  • Die Pläne von Roís waren doch ziemlich offensichtlich. Bei den ganzen Andeutungen ist dem Leser vorher klar was sein eigentliches Ziel ist nur die Charaktere kapieren es nicht.
  • Das Xenos sich so leicht von Roís veräppeln lässt wage ich doch sehr zu bezweifeln.
  • Wenn Jeder Bote zur Königin vorgelassen wird, ist es wahrlich keine Kunst sie zu töten…
  • “Die Bewahrer zurück an die Spitze der Herrschaft bringen” hört sich ja sehr altruistisch an, oder?
  • “Ich würde eingreifen, wenn ihr Gefahr lauft in eurer Macht zu verlieren” bedeutet was? Ich bringe um, wenn mir eure Entscheidungen nicht gefallen?! Sehr vertrauenerweckend. Auch die Aussage, dass die Bewahrer (die nur aus einer einzigen Region stammen) die Zirkel mit Magiern überwachen sollen (immerhin sind sie selbst genauso Magier) hört sich eher nach einem Putsch an. So wie das formuliert ist, könnte Alia darauf nicht eingehen.
  • Die Geschichte, dass Ramén Xenos befreit ist unglaubwürdig, wenn man die Geschichte mit seinem eigenen Sohn berücksichtigt. Es ist offensichtlich, dass in Xenos nichts Gutes steckt.

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One True Queen [Serie]

One True Queen Von Sternen gekrönt - Jennifer Benkau

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer Benkau

Teile der Serie:

  • One True Queen – Von Sternen gekrönt (512 Seiten)
  • One True Queen – Aus Schatten geschmiedet (544 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Catherine sagte, du hättest sie eine böse Hexe genannt.« »Das stimmt gar nicht.« »Was hast du denn gesagt?« Ich muss bitter grinsen. »Ich habe sie ›Dolores Umbrigde für Arme‹ genannt«

Mailin hat eine Schwester due seit 7 Jahren im Wachkoma liegt.

Ihre Mutter ist alleinerziehend und das Leben ist eher hart für die beiden. Ihre Schwester benötigt Pflege und auch die Pflegekraft muss bezahlt werden.

Als Mailin beim Training ist passiert plötzlich etwas seltsames und sie landet in einer anderen Welt, einer sehr feindlichen Welt, in der einen fast alles umbringen kann.

»Es gibt da eine Sache, die du dir merken solltest, wenn du hier überleben willst: Man kann in Lyaskye nur sehr wenigen Menschen trauen. Und ich bin keiner von ihnen.«

Laut einem Jungen den sie dort trifft, passiert es ab und an, dass die Welt Mädchen aus anderen Welten zu sich ruft.

Die Geschichte wirkt auf mich anfangs nicht besonders einfallsreich. Oft habe ich den Eindruck, dass einige Autoren meinen ein wenig Mittelalter + ein paar neue Elemente + Königlicher Glanz (mal Prinzessin sein) und junge Leute = Spannung. Das klappt in diesem Band aber eher nicht. Zumindest nicht für mich. Auf den ersten 200 Seiten passiert aber leider nicht mehr.

»Schön«, erwidere ich unbeeindruckt. »Ich mag große Tiere. Ich reite auf einem Wasserbüffel zur Schule, wenn der Elefant mal zu müde ist.«

Der Haupthandlungstrang ergibt leider wenig Sinn und wird auch im ersten Band nirgends logisch aufgeklärt. Zwar wird am Ende aufgelistet wer was aus gemacht hat aber warum es überhaupt eine Königin aus unserer Welt gibt, die viel zu jung, unerfahren und auch noch schlecht als Königin ist, ist vollkommen unklar. Faktisch sind die Königinnen aber eh willenlose Sklaven. Von was genau wird nicht ganz klar.

Um in der Rezension alle Unstimmigkeiten aufzulisten, die es in der Geschichte gibt, müsste ich fast das ganze Buch Spoilern. Insofern lasse ich das und beschränke mich auf den Spoiler und Diskussionsbereich, der schon fast epische Länge hat.

»Das ist lange her. Die damalige Königin hat die Pläne für den Bau im Traum erhalten – von unserer Mutter Lyaskye.« Würde ich auch behaupten, wenn ich eine solche Hütte auf Steuerkosten bauen wollen würde.

Für mich ist die ganze Geschichte ziemlich abstrus und ich habe zwischenzeitlich darüber nachgedacht vorzeitig abzubrechen. Es gibt mehr Löcher als stimmige Handlung.

Die Botschaften die das Buch aussendet finde ich eher fragwürdig (siehe Spoiler).

Erstaunlich finde ich die vielen guten Bewertungen bei dem Buch. Jeder der sonst immer Frauenpower und Emanzipation hoch hält (deswegen wird ja z.B. die Lux Serie und Biss von einigen gemieden), müsste das Buch eigentlich weit von sich weisen. Weder trifft Mailin freie Entscheidungen, noch ist Liam irgendwie besser als die männlichen Charaktere in obigen Serien.

Band 2:

Nicht gelesen

Fazit:

»Die Berge, aus denen niemand je zurückkam?« Er leckt sich über die Unterlippe. »Genau die.« »Wenn niemand von dort zurückkommt, muss es da besonders schön sein. Gib mir zehn Minuten.«

Das Buch ist ein gutes Beispiel für Handlungswendungen um ihrer selbst Willen. Die Nachvollziehbarkeit der Handlung und Logik wird dafür über Bord geworfen. Aber dafür bekommt man viel Abwechslung in der Geschichte geboten.

Der erste Teil war nicht mein Fall, aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden. Das Einzige was mich an der Geschichte noch interessiert ist, ob in Teil zwei die Zusammenhänge doch noch Sinn ergeben, aber wenn das auf den ersten 500 Seiten nicht stimmig gelingt…

Wer Unterhaltung mag ohne die Handlung zu hinterfragen mag mit der Serie vielleicht glücklich werden. Ich bin es mit Teil eins nicht geworden.

Erwähnenswert an der Stelle: Die Durchschnittswertung der Serie liegt irgendwo bei 4,5/5 rum also ziemlich hoch. Ich kann mich dem leider nicht anschließen. 😉

Bewertung:

2.5 out of 5 stars 2,5/5 (vorläufiges Fazit)

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Warum kommt Mailin nicht sofort auf die Idee, dass Peter einfach verschwunden ist? Er hat doch vorher bereits angedeutet, dass er das macht.
  • Etwas optimistisch, dass man einfach zur Königin geht und das Vicky ihr dann hilft. Offenbar ist es ja keine gute Idee zuzugeben, dass man aus einer anderen Welt kommt. Es klapp dann ja aber auch nur, weil der General spitz auf Mailin ist (was sie nicht weiß).
  • Warum ruft Lyaskye gerade Vicky und dann Mailin? Später heißt es dann, dass der König selbst und nicht das Land die Königinnen anfordert. Die Frage bleibt gleich. Die Autorin scheint sich hier selbst nicht so ganz im klaren zu sein welche Variante nun richtig ist, weil sie lustig hin und her springt.
  • Warum werden Mädchen aus einer Fremden Welt Königinnen? Sie sind denkbar schlecht vorbereitet und wie verkauft man die vom Himmel fallenden Königinnen dem Volk, den Dienern, den Soldaten?
  • Wieso denkt Mailin nicht darüber nach, dass sie vermutlich in ihrer eigenen Welt das gleiche Schicksal ereilt hat wie Vicky. Das sie nun auch im Wachkoma liegt und ihre Mutter nun zwei Kinder hat mit der “Krankheit”. Später zeigt sich sogar, dass es so ist und sie will trotzdem nur zurück (was logischerweise früher oder Später zu ihrem Tod führt).
  • Die Königin behandelt ihr Volk wie den letzten Dreck, wird aber so geliebt, das jede neue Königin, die natürlich aus unserer Welt kommen muss, getötet wird, sofern das einfache Volk sie ergreift? Das macht keinen Sinn. Zumal man damit offiziell gegen den Wunsch von Lyaskye handelt (die hat ja die Königin angeblich ausgewählt) und somit jeder davor Angst haben müsste.
  • Wieso kümmert Lasykye sich angeblich um das Volk, wenn die Königin dermaßen schlecht besetzt wird? Faktisch steuer Lyaskye doch die Königin (oder der König wie sich später zeigt, wobei es irgendwie eine Mischung von beidem zu sein scheint), das ist also schon ein Widerspruch in sich.
  • “Das Leben in Lyaskye mag hart sein aber es ist fair und belohnt jene, die es verdient haben”. Genau. Alles spricht für diese Aussage ^^ Die Königin suhlt sich in Reichtum ohne dafür etwas zu tun und das Volk muss sich an vorsintflutliche Regeln halten und lebt im Dreck. Die Dienerschaft darf nicht sprechen, am besten nicht denken und wohnt mehr oder weniger in der Kanalisation.
  • Wieso macht sich niemand sorgen darüber, dass man den Wachkomapatienten in unserer Welt nicht einfach das Lebenslicht ausknipst? Dann stirbt man auch in unserer Welt. Das würde ggf. auch erklären warum die Königinnen alle jung sterben. Es kann sogar genau andersrum sein. Weil die Wachkomapatienten in unserer Welt sterben, sterben sie auch als Könige …
  • Warum soll es den Springern erlaubt sein in unsere Welt zu kommen und was ist, wenn sie nicht zurück kommen? Der General hat sich offenbar ordentlich durch das Kulturgut unserer Welt gearbeitet (Harry Potter, 007 usw.) und hat in unserer Welt studiert, war also länger bei uns. Der König kann zwar die Verwandtschaft töten aber das hilft ihm nicht, wenn er keinen Springer mehr hat.
  • Die Handlungen von Mailin so vorherzusehen wäre quasi unmöglich. Davon abgesehen ist auch nicht klar wo Mailin auftaucht und Sam ist zufällig genau dort. Dass er sie nicht sofort rettet ergibt auch keinen Sinn. Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Teil wirklich Zufall war (so wird es dargestellt), hat er den Plan sie auszuliefern relativ schnell geschmiedet und später in den neuen Plan geändert, der eigentlich kein Plan war, weil es unmöglich war die Ereignisse vorherzusehen.
  • Wieso ist der angeheiratete König offensichtlich mächtiger als die ach so wichtige Königin aus unserer Welt und wieso juckt Lyaskye das nicht?
  • Nach einer Weile drängt sich der Verdacht auf wie die Regierung von Lyaskye funktioniert: Kurzzusammenfassung Lyaskye ist eine Art Land und gleichzeitig ein Gott. Die Königin wird von der Krone kontrolliert, die vom Gott oder dem König gesteuert wird und ist somit willenlos (scheinbar reicht einmaliger Kontakt)
  •  Wenn es jemand schlecht geht, schickt man ihn >3 Tage auf dem Pferd durch die Pampa zu heilenden Quellen (offenbar entscheidet der König eh alles alleine). Das ist sofort nicht glaubwürdig und offenbar auch nie passiert.
  •  Die Wächterin von blablabla beschützt die Insel, nur an Neumond darf jeder durch. Das macht total Sinn, toller Schutz. Ist reichlich überflüssig.
  •  Grace verhilft Mailin mal eben zur Flucht vor massenhaft Zeugen und es ist ziemlich klar, dass sie anschließend gefasst, gefoltert und vermutlich getötet wird. Sehr glaubwürdig. Zumal der Geheimgang durch den Dienerkeller gefunden wurde. Der König würde einfach einen Diener nach dem anderen bestrafen, foltern, bis einer gesteht.
  • Ich fürchte nach rund 40% des ersten Bandes weiß ich wie Teil 2 Endet. Buchname + Peter / Liam aber das werde ich wohl nicht so schnell rausfinden.
  • Wie praktisch gerade das Seil ohne Plan gebastelt zu haben als Grace vorbeikommt und es danach benötigt wird.
  • Erst ist Peter total verschlossen und dann sammelt er sie wieder auf und schon sind sie mehr oder minder wie ein Paar?
  • Die Geschichte von Peter / Liam (alles nach dem zufälligen Zusammentreffen) ist absolut unglaubwürdig, genauso wie die plötzliche Veränderung seines Verhaltens. Allein schon, dass er Mailin aus den Augen verloren hat nimmt ihm keiner ab …
  • Das Rettungdboot war natürlich zufällig zur Hand und dann haben sie Mailin zufällig entdeckt als sie schon unter Wasser war.
  • Den Pfad der Steine hat Liam zufällig entdeckt und dann intuitiv die Regeln erkannt?
  • Erst sagt Liam Vinculas würde er nicht überleben, dann dass er welche hatte sie aber zerstört wurden. Was denn nun?
  • Die Aussage, dass ein Sklave keine Frau braucht ergibt keinen Sinn, wo Mailin an den General verkuppelt werden soll und es sogar Nachkommen braucht, damit der König weiterhin Springer zur Verfügung hat. Ansonsten kann er sich keine neuen Königinnen aus unserer Welt holen. Die benötigt er ja offensichtlich. Wobei die Geschichte diesbezüglich eh nicht eindeutig ist. Scheinbar kamen die Königinnen ja auch bevor der König sie geholt hat automatisch.
  • Nach den fast unzähligen Unstimmigkeiten in der Handlung war ich überrascht wie stimmig das Magiesystem ist. Geht doch. Wieso bei der Geschichte nicht?
  • Ok toll, Liam opfert Mailin nicht, weil er sie für ungeeignet hält und das sieht man ihr direkt an. Letzteres ist wohl ziemlicher Quatsch, noch besser ist, sie ist nicht mal sauer und versteht ihn. Was soll man dazu sagen?
  • Warum sollte Chris den Bruder von Liam entführen und dann nichts dafür verlangen, wo sie vorher so an den Diensten von Liam interessiert war?
  • Zwischenzeitlich ist Mailin reichlich naiv, was überhaupt nicht zu ihrem vorherigen Verhalten passt, aber wie heißt es Liebe macht blind? 😉
  • Der Vergleich zwischen unserer Welt und Lyaskye hinkt gewaltig, denn in unserer Welt macht die Entscheidung von Menschen zu dem was sie ist, nicht der aufgezwungene Wille einer Gottartigen Kreatur oder eines Königs.
  • Es gibt viele fragwürdige Botschaften des Buches: Für die Familie darf man anderen Menschen alles antun (Stichwort Liam aber Mailin ist da scheinbar nicht besser). Mailin ist plötzlich bereit ihre Mutter zu opfern, vorher hält sie das ihrer Schwester vor (denn am Ende verliert die Mutter sie, auch wenn Vicky vielleicht zurückkehrt) um Ihren Freund zu bekommen. Warum Sie sich da noch so viel Mühe gibt ihre Schwester zu retten ergibt auch wenig Sinn (die Schwester ist am Ende auch nicht mehr wichtig, ihre Prioritäten liegen eindeutig bei Liam und danach bei der Schwester). Auch die Sehnsucht nach Lyaskye erinnert mich eher an das Stockholm Syndrom (das erwähnt die Autorin anschließend sogar selbst). Sie wurde aus ihrem Leben gerissen, von Liam nur belogen und benutzt, ihre Gedanken wurden von Lyaskye beeinflusst, sie will aber trotzdem zurück. Faktisch stellt sich die Frage, ob die Welt nicht wirklich nur im Kopf entsteht, weil der Körper in unserer Welt vor sich hin vegetiert. Weitere Aussage: Wenn man jemanden liebt ist es vollkommen egal, ob man von demjenigen manipuliert wird und nur Lügen aufgetischt bekommt.
  • Wieso geht Mailin überhaupt davon aus, dass sie ihre Schwester retten kann, wo sie doch plötzlich selbst nicht genug von Lyaskye bekommen kann (was rückblickend wenig Sinn ergibt, wo das Land sie ja nicht ruft, wie es zuerst dargestellt wird – zumindest zu dem Zeitpunkt noch nicht, denn Anfangs wählt sie der König aus) und warum will sie das überhaupt, wo ihre Schwester sie scheinbar als Opfer auserkoren hat?
  • Angeblich liegt dem General viel an Mailin aber er hat kein Problem damit sie zu opfern? Auch die Pioritäten sind unklar. Erst behauptet er für Lyaskye zu handeln und dann doch eher für Vicky und Mailin. Seine Prioritäten sind unklar. Davon abgesehen ist er ja auch Sklave der Königin oder des Königs auch das ist unklar.
  • Was wäre denn schlimm daran, wenn der Barmann wirklich gemeint hätte, ob alles ok ist in Bezug auf die Begleitung? Besser als nicht zu fragen, oder?
  • Erst wird davon erzählt, dass nach den Sprüngen ein Aufladeprozess erforderlich ist, dann davon hin und her zu springen ohne Pause. Dann heißt es wieder er muss sich aufladen. Das hätte Mailin auch auffallen können.
  • Keiner weiß wie viel Energie in dem Anhänger steckt aber alle benutzen ihn fröhlich ohne darüber nachzudenken.
  • Die Erklärung, dass der Köper unsere Welt verlässt wenn man selber springt aber wenn man “gesprungen wird” nur der Geist macht keinen Sinn. Der Körper kommt ja in beiden Fällen mit Geist in Lyaskye an…
  • Warum sollte Mailins Mutter besser damit zurecht kommen, wenn sie komplett verschwindet, als wenn sie in Koma fällt? Hauptsache weg, oder wie? Zumindest kommt der Mailin die Idee wohl selber, was ihr aber auch egal ist.
  • Der König ist ewig König und keiner merkt es. Die Idee war mir schon viel früher gekommen nur Sinn ergibt sie leider nicht, außer wenn er sein komplettes Volk verzaubern kann und es nicht merkt, dass er immer wieder König ist und nicht altert. Dann wird es wieder so dargestellt, als wenn er erst seit Vicky König ist. Aach das ergibt keinen Sinn. Wer hat dann früher die Königinnen geholt? War es doch wieder das Land, das auch irgendwie Gott ist? So wie ich das Sehe war es nur bei Vicky und Mailin der König und vorher hat Lyaskye die Königin geholt. Man weiß es nicht.
  • Warum wird Mailin erneut vom König geholt? Es könnte jedes beliebige Mädchen sein. Sie hat sich doch schon als störrisch erwiesen.
  • Wie kann Vicky sich den Wünschen von dem König widersetzen, wenn er sie kontrolliert (Feier bei der sie Mailin als Nachfolgerin ausruft, Weitergabe der Krone).
  • Mailin wird zuerst nicht mehr ausgebildet, als sie zurück kommt. Als die Ausbildung doch wieder beginnt wird damit argumentiert, dass die Zeit zu kurz ist.
  • “Die Geschichte steht nicht in Büchern” – Aha, alles was in einem Buch steht, ist als unweigerlich wahr?
  • Dass Mailin mitten in der Nacht auf die Toilette kommt ist unwahrscheinlich nachdem die Wachen bereits 2x wegen ihr bestraft wurden (Theater und nach Ihrer Fluchst sicher erneut)
  •  Die Gefangenen werden gefoltert aber jeden Tag aus dem Gefängnis über den Hof in ein Badehaus geführt? Das klingt sehr überzeugend. Ich glaube das war im Mittelalter Standard die Gefangenen morgens aus dem Kerker zu lassen und ins Badehaus zu führen, oder? Nur um sie dann danach in einen Fuß zu tunken bei einer Variante von Waterboarding mit mehr Risiko.
  • Was für ein Zufall, dass man erst bewusst in die Annahme gelenkt wird, dass Chris ein Mann ist …
  • Warum sollte Chris den Jungen übergeben, nachdem sie hat was sie will. In Lyaskye hält sich doch eh niemand an Abmachungen.
  • Erst gibt Mailin vor, dass sie nicht will, dass Liam befreit wird und dann will sie mit.
  • Wie seilt sich Chris denn ab und nimmt das Seil, dass sie oben befestigt hat so schnell mit?
  • Warum bringt Chris Mailin zurück. Mailin könnte sie genauso gut verraten um Liam zu schaden. Sie hat nichts davon sie wieder im Palas abzuliefern.
  • Das schlechte Gewissen von Mailin gegenüber Nathaniel ist für mich nicht nachvollziehbar.
  • Der König sagt irgendwann die Krone ist nur noch Tarnung aber offenbar ist die das doch nicht?!
  • Die Krone kann man offenbar beliebig zwischen verschiedenen Personen wechseln. Das finde ich seltsam.
  •  Der Tötungsversuch des Königs ist eine super Idee. Die Koneqeuenzen sind absehbar. Entweder sie tötet ihn oder sie lässt es. Das was sie macht ist eine schlechte Idee.
  • Gegen Tiere wie die Säbehlhörner, die in einer Horde kommen kann man sich nicht standhalten. Die würden einfach alles überrennen.
  • Eine Rettungsaktion ohne Fluchtplan. Sehr genial. Es gibt ja auch nichts zu verlieren. Das kann nur gut laufen.
  • Auf dem Thron kann man also sitzen (dann entzieht er einem Energie) oder hindurch laufen?
  • Klar, Liam schnetzelt sich durch die gesamte Palastwache hindurch und entkommt.
  • Die Verfolgung wäre sehr einfach gewesen. Vor allem wenn man nach ein wenig schwimmen in einem Waldstück wartet. Die Verfolger hätten Pferde uns sicherlich auch Boote.
  • Wie hätte die Krone Mailin schützen sollen? Bisher hat sie auch niemanden beschützt soweit man das als Leser nachvollziehen kann.
  • “Sullivan war nie ein Kämpfer” – Aber einen General und ausgebildeten Königskrieger besiegt er trotzdem, obwohl er kurz zuvor noch gefoltert wurde?

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Cassardim [Serie]

Cassardim 1 Jenseits der goldenen Brücke - Julia Dippel  Cassardim 2 Jenseits der schwarzen Treppe - Julia Dippel  Cassardim 3 Jenseits der tanzenden Nebel - Julia Dippel

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Julia Dippel

Teile der Serie:

  • Cassardim 1 – Jenseits der goldenen Brücke (528 Seiten)
  • Cassardim 2 – Jenseits der schwarzen Treppe (432 Seiten)
  • Cassardim 3 – Jenseits der tanzenden Nebel (465 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Zielsicher wählte ich meine Dance-The-Day-Away-Playlist aus und drehte die Lautstärke auf Anschlag.

Maia kann mit Worten andere beeinflussen. Diese Gabe nennt sich die Macht der Worte. Sie altert extrem langsam, Spricht alle sprachen und das Chaos ist hinter ihrer Familie her.

Meias Eltern verschweigen ihr mehr als Sie ihr sagen und Sie setzen die Macht der Worte sogar gegen Ihre Kinder ein.

Nachdem ich meiner Freundin allerdings schlecht schreiben konnte, dass meine Eltern einen rätselhaften Gefangenen im Keller folterten, blieb ich mit meinen Sorgen allein.

Ach und dann bricht das Chaos los.

Alles schon so in der Art gelesen. Selbst typische Klischees und sogar das Bad Boy Thema werden bedient. Ja, das waren auch meine ersten Gedanken aber Julia Dippel hat einfach eine schreibweise – nach 80 Seiten hatte sie mich, wo ich auf den ersten Seiten noch dachte, das hab ich doch schon 100x gelesen. Vergleichbar war es mir bei Izara auf den ersten Seiten auch gegangen.

Entweder er war eine Art übermächtiger Superheld oder er hatte gehörig einen an der Waffel. Im Moment tippte ich auf irgendwas dazwischen – mit Tendenz zur Waffel.

Die Menschenwelt wird ziemlich schnell verlassen. Die Geschichte dreht sich weitgehend um die Hölle, den Hades, wie auch immer man es nennt. Hier heißt es Cassardim aber die Darstellung ist anders als in allen Büchern, die ich bisher darüber gelesen habe (und das waren schon ein paar, offenbar ist das Thema beliebter oder unproblematischer als das Gegenstück, weil man dann vermutlich mit den ganzen Fanatikern Probleme bekommt).

»Dann trage ich eben keines der beiden!« »Das wäre dann wohl eine Sensation. Nackt ist noch keine Prinzessin zu einem derart wichtigen Ereignis erschienen.«

Wie bei Izara kann ich hier nicht viel verraten, weil genau das den Reiz ausmacht. Die Welt ist einfallsreich, der Humor klasse, die Sprache modern trotz des Fantasysettings. Ich musste bisher bei keinem Buch dieser Art so oft lachen. Die Sprüche, der Sarkasmus und die Art wie sich die Charaktere angiften sind klasse.

Ich kann mich nur wiederholen. Die Autorin hat ein unglaubliches Händchen dafür bekannte Elemente gut zu mischen und etwas Neues daraus zu machen.

Frau in Not + starker Beschützer = Hormon-Party. Theoretisch völlig legitim, nur ging das Leben auch nach der Notsituation weiter und dann wurden die starken Beschützer oft zu geltungssüchtigen Psychos oder hilfsbedürftigen Wracks.

Wer denkt irgendwelche höfischen “Spielchen” wären langweilig, wird in dieser Serie definitiv eines besseren belehrt. Bei dem Bad Boy wird auch nicht wirklich klar, ob er nicht eigentlich das Gegenteil ist. Es ist kompliziert.

Ich habe übrigens selten so viele gute Zitate in einem Buch gefunden. Es ist echt schwierig so wenige für die Rezension auszusuchen!

Band 2:

Der Kaiser ist besiegt und sein Sohn nach hundertjähriger Haft mindestens verwirrt oder sogar verrückt geworden. Er verleugnet seine eigene Tochter.

Es war eine ziemlich vertrackte Zwickmühle, an deren Ende ich entweder als Flittchen, Marionette oder als Spatzenhirn dastehen würde. Nicht einmal die Wahrheit würde man mir glauben.

Ist er wirklich ein besserer Kaiser als sein Vater oder wird er Cassardim vollständig ins Chaos stürzen?

Amaia ist als Goldene Erbin weiterhin den Intrigen und Ränkespielen ausgesetzt. Jedes Fettnäpfchen kann einen Krieg auslösen und sie kennt die meisten Regeln nicht.

Auch im zweiten Teil hat sie keine Ruhe, ganz im Gegenteil.

Der zweite Teil hat mir genauso gut gefallen wie der erste. Es geht sofort schwungvoll weiter und es gibt auch keine Pausen. Anders als bei anderen Serien fühlt sich der zweite Band keineswegs wie ein Füllband an.

Weniger passives Leiden und mehr Arschtritte! Wo ist dein Biss hin? Vergiss nicht, dass du eine Show abzuliefern hast!

Intrigen, Ränkespiele, Kämpfe. Wem kann man vertrauen und wem nicht? Derartige Machtpoker sind selten so unterhaltsam. Der Schreibstil ist locker und modern. Der Humor kommt auch nicht zu kurz.

Die Welt ist neu und fantasievoll – ich habe selten eine Fantasywelt erlebt, die mir so gut gefallen hat.

Am Ende von Band 2 gibt es einen ordentlichen Cliffhanger.

Band 3:

Yay, es machte so richtig Spaß, die Verantwortung zu tragen. Ich konnte zwischen Pest und Cholera wählen, und nichts Geringeres als das Schicksal der Welt hing von dieser Entscheidung ab.

Amaia und Noár haben geheiratet und das Chaos breitet sich immer mehr in Cassardim aus. Amaia hat sogar den Eindruck, dass Noár vielleicht vom Chaos besessen ist. Aber wie können die Akteure das sich ausbreitende Chaos aufhalten, nachdem das Juwel zerstört wurde?

Abseits der oben genannten Rahmenbedingungen passiert im ersten Teil des dritten Bandes nicht sehr viel, dass die Geschichte voran bringt. Die vorhandenen Elemente (Befreiungsaktion, etwas Säbelrasseln und einige weitere Aktionen) nehmen viel Zeit ein – im Nachgang betrachtet soll das ggf. der Ausgleich für den Schluss sein, der recht kurz ausfällt.

Noch irgendwas, das ich wissen sollte? Also außer, dass du meine Kindheit ruiniert hast, um einem Wahnsinnigen zur Rückkehr auf den Kaiserthron zu verhelfen. Hast du vielleicht eine geheime Zweitidentität als Serienkiller? Einen verborgenen Harem? Oder ein paar Kinder, die du vergessen hast zu erwähnen?«

Allerdings hat die Autorin genügend neue Ideen und man lernt in diesem Band wieder deutlich mehr von Cassardim und auch einzelne Charaktere etwas besser kennen.

Im zweiten Teil des Buches überschlägt sich die Handlung aber drängt sich für meinen Geschmack etwas zu sehr das Gefühl auf, dass die Autorin auf ein vorbestimmtes Ende zuarbeitet. Wie mich wirkt das Ende zu sehr konstruiert. Die Charaktere stehen sich oft selbst im Weg, verplempern Zeit und somit entsteht oft mehr Drama als nötig wäre.

Der Schreibstil ist Julia Dippel typisch gelungen.

Fazit:

»Mach dir keinen Kopf, es war nur eine Blume.« Zwar die Schönste, die ich je zu Gesicht bekommen hatte, aber trotzdem kein Grund für eine Panikattacke. Ganz besonders weil der Mann, der sie mir geschenkt hatte, schon sehr bald mausetot sein würde.

Der erste Band kann auch einzeln sehr gut gelesen werden und hat am Ende keine bösen Cliffhanger.

Auch wenn man sich wie bei Izara die ersten Seiten denkt “Boah, das hab ich doch schon alles zig mal gelesen, ernsthaft?” schlägt das nach einer Weile komplett ins Gegenteil um. Insofern wiederholt die Autorin bei mir 1:1 das war ihr bei Izara bereits gelungen ist.

In Band zwei kommt die Autorin dann aber nicht mehr ohne ordentlichen Cliffhanger aus.

Band drei ist für meinen Geschmack der schwächste der Serie und mir hat das Ende leider überhaupt nicht zugesagt. Da war ich offenbar auch nicht der einzige, wenn ich mir andere Rezensionen anschaue. Somit einen halben Punkt Abwertung. Ich kann mir aber vorstellen, dass einige sich wegen dem Ende ärgern werden, dass sie die Serie überhaupt gelesen haben.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

    • Wie ist der Schwindel mit den Eltern und angeblichen Geschwistern gelaufen? Wenn die kleine Schwester von Maia schon über 100 Jahre alt ist, dann ist ihr großer Bruder sehr viel älter, da sie mit zunehmendem Alter langsamer altern. Moe ist aber deutlich jünger, kann also zum Zeitpunkt der “Entführung” noch nicht existiert haben, oder doch?
    • Wow, wie schnell die Wahl der Kleiderfarbe lebensbedrohlich werden kann…
    • Es ist etwas naiv, dass Maia so leicht auf das Theater um die angebliche Beziehung von Noár zu seiner Stiefmutter reinfällt, da sich doch weiß wie sehr intrigiert wird ist doch klar, dass mehr dahinter steckt
    • Als die Formulierung deine Geschwister werden nicht durch meine oder die Hand meiner Leute sterben kam war doch sofort klar was Sache ist nach allem was vorher passiert ist. Nur halt nicht wer sie umbringt. Allerdings würde ich das Aufzwingen des Willens genauso auslegen, als wenn man selbst Hand anlegt.
    • Ganz logisch ist das nicht, oder? Erst ist das Juwel unglaublich wichtig und dann wo es übergeben werden soll ist es doch egal?!
    • “Du lässt ihn weiteratmen” ist aber bewusst so schlampig formuliert, dass eine Menge möglich ist.
    • Es ist so schlimm sich mit dem Chaos einzulassen und Kaltair präsentiert seine Ex die dem Chaos verfallen ist als Beweis für was? Das ergibt keinen Sinn. Davon abgesehen ist es natürlich eine Geniale Idee vor “Millionen” – was wohl kaum möglich sein dürfte bei einem Stadion – Zeugen von einer vom Chaos befallenen die Wahrheit zu erfahren.
    • An einer Billigabsteige in Florida tauscht man mal eben so mehrere hundert Dollarscheine in Kleingeld? Ich Anbetracht der Tatsache, dass man in den USA fast alles per Kreditkarte bezahlt, ist das wohl eher unwahrscheinlich, wenn der Laden nicht als Geldwäschestation dient.
    • Wie soll man schwimmen, wenn man sich gegenseitig festhalten muss?
    • Bei dem großen Kampf der zwei Heere hat man den Eindruck, dass man von einem Ende des Landes zum anderen 5 Minuten braucht, kaum hat der Krieg begonnen, treffen die Armeen zusammen. Auch beim Kampf mit dem Chaos ist jedes Volk sofort an der Stelle, wo es sein soll und man kann quasi alles von einem einzelnen Ort überblicken, während vorher in der Geschichte weite Reisestrecken zurückgelegt wurden.
    • Das Ende hätte auch anders ausgehen können, wenn die Gruppe der Juwelenträger etwas schneller gewesen wäre, hätte sie die Barrieren auch einfach verschließen können. Die Autorin hat sich zumindest alle Optionen für Folgebände offen behalten.
    • Wofür sind am Ende eigentlich die Juwelenträger bzw. die aufgeteilten Juwelen gut? Faktisch sind die Juwelen doch ohne Barriere nutzlos, oder?
    • Also ehrlich: Amaia und Noár werden zu Bäumen, während Nox für den Rest des Lebens Baumwächter spielt und die Juwelenträger hocken am Baum, obwohl man keine Juewelenträger mehr braucht. So richtig Sinn macht das nicht.
    • Nachdem sich die letzte Kaiserin geopfert hat, brauchen wir keine mehr? So ganz sehe ich da nicht den Zusammenhang, wenn man sich das Chaos der Einzelherrscher vorher angesehen hat, wäre die Situation ohne einen gemeinsamen Herrscher wohl kaum Friede, Freude, Eierkuchen. Auf eine Art ist das Ende sogar kitschiger als die “wir haben so gerade überlebt Variante”, die man normalerweise präsentiert bekommt. Warum sollten sich die Akteure in Cassardim so weit geändert haben? Das ist sehr unrealistisch.
    • Julia Dippel wird schon wissen, warum sie im Nachwort schreibt “Dennoch weiß ich, dass meine Geschichte genau so enden musste, wie sie endet.” Offenbar ist ihr wohl bewusst, dass das Ende eben nicht bei allen auf Gegenliebe stoßen wird.

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