Nebelring 5 – Das Erbe der Ewigkeit [Buch]

Nebelring 5 Das Erbe der Ewigkeit - I. Reen Bow

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

I. Reen Bow

Teile der Serie:

  • Nebelring 1 – Das Lied vom Oxean (403 Seiten)
  • Nebelring 2 – Die Magie der Silberakademie (350 Seiten)
  • Nebelring 3 – Die Erinnerungen der Unsterblichen (438 Seiten)
  • Nebelring 4 – Die Unendlichkeit der Magie (415 Seiten)
  • Nebelring 5 – Das Erbe der Ewigkeit (332 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Warum sind Kriege nie so aufregend und heroisch wie in den Büchern? In Geschichten steht eine Verletzung für Tapferkeit, in der Realität kann man daran verrecken

Queen hat sich zum Anführer des Nebelringes aufgeschwungen und erweist sich als sadistischer, größenwahnsinniger aber schlauer Anführer.

Die meisten von Zoes Freunden einschließlich Bess befinden sich in den Händen des Nebelringes und wurden vom Nebelring mithilfe von Malwee vergiftet und unter die Kontrolle von Queen gebracht. Queen erschafft eine Armee von willenlosen Soldaten.

Ich habe in der Öffentlichkeit gezaubert, alle wissen, wer die Illusion gewirkt hat. Alle haben mich vor Magie in Hert gewarnt und ich habe mich kein Stück darum geschert. Wenn der Krieg durch mich noch gewaltiger wird, bin ich die Nächste, die hängt.

Möglich war dies – mal wieder – mit der Hilfe von Lemon. Zoe war gleich klar, dass Lemon nicht zu trauen ist aber Kurk, der auf Zoes Seite kämpft, hat noch Hoffnung in sie gesetzt und ihr vertraut.

Zoe kann mittlerweile auch direkt Magie wirken aber gegen die Kreaturen und Magier des Nebelringes hat sie keine Chance, obwohl es ihr zumindest gelungen ist die giftige Substanz mithilfe von Magie aus ihrem eigenen Körper zu entfernen.

Die einzige Chance scheint ein hoher Zauber zu sein, zu dem aber alle traditionellen Magier zusammenarbeiten müssten. Die haben es jedoch weitgehend vorgezogen zu fliehen oder befinden sich schon in den Händen des Nebelringes.

Das war der Grund, warum ich mich erst schlafen legen wollte. Mitleid kann ich jetzt nicht gebrauchen. Bedauern schwächt selbst den größten Krieger. Wie soll ich für Bess stark sein, wenn man mich mit Blicken traurig hält?

Wie wird die Geschichte ausgehen? Kann Zoe noch etwas gegen den Nebelring unternehmen oder ist schon alles verloren? Ist Zoe in der Lage gegen ihre eigenen Freunde zu kämpfen? Falls Zoe erwischt wird, dann wird einen Exempel an ihr statuiert. Und es ist niemand mehr da, der ihr hilft, oder doch?

Der Wiederholungsteil von den vier Vorgängerbüchern ist sehr lang, allerdings geschickt verpackt. Der erste Teil des Buches ist eine Kombination von Wiederholung, Beschreibung der ausweglosen Lage und des Sammelns für den hohen Zauber.

Ich wollte ihn immer so sehr kennenlernen, aber jetzt, da er gesund ist, wollen wir beide in unterschiedliche Richtungen ziehen. Wir reden viel miteinander und es ist ein erwärmendes Gefühl, das dabei entsteht, aber es kommt mir vor, als hätte ich nur darauf hingearbeitet, dass er gesund wird, um mein eigenes Leben zu beginnen.

Dann kommt ein gewaltiger Dämpfer, der jegliche Hoffnung schwinden lässt… (mehr verrate ich nicht)

Zoe ist sehr tough geworden – sie hat eine starke Wandelung im Vergleich zu der Zoe, die man im ersten Buch kennengelernt hat, vollzogen.

In dem Buch findet sich eine gute Mischung zwischen spannenden und ruhigeren Passagen und es wird nicht langweilig.

Was ich interessant finde, das es hier genügend Grauschattierungen gibt bei den Charakteren. Isabell hat Zoe und ihre Freunde z.B. verraten aber auch ihre Hilfe wird benötigt und auch ihre Taten sind aus ihrer Sicht verständlich.

Isabell reicht jedem einen ihrer Glückszettel, nur mich übergeht sie wieder einmal. Als sie sich dann neben mich stellt, sagt sie: »Ich gebe dir nie einen, weil es dich fuchsig macht. Und genau das erwarten alle von dir.« Ich lächele daraufhin und schüttele den Kopf. »Ist auch eine Art Motivation.«

Es finden einige klärende Gespräche statt – der letzte Band hat ja mit genügend offenen Fragen und mit diversen neuen Charakteren geendet.

Emotional spricht mich der letzte Teil etwas mehr an als andere Teile der Serie.

Was ich auch sehr gut finde ist, dass hier nicht jeder Verbrecher am Ende im Knast landet oder ein gerechtest Urteil bekommt. Die Darstellung ist – so wie sie ist – einfach realistischer.

Wem die anderen Teile gefallen haben, dem wird auch dieses Buch gefallen. Wenn man die Vorgängerbücher nicht gelesen hat, macht dieses Buch trotz des Wiederholungsteils für die anderen Bücher aus der Serie keinen Sinn.

»Ah, Verbrechermanschette«, sagt Lupa, der hinter Michaena die Tür schließt und sich dann an einen Labortisch lehnt. »Mir wurden drei Jahre versprochen«, sage ich leicht grimmig. »Wäre ja schade, wenn ein Nebelring-Produkt vor Ablauf der Garantie kaputtgeht.«

Das Ende ist recht ausführlich. Ich mag es wenn man bei einer größeren Buchserie nicht mit ein paar Seiten aus dem Buch geschleudert wird. Das ist hier zum Glück nicht so. Es gibt einige Überraschungen. Mir gefällt es nicht vollständig aber das ist halt immer eine Geschmacksfrage.

Um die Liebesbeziehung geht es in diesem Buch nur noch am Rande.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Die Rezension der Serie gibt es hier.

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Nette Kritik an Biss
  • Mag sein, dass ich das irgendwo in der Länge der Serie verpasst habe aber was war jetzt das Motiv für die diversen Morde die Ronan begangen hat? Experimentiersucht?
  • Ehrlich gesagt weiß ich nicht so genau, ob ich Zoe für das Ende bemitleiden oder beglückwünschen soll. Ich stelle es mir nicht so toll vor als Einzelperson alle zu überdauern.

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Mederia [Serie]

Sorell & Telheria Meridias erste Ignis - Sabine Schulter    Mederia 1 Aufziehende Dunkelheit - Sabine Schulter  Mederia 2 Kampf um Tetra - Sabine Schulter  Mederia 3 Die versiegelten Hallen - Sabine Schulter

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sabine Schulter

Teile der Serie:

  • Zusätzlich verfügbar: Sorell & Telheria: Mederias erste Ignis (66 Seiten)
  • Mederia 1 – Aufziehende Dunkelheit (480 Seiten)
  • Mederia 2 – Kampf um Tetra (488 Seiten)
  • Mederia 3 – Die versiegelten Hallen (508 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Sorell & Telheria

„Das … ich … also“, beginne ich völlig neben mir und drehe mich tatsächlich einfach nur einmal im Kreis. Zum Glück befinden wir uns am Strand, denn wenn wir uns in einem Haus befinden würden, wäre ich längst in eine Wand gelaufen.

Die Geschichte dreht sich Darum wie Sorell (der als Holzfäller arbeitet) und Telheria (die in einer Wäscherei arbeitet um ihre Eltern beim Durchfüttern der vielen Geschwister zu Unterstützen).

Tel wird bei der Arbeit gemobbt und und sucht Trost bei Sorell. Die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Vielleicht bin ich zu wenig naiv optimistisch für derartige Geschichten. Erfahrungsgemäß passiert es selten bis nie, dass einem der Traumprinz / die Traumprinzessin vollkommen ohne eigenes Zutun über den Weg läuft und sich dann nicht mal abwimmeln lässt, wenn man sich selbst griesgrämig verhält.

Die Entstehung der ersten Ignis ist dann aber schon interessant und insofern wirklich ein guter Teaser für die Hauptgeschichte. Der Teil entschädigt für den sehr seichten Einstieg. Diese Kurzgeschichte beantwortet einige Fragen, die in der Hauptgeschichte nicht beantwortet werden, ist aber optional.

Buch 1:

Manchmal ist es für die eigene Gesundheit besser, gewisse Dinge nicht zu wissen oder zu sehen. Du wirst irgendwann der Sache gewachsen sein und zurückkehren. Und dann kannst du vielleicht mit den restlichen Überlebenden alles neu aufbauen. Bis dahin konzentrier dich auf deine neue Aufgabe.

Der kleine Dämonenprinz Gray darf als Kind einen Blick auf sein Schicksal werfen. Dabei erfährt er wer in seinem Leben am meisten verändern wird. Zusätzlich erlebt er kurze Visionen, die irgendwo aus seinem zukünftigen Leben gegriffen sind aber mit der Person (seinem Schicksal) in Zusammenhang stehen.

Danach folgt ein Zeitsprung und die Geschichte geht 22 Jahre später weiter. Gray ist also 27 Jahre alt.

Direkt zu Beginn des Buches erfährt der Leser, dass die Mamorfeste im Osten, die lange als unbesiegbar galt und von Dämonen bewacht wurde, gefallen ist.

Schnaubend stampfte sein Hengst mit einem Huf auf den Boden. „Wollen wir unsere Reise beginnen?“ Lana blickte noch einmal zurück, doch die Bäume verbargen den Blick auf ihre zerstörte Heimat. Seufzend nickte sie und schwang sich ebenfalls auf den Rücken ihres Pferdes.

Lana lebt auf der anderen Seite des Landes Mederia in einer Stadt namens Ignis Fatuus und gehört dem Volk der Ignis an. Ihr Bruder besitzt die magische Fähigkeit des Traumwebens und sieht voraus, dass auch Ignis Futuus angegriffen werden wird.

Weiterhin eröffnet ihr Bruder ihr, dass sie sich während des während des Frühlingsfestes etwas mit Lana passieren wird, dass sie aus der Stadt forttreiben wird.

Ihr Bruder behält Recht. Die Stadt wird angegriffen und fällt. Lana kann fliehen und sie soll das Schicksal des ganzen Landes beeinflussen können. Ihre Flucht wird ihr durch Gray ermöglicht, der sie rettet.

„Hast du gesehen, wie finster mich alle gemustert haben? Als wäre ich nackt durch den Gastraum gelaufen.“ Bei dieser Bemerkung musste Gray lachen. „Glaube mir, dann hätten sie sicher nicht mehr so finster geschaut.“

Da bereits zwei Städte gefallen sind, bleibt Gray und Lana nur die Flucht zu den Elben. Werden die Elben sich gegen die übermacht verteidigen können?

Wie wird sich das Schicksal auf die beiden Auswirken und wie können sie ihr etwas gegen die scheinbar übermächtigen Feinde unternehmen?

Der Einstieg mit Fetzen aus der Zukunft ist ein sehr geschickter Ansatz um den Leser einzufangen und gehört in der letzten Zeit eindeutig zu den kreativeren Eröffnungen eines Buches, die ich gelesen habe.

„Weißt du“, antwortete er schließlich und sah dabei wieder nach vorn. „Es ist egal, ob wir ein großes oder ein ganz kleines Rad im Gefüge der Welt sind. Das Wichtige ist, dass wir zu diesem Gefüge gehören. Keine Apparatur der Welt funktioniert, wenn die kleinen Rädchen kaputt sind. Jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten, dass große Dinge geschehen. Selbst wenn wir sie nur anstoßen. Also zweifle nicht an dir, sondern mache das, was du für richtig hältst.“

Bei dieser Buchserie handelt es sich um ganz klassische High Fantasy mit Dämonen (die aber nicht Böse, sondern gut sind), Elben, Menschen. Banshees und allerhand anderen Wesen teilweise mit magischen Fähigkeiten. Es werden dabei nicht immer klassische Pfade betreten (Elben beherrschen hier keine Magie!).

Man erlebt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, deutlich mehr als bei anderen Büchern. Das passt zu einem Fantasiebuch wie diesem aber sehr gut.

Die ganze Art und Weise der Erzählung fühlt sich sehr stimmig an. Für mich passt alles wunderbar zusammen. Das Schicksalsthema zieht sich z.B. durch das ganze Buch – ich halte von Vorbestimmung normalerweise nichts – aber in Fantasybüchern finde ich das völlig in Ordnung. Die Welt ist Fantasievoll und kreativ.

Man findet in dem Buch die ganz klassischen Fantasyzutaten neu gemischt und zwar ganz hervorragend.

„Dein Mitgefühl ehrt dich, aber du musst dir nicht immer solche Gedanken machen. Entscheidungen bringen Konsequenzen und mit denen muss man leben. Das wir hier unten sind, ist nicht deine Schuld, also brauchst du auch nicht die Verantwortung zu übernehmen. Lass uns das Beste aus der Situation machen.

Die Charaktere sind zur Abwechslung mal nich naiv und schwer von Begriff, sondern agieren ziemlich schlau.

Die Erzählperspektive ist keine ich-Perspektive aber der externe Beobachter weiß auch nicht alles und manchmal hat man den Eindruck, als wenn er nur das Wissen der Person hat, die gerade primär im Fokus steht. Das ist also ein gefühlt wie eine ich Perspektive, ohne dass sie wirklich verwendet wird.

Schön finde ich auch, dass es sich bei Gray und Lana nicht um Liebe auf den ersten Blick handelt. Die beiden mögen sich zwar und als Leser ergibt sich der Eindruck, dass sich zwischen den beiden etwas entwickeln könnte oder sollte aber in dem ersten Buch verbindet sie eher Freundschaft.

Ich kenne die Überlieferungen und weiß, welche Plätze die Gestaltwandler vor mir in der Welt eingenommen haben. Aber ich bin doch nur ich. Wie soll ich in ihre Fußstapfen treten oder auch nur von Wichtigkeit für den bevorstehenden Krieg sein? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.“

Auch wenn die eine oder andere Feministin sicherlich Lana kritisieren wird. Wenn man sich die Umstände anschaut in denen sie lebt, ist es ganz natürlich, dass sie als Frau nicht die totale Selbstsicherheit und das Selbstvertrauen hat, das Gray als Prinz besitzt. Er hat halt auch einen ganz anderen Werdegang gehabt als Lana.

Was ich auch sehr erheiternd finde, das oft auf irgendwelche pathetischen oder verklärten Aussagen ein Spruch kommt, der einen wieder auf den Bogen der Tatsachen zurückholt.

Buch 2:

Ohne eine Erwiderung von Mihana abzuwarten, wandte sich Lana ab, um zum Balkon zu gehen. Ihre Schritte waren vor Wut ungewohnt schwer, aber sie erhob sich leicht in die Luft, als sie von der Brüstung sprang. Gray bemerkte Mihanas zufriedenes Gesicht und lächelte, weil die Kriegerin genau das bekommen hatte, was sie sich erhofft hatte: Gegenwehr.

Lana ist eine Gestaltwandlerin. Das bedeutet, dass sie neben der Form ihres eigenen Volkes andere Formen annehmen kann. Die letzte Gestaltwandlerin hat vor 300 Jahren gelebt und im Krieg mit den Südländern einen entscheidenden Einfluss gehabt. Lana ist keine Kriegerin und wollte die Rolle nie, in die sie jetzt hineingezwängt wird. Auf Ihrer Flucht aus ihrer Heimatstadt, die bei einem Angriff der Südländer weitgehend zerstört wurde, hat sie den Dämonen Gray kennengelernt, der ihr seitdem mehrfach das Leben gerettet hat.

Nachdem Lana und Gray die Elben vor dem Angriff der Südländer gewarnt haben und entscheidend zu deren Verteidigung beigetragen haben, haben sie in der Hoffnung auf Hilfe einen der letzten Drachen befreit. Anschließend kam es zu einer zufälligen Begegnung mit den Ostländern, die sich Lana und Gray auf dem Weg Richtung Tetra – der letzten Bastion gegen die Südländer –  angeschlossen haben.

Lana lächelte traurig. „Ich weine nicht um Euch. Ich weiß, dass Ihr das alles mit Stolz getan habt. Aber ich weine um das, was Ihr erleiden musstet. Das Grauen, die Angst, den Schmerz. Ich wünschte, dass Ihr diese Erfahrungen nie hättet machen müssen.“

Da Lana bei der Rettung des Drachen fasst ihr Leben verloren hätte, sah Gray nur noch die Möglichkeit eine Seelenpartnerschaft mit ihr einzugehen, um ihr einen Teil seiner Lebensenergie zu übertragen und ihr Leben zu retten. Wie wird sein Volk darauf reagieren?

Es sieht so aus, als wenn in Tetra die entscheidende Schlacht geschlagen wird. Aber wird die Kraft der Verbündeten reichen? Wie lange kann sich Tetra dem Ansturm aus dem Süden widersetzen.

Das erste Buch habe ich am Wochenende verschlungen, dem zweiten ist es gelungen, dass ich mich den ganzen Montag lang auf den Feierabend gefreut habe und es gar nicht erwarten konnte weiter hu lesen. Das hatte ich jetzt schon eine Weile nicht mehr und genau so müssen gute Bücher sein.

„Hey, Wildkatze, bezirze meinen Bruder nicht. Ich bin hier, als komm schon“, reizte Famir sie und streckte sich, um seine Muskeln zu lockern. „Vermisst du es etwa schon, meine volle Aufmerksamkeit zu bekommen?“, fragte Lana kühl zurück. Gray belustigte das Verhalten der beiden. Zwischen ihnen hatte sich scheinbar eine große Freundschaft entwickelt und Lana konnte seinem Bruder durchaus Konter geben.

Sabine Schulter gelingt des Öfteren auch eine hervorragende Situationskomik, was das Lesen noch etwas versüßt.

Lena war im ersten Buch noch wenig selbstbewusst, obwohl ihre Fähigkeiten zu diesem Zeitpunkt schon überdurchschnittlich waren. Aber andersrum will wohl niemand in die Rolle eines glorifizierten Helden gedrängt zu werden, ohne dieser entsprechen zu können.

Ich finde es gut, dass die Charaktere immer wieder ins Grübeln kommen und Dinge hinterfragen.

Ich war mir in diesem Buch über weite Strecken nicht sicher, ob sich aus der freundschaftlichen Beziehung zwischen Lana und Gray mehr entwickeln kann oder nicht. Das ist mal was anderes. Ich stehe zwar auf happy ends aber leiden will ich vorher doch mit den Figuren und die Handlung sollte eben auch nicht zu offensichtlich sein. Das ist in diesem Buch sehr gut gelungen.

Ich beschwere mich in den Rezis öfter, dass nicht genug Emotionen rüber kommen. Hier ist alles vorhanden und zwar wirklich intensiv und dramatisch.

Wie man also hört – das Buch könnte meiner Meinung nach kaum besser sein.

Buch 3:

„Es ist lustig, wie gut man dir im Gesicht ablesen kann, was in dir vorgeht“, verriet ihr die Elbin. „Zuerst hast du dich eindeutig über meine Worte gefreut, dann hast du nachgedacht und nun siehst du aus, als ob die Welt morgen untergeht. Woran denkst du?“

Tetra konnte mit der Hilfe der Elben, der Ostländer, von Lana, den Dämonen und den Drachen bisher  standhalten. Aber das hat einen hohen Preis gefordert. Lana wurde von der eigenen Schwester verraten und anschließend gefoltert und dauerhaft gezeichnet. Das betrifft sowohl ihren Körper als auch die Dunkelheit, die in ihr eingepflanzt wurde. Lanas Scherbe wurde entwendet. Dauerhaft kann Tetra gegen den Feind nicht bestehen und somit bleibt Lana und ihren Gefährten nur die Flucht nach vorn.

Sie müssen den Feind auf seinem eigenen Territorium vernichtend schlagen. Doch den Kampf kann nur Lana führen. Hat sie gegen einen so übermächtigen Gegner überhaupt eine Chance? Warum sollte gerade sie erfolgreich sein, wenn es beim letzten Krieg vor 300 Jahren auch nicht gelungen ist?

„Ich widerspreche dir nicht, aber … trotzdem haben wir alle Angst und sind unsicher“, murmelte Lana leise. „Wie könnte es auch anders sein? Wir sind Wesen, die das Vermögen haben, an die Zukunft zu denken, und da bleiben auch die schlechten Möglichkeiten nicht außen vor. Aber wenn ich nur an das Jetzt denke, nur an diesen Moment, dann weiß ich, dass du es schaffen wirst, Lana.“

Wird sie sich dabei am Ende sogar selbst opfern müssen?

In dem Buch ist mir etwas nervig aufgestoßen, dass gut 15% Wiederholung der ersten beiden Teile sind. Ich weiß ja, dass die Verlage das offenbar von den Autoren verlangen, dass in jedem Buch einer Serie die Vorgängerteile durchgekauft werden aber hier fand ich das schon etwas arg. Es mag auch daran liegen, dass es für mein Empfinden in diesem Buch ziemlich verkrampft wirkt, weil die Charaktere so einiges von sich geben was nicht wirklich viel Sinn macht, nur um die Geschichte der Vorgängerteile aufzufrischen (zwei Beispiele: Lana vergisst Namen von Tieren, die sie ihnen selbst gegeben hat – das passt nicht zu ihr und Gray spricht von Ereignissen, die Lana nicht „gefallen – nein Folter gefällt, den wenigsten Menschen… – die Formulierung ist also mehr als unglücklich).

Mach dir also deswegen keine Gedanken, du hast schließlich Wichtigeres in der Welt zu tun.“ „Gibt es etwas Wichtigeres, als das oder eher diejenigen, für die man kämpft?“ Auf Lanas Frage hin blinzelte Talien überrascht und schüttelte schließlich den Kopf. „Nein, da hast du recht.

Ich frage mich ja immer, ob es Leute gibt, die den dritten Teil einer Serie lesen, ohne dass sie die vorherigen gelesen haben aber vermutlich gibt es genug, die eine Zusammenfassung der Vorgängerteile zu schätzen wissen.

Lana und Gray tasten sich trotz der äußeren Umstände ganz langsam aneinander ran nur um sich dann von Banalitäten zurückhalten zu lassen, die vollkommen unwichtig sind.

Alles steuert hier auf das große Finale hin. Der letzte Teil ist leider nicht ganz so gut wie die beiden Vorgänger. Der Weg auf generisches Territorium erinnert mich ein wenig an den langen Weg nach Mordor in Der Herr der Ringe.

„Na?“, rief sie ihnen schon von Weitem aus zu. „Wie war ich?“ „Erfolgreich, würde ich sagen“, erwiderte Famir genauso laut. „Aber du hast mir Angst gemacht. Wenn du schon so gut eine Faelesgöttin spielen kannst, will ich gar nicht wissen, wie du als Königin der Dämonen sein wirst. Wehe, du scheuchst mich dann umher.“

Der letzte Teil hat mir nicht ganz so gut gefallen wie die beiden vorherigen. Vor allem der erste Teil des Weges lässt etwas die Spannung vermissen, die sich durch die vorherigen Bücher durchgezogen hat.

Fazit:

Mederia ist eine sehr unterhaltsame Buchserie um Lana und ihre Erlebnisse in einer fantasiereichen Welt. Von tollen Abenteuern, glaubwürdigen Charakteren und Dramatik ist alles dabei was man sich wünschen kann.

High Fantasy von ihrer besten Seite, auch wenn das letzte Buch nicht ganz mit den vorherigen mithalten kann. Das ist aber Jammern auf sehr hohem Niveau.

„Wir beide haben diese Reise als Fremde begonnen und zwischen uns hat sich eine Freundschaft entwickelt, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, Lana. Deine positive Sicht und die Freude, die du selbst an kleinen Dingen entwickelst, zeigen mir jeden Tag aufs Neue, wie schön unsere Welt ist, selbst wenn die Zeiten dunkel sind. Du siehst das Wichtige in den Details.

Ganz großes Lesesuchtpotenzial und die Serie hat mich hervorragend unterhalten. Ich hoffe, dass die Autorin noch Lust auf diese Welt hat und noch mehr über Mederia und seine Bewohner schreibt.

Der einzige Wermutstropfen ist die Menge an kleinen Fehlern bzgl. der Rechtschreibung. Ich mache die zwar auch ständig, aber ich schreibe ja auch keine Bücher. 😉 Für die Bewertung macht das aber aus meiner Sicht keinen Unterschied.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Elementar

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Seite 72 Buch 1 – Da habe ich den Anschluss verloren. Der dunkle Ritter und die Banshee sind irgendwo in der Stadt. Lana ist außerhalb der Stadt im Wald. Wie kann sie die beiden belauschen?
  • Was bitte Jagd Sinsa denn, wenn er nichts berühren kann außer Lana?
  • Das Lana mit einem Schwert zu dem Elbenkönig vorgelassen wird, halte ich für unwahrscheinlich
  • Seite 290 Buch 1 – Was für diener sollen Kathasis helfen wollen und warum? Das ergibt keinen Sinn
  • Die Aktion von Jose ist der Hammer. Einfach mal Lana opfern und dann nicht mal einen Blick zurück werfen und nichts wie weg.
  • Wie kann Jose eigentlich wie ein Drache rufen, wenn sie sich nicht verwandeln kann?
  • Bei dem ersten Gespräch mit den Menschenköniginnen könnte man den Eindruck gewinnen, dass Lana scharf darauf ist sich im Kampf einzubringen. Wie kommen die Königinnen zu dieser Annahme? Lana hat das nie behauptet und es war eher das Gegenteil der Fall. Davon mal abgesehen geht Meroma so rüde mit Lana um, dass man sich schon fragt, ob sie sich im klaren darüber ist, dass sie Lana mehr benötigt als das andersrum der Fall ist. Danach wird von Meroma argumentiert, als wenn Lana um die Unterredung gebeten hätte und als wenn die Teilnahme an den Besprechung automatisch impliziert, dass sie sofort im Kampf eingreift. Die erste Aussage ist schlicht falsch und die zweite unlogisch. Das ganze Gespräch führt den angeblich besonnenen und fairen Führungsstil komplett ad absurdum. Auch Lanas Mutter zu verärgern, die scheinbar die Rolle der Anführerin der Ignis übernommen hat ist dumm und sicher kein guter Führungsstil.
  • Die Drachen sind alles andere als die Edlen Weltverteidiger als die sie hingestellt werden. Wenn Gray Lana nicht gerettet hätte, wäre Lana bei der selbstsüchtigen Befreiungsaktion von Jose drauf gegangen. Desto ironischer, dass die Drachen danach das Potenzial von Lana bewerten und befinden, dass sie es Wert ist, dass die Drachen sie unterstützen.
  • In Buch 2 S. 206 gibt Tesha plötzlich einen Kommentar ab. Er wurde aber vorher nicht erwähnt und hat die Drachen auch nicht begrüßt.
  • Was Lanas Schwester getan hat, geht mal überhaupt nicht. Da zählt auch nicht die äußere Beeinflussung oder die Pubertät – das ist versuchter Mord an der eigenen Schwester. Wenn man dann noch überlegt, dass ihr die Folter auch bewusst war… das spottet schon jeder Einstufung. Sie ist nicht besser als die Gegenpartei. Davon abgesehen hat sie auch noch den sichersten Splitter an den Feind übergeben, der noch vorhanden war und somit beste Voraussetzungen für die Weltherrschaft des Feindes geschaffen.
  • Cyanea ist auch der Hammer. Ich möchte mich schon vorher bei die entschuldigen für die Folter, die du bekommst bis du gebrochen bist. Als wenn man sich dafür entschuldigen könnte, dass man jemanden Foltert oder das man das zulässt.
  • Ich finde es reichlich auffällig mit zwei Drachen an der Seite in Richtung Mamorfeste zu fliegen. Aufgrund der geringen Entfernung der Feste besteht durchaus die Gefahr, vom Feind aufgegriffen zu werden. Vor allem nachts wäre der Angriff ein Leichtes, da die gefährlichsten Einheiten des Feindes auch fliegen können und die Drachen dann offenbar fast machtlos sind. Die beschleunigte Wundheilung dürfte 2h Flug in beide Richtungen und das Risiko kaum aufwiegen. Es hat in allen Punkten funktioniert aber das Risiko war immens groß.
  • Wie Lana und Gray es schaffen das offensichtliche zu übersehen ist schon beeindruckend. Aber andererseits irgendwie auch süß. Zumal man in der Position des allwissenden Beobachters auch leicht Reden hat…
  • Wieso zieht Lana eine Zeit nach der Entführung wieder allein durch die Stadt? Erst wird ein Riesentheater gemacht, dass man sie ja beschützen muss und dann plötzlich nicht mehr?
  • So schnell wie der Gegner bisher immer alles durch Spitzel erfahren hat, ist es sehr unglaubwürdig, dass Lanas Abwesenheit nicht vor Aufbruch der Reise, oder direkt danach dem Feind bekannt wäre.
  • Die ständige Wiederholung, dass Lana meint an Grays Seite keinen Platz zu haben, weil er König wird ist etwas nervig. Es gibt überhaupt keinen Grund für sie das anzunehmen. Eher ist das Gegenteil der Fall, weil sie eh schon eine Seelenbindung mit ihm hat. Zumal eh alle anderen die beiden als Paar sehen, einschließlich Grays Schwester
  • Talien und Gray dürften beide nicht unbekannt sein im Süden und würden somit bei der Reise in die Südlande mit hoher Wahrscheinlichkeit auffallen
  • Die Szene beim Kauf des Verbandsmaterials wirkt sehr konstruiert. Lana will natürlich zwingend alleine Verbandsmaterial kaufen und rein zufällig gerät sie Dabei in Schwierigkeiten weil sie nicht darüber nachdenkt welche Auswirkungen ihre Handlungen haben.
  • Ich bin kein Experte aber ist es nicht ziemlich unklug sein Blut mit dem Blut von jemand zu vermischen, der Vergiftet wurde?
  • Dass die lebende Dunkelheit fliegend nicht überquert werden kann ist unlogisch, wenn es für Gray einerseits kein Problem darstellt über die Wolken zu fliegen und sie andererseits relativ nah an die Dunkelheit rangehen konnten
  • Mihana haut die ganze Geschichte durch große Worte raus und wird immer als die große Kriegerin beschrieben. Aber geleistet hat sie in der ganzen Geschichte nichts. Vor allem nicht als Kriegerin.
  • Meiner Meinung nach ist es unlogisch, dass die Göttin sich offenbart als Lanas Schwester geopfert werden soll, aber nicht als Lana in die Hände der Feinde gefallen ist um gefoltert und vielleicht getötet zu werden
  • Wie ist Lana denn so plötzlich verschwunden, nachdem ihr die Gruppe Faeles gegenüberstand?
  • Wieso kommt eigentlich nur der Leser auf die Idee, dass es eine ziemlich blöde Idee ist die letzte fehlende Scherbe direkt zum Feind und in die versiegelten Hallen zu tragen? Da wäre es noch noch besser gewesen sie irgendwo auf der Reise zu verbuddeln.
  • Wenn die Götter so dringend Glauben benötigen, damit sie existieren könne, wie sollen sie dann entstanden sein, bevor es jemanden gab, der an sie geglaubt hat?
  • Wieso greift Lana Sakterkis überhaupt an, wo die Gefahr gebannt ist? Die Scherben könnten genauso wieder entfernt werden und Sakterkis wäre weiterhin gefangen.
  • Wieso kommt keine auf die Idee das letzte Eingreifen der Göttin irgendwie zu nutzen um Lana im letzten Kampf zu helfen?
  • Sakterkis kann offenbar durch den Spiegel hören. Ist es da nicht ziemlich unklug Lana direkt davor zu verraten wie der Zeittunnel funktioniert, der davor sorgen soll, dass er irgendwo und irgendwann landet, wo er möglichst keinen Schaden anrichtet?
  • Wo nimmt Sakterkis denn in der Zwischenwelt die Schatten her?

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Neuseeland 2012 [Reisebericht]

Neuseeland steht spätestens nach den Herr der Ringe Filmen auf der Liste der begehrten Urlaubsziele. Vorab: Neuseeland ist wirklich traumhaft und bietet eine Menge.

Man muss sich aber bewusst machen, dass man schon gute 24h unterwegs ist, bis man mal dort angekommen ist. Ganz so schlimm wie sich das anhört ist es aber auch nicht, wenn man sich eine gute Fluglinie sucht. Dann hat man etwas mehr Platz, besseres Essen und gutes Individualprogramm in form von sehr vielen aktuellen Filmen.

Wir haben Neuseeland in einer Reisegruppe besucht und waren mit dem Bus unterwegs. Wir haben sowohl die Nordinsel als auch die Südinsel bereist.

Auf der Nordinsel gibt es Stände, heiße Quellen, Regenwald mit Kauri Trees und Auckland, die größte Stadt in Neuseeland.

Auf der Südinsel gibt es Gebirge, Schnee, Schafe, trostlose Ebenen, die an Mordor erinnern und die Fun und Wintersportmetropole.

Man kann Neuseeland sehr gut zu Fuß, mit dem Mietwagen oder auch mit dem Rad bereisen. Auch für Backpacker gibt es zig Möglichkeiten.

Die Neuseeländer sind sowohl naturverrückt, gerne am Meer (was auch nicht schwierig ist, wenn das Meer in jeder Richtung nah ist und fast jeder ein Boot hat) und haben verrückte Sachen wie Jetboote oder Bungee Springen erfunden. Man hat den Eindruck, dass keine Erfindung verrückt genug sein kann, dass die Neuseeländer nicht drauf kommen.

Ansonsten spürt man sowohl in Neuseeland als auch in Australien die nähe zu England. Das fing mit Sky an, ging über fish & chips an jeder Ecke weiter.

Fernsehen ist aber eh keine besonders gute Idee in Neuseeland. Abseits von Sky sieht es recht dürftig aus.

Die Ureinwohner sind in der Vergangenheit genauso schlecht behandelt worden, wie in Australien oder auch den USA und leiden noch heute darunter.

Neuseeland hat sowohl hohe vulkanische Aktivität und ist zusätzlich stark erdbebengefährdet. Dessen sollte man sich immer bewusst sein. Bevor wir dort waren gab es Erdbeben und auch danach. Dementsprechend gab es auch diverse – vor allem ältere – Gebäude, die nicht betreten werden durften. Wenn man Museen besucht, wird das Thema dementsprechend aufgegriffen. Das Museum in Wellington ist diesbezüglich sehr empfehlenswert und kann auch international ganz gut mithalten, ist aber natürlich etwas kleiner als in anderen Ländern. Man muss immer berücksichtigen, dass in Neuseeland nicht besonders viele Menschen leben (keine 5 Mio. und ein großer Teil davon alleine in Auckland).

Das merkt man auch, wenn man sich den Regierungssitz ansieht. Direkt davor ist ein Park und jeder kann gemütlich rein und raus marschieren (zumindest zu der Zeit als wir da waren). Das wäre in Deutschland und den USA undenkbar aufgrund von Terrorangst. Das fand ich sehr entspannt und man hatte das Gefühl, dass Neuseeland so weit abseits vom Rest der Welt liegt, dass derartige Themen nicht so relevant sind.

Man erlebt auf jeder Tour Besonderheiten: Wir hatten auf dieser Tour einen etwas älteren Reiseleiter, der sich gedanklich schon im Ruhestand befand (so ganz motiviert war er nicht mehr). Er hat sich durch einige Eigenschaften ausgezeichnet. Er war ausgesprochener Wein und Gastronomiefreund. I.d.R. gibt einem der Tourgide auf einer organisierten Gruppenreise Tipps was man in den Ortschaften die man besichtig an Sehenswürdigkeiten vorfindet oder was man sich anschauen sollte. Unser Tourguide hat ohne Rückfragen nur auf besondere Restaurants und lokale hingewiesen. Das ist echt anstrengend nach einigen Tagen, wenn man NICHT nur die besten Lokale und Weinläden kennenlernen möchte.

Weiterhin wurde von ihm morgens vor der Abfahrt in der Regel durchgezählt (sofern man das bei unserem Guide so nennen konnte, 1, 2, 3 … ganz viele … ach, passt schon). An einem Tag an dem lt. Aussage unseres Guides besonders viel zu erkunden war, hat er sich Abends, nachdem die hälfte der Gäste schon aus dem Bus war spontan überlegt, dass er 15 Minuten früher losfahren will. Guter Plan!

Morgens sind wir in den Bus eingestiegen und er hat wie immer nur mal schnell so getan als wenn er zählt und meinte dann wir kennen ja unsere Sitznachbarn (dazu muss man sagen, dass in dem Bus in einem chaotischen Prinzip Sitzrotation erfolgte). Dementsprechend ist es dann keinem Aufgefallen, dass 2 fehlten.

Nach knapp einer Stunde kam der Anruf, dass die zwei an der Hotelrezeption stehen und wir sind mit dem Bus zurückgefahren, nachdem unser Tourguide zuerst versucht hat die beiden per Heli einfliegen zu lassen (wir waren vorher am Franz Josef Glacier und unser Guide hatte wohl gehofft, dass die von da mal eben die Gäste hinterherfliegen, weil er denen ja regelmäßig Tourinachschub bringt – haben sie aber nicht gemacht). Nachdem wir dann gut 1,5 Stunden verloren hatten war das natürlich kein Problem und vollkommen unkritisch lt. Tourgide (witzig, da wir am Tag vorher noch von ihm erzählt bekommen haben was wir alles vor haben und das wir früher aufstehen müssen). Aber Zeit ist ja bekanntlich relativ.

Wo wir gerade beim Heli sind. Das Erlebnis auf einen Glacier zu fliegen ist wirklich toll. Eben steht man noch unten im Tal bei 25° und ruck zuck steht man oben im Eis und ohne die Helis wäre dort oben totale Ruhe. Auf dem Weg dorthin fliegt man sehr nah über den Gletscher hinweg und kann das zerklüftete und spröde Eis sehr gut erkennen. Extrem beeindruckend und wie viele Aktivitäten in Neuseeland – es macht richtig Spaß aber eigentlich sollte man es aus Umweltschutzgründen lassen.

Ja, das ist natürlich auch sehr eilitär und verschwenderisch aber Spaß macht es trotzdem. 😉

 

Auf Herr der Ringe trifft  man in ganz Neuseeland. Es gibt sogar extra Reisen die darauf ausgelegt sind die Drehorte zu bereisen. Hier und da findet man auch einzelne Ausstellungsstücke z.B. in Hotels (oft Originalrequisiten vom Dreh). Wenn man großer Fan ist, dann kann man die Spezialtouren mitmachen aber man kommt auch bei jeder normalen Tour an einigen Drehorten vorbei. Da kommt es dann eher darauf an, ob man es merkt. So ganz offensichtlich ist es nicht immer.

Ein kleiner Geheimtipp: Der Weta Shop im Skytower in Auckland. Der ist definitiv einen Besuch wert und befindet ich unten im Skytower (Rolltreppe nach unten).

Im Skytower ist auch Skywalk und Skyjump angesiedelt. Skyjump ist was für alle Leute die aus geundheitlichen Gründen nicht Bungeejumpen wollen. Man wird an einem Stahlseil befestigt (mit einem Dämpfungselement wie beim Bungeespringen dazwischen) und springt aus ca. 200m Höhe ab. Oben wird man kurz gestoppt, damit man auspendeln kann (es fühlt sich echt komisch an in 200m Höhe frei zu hängen) und danach geht es quasi im freien Fall nach unten, der dann relativ sanft abgebremst wird. Der größte Schritt ist der oben über die Kante. Etwas vertrauen in die Technik braucht es da schon. Es ist aber wirklich ein Erlebnis.

Weiterhin kann man im Skytower einen Skywalk machen. Dabei läuft man auf einem Rundgang ohne Geländer um den Tower rum. Zusätzlich lehnt man sich vorwärts und rückwärts über die Kante und hängt in der Sicherung. Auch das fühlt sich der komisch an, wenn man sich vorwärts in die Sicherung  hängt.

Für die etwas weniger Mutigen gibt es noch Glasbodenelemente im Aufzug und im Turm selbst. Auch das fühlt sich beim ersten Mal komisch an, wenn man auf das Glas tritt. Wenn man das aber irgendwo schon mal gemacht hat, fällt es danach leichter.

Die Fun und Action Metropole in Neuseeland ist Queenstown und ein ganz besonderes Highlight dort ist das Jetbootfahren (wobei das nicht nur dort geht) und der Skippers Canyon. Auch wenn die Bilder das nicht wiedergeben. Der Skippers Canyon (Geländewagentour ist 100%iges Pflichtprogramm. Jetbootfahren aber auch). Dabei sieht man dann übrigens auch gleich einen Drehort von Herr der Ringe.

Aber Achtung: Wenn man Höhenangst hat, sollte man den Skippers Canyon meiden. Die Straße dort führt direkt am Abgrund entlang und ist an vielen stellen nur so breit, dass keine zwei Autos nebeneinander herpassen. Da wo es passt setzt es erfahrene Fahrer voraus und ist sehr eng. Es darf dort aber jeder mit seinem Auto fahren. Wen man sich selber traut sollte man auf jeden Fall die Ruhe weg haben und vorsichtig fahren. Wenn man dort abstürzt, gibt es nichts mehr was sich zu retten lohnt. Dafür bekommt man wirklich atemberaubende Perspektiven geboten.

Zu den Jetbooten: Ich glaube es gibt keine Variante mit einem Boot mehr Sprit in kurzer Zeit zu verblasen. Die Jetboote haben keine Schraube, sondern einen Jetantrieb, der das Wasser direkt unter dem Rumpf (vergleichbar mit einem Düsenantrieb beim Flugzeug) einsaugt. Das Wasser wird dann mit sehr viel Druck hinten am Bot wieder ausgegeben. Jetboote haben kein Ruder. Rückwärtsfahren funktioniert über ein Schild hinter dem Antrieb und ist quasi die Schubumkehr im Flieger. Da die Richtung mit dem Antrieb direkt beeinflusst werden kann, sind die Bote extrem schnell bei Richtungswechseln. Die Boote benötigen sehr wenig Tiefgang (ein paar cm Wasser reichen).

Und bevor einer fragt: Ja, ich habe natürlich alles gemacht was man in den Videos sieht.

Das oben erwähnte ist ja schon beeindruckend genug. Die Neuseeländer kombinieren das dann mit Fahrern, die recht talentiert sind und heizen dann wirklich mit 50cm Entfernung an den Felsen vorbei (zumindest beim Shotover Jet) – es gibt auch andere Jetbootabenteuer, die nicht ganz so verrückt sind. Es hat übrigens auch schon Unfälle beim Shotover Jet gegeben. Das ist also wirklich nicht ungefährlich. Die Shotover Jetboote erreichen Geschwindigkeiten von 80km/h und haben rund 700 PS.

Gefährliche Tiere gibt es in Neuseeland keine aber die Sandfliegen sind extrem nervig. Das sind kleine Fliegen, die beißen. Von den Bissen hat man viel länger was als von Mückenstichen. Oft dauert es zwei oder drei Wochen bis das Jucken aufhört.

Auf dem Rückweg von Neuseeland haben wir die Gunst der Stunde genutzt und da wir eh in Singapur zwischengelandet sind, haben wir dort auch gleich ein paar Stunden im Flughafenhotel gepennt (dort kann man die Hotels im 3 Stunden Slots buchen) und am nächsten Morgen eine kostenlose Stadtrundfahrt mitgemacht, bevor wird den Heimflug angetreten sind.

Fazit:

Neuseeland ist definitiv eine Reise Wert. Ich denke in Neuseeland kann auch jeder Geschmack bedient werden. Das kann Wandern, Radfahren, auf eigene Faust losziehen mit dem Mietwagen, Rucksacktourismus oder eine organisierte Busreise sein. Alles kein Problem. Beim Wandern sollte man allerdings berücksichtigen, dass es sehr viele Flüsse gibt, die temporär komplett trocken liegen, sich aber bei Regen in sehr kurzer Zeit zu reißenden Gewässern entwickeln können.

Zu weiteren Reisebeiträgen geht es hier.

Melody of Eden [Serie]

Melody of Eden Blutgefährten - Sabine Schulter  Melody of Eden Blutwächter - Sabine Schulter  Melody of Eden Blutrache - Sabine Schulter    Melody of Eden Bluterwachen - Sabine Schulter

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sabine Schulter

Teile der Serie:

  • Melody of Eden 1 – Blutgefährten (304 Seiten)
  • Melody of Eden 2 – Blutwächter (294 Seiten)
  • Melody of Eden 3 – Blutrache (320 Seiten)
  • Spinn Off: Vampires of Eden – Bluterwachen (320 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

»Zu spät, Kleine, zu spät.« »Und nun müssen wir schauen, wie wir das wieder ausbügeln. Wir können ja schwerlich einen der wenigen Menschen hopsgehen lassen, der mal keine Angst vor uns hat«, erklärte Rich, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und ging zu dem großen Esstisch direkt vor der Glasfront.

Melody ist neugierig, mutig und jugendlich unvorsichtig. Sie will wissen, ob es wirklich Vampire gibt und treibt sich in der nähe der Kanalisation rum, in der die Vampire angeblich leben sollen. Als ihre Freundin sie endlich überzeugt nach Hause zu gehen taucht urplötzlich ein Vampir auf, der sie entführt und wer weiß was mit ihr anstellen will. Glücklicherweise hört ein Fremder (Eden) die Schreie ihrer Freundin und rettet Melody. Aber dieser Fremde hat unmenschliche Stärke. Es zeigt sich, dass auch Eden ein Vampir ist. Er unterscheidet sich aber alleine optisch schon deutlich von dem anderen Vampir. Was hat es mit dem Wilden, der Melody entführt habt und den anderen Vampiren auf sich?

Es bleibt nicht nur bei der einen Begegnung mit Vampiren und bald ist Molodys Leben komplett aus den Fugen geraten.

»Wir wissen nie, welche Konsequenzen aus unseren Entscheidungen resultieren, aber wir dürfen nicht zulassen, dass sie uns zerstören. Du magst einen Fehler gemacht haben, aber das heißt nicht, dass du dadurch zu einem bösen Wesen wurdest. Wenn du das wärst, hättest du mich in diesem Abwasserkanal sterben lassen, statt mich zu retten.«

Die Geschichte ist anfangs gefühlt sehr Mainstream artig. Biss hat offenbar moderne Vampire so geprägt, dass es in allen aktuellen Büchern als Referenz herhalten muss. Ich habe vor dieser Serie die Azur Serie gelesen und die habe ich als etwas Erwachsener empfunden.

Es gelingt dem Buch aber aufgrund der eigenen Geschichte und des ganz anderen Rhythmus sehr schnell sich von der Biss Serie zu distanzieren. Ich will nicht zu viel verraten aber das was bei Biss erst am Ende passiert, passiert hier deutlich früher und somit wird einem eine ganz andere Perspektive und ein anderer Fokus geboten.

Nach ca. 45% ist der erste Teil des Buches beendet und der liest wie ein eigenständiges Buch. Der komplette erste Teil ist auch der Sicht von Melody geschrieben. Der zweite Teil beginnt mit der Sicht von Eden und wechselt sich dann in der Folge mit der Sicht von Melody ab. Der ständige Perspektivwechsel wird bis zum Ende der Serie beibehalten.

»So wichtig bin ich dir?«, fragte er nach einer Sekunde Schweigen mit leiser Verwunderung in der Stimme. »Ja, du Blödmann. Denn mit deinem Kuss hast du mir die Tür zu einem neuen Zuhause aufgestoßen. Ich wusste sofort, dass ich nicht allein sein werde.«

Durch das ganze Buch zieht sich das Thema Entscheidungen – was ich recht interessant finde. Jede Entscheidung verändert unser Leben. Man weiß aber oft nicht welche Entscheidung wie großen Einfluss hat. Gerade kürzlich ist ein Nachbar an einem schweren Autounfall gestorben. Wenn er nur 5 Minuten früher oder später losgefahren wäre, dann würde er vermutlich noch leben.

Mit dieser Fragestellung spielt das Buch auch durchgängig.

Die Liebesgeschichte steht in diesem Buch nicht so sehr im Fokus, wie in anderen Büchern dieser Art.

Die Charaktere wirken teilweise etwas begriffsstutzig. Ich weiß nicht so genau, ob das einer Ausrichtung auf junge Leser dienen soll aber ich finde es nicht so gelungen. Zumal es mir als Leser genau andersrum geht, weil die Geschichte doch ziemlich vorhersehbar ist.

Buch 2:

Scott tat freundlicherweise so, als ob er nichts mitbekommen würde, aber Rich stützte gespannt das Kinn in eine Hand und sah aus, als ob er sich gleich Popcorn machen würde, um das Kinofeeling noch zu steigern. »Was auf der Welt kann bitte so schlimm sein, dass du erst Mut sammeln musst, um es mir zu erzählen? Ich dachte, wir hätten keine Geheimnisse voreinander«, rief Taylor aufgebracht.

Mel ist beim Versuch Eden zu helfen von einem Vampir gebissen worden und ist nun selbst eine Vampirin. Mit den neuen Umständen ihres Lebens kommt sie noch halbwegs klar, allerdings hat Eden einen alten Feind, der kein größeres Ziel hat als Rache an ihm zu nehmen. Dafür ist ihm jedes Mittel recht und sein Ziel ist Mel zu töten und das möglichst grausam und auffällig.

In seinem Plan spielen scheinbar auch Tiere eine Rolle. Es sieht so aus, als wenn es Rufus gelungen ist Tiere mit dem Vampirgen zu infizieren. Was hat Rufus vor und kann sich die Vampirgruppe um Eden und Mel davor schützen oder nicht?

Die Liebesbeziehung zwischen Eden und Melody wird in diesem Buch mehr thematisiert und die Bedrohung durch Rufus nimmt weiter zu. Die Charaktere handeln teilweise recht naiv / plump. Anfangs sind beide relativ unsicher, weil sie nicht überzeugt sind, dass ihr Gegenüber die Gefühle erwidert.

»Du weißt schon, dass du wie eine Prinzessin aussiehst, die alles dafür geben würde, gerettet zu werden?« Der Gedanke munterte sie ein wenig auf und ein trauriges Lächeln fand seinen Weg zurück in ihr Gesicht. »Bist du dann der Prinz, der gekommen ist, um diese Aufgabe zu erfüllen?« Ich schnaubte belustigt. »Mir ist nicht aufgefallen, dass ich dafür die richtigen Eigenschaften besitze.«

Mel ist sehr lebensfroh und Eden hat sich lange Zeit die Schuld an etwas gegeben und seine Gefühlswelt nur auf Sparflamme laufen lassen.  Es dauert also eine ganze weile bis er auftaut. Diesbezüglich entwickelt sich vor allem Eden in diesem Buch weiter und Mel kommt langsam besser mit ihren neuen Lebensumständen als Vampir zurecht.

So ganz viel kann ich hier nicht schreiben, ohne die Geschichte zu verraten. Am Ende des Buches gibt es einen Bösen Cliffhanger

Auch in diesem Buch ist das Vorwort sehr gelungen und auch dieses Buch ist in zwei Teile geteilt. Im  zweiten Teil wird der Krieg gegen Rufus ausgerufen aber so sehr unterscheidet sich der erste vom zweiten Teil des Buches nicht.

Der zweite Teil der Serie ist aus meiner Sicht ein wenig Lückenfüller.

Buch 3:

»Jetzt ist aber langsam gut«, riss uns Rich zurück in die Wirklichkeit. »Euch beide zu beobachten, macht einen ja ganz wuschig.« »Lass sie«, meinte Kardia zufrieden. »Sie haben sich diesen Moment wahrlich verdient.«

Nach der letzten Attacke von Rufus hat Eden gesehen wie seine Partnerin in den Trümmern des Museums verschüttet wurde, das bei dem Angriff vollständig zerstört wurde. Offenbar hat Rufus Erfolg gehabt und seine Drohung wahr gemacht. Wie wird es jetzt für Eden, der am Boden zerstört ist, weitergehen?

Ist Melody wirklich bei dem Angriff gestorben oder besteht noch etwas Hoffnung?

Hier müsst ihr aufhören zu lesen, wenn ihr nicht gespoilert werden wollt. Bei dem Cliffhanger ist es leider vollkommen unmöglich was zum Buch zu schreiben, ohne zu spoilern. Allerdings wird die Spannung auch im Buch sehr schnell aufgelöst.

Und je länger ich sie hielt, desto mehr rückte ich wieder in mein Gleichgewicht. Mein Licht war zu mir zurückgekehrt und die Dunkelheit ließ von mir ab. Endlich konnte ich durchatmen.

Der Erste Teil des Buches wird immer abwechselnd aus Edens und Melodys Sicht dargestellt. Eden dreht langsam durch, weil er denkt, das Melody gestorben ist und Melody ist eingeklemmt irgendwo in den Tiefen des Museums und hat zu allem Überfluss noch einen Reporter an ihrer Seite, der sie enttarnen könnte.

Rufus konnte natürlich mal wieder fliehen und er verhindert den Zugang zum Museum um Rettungsaktionen zu unterbinden. Er uns seine Wilden, könnten Melody jederzeit aufgreifen.

Leider entschied sich der Fahrstuhl in diesem Moment, die Türen schließen zu wollen, weswegen Mel direkt in eine davon hineinlief und beinahe zu Boden ging. »Au«, machte sie und rieb sich die Schulter, während sie der Tür einen finsteren Blick zuwarf.

Im letzten Buch spitzt sich alles auf den finalen Showdown mit Rufus zu und natürlich sind Eden und Melody mal wieder in höchster Gefahr – wobei das ein Dauerzustand in dieser Serie ist. Die Akteure rennen von einer Falle in die nächste. Das lässt einen schon ziemlich an den Charakteren zweifeln.

Die Geschichte im dritten Teil ist etwas abwechslungsreicher und spannender als im zweiten Teil, der sich für mich etwas nach einem Füllband angefühlt hat

Spin Off:

Das Spin Off habe ich nicht gelesen. Es geht um die Vorgeschichte der Vampire bzw. darum wie sie zu Vampiren geworden sind.

Fazit:

John zuckte mit den Schultern. »Ich muss zugeben, dass es ziemlich cool ist, euch nun zu kennen. Ich fühle mich wie diese Reporterin bei den Ninja Turtles – nur in männlich.«

Mir gefallen die drei Vorworte in den Büchern gut. Beim ersten Band zieht sich das Thema des Vorwortes über den ganzen Band.

Die Charaktere wirken teilweise leider etwas naiv und plump, weil sie immer wieder in die Fallen von Rufus tappen und immer wieder in bekannte Muster verfallen, obwohl sie kurz vorher das Gegenteil beteuern.

Auch emotional hat mich die ganze Serie nicht so recht abgeholt.

»Wir sind in einem Team«, verriet sie mir den Grund für ihre gute Laune. »Ja, aber auch Rich ist uns zugeteilt«, bremste ich sie und der blonde Vampir setzte gleich noch einen obenauf. »Und ich werde dir die Stunden zur Hölle machen.« Er versuchte sich an einem diabolischen Blick, der mich beinahe zum Lachen brachte und Mel die Augen verdrehen ließ. »Blödmann.«

Aus dem Perspektivwechsel hätte  Sabine Schulter meiner Meinung nach etwas mehr herausholen können. Eden und Melody sind weitgehend auf einer Wellenlänge und gerade Eden liest Melody fast alles in ihrer Mimik ab. Er weiß also in der Regel was sie denkt, ohne das sie was sagt.

Auch Melody hat im Verlauf der Geschichte ein sehr gutes Verständnis dafür was Eden bewegt.

Die Azur Serie der Autorin hat mir deutlich besser gefallen als diese Serie.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Biss (dort geht es auch im Vampire, die Serien unterscheiden sich in den Schwerpunkten aber deutlich)

Verwandte Bücher / Serien:


Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Die Geschichte mit der Bindung von dem Vampiren und dem Blut ist arg löchrig. Ein Jungvampir kann sich nur von dem Blut anderer Vampire ernähren, wenn diese nicht gebunden sind. Die Bindung geht ein älterer Vampir ein, wenn er selbst keine hat, aber vorher eine hatte (sonst wäre er ein Wilder). Wenn er mal eine Bindung hatte, kann er sich vom Blut jedes Vampires ernähren. Warum ist erst die Bindung erforderlich, wenn sie später offenbar egal ist – nur wegen der „Festigung“?
  • Die Vampire sind viel stärker und haben viel bessere Sinne aber benötigen nur einmal im Monat eine kleine Menge Blut. Die Effizienz muss unglaublich viel höher liegen als bei einem Menschen, da die Vampire viel kräftiger sind, schneller sind, eine extreme Wunheilungsfähigkeit besitzen und überragende Sinne…
  • Die Menschen haben Angst vor Vampiren aber die Vampire springen über 4 Spurige Kreuzungen, so dass sie und ihre Fähigkeiten von jedem gesehen werden?
  • Es ist etwas spät Mel nach dem Treffen mit Daisy zu informieren, dass sie verheimlichen muss eine Vampirin zu sein. Die natürliche Reaktion von Daisy wäre doch, dass sie die ehemaligen Kollegen informiert oder ihre Freunde.
  • Wieso erschießt Eden Rufus im Laden nicht einfach, als er vor ihm steht?
  • Die Zusammenhänge erschließen sich dem Leser meilenweit bevor die Akteure der Geschichte etwas mitbekommen. Als die Katzen geklaut wurden war sofort klar was das Ziel ist, die Akteure verstehen es erst, als sie eine Monsterkatze vor sich sehen und auch dann noch erklären sie sich das erlebte noch gegenseitig. „Das ist schlecht?“ „Wieso?“ – ernsthaft? Ja, wieso sind mutierte Katzen mit Vampirzähnen schlecht?! Das was dann mit dem Glas passiert (Falle), war auch schon vorher absehbar.
  • Erst sagt Scott großspurig, dass er ohne Ivy nicht in die Kanalisation will und dann macht er es doch direkt. Das passt gerade für die Geschichte gut, weil der Hinterhalt mit Ivy so nicht möglich gewesen wäre.
  • Buch 2 Seite 78 Dort findet sich die Aussage „Ich kann mir nicht vorstellen, dass für euch die ganze Sache gefährlich werden könnte“ und das nachdem Rufus offiziell mehrfach gedroht hat Melody aus Rachsucht zu töten. Die beiden sollen mitten in den „Bau“ der Gegner vordringen und dazu kommt, dann die vorgenannte Aussage, dass das wahrscheinlich nicht Gefährlich ist. Dem Leser doch schon vorher klar was passiert und irgendwie kann man die Charaktere auch nicht ganz für voll nehmen bei solchen Aussagen.
  • Mel und Eden sind beide megaerschöpft, trinken dann gegenseitig ihr Blut und sind dann wieder beide fit?
  • Die mutierte Katze in Mels Wohnung wäre zum Treffen mit ihrem Bruder sicherlich sehr förderlich für das Gespräch gewesen…
  • Nachdem Mel fast im Alleingang einen Bär erledigt hat, sehe ich nicht so ganz viel Sinn darin, dass sie sich an einem Luchs beweisen soll.
  • Das „Aufzeichnungsprogramm“ von Adriano dürfte ohne GPS Empfang nicht viel nützen.
  • In Anbetracht dessen, dass die wilden Vampire nur ihrem Instinkt folgen, dürfte es wohl kaum möglich sein sie ein derart großes Tunnelsystem von ihnen bauen zu lassen, dass auch noch sehr systematisch angelegt wurde
  • Wie dumm Eden und Melody immer wieder in Rufs Fallen rennen ist schon ziemlich unglaublich
  • Mel und Eden sind halb tot und sollen nicht zu Einsätzen mitkommen. Kaum sind ein paar Stunden rum sollen sie gegen Rufus kämpfen. Das Schema zieht sich durch die ganze Serie.
  • Spezialeinheiten der Polizei sind nicht in der Lage die Türen eines Museums zu öffnen und benötigen dafür Vampire?
  • Ein kleiner Reihenfolgefehler: Nach Mels Rettungsaktion wird Eden informiert, dass er das Polizeirevier nicht verlassen soll und er nimmt es auf, als wenn es ich neu wäre. Drei Stunden später wacht Mel auf und denkt darüber nach, dass sie schon am Vorabend drüber informiert wurden.
  • Der Alleingang von Melody und Eden zum Auskundschaften des Baus der Wilden ist total verrückt. Wie oft sind die beiden knapp mit dem Leben davon gekommen und haben ihre Energie total verbraten. In dem Zustand in dem Sie sich auf den Weg machen sind sie nach wie vor beide erschöpft und sie sind beide Topziele von Rufus.
  • Was soll Edens Unsichtbarkeit beim Auskundschaften des Nests der Wilden helfen, wenn man die Auren der drei Vampire spürt?
  • Wieso spüren die drei (Mel, Rich, Eden) die Aura bei der Klappe im Kanal erst, als diese geöffnet wird? Normalerweise spüren sie Auren über größere Entfernungen
  • Wie kommen die Vampire zu der naiven Annahme, dass die Wilden in ihrem Lager bleiben, obwohl sie entdeckt wurden und wenn sie es doch tun, dass das Lager nicht mit Fallen gespickt ist. Wenn doch schon der Verteidigungsminister mit den Vampiren Kontakt hat, hätte man den Angriff auf das Lager wohl auch anders regeln können.
  • Wieso hat Rufus offenbar unendlichen Nachschub an riesigen Panzerglasplatten und wieso kommt keiner schon viel früher auf die Idee mal zu forschen wo er die herbekommt?
  • Die Tiere zu Verändern damit sie mutieren ist eine Sache. Ich sehe allerdings keinen Grund warum sie Rufus Anweisungen befolgen sollten. Das wird in der Geschichte weder hinterfragt, noch erklärt.

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Florida (Orlando – Disney + Universal + Sea World, Tampa, Kenndy Space Center) 2009 [Reisebericht]

Universal Studios

2002 sind wir in Florida in Form einer Rundreise gewesen (dazu werde ich irgendwann einen separaten Post verfassen). Bei der ersten Tour waren wir nur relativ kurz in Orlando und haben die wirklich großen Freizeitparks in Orlando eher gestreift als im Detail gesehen. Somit stand für uns fest, dass wir noch mal nach Orlando wollen. Wir haben die Freizeitparks bei den ersten Besuch sehr genossen, denn das ist ganz sicher nicht nur etwas für Kinder.

Warum mag ich die Freizeitparks bzw. den Urlaub in Orlando?

Wenn man zur richtigen Jahreszeit fährt (März, April oder Oktober oder besser November), dann ist Orlando vom Klima echt toll. Die Temperaturen liegen zwischen 25 und 35C° – die Luftfeuchtigkeit ist relativ hoch, aber im Urlaub ist das ok (im März / April ist die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur geringer als Ende Oktober). Es gibt auch an jeder Ecke Klimaanlagen – man muss also eher aufpassen, dass man sich nicht verkühlt, vor allem wenn man nass wird (als kleine Warnung: Bei Wasserattraktionen wird man richtig nass – wenn man Pech hat ist man nach so einer Attraktion komplett durchnässt). Kleiner Tipp dazu: Alle direkt hintereinander besuchen und Wechselkleidung mitnehmen oder Kleidung,  die schnell trocknet und danach von den überall vorhandenen Klimaanlagen fern halten, bis man trocken ist.

Ansonsten sind die Tage in den Parks so vollgepackt mit Eindrücken, so intensiv, so voll mit Spaß und Adrenalin, dass man wirklich jeden Moment fühlt das man lebt und zwar intensiv und in vollen Zügen!

Epcot

Man wundert sich jeden Tag aufs Neue, dass so viele Eindrücke in einen so kurzen Zeitraum passen.

Die Planung

Gesagt, geplant, getan. Planung ist bei den Freizeitparks in Orlando wirklich alles. Beim ersten Besuch 2002 hatten wir nichts geplant (dafür aber einen guten Reiseleiter, der uns aber nur partiell begleitet hat) und man verschwendet wirklich unglaublich viel kostbare Zeit, wenn vorher nicht plant und sich informiert.

Hollywood Studios / MGM

Wenn man einen relaxten Urlaub mag, kann man sich die Planung natürlich auch sparen aber man verpasst viel und an kann mindestens 50% mehr Zeit einplanen um das gleiche zu schaffen und hat somit auch deutlich höhere Kosten.

Man braucht nicht denken, dass es einen Park von Disney, einen von Universal und dann noch nur noch Seaworld gibt. Allein von Disney gibt es 4 Parks, wenn man die Wasserparks, Autorennstrecke und das ganze Drumherum wie Reiterhöfe, Golfplätze usw. ignoriert.

Das ist schon fast wie ein kleines Land. Selbst die Polizei dort ist eine eigene Disney Polizei und da fahren hunderte Busse rum nur zum Transport der Disney Gäste. Die Infos einfach mal, dass man ein Gefühl der Größenordnung bekommt.

Animal Kingdom

Welche Parks gibt es in Orlando (Auslistung ohne Wasserparks)?

  • Disney – Animal Kingdom (Tierpark in Kombination mit Action Attraktionen) – mindestens 1 Tag einzuplanen
  • Disney – Epcot Quasi eine Art Weltausstellung mit allen Ländern in einem Park – kann man an einem Tag vergessen, weil es viel zu viele Shows zu bestimmten Zeiten gibt – mindestens 2 Tage einplanen
  • Disney – Magic Kingdom – das ist der ganz klassische Disney Park und am meisten auf Kinder ausgerichtet – ca. 1 Tag
  • Disney – MGM  bzw. Hollywood Studios – alles was mit Filmen zu tun hat – mindestens 1 Tag (bei Disney kommt in kürze noch Star Wars dazu, evtl. reicht dann ein Tag nicht mehr)
  • Universal Studios – der Name sagt alles – der Filmpark 1 Tag
  • Universal Islands of Adventure – 1 Tag (zu dem Zeitpunkt gab es den Harry Potter Parkteil noch nicht, vielleicht reicht ein Tag heute nicht mehr)
  • Seaworld – Park mit Meeresbewohnern in Kombination mit Action Attraktionen 1 Tag
  • Universal Citywalk (Shopping und Essgelegenheiten + Abendunterhaltung – Vergnügungsviertel von Universal)
  • Disney Downtown (Shopping und Essgelegenheiten + Abendunterhaltung – Vergnügungsviertel von Disney)

Epcot

Alle oben angegebenen Zeiten gehen davon aus, dass man sich recht flott von einer Attraktion zur nächsten bewegt (also nicht rennt aber auch nicht beim gehen einschläft oder sich von irgendwelchen Staus aufhalten lässt) und auch nicht lange irgendwo ansteht.

Weiterhin ist zu beachten, dass es in jedem Park unterschiedliche Öffnungszeiten gibt. D.h. an bestimmten Tagen haben einzelne Parks länger offen oder Spezielevents, die es eben nur an diesem Tag gibt. In Epcot gab es jeden Abend ein geniales Feuerwerk (das sollte man mindestens 2x mitnehmen) und jeden Tag andere Veranstaltungszeiten (in jedem Landesbereich in Epcot gibt es Shows passend zum jeweiligen Land). In Magic Kingdom gab es das Feuerwerk z.B. nur am Wochenende. An jedem anderen Tag verpasst man das also, wenn man sich vorher nicht informiert.

Epcot – Mexico

Generell stand man sich sowohl bei Disney als auch bei Universal besser, wenn man in den Hotels übernachtet, die zum Park gehören. Warum? In Universal gab es zwei Warteschlangen. Eine für Standardgäste und eine für Hotelgäste des Parks (Express). In der Zeit wo die Standardbesucher nicht einmal mit der Attraktion gefahren sind, waren wir gleich zweimal drin quasi ohne Wartezeit und dann ab zur nächsten Attraktion. Das ist einfach unheimlich effizient (auch wenn man dann von den anderen Gästen ziemlich böse angeschaut wird aber hey, so kann man sich wenigstens einmal im Leben wie ein VIP fühlen) – wer hat schon Lust zu warten und ansonsten hat man auch keine Chance Parks in der Größe in einem Tag zu besichtigen.

Seaworld

Bei Disney öffnen die Parks an bestimmten Tagen eher für Hotelgäste oder schließen Später. In Magic Kingdom war das damals schon heftig, weil der Park am Wochenende quasi durchgehend offen hatte (ich glaub bis 3:00 Nachts). Während alle anderen Gäste keine Attraktion mehr besuchen durften (ab ca. 18:00), war das für die Hotelgäste kein Problem (auch wenn dann nicht mehr alle Attraktionen offen haben).

Wenn man mal in den Parks ist, gibt es keine extra Kosten (so war es zumindest 2009). D.h. man muss lediglich noch das Essen bezahlen. Wichtig ist, dass man Ticket besitzt, die einem nicht nur den Besuch eines Parks erlauben, sondern so genannte Flexiticket, mit denen man eine bestimmte Anzahl von Tagen in alle Disney Parks kommt und bei Universal ebenso.

Hollywood Studios Backlot Tour

Der Transport zwischen den Parks ist innerhalb eines Unternehmens unproblematisch und kostet nichts. Von Disney nach Universal oder Andersrum gibt es keine Angebote (ist ja auch logisch, weil beide Konkurrenten sind). Seaworld arbeitet mit Universal zusammen, weshalb die Universal Tickets auch mit Seaworld Tickets in Kombination gekauft werden konnten.

Eine Besonderheit von Disney ist noch erwähnenswert. Dort gab es damals einen Fastpass (den gibt es auch noch heute aber die Regeln sind anders). Gerade bei beliebten Attraktionen sind die Wartezeiten lang. Den Fastpass konnte man sich einfach morgens holen und dann z.B. x Stunden später zu der Attraktion zurückkehren und kam dann fast sofort dran. Damals ging das noch bei beliebig vielen Attraktionen. Mittlerweile geht das nach meinem Stand nicht mehr, die Regeln sollte man sich aber unmittelbar vor dem Besuch anschauen.

Epcot – USA

Der Ablauf

Wir hatten bei dieser Tour zuerst einen Tag Universal Studios, einen Tag Bush Gardens, einen Tag Islands of Adventure (Tampa), einen Tag Kennedy Space Center, einen Tag Seaworld, einen Tag Magic Kingdom, zwei Tage Epcot, einen Tag Animal Kingdom und einen Tag Hollwood Studios – so grob zumindest. Bei Disney bietet es sich zum Beispiel an abends noch mal Schnell bei Epcot reinzuschauen, wenn man das Feuerwerk noch mal sehen möchte. Auch in den Hollywood Studios gibt es eine Abendveranstaltung (Fantasmic) mit Lasershow und Pyrotechnik. Teilweise liegen die Parks auch direkt nebeneinander und man kann auch schnell in den nächsten Park wechseln, wenn man die passenden Tickets hat, teilweise auch mit Wassertaxi (was sehr cool ist, da ist selbst der Transport ein Erlebnis).

Bush Gardens

Generell kann man sagen, dass sowohl die Disney Parks toll sind und die von Universal auch. Bush Gardens ist aber eine andere Hausnummer. Der Sicherheitsstandard ist deutlich niedriger (sowohl was die Qualität der Sicherheitsmaßnahmen in den Attraktionen angeht, als auch das Prüfen der Einhaltung durch das Personal. Bush Gardens war wird aber bei den älteren Kids wohl als cooler angestuft, da keine Disney Figuren und dafür diverse Achterbahnen. Ich würde Bush Gardens nicht noch mal besuchen. Die auf dem folgenden Bild sichtbare Holzachterbahn hat zumindest dafür gesorgt, dass ich den Rest des Tages Kopfschmerzen und mein Mitreisender Rückenprobleme hatte. 😉

Bush Gardens

Das Kennedy Space Center ist definitiv einen Besuch wert aber als wir da waren sind dort noch Spaceshuttles gestartet und standen auf den Rampen. Aktuell starten dort nur noch private Unternehmen. Von dem einstigen Raumfahrtprogramm der USA ist also nicht mehr viel übrig. Man hat beim Vergleich von unserem ersten Besuch 2002 nach 2009 aber bereits gesehen, dass die Nasa sich mehr und mehr auf Touristen ausgerichtet hat. Während das beim ersten mal noch wie eine Firmenbesichtigung gewirkt hat, war es beim zweiten Besuch hochgradig professionalisiert und schon eher wie in einem Freizeitpark. Beispielsweise wird in einer Attraktion ein Raketenstart simuliert (wobei es in Disney eine Attraktion gibt, die Schwerelosigkeit simuliert und das wirklich tuschend echt – die fand ich noch mal cooler – kleiner Tipp vor der Attraktion in Disney sollte man NICHTS essen). Es hängen zwar überall Tüten in der Disney Attraktion aber wie uncool ist es denn persönlich ein Raumschiff zu steuern mit seiner Crew und dann in eine Tüte zu reihern! Das geht überhaupt nicht. 🙂 Das Attraktion nennt sich übrigens Mission Space und man sitzt in einer großen Zentrifuge, die beim Start 2,5G erreicht und wenn sie dann nachlässt fühlt man sich schwerelos (im Prinzip ein billiger Trick aber es funktioniert in Kombination mit der Simulation perfekt). Wichtig ist nur, dass man dort nicht den Kindereingang ohne Zentrifuge nimmt, sondern den richtigen (orange / red nicht green)!

Die Attraktion wurde aber unterdessen renoviert, weshalb man sich green wohl auch anschauen sollte, da es nicht mehr wie vorher derselbe Flug ist nur ohne G-Kräfte.

Kennedy Space Center – Space Shuttle

Den Disney Parks (Achtung Randbemerkung – Florida = Disney World – L.A. = Disney Land) haftet das Image an eher für Kinder zu sein aber das ist nicht so. Magic Kingdom hat die primäre Ausrichtung auf Kinder aber trotzdem kann man sich als Erwachsener gut einen Tag dort aufhalten und Spaß haben. Das gilt für alle anderen Parks um so mehr, da deren Hauptfokus keine Kleinkinder sind.

Magic Kingdom

Und sonst so

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben oder wie war das noch? So auch in diesem Urlaub. Die Fahrt von Universal zu Disney war ein ziemliches Highlight. Wir hatten bewusst ein Taxi gerufen um Zeit zu sparen und schnell den Wechsel zwischen Universal und Disney hinzubekommen. Der Taxifahrer kam dann nach ich weiß nicht mehr genau dreißig oder 40 Minuten! Er hat lt. eigener Aussage seinen ersten Tag als Taxifahrer in Orlando gehabt und ist vorher angeblich in New York gefahren!

An der Stelle muss man erwähnen, dass man einen einfacheren Auftrag als Taxifahrer nicht bekommen kann, als von Universal nach Disney zu fahren. Denn Disney ist quasi auf jedem Schilf in Orlando ausgeschildert! Der Taxifahrer hat es fertig gebracht 3 mal im Kreis zu fahren und zwischendurch waren wird sogar auf dem Highway nach Tampa.

Animal Kingdom

Während der Tour hat er dann mehrfach in der Zentrale nachgefragt wie er denn fahren muss. Die haben sich aber wohl nur an den Kopf gepackt, eine richtige Antwort hat er nicht erhalten. Nach gut einer Stunde und über 140$ auf dem Ticker waren wir dann in Disney (jeah, 2h vom Tag nutzlos verschwendet) und er hat allen ernstes den vollen Fahrpreis verlangt. Wir haben dann unser Pokerface aufgesetzt und ihm glaube ich 40 oder 50$ gegeben. Das hat er dann akzeptiert – wir waren uns auch nicht so ganz sicher was passiert wäre, wenn er die Polizei gerufen hätte. zumindest hätte es uns wieder eine Stunde gekostet. Wo auch immer der vorher Taxi gefahren ist aber in New York sicher nicht!

In Disney hatten wir dann gleich die nächste Überraschung. Unser Hotel (wir waren in einem der Billighotels von Disney – dazu später noch ein paar Worte) war wegen einem Cheerleader bzw. Musikgruppenevent total überbucht und die Rezeption war super überlastet. Nachdem man unsere Room Keys fertig gemacht hatte (Plastikkarten), hat man festgestellt, dass keine Zimmer mehr frei sind. Auf den Karten waren auch die Parktickets – was wir dann aber erst später erfahren haben. Behaltet das aber für den weiteren Verlauf bitte im Hinterkopf. 😉

Islands of Adventure

An der Rezeption hat mich dann eine Managerin relativ schnell abgewimmelt und mir gesagt, dass das Hotel voll ist aber “gleich” jemand kommen würde, der sich um mich kümmert. Gleich hat dann zwar eine Weile gedauert aber nach der Aktion mit dem Taxifahrer war das dann vergleichsweise flott (Zeit ist ja relativ). Dummerweise war meine Gemütslage gerade etwas unausgeglichen nach der zweistündigen Irrfahrt durch Orlando und somit war ich ziemlich angefressen als die uns “irgendwo, irgendwie” unterbringen wollten.

Wir hatten uns das Hotel so ausgesucht, dass es strategisch günstig lag und die Parks relativ schnell zu erreichen war. Da unsere Unterbringung mir völlig neu war und etwas abseits lag, war ich zuerst wenig begeistert. Da plan ich alles so schön vor und die bringen alles ruck zuck durcheinander. 😉

Wie sich später zeigte hatte die Sache dann auch einen Makel, der nicht offensichtlich war (Stichwort Park Tickets).

Nach einer Weile kam ein Holländer, der im nach seinem Studium eine Traineezeit im Park gemacht hat, und wohl selbst aus einer relativ reichen Familie stammte und recht Gesprächig war. Er hat uns mit einem Golfwagen und unseren Koffern in nach “Saratoga Springs” gebracht hat. Damals war das Resort brandneu. Wie sich dann später erwiesen hat, war die Lage und die verkehrstechnische Anbindung deutlich besser als erwartet.

Islands of Adventure

In Saratoga Springs kann (oder konnte) man Eigentumswohnungen kaufen oder Anteile daran (sharing Modell), die schweineteuer sind. Damals war der ganze Komplex fast leer. Das war wirklich cool, weil es total ruhig war und wir den See und das Frühstücksrestaurant fast für uns alleine hatten. Da waren mehr Mitarbeiter als Gäste anwesend. Auch die Busse waren fast leer und fuhren quasi direkt vor dem Restaurant ab. Unsere Wohnung war relativ groß  aber im Gegensatz zu dem extrem entspannten Frühstück und den genialen Transportmöglichkeiten war das eher unwichtig.

Dort haben wir natürlich neue Plastikkarten bekommen, nachdem die alten angeblich umgebucht wurden. Für das Zimmer haben die auch toll funktioniert.

Cirque du Soleil – La Nouba

Was war der Makel? Eines Tages standen wir morgens vor dem Parkeingang und kamen nicht rein, obwohl wir Tickets für x Tage hatten. Ruck zuck wurden wir aussortiert und weggeschickt (was natürlich bedeutet, dass man sich an der Schlange in den Park rein wieder hinten anstellen darf).

Beim nächsten Ticketverkäufer (natürlich auch mit Warteschlange) haben wir versucht dem Typen klar machen, dass wir sehr wohl bezahlt haben, was ihn aber nicht im geringsten interessiert hat. Bei der Umbucherei von dem Billighotel zu Saratoga Springs sind offenbar unsere Tickets nicht sauber übertragen worden und waren noch auf dem alten Hotel bzw. den alten ungültigen Karten vermerkt. Der Typ an der Kasse hat uns dann gegen Bezahlung Tickets gegeben und gesagt, dass wir das abends im Resort klären müssen.

Universal Studios

Alleine diese Aktion hat dann wieder eine Stunde gekostet und abends durfte ich dann im Hotel 1,5 Stunden versuchen den Leuten an der Rezeption klar zu machen, dass wir sehr wohl Ticket gekauft haben. Dafür hat es dann sogar die Managerin benötigt, weil die Bestätigung aus dem Reisebüro keinen interessiert hat. Was im Computer steht muss ja stimmen. Irgendwann hat dann jemand die Originalbuchung im Computer gefunden und dann war alles geritzt.

Gut zu wissen ist übrigens, dass es Internetseiten gibt, die sich mit den ganzen Besonderheiten in den Parks beschäftigen – von Karten, Tipps, versteckten Sachen, Empfehlungen, Events usw. – da kann man sich wirklich umfassend über alles informieren was irgendwie mit den Parks zu tun hat.

Eine der diversen Paraden

Eine Unart, die es 2009 bei Disney schon gab ist, dass alle Leute die Geld in den Parks anlegen pro Jahr Punkte dafür bekommen. Beispielsweise steckt man 50.000€ in den Park und bekommt jedes Jahr x Punkte dafür, mit denen man Weltweit in allen Disney Anlagen Urlaub machen darf. 2009 hat man aber schon erkannt, dass man den Investoren mehr bieten muss. Somit sind in den Parks oft Bereiche abgesperrt, die diesen Premiumgästen vorbehalten sind. Ein Beispiel sind die besten Plätze zum Bewundern des Feuerwerks in Epcot. 2009 waren diese Plätze aber nur von sehr wenigen Gästen oder sogar von keinen Gästen belegt. Einige der Angestellten hatten dann ein einsehen und haben diese Bereiche irgendwann geöffnet, wenn keiner der besser gestellten Personen kam (ja, dass ist dann Disney Magic, wenn man nett fragt und nett behandelt wird), einige aber auch nicht (da fehlt dann Disney Magic) …

Epcot Feuerwerk – Illuminations

Andere Sachen sind z.B. dass man an den Shows aktiv teilnehmen kann (das trifft mittlerweile wohl auch nur noch auf die Premiumgäste zu, früher war das einfach Glück, wenn man dabei sein durfte). Da geht dann schon etwas von der Magie verloren.

Und es gibt zig Besonderheiten wie zum Beispiel die Möglichkeit das Feuerwerk in Epcot auf dem Wasser auf einem kleinen Bot zu erleben. Auch das muss man viel früher vorplanen und organisieren, ist aber mit Sicherheit sehr geil.

Bei den Attraktionen sollte man möglichst früh die guten Attraktionen, die jeder Besuchen will angehen. Es gibt einige Attraktionen die sehr gut sind aber auch sehr überlaufen. Gut ist in der Regel hinten im Park anzufangen. Auf jeden Fall azyklisch zum Rest der Parkbesucher arbeiten. Nichts ist nerviger und nutzloser als mehr als 30 Minuten in einer Warteschlange zu stehen! Wobei die Warteschlangen oft auch so gestaltet sind, dass die Attraktion dort schon beginnt. Entweder sind schon sehr viele Details zu sehen, die einen auf das Thema einstimmen oder es gibt sogar schon Videobotschaften von irgendwelchen Stars.

Universal Citywalk – Hard Rock

Geld benötigt man in den Parks nicht. Früher hat man alles mit seiner Room Karte bezahlt und bekam am Ende die Abrechnung, heute hat man wohl Armbänder dafür inklusive Totalüberwachung wo man war und was man gemacht hat. Aber was soll’s.

Wenn man die Downtown Disney besuchen will und in den Vergnügungsbereich möchte unbedingt den Reisepass mitnehmen. Ohne Reisepass glauben die einem nicht, dass man über 18 (Einlass in bestimmte Zonen) / 21 (Alkohol) ist nicht, selbst wenn man 25 Jahre alt ist.

Epcot – Italien

Die Unterbringung

Die Hotels bei Disney / sind grundsätzlich alle gut. Der Unterschied bei den Hotels liegt primär in der Größe der Zimmer (was vollkommen egal ist, weil man eh nicht im Zimmer ist), der Ausstattung (Fernsehen usw.) was auch egal ist, weil man eh nicht auf dem Zimmer ist, dem Flair (z.B. Musik, Film, Sport, Maritim, Afrika bzw. Safari, Reiterhof), den Transportanbidungen (die sind wichtig), evtl. Restaurants bzw. allgemein dem Essensangebot und ob es sich um Massenabfertigung handelt oder nicht.

Saratoga Springs – Weg von unserem Wohnhaus zum Frühstücksrestaurant – das kann man sich morgens mal gefallen lassen

Wenn man richtig viel Geld ausgibt hat man auch einen Concierge und kann dann Mahlzeiten zu bestimmten Zeiten kostenlos im Hotel bekommen aber bei den Preisen, die man dafür bezahlt lohnt sich das eher nicht.

Spätestens beim Frühstück wird einem klar was ich mit Massenabfertigung meine. Wer in den günstigen Hotels den total überlaufenen Frühstücksbereich gesehen hat, kann die Aussage nachvollziehen. Ich hatte postwendend keinen Bedarf mehr an Frühstück, nachdem ich den Stress am frühen Morgen gesehen habe und habe mir irgendwo unterwegs einen Muffin gekauft und im Kiosk nebenan irgendwelche Babymilch (was ich erst nach dem Kauf bemerkt habe), die sogar günstiger war als die normale, als bei der ersten Floridatour in einem der günstigen Hotels war.

So gesehen hatten wir dieses Mal einen schönen Kontrast, weil wir in einer der teuersten Einrichtungen überhaupt untergebracht waren, dafür aber den günstigsten Preis gezahlt haben. Das Frühstück dort war in extrem entspannter und ruhiger Atmosphäre extrem angenehm und man brauchte nirgends anstehen. Cooler geht’s nicht! Selbst die Preise für das Frühstück waren dort nicht höher aber der Service um Längen.

Nascar Sports Grille

Wenn man Abends aus dem Park kommt und bei der Haltestelle vom Billighotel stehen hunderte Leute und an der eigenen 10 oder man gemütlich in ein Wassertaxi steigt und allein die Fahrt schon ein Event ist, dann ist das schon irgendwie Gold wert.

Ansonsten unterscheiden sich die Hotels halt wie schon erwähnt sehr vom Ambiente. Es gibt Gäste, die jeden Tag in einem anderen Hotel übernachten. Beispielsweise ist das Hotel im Animal Kingdom so angesiedelt, dass man Giraffen direkt vorm Fenster haben kann und das Afrika Feeling dort muss wirklich toll sein.

Einige Hotels haben eine Schwebebahnanbindung, die direkt in die Parks geht. Ein Hotel hat eine riesen Poolanlage mit Karibikflair und Flugzeug neben dem Pool. Man merkt also das man bei Disney ist jedes Hotel besonders und erzählt seine Geschichte.

Der Rückflug nach Deutschland war übrigens nicht so toll, weil ich meine eigenen Tipps oben (Stichwort Wasserattraktionen und Klimaanalgen) nicht beherzigt habe und somit die Nase zu hatte. Beim Starten und Landen hatte ich den Eindruck, dass mir die Birne wegfliegt. Nicht toll!

Epcot – Japan

Das Essen

Das kann man bei Disney ohne Planung auch fast vergessen. Zu den Hauptessenszeiten ist der Andrang in den leicht zugänglichen Restaurants extrem. In den Fast Food Restaurants (außer in Epcot) gibt es in allen Parks das gleiche. Die Burger und Pommes sind zwar i.d.R. besser als bei uns aber 10 Tage hält man das nicht durch. Spätestens nach fünf Tagen kann man das immer gleiche Fastfood nicht mehr sehen. Wenn man was besseres essen möchte, muss man vorher in einem der Restaurants (die teilweise sehr gut versteckt in den Parks sind und wirklich gutes Essen zu nicht mal so viel höheren Preisen haben) reservieren. Diese Restaurants sind oft schon ein Event für sich. Das liegt teilweise an der Optik (60er Jahre, Riesen Aquarium usw. als auch daran wie die Gäste behandelt werden).

Hard Rock – Burger und Cocktail

Wie man sieht brauchen selbst die Restaurantbesuche etwas  Planung. Man muss vorher in etwa wissen wo man ist und das Restaurant mindestens einen Tag früher reservieren oder eben Glück haben bzw. Fastfood essen, wenn es nicht klappt mit dem Platz im Restaurant.

Eine witzige Geschichte am Rande: Ich habe an einem Abend versucht für den nächsten Tag einen Platz im Restaurant zu reservieren. Zuerst wurde mir mitgeteilt, dass ohne Kreditkarte nichts geht, dann wurde mir gesagt, dass nichts mehr frei ist. Danach kam die Frage wo ich denn residiere. Als ich “Saratoga Springs” gesagt habe, brauche ich keine Kreditkarte mehr und ein Tisch ist auch sofort frei geworden. Willkommen im Land der Marktwirtschaft! 🙂

Fazit:

Für mich war das ein extrem erholsamer Urlaub – sicherlich nicht etwas für jeden – man muss seine Vorurteile schon etwas zurückschrauben – aber unheimlich intensiv, weil die Anzahl der Eindrücke in relativ kurzer Zeit sehr hoch ist.

Zu weiteren Reisebeiträgen geht es hier.

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