The Witcher / Der Hexer [Serie]

The Witcher Vorgeschichte 1 Der letzte Wunsch - Andrzej Sapkowski The Witcher Vorgeschichte 2 Zeit des Sturms - Andrzej Sapkowski The Witcher Vorgeschichte 3 Das Schwert der Vorsehung - Andrzej Sapkowski The Witcher 1 - Das Erbe der Elfen - Andrzej Sapkowski The Witcher 2 Die Zeit der Verachtung - Andrzej Sapkowski The Witcher 3 Feuertaufe - Andrzej Sapkowski The Witcher 4 Der Schwalbenturm - Andrzej Sapkowski The Witcher 5 Die Dame vom See - Andrzej Sapkowski

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Andrzej Sapkowski

Teile der Serie:

  • The Witcher Vorgeschichte 1 – Der letzte Wunsch (385 Seiten)
  • The Witcher Vorgeschichte 2 – Zeit des Sturms (448 Seiten)
  • The Witcher Vorgeschichte 3 – Das Schwert der Vorsehung (465 Seiten)
  • The Witcher 1 – Das Erbe der Elfen (386 Seiten)
  • The Witcher 2 – Die Zeit der Verachtung (398 Seiten)
  • The Witcher 3 – Feuertaufe (429 Seiten)
  • The Witcher 4 – Der Schwalbenturm (545 Seiten)
  • The Witcher 5 – Die Dame vom See (641 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Vorband 1:

»Die Leute« – Geralt wandte den Kopf ab – »denken sich gern Ungeheuer und Ungeheuerlichkeiten aus. Sie selbst kommen sich dann weniger ungeheuerlich vor. Wenn sie sich vollaufen lassen, betrügen, stehlen, die Frau mit dem Riemen prügeln, die alte Großmutter hungern lassen, mit der Mistgabel einen in die Falle geratenen Fuchs erstechen oder das letzte Einhorn der Welt mit Pfeilen spicken, stellen sie sich gern vor, dass die Mora, die im Morgengrauen durch die Hütten geht, noch schlimmer ist als sie.

Die Geschichte besteht aus zwei Teilen, der erste Teil handelt primär von der Vorgeschichte zu Ciris Geburt und warum ihr Leben mit seinem verknüpft ist. Der zweite Teil führt Rittersporn ein und handelt davon wie Yen und Geralt sich kennenlernen. Beides ist nicht unbedingt nötig als Vorwissen für die Hauptgeschichte, hilft aber deutlich beim Einstieg in die Hauptgeschichte, da der Autor sich nicht sonderlich viel Mühe gibt dem geneigten Leser einen einfachen einstieg zu bieten.

Anfangs verhält es sich mit dem ersten Zusatzband ähnlich wie mit der Hauptgeschichte. Man hat keine Ahnung wann die Geschichte spielt, da der Autor es nie für nötig hält den Zeitbezug herzustellen. Wenn man die Hauptgeschichte schon gelesen hat, kann man ab einem gewissen Zeitpunkt (Thronsaalszene mit Pavetta) ziemlich genau die Zeit abschätzen und man bekommt auch eine ganze Menge Hintergrundwissen geboten.

In Summe finde ich dieses Buch mit am besten aus der ganzen Reihe.

Vorband 2:

Sie war nicht besonders groß und nicht von kräftigem Körperbau. Der Hexer ließ sich davon nicht täuschen. Er wusste aus Erfahrung, dass es im Leben zugeht wie bei der Post – sogar sehr widerwärtige Dinge werden in ganz unverdächtiger Verpackung abgeliefert.

Geralt möchte in einer Stadt halt machen, um dort in einem bekannten Restaurant zu speisen. Kaum kommt er dort an, wird er inhaftiert. Offenbar hat eine Magierin das für nötig gehalten, um ihn dazu zu zwingen eine Aufgabe zu erfüllen. Sie hat Geralt dementsprechend denunziert. Bei der Aufgabe geht es um größenwahnsinnige Magier, die seltsame Experimente durchführen – Dracula lässt grüßen.

Das dürfte bisher wohl der düsterste Band der Witcher Reihe sein. Die Geschichte in diesem Band passt überhaupt nicht zum Rest der Reihe und hat auch nichts mit der Hauptgeschichte zu tun. Das “Abenteuer” was Geralt erlebt, stellt auch nicht gerade seinen normalen Hexeralltag dar, auch wenn der in der Geschichte anklingt. Insofern hält sich der Erkenntnisgewinn sehr in Grenzen.

Man kann den Band somit einzeln lesen. Mir hat der Band aber nicht so gut gefallen, dass ich das empfehlen würde. Wenn man also einen Teil der Witcher Serie auslassen will, bietet dieses Buch sich am ehesten dafür an, denn ich finde weder die Geschichte sonderlich interessant, noch ist sie hilfreich zum Verständnis oder für den Hintergrund der anderen Teile der Serie.

Vorband 3:

»Das Übliche.« Der Troubadour zuckte mit den Schultern. »Sie verlangt Monogamie, wie alle andern, und selber wirft sie mit fremden Hosen nach einem. … Bei den Göttern, ich kenn auch welche, die einen hübscher abweisen, als die einen lässt, aber ich schrei’s nicht in den Straßen hinaus. Gehen wir.«

Der letzte Band ist eine Lose Sammlung von Geschichten. Anfangs wird man direkt in eine Drachenjagd geworfen (unterhaltsam aber entbehrlich auch wenn ein Nebencharakter eingeführt wird), anschließend erfährt man einige Details zur Beziehung zu Yen (mäßig unterhaltsam und entbehrlich), Dudu wird als Charakter eingeführt (unterhaltsam aber entbehrlich), Geralt geht typischer Hexerarbeit nach (bedingt unterhaltsam und entbehrlich) und in “Das Schwert der Vorsehung” und “Etwas mehr” kann der Leser sehr konkrete Bezüge zur Hauptgeschichte erkennen (beide Kurzgeschichten sind eine gute Ergänzung zur Hauptgeschichte und somit gut und unterhaltsam)

In Summe sind sowohl der erste als auch der Dritte Band (in etwa ab der Hälfte) eine gute Ergänzung zur Hauptgeschichte und um das typische Hexerleben etwas mehr kennenzulernen, was in den Hauptbänden sehr kurz kommt.

Buch 1:

»Waschen kann einem Kranken nur schaden. Einem Gesunden übrigens auch. Erinnert ihr euch an den alten Schrader? Dem hat seine Frau einmal gesagt, er soll sich waschen, und kurz darauf ist er gestorben.« »Weil ihn ein tollwütiger Hund gebissen hatte.«

Einleitend möchte ich erwähnen, dass ich vor kurzem das Witcher 3 Computerspiel mit den beiden Erweiterungen gespielt habe. Somit sind einem die Charaktere Triss, Yen, Ciri, Rittersporn, Geralt und auch diverse Nebencharaktere bekannt. Insofern kommt beim Lesen auch gleich Freude auch, wenn die schon bekannten Charaktere das erst Mal erscheinen.

Der Einstieg in den Band ist etwas gewöhnungsbedürftig. Rittersporn (ein Barde und Freund von Geralt, dem Hexer) hat soeben eine Lied vorgetragen und die Zuhörer aus verschiedenen Völkern diskutieren auf bestem Stammtischniveau über die Interpretation.

Politik und Gerüchte, die sie allesamt als ultimative Wahrheit verkaufen.
Wenn die Fähigkeit, aus Erfahrung zu lernen und Schlüsse zu ziehen, entscheidend wäre, wüssten wir schon längst nicht mehr, was Kriege sind. Aber diejenigen, die es zum Krieg drängt, haben sich nie von Erfahrungen oder Analogien aufhalten lassen.«

Direkt danach werden die Charaktere eingeführt, die einem vermutlich die ganze Serie lang begleiten werden. Die Geschichte baut sich gefühlt relativ langsam auf, man lernt einiges über die Historie der Welt, lernt die Hexerburg kennen und erfährt einiges über die Völker.

Ciri wird in der Geschichte als ziemlich schlau beschrieben, wirkt aber im Gegenteil oft eher tumb. Genauso wirken oft die Gespräche vom gemeinem Volk oder auch von Adligen. Die Gespräche sind oft relativ nah an der Situation zum Start des Buches. Geralt, die anderen Hexer und die Magierinnen um ihm herum bilden da die einzige Ausnahme. Man kann es vermutlich mit dem Mittelalter vergleichen, wo der allgemeine Bildungsstandard auch eher dürftig war.

Wenn die Fähigkeit, aus Erfahrung zu lernen und Schlüsse zu ziehen, entscheidend wäre, wüssten wir schon längst nicht mehr, was Kriege sind. Aber diejenigen, die es zum Krieg drängt, haben sich nie von Erfahrungen oder Analogien aufhalten lassen.«

Der Autor arbeitet öfter mit kleineren öder größeren Zeitsprüngen bei der Erzählung der Geschichte. Die fehlende Einordnung in der Zeitfolge ist manchmal gewöhnungsbedürftig, da die Konkrete Zeit nie konkret erwähnt wird, sich aber der Regel aus dem Kontext ergibt (damit ist zumindest eine grobe Einordnung möglich).

Nach ca. der Hälfte der Geschichte nimmt die Handlung an Fahrt auf. Der Autor bedient sich – wie so viele Fantasy Geschichten – den Rassen, die von Tolkien eingeführt wurde, Zwerge, Elfen und Zauberer dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die diversen Monster sind abwechslungsreicher, spielen aber in der Hauptgeschichte keine große Rolle.

Buch 2:

»Wenn du, Rittersporn« – Bernie Hofmeier blickte ihn scheel an –, »was sagst, weiß man nie, ob man weinen, lachen oder dir eins in die Fresse hauen soll.

Der Krieg steht kurz bevor und verschiedene Parteien wollen Ciri für ihre Zwecke nutzen. Von zwangsvermählen bis töten sind alle Optionen auf dem Tisch. Bisher hat vor allem Gerald viel dafür getan um sie zu schützen.

Aber kann Gerald die diversen Parteien wie Könige und Magier aufhalten?

Der zweite Band hat mir deutlich besser gefallen. Es passiert durchweg mehr und die Unterhaltungen auf Stammtischniveau lassen deutlich nach. Das Verhalten mag zwar für das Mittelalter authentisch sein aber es handelt sich um eine fiktive Welt. Ich wundere mich oft, warum so viele Autoren versuchen fiktive Fantasywelten an unser Mittelalter anzulehnen? Ist das die Erwartungshaltung vom Leser oder Lektorat, die befriedigt werden muss?

Der Leser ist als Begleiter nicht nur bei den Hauptcharakteren dabei, sondern erlebt auch Geheimverhandlungen von Königen oder Geheimtreffen von Magiern. D.h. die Spannung wird nicht über zu wenig Informationen aufrecht gehalten, trotzdem gelingt es dem Autor aber ganz gut, den Leser zum weiterlesen zu motivieren auch wenn the Witcher für mich nicht gerade ein Pageturner war.

Die Mischung ist für meinen Geschmack gelungen. Sowohl die große Rahmenhandlung als auch die individuellen Erlebnisse der Charaktere ergänzen sich gut.

Buch 3:

Aber unter euch Menschen sieht jeder nur zu, wie er am fremden Unglück verdienen kann. In Hungerzeiten wird das Essen nicht geteilt, sondern die Schwächsten werden aufgefressen. So eine Verfahrensweise findet man unter Wölfen, sie ermöglicht es den Gesündesten und Stärksten, zu überleben. Aber unter vernunftbegabten Rassen ermöglicht es solch eine Auslese in der Regel den größten Hurensöhnen, zu überleben und zu dominieren. Die Schlussfolgerungen und Prognosen überlasse ich euch.«

Ciri konnte Vilgefortz entkommen, ist nun aber über einen Teleport im tiefsten Feindesland und hat nebenbei noch ihre Magie verloren bzw. ihrer Magie entsagt und muss sich allein durchschlagen, während noch immer diverse Parteien nach ihr suchen.

Der Lichtblick ist, dass man im zweiten Teil einen Zwerg (wenn man Witcher 3 gespielt hat, ist er einem wohlbekannt), eine Bogenschützin und noch weitere bekannte Charaktere kennenlernt. Ansonsten wird die Hauptgeschichte bis zur Mitte überhaupt nicht vorangetrieben und man bekommt es wieder mit abergläubischem und dummen Gemeinvolk zu tun. Somit werden die üblichen Klischees wieder bedient.

Ab der Mitte ändert sich das, die Geschichte kommt voran und die Intrigen nehmen wieder ihren Lauf. Insgesamt fand ich diesen Band aber schwächer. Man lernt zwar einige neue Charaktere kennen aber abseits davon fühlt es sich viel nach einem Füllband an, der zwischen zwei anderen Bänden die Handlung überbrückt.

Buch 4:

Weißt du, Ciri, was ein Universitätsstudium einem Menschen einbringt?« »Nein. Was?« »Die Fähigkeit, sich der Quellen zu bedienen.«

Die Zauberer haben einen geheimen Rat gebildet und haben ihre eigenen Pläne für die Zukunft von Ciri, Geralt irrt auf der Suche nach Ciri durch die Gegend und der Krieg tobt an verschiedenen Fronten.

Die Ausgangssituation für Teil 4 ist nicht viel anders als sie es zu Beginn vom dritten Band war.

Der vierte Teil hält die Spannung von Anfang an wieder etwas höher und man hat den Eindruck, dass die Handlung vorangetrieben wird. Dafür ist die Schreibweise gewöhnungsbedürftig.

Was hingegen die Eile angeht«, merkte er philosophisch an, »so ist der Eindruck, dass die Zeit fürchterlich drängt, für gewöhnlich ein Alarmsignal, das es nahelegt, das Tempo zu verlangsamen, in Ruhe zu handeln und mit der angebrachten Überlegung.«

Die Erzählungen erfolgen teilweise rückwirkend betrachtet als Erzählung oder Bericht und abwechselnd. Während der rückblickenden Beschreibungen (durch verschiedene Personen) wird seitens des Autors teilweise gewechselt auf die akut erlebten Ereignisse aus Sicht eines Dritten, der live bei der Handlung dabei ist. Damit nutzt der Autor die Möglichkeit die Handlung zu raffen, denn die Berichte sind eher kurz, während die live erlebten Teile den üblichen Detailreichtum haben.

Dazu kommen die Zeitsprünge in den Handlung, die aber auch nicht direkt nachvollziehbar sind, da die Reihenfolge der Erzählung keineswegs mit der Reihenfolge der Ereignisse übereinstimmt.

Man hat als Leser den Eindruck, dass der Autor sein Werk sehr bewusst so gestaltet, dass es nicht einfach zugänglich und nachvollziehbar ist. Insofern ist es erstaunlich, dass ein vermeintlich unmoderne Buchreihe heute noch so gut funktioniert. Vielleicht müssen nicht alle Bücher modern (ständig Spannung, sehr schneller Einstieg) geschrieben sein?

Als wenn das nicht schon genug Komplexität wäre, werden in Teil 4 die Verflechtungen von Spionen, Königsreichen und Einzelpersonen auch auf ein neues Level getrieben, dass nur schwer zu überblicken ist.

Buch 5:

»Lieder, wie einer meiner Bekannten zu sagen pflegt, kann man nicht ersticken.« »Lieder nicht. Aber den Sänger durchaus, kein Problem.«

Ciri hat es in den Schwalbenturm geschafft und kann sich nun durch verschiedene Welten und auch in der Zeit bewegen. Allerdings kann sie das nur sehr eingeschränkt steuern und jede Welt bringt neue Gefahren mit sich. Ihre Verfolger konnte sie vorerst abschütteln oder töten. Geralt ist noch immer auf der Suche nach ihr, wird aber selber verfolgt. Yennefer ist Vilgefortz ausgeliefert und nach seiner Folter dem Tod näher als dem Leben.

Das Böse hat aufgehört, chaotisch zu sein. Es ist keine blinde Elementargewalt mehr, gegen die ein Hexer antreten muss, ein Mutant, ebenso mörderisch und ebenso chaotisch wie das Böse selbst. Heute folgt das Böse Gesetzen – denn die Gesetze dienen ihm. Es handelt im Sinne abgeschlossener Friedensverträge, denn es wurde beim Abschluss dieser Verträge bedacht …«

Gemessen an den Vorbüchern wird die Geschichte relativ schnell und unprätentiös zum Ende geführt.

Das Ende ist für meinen Geschmack ziemlich seltsam. Ohne zu viel zu verraten ist es nicht gerade positiv, das passt schon eher zu dystopischen Serien. Es sterben sehr viele Charaktere, die im Verlauf der Handlung eine Rolle gespielt haben, teilweise bekommt man sogar Informationen zu Ereignissen, die erst in einigen Jahren nach der Haupthandlung passieren. Oft aber in einem relativ kurzen Abriss – so nach dem Motto “die Person lebt noch 5 Jahre an Ort x und starb dann eines unnatürlichen Todes mit Herzversagen” – das bekommt man in der Art für fast alle Charaktere geboten.

»Mit der Liebe«, sagte Fringilla langsam, »ist es wie mit einer Nierenkolik. Solange du keinen Anfall hast, kannst du dir überhaupt nicht vorstellen, was das ist. Und wenn man es dir erzählt, glaubst du es nicht.«

Als Leser frage ich mich warum der Autor das macht. In dieser Art habe ich das noch nie erlebt. Das hat manchmal schon leicht morbide Züge, bei einem wird das leben kurzfristig nach der Geschichte ausgehaucht, bei anderen etwas später und sehr wenigen ist mehr Zeit vergönnt.

Somit bleiben auch fast keine Fragen bzgl. des Ablebens und des Zeitpunktes für die Charaktere offen. Andersrum ist bzgl. Ciri nach wie vor quasi alles offen, weil die Ausgangssituation keine andere ist als vor der Buchreihe, sie ist lediglich deutlich älter.

Wahrlich, wie König Desmond einmal sagte, als er nach verrichteter Notdurft in den Nachttopf schaute: ›Es ist dem Verstand nicht gegeben, dies zu erfassen.‹«

Nach wie vor ist ihr Blut bzw. ihr Nachkomme gefragt und zusätzlich kann sie (theoretisch) auch durch die Zeit reisen. Beides sind Fähigkeiten, die sie extrem interessant für diverse Gruppen machen und somit könnte der Autor genauso eine zweite Serie starten, mit einem identischen Hintergrund.

Für mich ist das kein befriedigendes Ende, denn ich frage mich als Leser welchen Fortschritt die Geschichte genommen hat bzw. was am Ende anders ist als am Anfang. Verbuchen kann ich die Witcher Serie somit als gute Unterhaltung, so lange ich die Sinnfrage nicht stelle.

Fazit:

Umso erstaunlicher ist es, dass der wirkliche Krieg – und ein paar wirkliche Kriege habe ich gesehen – im Hinblick auf Ordnung und Disziplin einem in Flammen stehenden Bordell zum Verwechseln ähnlich sieht.

Vorbände:

Man kann die Vorbände lesen, muss man aber nicht. Abraten würde ich vom zweiten Vorband, die anderen beiden bringen durchaus einige Erkenntnisse, die zum Verständnis der Hauptgeschichte beitragen. Es empfiehlt sich durchaus diese vor der Hauptgeschichte zu lesen.

Hauptbände:

Die Schreibweise ist eher unmodern und der Einstieg dauert eine Weile. Dazu kommt, dass man oft die Reihenfolge der Handlung nur schwer nachvollziehen kann und vergleichbar wie z.B. bei der Herr der Ringe die verschiedenen parallel Handlungen sehr unterschiedlich verfolgt werden. Das geht so weit, dass manche Handlungsstänge, die parallel stattfinden, in einzelnen Büchern kaum vorkommen, dafür wird dies dann im nächsten Buch nachgeholt.

Manche behaupten, dass jedes, absolut jedes Ding auf der Welt seinen Preis hat. Das ist nicht wahr. Es gibt Dinge, die haben keinen Preis, sie sind unbezahlbar. Am leichtesten erkennt man solche Dinge daran, dass sie, wenn man sie erst einmal verloren hat, für immer verloren sind.

Der Autor hat sein Ding gemacht und das ist so speziell, dass er damit offenbar einen Nerv getroffen hat. Die Erzähl- und Schreibweise folgt keinem modernen Standard und ist mal was Anderes. Die Schreibweise ist insofern eine Art von Kunstform, dass ist in der filmischen Umsetzung ggf. vergleichbar mit einem Tarantino. Die Filme haben auch eine unverkennbare Handschrift und man mag es oder eben nicht.

Nach der Serie fühlt man sich zwar gut unterhalten aber im Prinzip ist die Geschichte nach den 5 Büchern ungefähr so weit wie vorher. Kennt ihr das, wenn ihr einen Film schaut und am Ende überlegt, ob es sich wirklich gelohnt hat und wo die Moral oder Quintessenz ist oder die Zeit ggf. anders sinnvoller investiert gewesen wäre? So ging es mir nach dem Lesen der Witcher Bücher auch.

»Ich werde alt«, murmelte er nach einer Weile, als Plötze zu Milvas Rappen aufgeschlossen hatte. »Ich habe neuerdings Skrupel.« »Ja, das kommt bei alten Leuten vor.« Die Bogenschützin bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. »Dagegen hilft ein Absud von Ochsenzunge. Und vorerst leg dir ein Kissen auf den Sattel.«

Die Serie hat insgesamt eine eher melancholische Stimmung. Geralt ist oft nachdenklich und hadert mit seinem Hexerdasein. Er hat vermeintlich keine Gefühle, aber faktisch erkennt selbst er, dass das nicht stimmt.

Ansonsten ist er sehr alt und hat sehr viel erlebt und oft hat man den Eindruck, dass er selbst meint, dass sein Leben schon lange genug dauert und es sich nicht mehr lohnt weiter zu leben.

Weiterhin ist er aufgrund seiner Hexernatur für die meisten Menschen anders und der Aussätzige, womit er offenbar am meisten hadert, denn er erwähnt es in Gesprächen ständig. Er hadert oft mit seinem Hexerdasein und dessen Konsequenzen. Beides hat er sich nicht selbst ausgesucht. D.h. die Geschichte hat immer wieder auch depressive Ansätze.

Die Designer der Computerspiele hatten eine sehr schwere Aufgabe. Wie baut man bei derart vorgegebenen Handlungssträngen der Hauptcharaktere etwas um die eigentliche Geschichte herum? Man hat den Weg gewählt sich sehr nah an die Welt und viele Details zu halten, aber vieles aus dem letzten Band zu ignorieren. Bisher habe ich nur den dritten Witcher Teil gespielt aber für meinen Geschmack hat man sehr gute Arbeit geleistet und das Spiel so nah wie möglich an die Geschichte in den Büchern angelehnt und die Witcher Welt möglichst getreu der Romane zum Leben erweckt.

Den großen Hype um die Witcher Reihe kann ich nicht nachvollziehen, der ist ggf. sogar eher durch die Spiele und die Serie begründet als durch die Bücher selbst. Die Bücher sind keineswegs schlecht aber Herausragend aus meiner Sicht auch nicht.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wenn die Ruine des Elfenpalastes noch so häufig von Elfen besucht wird, ist es hochgradig gefährlich für Geralt und Ciri die Ruine zu besuchen
  • Die erste wirklich eigenständige Aktion von Geralt – sich selbst irgendwelchen Söldnern oder Kopfgeldjägern ausliefern – passt überhaupt nicht zum Verhalten eines üblichen Hexers und ist ziemlich dumm.
  • Ich würde behaupten, dass die Booten nicht sehr lange leben würden, wenn sie den Inhalt der übermittelten Nachrichten kennen würden (in keiner Welt). Insofern halte ich es auch für sehr unwahrscheinlich, dass Nachrichten auf diese Art übermittelt werden. Gegen Folter wäre diese Art der Übertragung auch keineswegs sicher, insofern überwiegen eher die Nachteile. Verschlüsselte Nachrichten wären viel sinnvoller (wenn der Autor sich schon sonst bei allem am Mittelalter orientiert, dann vielleicht auch diesbezüglich?)
  • Was genau an “nicht auffällig sein” hat Ciri nicht verstanden? Sie macht auf das komplette Gegenteil.
  • Wie / Wann ist aus Ciri der Person, die alle verschonen will, die kaltblütige Killerin geworden, die sich am Tod und Sterben ergötzt? Das ist in etwa so nachvollziehbar wie der Wechsel vom lieben kleinen Anakin zu Darth Vader in Star Wars, der auch wenig Sinn ergibt.
  • Der Uhu stellt sich reichlich dumm an für jemanden, der im Dienste des Kaisers ist und seinen Kopf noch besitzt.
  • Ich glaube kaum, dass Milva sich ohne Plan (also ohne Infos von Geralt) abspeisen lassen würde und einfach in den Tag hineinleben würde. Das heißt sie wüsste wie der ursprüngliche und neue Plan aussieht.
  • Schön und gut, dass bestimmte Urteile auf Lebenszeit bestehen bleiben. Aber wie soll mit den technischen Mitteln in einer Zeit die dem Mittelalter gleicht, jemand jahrzehnte später identifiziert werden, wenn sogar ein neuer Kaiser herrscht?
  • Sich Hotsporn anzuvertrauen nach allem was Ciri vorher offenbart hat ist aus meiner Sicht dumm. Dazu kommt, dass auch Hotsporn Pläne bekannt sind, weil er sie bereits mehreren mitgeteilt hat. Der Kopfgeldjäger könnte auch auf die Idee kommen einfach dort zu warten, wo Hotsporn wartet. Was sich dann ja quasi auch zeigt, nur in etwas anderer Form.
  • Ein Mann, der es mit allen Ratten gleichzeitig aufnimmt, halte ich für recht unwahrscheinlich. Er wird vorher auch nicht beschrieben, als wenn er schnell wie ein Hexer ist und 6 Schwerter kann man nicht gleichzeitig parieren. Zumal die Ratten offenbar ganz gut kämpfen, wenn sie schon so lange raubend durch die Gegend ziehen ohne schwer verletzt zu werden oder zu sterben.
  • Ciri sieht 6 tote Ratten und meint, dass sie den Kampf alleine aufnehmen kann? Sehr sinnvoll.
  • Mit einem Schwert so zuschlagen, dass jemand vom Boden hochgerissen und an eine Mauer geschleudert wird? Das passt schon von den Gewichtsverhältnissen nicht und bei einem derartigen Schwung würde man eher durch Knochen schlagen, als dass sich der Körper bewegt (Massenträgheit). Das ist ähnlich sinnlos, als die Hollywood Filme, wo jemand von einer Kugel weggeschleudert wird. Die Energie kann nicht höher sein, als die Energie, die der abschießende aushalten muss und der fliegt auch nicht weg.
  • Dass der Geheimdienstchef des Kaisers vor einer Hure redselig ist und über Cirilla so ausführlich spricht bzw. rumjammert ist sehr unglaubwürdig. Ansonsten wäre er schon lange tot und nicht Geheimdienstchef.
  • 15 Meilen pro Tag ist zu Fuß schon locker zu schaffen, keine Ahnung wie man mit Pferden weniger schaffen soll bzw. warum die Distanz unrealistisch sein soll. Da müsste man schonn durch enges Dickicht reiten.
  • Als wenn der Prefekt es Geralt und seiner Minitruppe überlassen hätte den meistgesuchten Verbrecher zu töten. Spätestens beim Ableben von Geralt ist seine eimzige Chance den Verbrecher zu erwischen. Somit hätte er seine eigenen Leute in Stellung gebracht. Die Variante als Kanonenfutter macht mehr sinn, dann kann dem Prefekten aber auch nicht viel daran gelegen sein einen Erfolg zu verbuchen.
  • Die Aktion von Ciri macht keinerlei Sinn. Sie kann in jede Zeit springen und liefert sich freiwillig dem Zauberer aus, von dem Sie nicht weiß was er mit ihr vor hat? Und dann versucht sie ohne jegliche Verhandlungsbasis Yen zu befreien? Wieso verhindert sie die Gefangenschaft nicht einfach?
  • Das Ausmaß an Arroganz der Zauberinnen ist unglaublich. Sie alleine wissen was für alle anderen der einzig richtige Weg ist. Für Intelligenz spricht das nicht.
  • Wenn Ciri wirklich durch die Zeit reisen kann, könnte sie Ereignisse verändern und die Begehrlichkeiten wären noch viel größer, als sie ohnehin schon sind. Somit bleibt zwar die Behauptung und ein wenig springt sie offenbar auch durch die Zeit aber Nutzen hat sie davon keinen.
  • Gemessen an dem Theater was um die Beziehung zwischen Yen und Geralt gemacht wird, dachte ich, dass in den Büchern deutlich mehr stattfindet. Faktisch gibt es EINE Sexszene in den 5 Büchern (die ist auch sehr kurz) und am Ende wird noch mal kurz eine im Schnellvormat erwähnt. Dazwischen passiert nichts bzw. 99% der Zeit sind sie nicht mal zusammen unterwegs. Man sollte also nicht auf großartige Liebesbeziehungen hoffen. Bzgl. Triss wird erwähnt, dass Geralt mit ihr was hatte um über die Trennung von Yen hinwegzukommen. Ansonsten hat Geralt deutlich länger Kontakt und mutmaßlich Sex mit Fringilla als mit den beiden anderen Magierinnen, obwohl Yennifer angeblich seine wahre Liebe ist.
  • Vorbände:
  • In “Der letzte Wunsch” wird auf die verschiedenen Hexerschwerter eingegangen, das passiert in der Hauptgeschichte nicht.
  • Wie kommt denn das Pferd jeden Tag in den verstaubten Raum aus dem teleportiert wird, ohne dabei aufzufallen?
  • Sich so naiv in eine tödliche Falle locken zu lassen passt nicht zu Geralt, andererseits ist es auch wenig glaubwürdig, dass er sich nach einem Teleport nicht schnell genug verteidigen kann. Die Situation wirkt sehr inszeniert.
  • Gift dürfte bei Geralt nicht ansatzweise so wirken, wie bei einem nicht mutierten. Die Wirkung erst quasi alle Symptome und dann der plötzliche Abbau wirken somit nicht glaubwürdig, sondern sind eher der Dramatugie geschuldet. Ein halbwegs gebildeter Magier hätte das durchaus wissen können, andererseit ist die Frage wie weit die Hexereigenschaften dokumentiert sind und wie unterschiedlich die Ausprängungen nach der Mutation sind.
  • Kurz vorher kann Geralt nicht mal die Lippen bewegen und dann springt er auf, zugegeben mit begrenztem Erfolg.
  • Dafür, dass Geralt so schnell die Effekte des Gifts hört, gelingt es ihm erstaunlich lange dem Monolog zu folgen, während er schon vorher starke Effekte des Giftes spürt.
  • Gerade wurden alle Segel gesetzt und das ist urplötzlich ein Sturm im Anzug, der sofort da ist?
  • Auf einer Schleife im Kreis der Strömung folgen ist unmöglich. Der ganze Schiffsteil der Geschichte ist ziemlich unausgegoren.
  • Die Begegnung mit Yurga in der Schlucht ergibt wenig Sinn. Geralt teilt Yurga mit, dass man ab einer bstimmten Uhrzeit nicht in der Schlucht sein sollte, ist aber selber direkt vor der Zeit dort. Selbst die Flucht wäre offenbar zeitlich nicht mehr möglich gewesen, auch wenn Geralt Yurga den Rat zur Flucht gibt.
  • Auch in den Nebenbänden sind die Sexzenen zwischen Geralt und Yen überschaubar. Zusammengenommen hat er viel mehr Sex mit anderen Frauen als mit Yen. Insofern bin ich überrascht wie viel Theater um die Beziehung zwischen den beiden gemacht wird. Faktisch lässt sich die Beziehung wie folgt zusammenfassen: Die beiden haben über die Jahre ein paar mal Sex (5-10x) und lieben sich irgendwie – soweit sie dazu in der Lage sind, meinen aber beide, dass nichts gutes rauskommt. Vor allem kein Kind, dass Yen so dringen will aber nicht bekommen kann. Insofern kann ich im Spiel gut nachvollziehen, dass einige Alternativen angeboten werden. Ciri ist ggf. an der Stelle sehr hilfreich, da Ciri Yen und Geralt mehr oder weniger als Mutter und Vater einstuft und somit Yen das gibt, was sie immer wollte.
  • Beim Ende ist der Autor ziemlich diffus. Mal scheint der Hexer ewig zu leben, dann wird ihm ein kurzes Leben mit Yen prophezeit. Der Autor kann sich nicht so recht zwischen Vage und bestimmt entscheiden. Wenn man nicht weiß was man will sollte man ggf. nichts schreiben und nicht diverse diffuse Enden, die nicht zusammen passen?
  • Der Autor hat zwar viel beschrieben aber die eigentlich spannende erste Phase, wo Geralt Ciri begegnet (das wird sehr kurz beschrieben) und die Aufnahme und das Training bei den Hexern wird nicht behandelt. Das wäre ggf. eine Geschichte wert gewesen.

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Das letzte Schlachtschiff [Serie]

Das letzte Schlachtschiff 1 - Joshua Tree  Das letzte Schlachtschiff 2 - Schachtfeld Erde - Joashua Tree  Das letzte Schlachtschiff 3 - Tore zur Hölle - Joshua Tree  Das letzte Schlachtschiff 4 - Oberon Entfesselt - Joshua Tree

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Joshua Tree

Teile der Serie:

  • Das letzte Schlachtschiff 1 – Das letzte Schlachtschiff(466 Seiten)
  • Das letzte Schlachtschiff 2 – Schlachtfeld Erde (446 Seiten)
  • Das letzte Schlachtschiff 3 – Tore zur Hölle (403 Seiten)
  • Das letzte Schlachtschiff 4 – Oberon Entfesselt (454 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Seit wann hat jemals ein Politiker weiter gedacht als bis zu seiner nächsten Wahl?«

Die Förderation bestehend aus Kernwelten und Randwelten (zweite Klasse) wird in einer Kernwelt – Harbingen – von roboterartigen Alienwesen angegriffen und die Heimat der Harbinger wird dabei vernichtet.
20 Jahre später baut die Föderation an einem Projekt, dass dazu dienen soll den Krieg gegen die Clicks endlich zu gewinnen.

»Jeder Feed folgt einem Narrativ, das sich gut verkauft. Enthüllungen, Sensationen, Katastrophen. Austarieren, verstärken, was die Leute empört – also das, worüber geredet wird.

Der Autor leitet das Buch mit einer Warnung ein, dass er ein relativ unmodernes Buch mit vielen Hintergründen geschrieben hat, bei dem es nicht von Anfang an Schlag auf Schlag zugeht, sondern bei dem im ersten Band 50% für den Einstieg in die Welt benötigt werden.
Die Geschichte beginnt anfangs dementsprechend ziemlich verwirrend mit diversen Handlungssträngen. Dabei lernt man einige Hochrangige Militärs und deren politische Ränkespiele, Piloten, Wissenschaftler und Auftragskiller kennen, kann aber Anfang oft keine Zusammenhänge herstellen.
Selbst am Ende des ersten Bandes gibt es sehr viele Lose Enden und man hat nicht das Gefühl ein in sich geschlossenes Buch gelesen zu haben. Die Spannung im ersten Teil lebt somit
Buch 2:

Es war leicht, im Flottendienst zu vergessen, wofür man überhaupt kämpfte.

Das Ende des Ersten Bandes ist eine große Raumschlacht, in der die alle Handlungsstränge zusammenfließen. Wer der große Spieler im Hintergrund ist, erfährt man aber auch in Teil 2 nicht. Denn es sieht so aus, als wenn ein Teil der Menschheit es für eine gute Idee hält. zwei Alienrassen den Rest der Menschheit vernichten zu lassen.
Warum das so ist und wie das ein Vorteil für den kleinen Teil des Restes der Menschheit sein soll, wird aber auch in Teil zwei nicht klarer als im ersten Teil.
Auch in Teil zwei spielt die Gruppe um das letzte Schlachtschiff eine wesentliche Rolle. Man kann sich übrigens auch einige Tote einstellen auch wenn ich natürlich nicht verrate wen das betrifft.

»Was wir denken zu sein und gut zu können, machen wir schnell zu einer Rolle, die wir immer wieder ausfüllen, ohne darüber nachzudenken, ob sie uns guttut.«

In Summe bin ich nach wie vor zwiegespalten. Die geringen Informationshappen halten die Geschichte nach wie vor spannend aber ich habe Zweifel, dass es dem Autor am Ende gelingt eine sinnvolle Auflösung zu liefern.
Es kann wohl kaum Vorteilhaft sein den Großteil der Menschheit durch Aliens vernichten zu lassen, mit denen man sich später selber befassen muss. Es ist für mich auch nicht nachvollziehbar wie eine Splittergruppe (das darf man zumindest basierend aus den Bruchstücken vermuten, mit denen Band 1 beginng) diese Macht erlangt haben soll. Woher soll diese Gruppe so detaillierte Informationen haben, die der Rest der Menschheit nicht hat.
Buch 3:

Kriege unter Menschen liefen anders ab, man hasste ihre Ideologie, ihr Aussehen, ihre politischen Ansichten und vielleicht auch einfach nur die kulturellen Differenzen, die sie anders machten. Menschen waren erstaunlich kreativ darin, Andersartigkeit abzulehnen und dafür in den Krieg zu ziehen.

Nachdem der Kampf gegen die unbekannten Invasoren mit Mühe und Not in zumindest einer Kernwelt abgewehrt wurde, nutzen die Clicks ihre Chance und geben der Menschheit vermutlich den Rest.
Der Dritte Teil hat mich überrascht. Bisher lebte die Geschichte ausschließlich von der Spannung vieles nicht zu wissen. Ich hatte die Befürchtung, dass das Kartenhaus sehr schnell zerfällt, wenn die Auflösung kommt. Die Kerngeschichte ist  inhaltlich in den Vorgängern nicht wirklich voran gekommen.
Der dritte Teil ist erstaunlich tiefsinnig und unterhaltsam. Da der Autor jetzt so richtig Fortschritte in der Geschichte gemacht hat, bin ich wirklich gespannt was im letzten Teil kommt. Für mich war dieser Teil deutlich besser als die Vorgänger.
Buch 4:

Nicholas atmete tief durch und genoss den letzten Moment positiver Nachrichten, in dem alles noch lief, wie es sollte und wie sie es gehofft hatten. Nach dem ersten Feindkontakt würde sich das Blatt wenden und statt der kühlen Planbarkeit und vorhersehbaren Logik würde der Nebel des Kriegs Einzug halten und mit ihm die Wirren des Zufalls und der Haken, die jedes Schlachtenglück zu schlagen pflegte – vorausgesetzt das wäre nicht schon vorher der Fall.

Die Clicks sind als Bedrohung aus der Welt, es hat sich gezeigt, dass der Krieg primär aus Missverständnissen und falschen Annahmen auf beiden Seiten entstanden ist. Die Exilanten waren mit ihren Plänen aber sehr erfolgreich und haben große Teile der Föderation vernichtet, in dem sie Spezies X den Zugang zu der Dimension der Menschen verschafft haben.
Band vier finde ich ziemlich gelungen. Die Click Geschichte wurde weitgehend in Band 3 abgeschlossen, während man bei den Exilanten noch nicht so genau weiß ob bzw. wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Das Ende ist für meinen Geschmack etwas arg positiv (ich glaube kaum, dass es in der Realität so ablaufen würde – denn faktisch geht das Ende davon aus, dass eine Gruppe Menschen das Agieren der Exilanten herbeigeführt hat und eine andere Gruppe Menschen das komplette Gegenteil ist und alles verzeiht und vergibt und vollkommen Alruistisch handelt).
Auch die Erläuterungen zu Spezies X sind nicht sonderlich schlüssig. Ich will aber nicht Kleinlich sein, in Summe hat mich der vierte Teil gut unterhalten.

Fazit:

Der Autor warnt anfangs davor, dass er gut die Hälfte des ersten Bandes benötigt um seine Welt aufzubauen, es aber danach spannend wird. Ich bin der Meinung er hat untertrieben, denn mehr Fahrt kommt aus meiner Sicht erst nach den ersten zwei Bänden auf. Vorher lebt die Geschichte primär davon, dass man viele Dinge nicht weiß und somit meistens nur bedingt den Kontext einschätzen kann.

Beispiele für mangelnde Informationen sind das Projekt ist um das sich alles dreht und welche Parteien im Hintergrund die Fäden ziehen und was deren Ziele sind.

Die Bewertung fällt mir bei der Serie nicht so leicht, denn in den ersten beiden Bänden kommt die Geschichte kaum voran. Die Spannung wird nur darüber aufrecht erhalten, dass dem Leser viele Informationen vorenthalten werden. Diese Art des Spannungsaufbaus sagt mir nicht so zu, weil ich als Leser die ganze Serie lesen muss, um rauszufinden, ob der Autor sich wirklich Gedanken gemacht hat, oder das Kartenhaus am Ende zusammenfällt. Und irgendwann nervt es auch etwas, wenn ständig Themen angesprochen werden (das Projekt), man aber als Leser nicht erfährt was das ist.

Im dritten und vierten Teil gewinnt die Geschichte aber deutlich an Fahrt und beide Bände schließen einen großen Teil der Geschichte ab.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5 (sehr knappe Wertung, die Tendenz ist eher nach unten)

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wie sollen die Spionageschiffe denn zurück kommen, wenn nur ein “kontrollierter Absturz” eine unauffällige Landung ermöglicht? Offenbar können die Clicks viel stärkerer Beschleunigung widerstehen als Menschen.
  • Die Clicks überwachen alles, schießen locker alle Schiffe von der Erde ab und dann ist es möglich von Ihrem Mond Relaissendungen zur Erde zu senden und sie merken das nicht? Wie sich dann zeigt, merken Sie es doch. Ist es normal, dass jeder Spion nach der Ersten Sendung oder davor abgeschossen wird?
  • Welchen Sinn soll es machen sich mit einem einzelnen Schiff an einen Ring (Raumtor) zu hängen, wenn auf beiden Seiten Armeen sind, die einen ggf. töten wollen?
  • Sehr interessante “Rettungsaktion” Man schießt auf einem Kriegsschiff ein ganzes Magazin auf eine beliebige Wand ohne zu wissen was dahinter ist, um eine Batterie der Waffe zu überhitzen.
  • Die Befehle des “Alten” bei der Befreiungsaktion wären irrelevant gewesen, weil er nicht mehr Captain ist
  • Wie soll man mit einem Raumschiff wenden oder es steuern und beschleunigen, wenn man keine Energie für den Antrieb hat?
  • Ein Triebwerk ist für Vortrieb, wenn nun die Broadsword von einer Triebwerkslanze zerteilt wird, dürften die Teile nicht an Ort und Stelle bleiben, sondern müssten sich fortbewegen. Genauso hätte die Quantum Bitch sich bewegen müssen durch den Schub.
  • Pyrogrates hätte jederzeit selbst die Macht übernehmen und den Admiral töten können. Das hat nichts mit gegenseitiger Kontrolle zu tun, da der Admiral gegenüber Pyrogrates nie Kontrolle hatte.
  • Welchen Sinn macht es ein Schiffbergungssystem, dass keine Menschen aufnehmen kann zu schicken, wenn ein Mensch Hilfe benötigt?
  • Wenn man mehrere Minuten zum Entschlüsseln einer Nachricht benötigt, die einem mitteilt, dass man in 60 Sekunden abgeschossen wird … finde den Fehler… Netterweise wurde offenbar erst nach mehreren Minuten geschossen.
  • Wenn die “Dämonen” die Hülle auflösen können, was sollte sie davon abhalten auf die Brücke zu kommen?
  • Die Argumentation ergibt keinerlei Sinn: Es gibt eine Sendeanlage und einen Computer. Die Sendeanlage ist das einzig kritische Ziel. Da die Sendeanlage schon vor dem Angriff benutzt wird, gibt es doch nichts mehr was verteidigt werden muss, außer wenn man die Anlage auch zum Empfangen der Nachricht benötigt. Was hat die Zerstörung des Omega mit dem Signalerhalt zu tun?
  • Wieso sollen Kursänderungen helfen, um Raketensalven zu vermeiden, die haben doch Lenksysteme.
  • Die Sache mit dem Vorrangcode auf der Bitch ergibt keinen Sinn: Wenn das Schiff kein Militärschiff ist und keine Firewall durchdrungen wurde, dann nützt der Militärcode wohl kaum etwas.
  • Wenn die Marines genügend Zeit hätten vor den Bomben zu flüchten, dann hätten die Mutanten und Jason auch genügende Zeit.
  • Warum sollten die “Brüder und Schwestern” Tarnsensoren entwickeln, wenn sie weit entfernt im Weltraum und alleine sind und warum sollten sie diese Erfindung als erste Aktion auf eine Nachricht senden, von der Sie nicht mal nachvollziehen können wer sie geschickt hat.
  • Wenn Mutter schon mehrfach Nachkommen hatte, macht es wenig Sinn, dass sie nun plötzlich dabei sterben soll.
  • Jason führt eine Konkrete Unterhaltung mit der Mutter und muss Fragen in seinem Gehirn formulieren, der Botschafter offenbar direkt allumfassendes Wissen.
  • Die Exilanten hat es irgendwo in den Weltraum verschlagen (wie auch immer sie an die Position gekommen sind) und in den zwanzig Jahren haben sie sich auf vollkommen fremden Planeten eine Existenz aufgebaut, massiv geforscht, nebenbei tausende Raumschiffe gebaut? Das ist vollkommen fern jeder Realität. Allein die Kolonisierung eines Planeten und das Abbauen der Rohstoffe würde schon länger dauern, geschweige denn das Bauen einer Flotte, wenn man mehr oder minder mit nichts anfängt. Zumal bei den Randwelten sehr realistisch argumentiert wird, dass es sehr lange dauert, bis sie sich zu einer Kernwelt entwickeln und sie vorher dementsprechend auch keine Flotte besitzen.
  • Wieso sollte der Erzfeind der Menschheit vernichtet werden, wenn man ein System angreift.
  • Wie wurden die Schiffe ausgesandt um Hilfe zu holen, bevor die Exilanten davon Wind bekommen haben?
  • Das ein kleines Modell 1:1 auf etwas großes übertragbar ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Beispiel: Man baut einen Ballon. Der Stoff müsste 1:1 verkleinert auf das Modell übertragen werden, selbst die Fäden müssten entsprechend viel kleiner sein. D.h. eine durchgängige Skalierung von einem sehr kleinen Modell auf ein sehr großes reales Objekt, dürfte in vielen Fällen nicht möglich sein.

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Magische Kriege: Die Dämonen von New Chicago 4 – Aus Zorn geschmiedet [Buch]

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Kel Carpenter

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

»Ich mache dich zum tödlichsten Wesen, das je auf dieser Erde wandelte, und kein Dämon diesseits des Portals wird dir in die Quere kommen, wenn wir fertig sind.« »Du sagst den süßesten Scheiß«,

Bree will auf ihren eigenen Wunsch in die Hölle zurückkehren. Es zeigt sich aber, dass sie das nur zum Schutz von Piper wollte, denn der Gefährte von Bree will den amtierenden Teufel und somit den Gefährten von Piper herausfordern.

Die deutsche Übersetzung ist schnell zusammengeschludert worden. Es gibt viele inhaltlich sinnlose oder unvollständige Sätze. Das stört den Lesefluss erheblich, das war aber leider in den Vorgängerbänden auch so. Das Korrekturlesen hat man sich offenbar komplett gespart.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen Ronan, Piper, Bree und Nathalie. Das macht die Geschichte etwas abwechslungsreicher als die ersten Teile. Glücklicherweise ist dieser Teil auch weniger depressiv veranlagt und liest sich somit besser.

Früher sagte man, dass Gott einem nur das gab, von dem er wusste, dass man es bewältigen könne. Aber es gab keinen Gott, und das Universum scherte sich einen Dreck darum, was wir aushalten konnten. Es lag an uns, dies zu entscheiden und gegebenenfalls durchzusetzen.

Carpenter, Kel. Aus Zorn geschmiedet: Magische Kriege (Dämonen von New Chicago 4) (German Edition) (S.96). Kindle-Version.

Gegen Ende wird Lorcan als Antagonist ziemlich entwertet (viel mehr kann ich nicht verraten ohne deutlich zu spoilern) aber die Darstellung macht weder Sinn, noch ist sie glaubwürdig.

Das ist mehr als Dünn. Das ist ein typisches Beispiel für Handlungswendungen ohne Sinn. Da wäre die Autorin besser bei Lorcan als Antagonist geblieben, dass wäre viel Glaubwürdiger gewesen. Auch der Kampf ist sehr einfach.
Das Ende finde ich (abseits der vorherigen Handlungswendungen siehe Spoiler) recht gelungen (mehr kann ich leider nicht schreiben, ohne zu spoilern). Andersrum lässt das Ende aber so viel offen, dass man mindestens eine weitere Buchserie daraus machen könnte.
Ein paar Beispiele für sinnlose oder fehlerhafte Sätze vermutlich durch die Übersetzung entstanden:
Als sie erkannte, wer ich war, und annahm, dass ich sie töten würde, sagte sie mir, für wen sie arbeitete, und dass ich sie mir sonst wohin stecken sollte.
“Ich hatte nur mitgemacht, um Piper eine große Szene zu machen, damit sie das Portal bekam und nach Hause gehen konnte.” – Hier wurden die Personen verwechselt
Ihr wissen nicht, in welcher Armut über siebzig Prozent der Bevölkerung leben«, begann Nat.
Ihre glühenden Hände ballten sich zu Fäusten und Meteoriten regneten auf die Anderswelt herab und bedrohten ihre Auslöschung.
Fazit:

Meiner Meinung ist ist der letzte Teil der beste der Serie. Auch in diesem Teil gibt es für meinen Schmack gegen Ende einige Schwächen.

Die Übersetzung ist an vielen Stellen leider schlecht und ein Korrekturlesen hat offenbar nicht stattgefunden. Das ist aber in den Vorgängern ähnlich und wenn man es vorher akzeptiert hat, dann kommt man auch in diesem Teil damit klar.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Der Handel von Bree macht keinen Sinn. Wieso verlangt sie nicht sofort die Herausgabe von Piper, sondern erst in drei Tagen?
  • Erst wird einem verdeutlicht wie unglaublich energieverzehrend die Schwangerschaft von einem Dämonen ist und selbst ohne weitere schwächende Einflüsse die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Piper vor der Geburt stirbt. Dann wird sie unter Drogen gesetzt, betäubt, ihres Blutes beraubt und ihrer Magie. Anschließend wurde wurde sie noch kurz ermordet und hat die Energie der Urquelle nicht nur der Hölle, sondern des Universums in sich aufgenommen. Kann man ja mal machen so zwischendurch. Mit ihren Kindern ist danach natürlich alles super. Das ist vollkommen unglaubwürdig. Handlungswendungen waren an der Stelle wichtiger als ein halbwegs glaubwürdiger Inhalt.
  • Warum wird beschrieben wie viel Willen Piper aufbringt um freiwillig aufzustehen, wenn sie offenbar eh von jedem beliebig kontrolliert wird? Erst von Lorcan, dann von irgend einem Hexer. Sie hat doch eh keine Kontrolle über ihre Handlungen. Und danach hat sie plötzlich die Kontrolle, obwohl sie vorher keine hatte? Warum? An der fehlenden Magie kann es nicht liegen, denn direkt davor hat er noch Kontrolle über sie.
  • Warum haben die Kinder plötzlich die Fähigkeit die Zeit oder die Realität zu verändern. Nichts davon hat mit den aus der Reihe bekannten dämonischen Fähigkeiten zu tun und sowohl Ronan als auch Piper haben diese Fähigkeiten (oder andere neue Fähigkeiten), obwohl sie jeweils zur Hälfte die Magie der Quelle aufgenommen haben.
  • Es bleiben so viele Fragen: Woher wissen mehrere Leute was Conduite sind? Offenbar sind sie extrem selten. Wieso wissen mehrere Leute was sie können? Davon abgesehen, sollten sie fast unbezwingbar sein, wenn sie sich genügend Macht abgezweigt haben? Warum ist kein Conduit schon vorher der Herrscher?
  • Nachdem in der Hölle sowohl der Teufel als auch die Quelle weg ist, dürfte dort das totale Chaos ausbrechen und das könnte sich sehr schnell auf die reale Welt auswirken.
  • Gegen Ende wird Lorcan als Antagonist ziemlich entwertet. Vermeintlich ist Lorcan von der Quelle ausgewählt worden, um der Nachfolger des Teufels zu sein. Das sollte bedeuten, dass er sehr mächtig ist. Dann kommt ein Hexenmeister daher, der nicht mal Teil des Rates von Menschen sein darf (warum auch immer das sein Ziel sein sollte, das ergibt auch keinen Sinn) und obwohl vorher Morgan als die vermeintlich stärkste und mächtigste Hexe galt und ist offenbar ganz schnell die größere Bedrohung. Das ist mehr als dünn. Das ist ein typisches Beispiel für Handlungswendungen ohne Sinn. Da wäre die Autorin besser bei Lorcan als Antagonist geblieben, dass wäre viel glaubwürdiger gewesen. Auch der Kampf gegen Lorcan ist sehr einfach.

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A Light in the Flame – A Flesh and Fire Novel [Buch]

Flesh and Fire 2 A Light in the Flame - Jennifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 2:

“Nor will I be forced to remain in my bedchamber to read or knit or whatever.” “No one said you needed to stay in your bedchamber at all times.” Nyktos stalked toward me, sword raised as he stopped. “Wait. You knit?” “What do you think?” “I don’t know.” He dragged his fangs over his lower lip. “But I have a feeling you’d do terrible things with a knitting needle.” “Give me a pair and you’ll find out.” I swung on him.

Der Vater von Ash hat den Orb of Life in der Blutlinie von Sera versteckt, um seinen Bruder, der den Orb of Death verkörpert davon abzuhalten beide zu bekommen. Der besagte Bruder, der quasi für den Tod steht, hat den Bruder, der für das Leben stand getötet und will sich als alleiniger Herrscher aufschwingen.

Sera ist aber scheinbar nur ein Mensch und das Erwachen der Kräfte in ihrem Innern wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit töten, wenn nicht vorher jemand von den anderen Primals (so eine Art Urgott) herausfindet, dass sie die Kräfte in sich hat.

Die Geschichte um die Götter und Urwesen geht weiter und Jennifer L. Armentrout gelingt es in diesem Fall ganz gut, dass Band zwei sich nicht nach einem Füllband anfühlt, sondern insgesamt sehr interessant liest.

Bei dem Band hat sich mal wieder gezeigt warum ich Mehrteiler normalerweise lieber am Stück lese. Jennifer Armentrout baut eine ganze Menge Handlungswendungen ein und ich kann aktuell nicht mehr 100% bewerten, ob die alle stimmig sind, da das Lesen des ersten Bandes doch eine ganze Weile zurück liegt.

I started to lift the glass to my lips but saw that it was empty. I thought about refilling it but decided there came a point between the first and second glasses where liquid courage turned into liquid ridiculousness.

Was mir an der Serie gefällt ist, dass zwar mit klassischen Stereotypen gearbeitet wird, es zeigt sich dann aber schnell, dass die vermeintlich guten offenbar nicht gut sind oder die Wahrheit verkünden. Genauso wie die vermeintlich Bösen offenbar auch ganz andere Intentionen haben, als ihnen unterstellt wird. D.h. oft sind die Dinge nicht so, wie sie anfangs scheinen.

Somit muss sich der Leser – genauso wie die Protagonistin – ihr Bild von der Fantasywelt neu erstellen und sortieren. Die etwas naive Grundstory, die ich im ersten Band noch erwähnt habe, wird in Band 2 deutlich komplexer und glaubwürdiger. Die Motivation des Antagonisten ist – wie so häufig die gleiche – in der Regel geht es den Meisten Antagonisten um Macht, Reichtum oder Themen wie Rachegelüste. Das ist hier nicht anders.

Fazit:

Ich finde den zweiten Teil etwas gelungener als den ersten, weil das “wir bringen irgendwen um, dann sind unsere Probleme gelöst” mir doch etwas einfach schien, da die Charaktere nicht dumm sind. Andersrum muss man natürlich sagen, dass das Motto andere sind an allem Schuld leider selbst heute noch viel zu oft bemüht wird (siehe Trump und Co).

Für einen Zwischenband ist die Geschichte erstaunlich unterhaltsam. Ich bin mir aktuell noch nicht sicher, ob der dritte Band der letzte ist. Mal sehen wie Armentrout die Geschichte entwickelt. Da es sich um ein Prequel handelt, ist der grobe Fahrplan vorgezeichnet.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Es ist relativ naheliegend, welchen Nachteil der Zauber hat. Niemand kann Sera gegen ihren Willen von dem Ort entfernen, an dem sie ist. Das mag sein, aber das verhindert nicht, dass man zumindest Nyktos oder allen anderen schaden zufügt und somit dafür sorgen kann, dass sie gefügig wird (genau das passiert dann auch).
  • Ich hatte es zwar schon fast vermutet aber diese “ich opfere mich” Aktionen um den Rest zu retten, ergeben keinerlei Sinn, wenn man weiß, dass wahrscheinlich eher das Gegenteil die Folge ist. Denn soweit ich es verstehe scheint es so zu sein, dass der Ember of Life nicht zerstört werden darf. Aber gut, ich kann nachvollziehen warum sich das in der Geschichte gut macht, da sich später diverse Gespräche um das Thema drehen.
  • Das ist doch schon eine Einladung, wenn man weiß dass Sera und Nyktos sich einen Tag nicht begegnen, dann könnte man das für eine Entführung nutzen … das passiert in dem Fall nicht aber trotzdem wäre die Wahrscheinlichkeit dafür hoch.
  • Ausgehend von dem was man weiß sind die Chancen, dass Sera den “Besuch” bei Kolis überlebt äußert gering. Kolis hat über 100 Personen getötet um Ash zu testen. Somit liegt es sehr nahe, dass er Sera tötet oder sie behält als Druckmittel. Das passiert zwar nicht, aber auch nur weil er sogar will, dass die beiden sich verbinden zwecks Erfüllung der Prophezeiung.
  • Nach allem was man weiß kann ein Primal nicht ersetzt werden – das ist die Drohung von Kolis – er kann ihn maximal einsperren.
  • Erst wird behauptet Drachen können nicht herbeigerufen werden, dann soll Kyn aber einen Drachen mitgenommen haben. Klar, das wäre technisch auch anders denkbar aber die Wahrscheinkichkeit, dass der Drache freiweillig in seinen eigenen Tod fliegt ist auch eher gering. Und soweit man den König kennt ist es doch sehr wahrscheinlich, dass das Ergebnis genau das ist.
  • Der Plan ergibt keinerlei Sinn: Kyn soll zum Feind werden, weil Sera gezwungen wird einen seiner Drachen zu töten. Dabei wird völlig außer acht gelassen wer sie dazu zwingt. Davon ab hätte es auch so laufen können, dass Kolis den Drachen selbst hätte töten müssen.
  • Ich glaube kaum, dass man derartig viele Experimente in einem derart auf Hass und Verrat basierenden System geheim halten könnten, denn zu wissen, dass der vermeintliche Gott des Lebens keiner ist, hätte seine Position wohl deutlich geschwächt.
  • Wie Sera mit Veses umgeht ist ziemlich dumm, zumal Veses eine Sympathisantin von Kolis ist.
  • Die Aktion mit Reaver führt dazu, dass alle vorherige Vorsicht und Umsicht ausgehebelt wird. Die Aktion ist also nicht “das Risiko Wert”, sondern eher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Todesurteil für alle in den Shadowlands. Wie sich später zeigt, wusste Kolis eh alles aber das war zu dem Zeitpunkt nicht klar.
  • Es wird thematisiert, dass die Ember of Life and Death niemals in einer Person bzw. einem Primal vereint sein sollen, dass strebt Ash aber an. Wieso wird das nie hinterfragt?

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Die Dunklen Akten [Serie]

Die dunklen Akten 1 Zauber & Asche - Kim Richardson  Die dunklen Akten 2 Sigillen & Dämonen - Kim Richardson  Die dunklen Akten 3 Hexen und Flammen - Kim Richardson 

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Kim Richardson

Teile der Serie:

  • Die dunklen Akten 1 – Zauber & Asche (296 Seiten)
  • Die dunklen Akten 2 – Sigillen & Dämonen (298 Seiten)
  • Die dunklen Akten 3 – Hexen & Flammen (297 Seiten)
  • Die dunklen Akten 4 – Flüche & Blut – noch nicht erschienen

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Das passierte, wenn man länger als ein Jahr Single war. Selbst Engelgeborene fingen an, gut auszusehen.

Samantha Beaumont ist eine Hexe der dunklen Magie. Hexen und Engel sind aber nicht grundsätzlich gut oder Böse. Samantha versucht ihren Lebensunterhalt damit zu verdienen Seelen von Menschen vor Dämonen zu retten. Allerdings treibt ein scheinbar sehr mächtiger Dämon sein Unwesen, der einen größeren Plan zu verfolgen scheint.
Samantha scheitert beim Versuch ihn zu besiegen und muss wohl oder übel mit einem Engelsgeborenen zusammenarbeiten. Der sieht zwar gut aus, aber Hexen und Engelsgeborene sind wie Feuer und Wasser.
Mich hat bei dem Buch Primär der Klappentext angesprochen. Es hört sich zwar maximal Klischeehaft an aber ich dachte mir, wenn man das im Klappentext schon so zelebriert, dass des dann einfach gut werden muss. Die unfreiwillige Zweckgemeinschaft bietet viel Potenzial.
Leider hat die Autorin aus meiner Sicht viel weniger aus dem Thema rausgeholt, als der Klappentext es vermuten lässt. Primär handelt das Buch von dem widerkehrenden Kampf mit dem Dämon und obwohl Sam sich immer sehr Badass mäßig gibt, ist sie ihrem Gegner keineswegs gewachsen. Bei jeder Begegnung mit dem Dämonen wirkt sie unvorbereitet und ohne Plan und bis zum Schluss fragt man sich eher, wieso der Dämon sie nicht längst getötet hat.
Die Beziehung zwischen dem Engelsgeborenen und Sam spielt nur eine Nebenrolle. Die Dialoge sind nicht sonderlich spritzig und eine Lovestory gibt es auch nicht (zum Glück vielleicht, das wäre ggf. zu viel Klischee gewesen).
Buch 2:

Also, das war unangenehm. Was sollte ich zu dem Kerl sagen, auf den ich stand und der meinetwegen verprügelt und in die Hölle geschleift worden war? Mir fiel nichts ein. Mein Kopf war leer.

Jemand ermordet Hexen und Samantha bekommt den Auftrag die Morde aufzuklären aber es passt vieles nicht zusammen. Wieso wird Samantha mit der Aufklärung beauftragt.
Der zweite Band schließt nahtlos an den ersten Band an.
Die Love attract Story ist auch in Band zwei absolut nebensächlich. Sam bleibt sich treu: Sie landet weitgehend unvorbereitet in lebensgefährlichen Situationen und kommt irgendwie durch.
Der Kampf von Sam gegen Darius ist mal wieder naiv und blauäugig wie fast immer in der Serie hat Sam eine große Klappe aber dann kommt nichts
Das Ende finde ich recht abrupt.
Band 3:

„Bring mich nicht dazu, es zu bereuen“, warnte ich ihn. „Ich werde mich von meiner besten Dämonenseite zeigen“, schnurrte er. „Genau das macht mir Angst. Trink aus“, sagte ich und mir war danach, ihm das eifrige Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. „Du und

Es werden Leichen gefunden, die von einer art magischem Virus getötet wurden und Sam bekommt wieder die Aufgabe vom Hexenrat zu ermitteln wer dafür verantwortlich ist. Im ersten Moment deutet einiges auf Hexen hin.
Neben Poe, der in diesem Buch weniger relevant ist hat Samantha nun Faris als Vertrauten.
Die Geschichte ist leider ziemlich einfallslos. Ich will keine Details verraten aber man kann sagen, dass sich die bisherige Geschichte schlicht mit anderen Personen wiederholt. Der Rat agiert genauso dumm wie bisher, nur das er dieses Mal noch weniger Ausreden für sein handeln hat. Das finde ich schlicht langweilig.
Fehler gibt es einige, sowohl Verwechslungen wie Vater / Großvater als auch Rechtschreibfehler. Die Zielgruppe finde ich auch hier seltsam. Der Gewaltlevel passt nicht zu einem Kinderbuch aber die Charaktere sind so einfältig, dass auch Kinder die Zusammenhänge schneller erkennen dürften, als die Charaktere im Buch.

Fazit:

Aus meiner Sicht steckt in der Serie sehr viel ungenutztes Potenzial. Aus der “Beziehung” zwischen dem Engelsgeborenen und der Hexe hätte sich viel mehr rausholen lassen (nein, es muss nicht unbedingt eine Liebesbeziehung sein).

Was bleibt? Eine Hexe, die viel weniger bad ass ist als sie es meint und meist mit mehr Glück als Verstand überlebt. Obwohl es sich um eine Serie handelt, kann man die Bücher  gut einzeln lesen.

Bewertung:

3 out of 5 stars 3/5 (vorläufiges Fazit, da die Serie noch nicht beendet ist)

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Was für ein Zufall, dass Julia auf dem Autopsietisch liegt und man hat wohl vergessen sie ins Kühlfach zu schieben. Ich würde einfach unterstellen, dass die Leute in der Regel nach der Autopsie nicht auf dem Tisch liegen bleiben und dort vergammeln.
  • Wenn niedere Dämonen Sam aufspüren können, dann könnte es Vargal vermutlich auch. Da braucht er wohl keinen fehlgeschlagenen Suchzauber.
  • Wieso wird Collin für das Ritual benötigt oder gibt es genau 5 Personen weltweit, die mit den entsprechenden Fähigkeiten ausgestattet sind und wenn ja warum?
  • Wenn sterben reicht um eine Seele zu bekommen, dann hätte es der Dämon doch sehr leicht. Dafür bräuchte er Collin doch nicht mal übernehmen. Er hätt einfach das Haus in die Luft sprengen können.
  • Die “ich werde ihn töten Sprüche erschöpfen” sich sehr schnell, wenn man sieht, dass Sam immer nur ein paar Zauber raus bekommt bis sie keine Energie mehr hat und vor dem echten Gegner immer sehr viele Dämonen zu töten sind, weiß man vorher, dass das nur heiße Luft ist.
  • Wieso wird Sam ausgewählt um einen gefährlichen Vampir zu töten, wenn der Hexenrat ihr nichts zutraut?
  • Erst ist alles erlaubt und dann soll Sam geschummelt haben? Das ergibt keinen Sinn.
  • Wann hat Sam den Dolch von Logan zurück genommen?
  • Nach der Vorgeschichte ist es unglaubwürdig, dass Samatha zwingend glaubt, dass sie versetzt wurde. Es könnte genauso gut sein, dass “dem Engelsgeborenen” was zugestoßen ist.
  • Der neue Ratschef wird ein außenstehender und ist zufällig Samanthas Vater, der einen neuen Namen hat. So unfähig kann doch selbst der Hexenrat nicht sein, dass sie sich immer von beliebigen Hexern manipulieren lassen.
  • Das ganze Ratsgespräch ist vollkommen unglaubwürdig: Es wird ein neuer externer Chef des Rates gewählt, keiner ist der Meinung, dass Samantha den Fall aufklären sollte aber trotzdem hat sie den Fall bekommen und angeblich ist sie die einzige Verfügbare Hexe (was auch nicht zu den Aussagen der Vorbände passt). Das ergibt keinerlei Sinn.
  • Beim ersten Mal in der Sonne hat Faris eine sehr dicke Schicht von Sonnenöl und beim zweiten Mal ist von nichts dergleichen die Rede und er hat keinerlei Probleme, beim dritten Sonnengang wird dann explizit erwähnt, dass er dieses Mal die Sonnenmilch weggelassen hat.
  • Die Schlussfolgerung, dass sie nur einen der “mächtigen Steine” haben, weil sie nur einen gezeigt haben ist nicht logisch. Taktisch wäre es nicht sinnvoll, mehrere der wertvollen Steine bei einem Angriff gegen einen einzelnen Dämonen einzusetzen, falls das Team überwältigt wird. Zweitens hätten sie den Stein sofort einsetzen und den Kampf sofort für sich entscheiden können.
  • Warum soll die Zerstörung der Steine etwas damit zu tun haben, ob man eine Chance hat die Magier zu töten?
  • Wenn die Macht des Steines nur durch das Töten des Besitzers gebrochen werden kann, wäre die zweite Option einfach zum Besitzer zu töten aber warum ist das überhaupt relevant, wenn der Stein nur Dämonen schadet?
  • Klar, wenn nur einer im Rat auftaucht ohne Begleitung weiß ihr Vater nicht, dass sie “wussten, dass er wieder da war” – die Aussage ergibt keinen Sinn
  • Die Verzauberung zum Werwolf für die Tarnung macht keinen Sinn oder haben sie sich zum Werwolf in Menschengestalt verzaubert?! Die beiden noch immer wie Fremde Werwölfe aussehen und zweitens sind Werwölfe normalerweise nicht verwandelt mitten am Tag.
  • Wie kann man so dumm sein? Warum sollten die Magier Engelsgeborene töten? warum sollten sie Magier Werwölfe töten? Das ist doch offensichtlich, wenn man sich überlegt, dass die Magier durch die Quantität der Hexen vermeintlich ausgerottet wurden. Gleiches gilt für die Gedanken der Werwölfe: Es macht überhaupt keinen Sinn, dass sich die Hexen mit allen Rassen gleichzeitig anlegen.

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